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DIE ENTFALTUNG DES BEWUSSTSEINS ALS EIN WEG ZUR ...

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Spitzenkönner im Slalom im 'Geiste' schon seinem Körper voraus, wobei es sich dabei nicht um<br />

eine vom Ich bewußt herbeigeführte Vorstellung handelt, sondern um eine von der<br />

wahrgenommenen Gesamtsituation angeregte Bewegungsvorwegnahme. Ferner kann man sich<br />

[36] aufgrund von Resonanzvorgängen in einen vorausfahrenden Skiläufer, dem man blindlings<br />

vertraut, mit seinem Ich hineinversetzen, so daß nur eine einzige Person erlebnismäßig fährt.<br />

Außerdem ist es möglich, z. B. beim Autofahren mit seinem Ich aus dem Körper<br />

herauszuschlüpfen, um es aus der Vogelperspektive besser steuern zu können (wz vgl. Twitchell).<br />

Alle beschriebenen Erlebnisse lassen sich aufgrund von Organisationsprozessen im Hirnfeld<br />

erklären, wofür die Gestaltgesetze des sensumotorischen Lernens verantwortlich sind (...). Diese<br />

Umgestaltung des Hirnfeldes dient der besseren Auseinandersetzung des physischen Organismus<br />

mit der physischen Umgebung.<br />

Eine andere Erklärung erfordern die Außerkörperlichen Erfahrungen, die bei sportlichen<br />

Dauerbeanspruchungen, wie z. B. beim Langstreckenlaufen oder -schwimmen auftreten. Hier<br />

erlebt der Sportler, daß er über seinem sich weiter bewegenden Körper schwebt. Er spürt dabei<br />

keine Anstrengung mehr, sondern ein Gefühl der Leichtigkeit und der Freiheit. Vielleicht ist dieses<br />

Erlebnis darauf zurückzuführen, daß zur Mobilisierung der letzten Kraftreserven bestimmte<br />

körpereigene Drogen (Endorphine) ausgeschüttet werden, wofür letztlich wohl der<br />

Sauerstoffmangel verantwortlich ist. Sauerstoffmangel oder Sauerstoffüberschuß spielen ja auch<br />

bei verschiedenen Atemtechniken zur Herbeiführung von Außerkörperlicher Erfahrungen eine<br />

Rolle.<br />

Wenn wir hier auf Außerkörperliche Erfahrungen im Sport hingewiesen haben, dann u. a. deshalb,<br />

um zu zeigen, daß es sich um Phänomene handelt, die keineswegs nur in veränderten<br />

Bewußtseinszuständen, sondern beim Handeln im Wachzustand vorkommen und dort eine<br />

nützliche Funktion haben. Leider trauen sich manche Sportler nicht, über diese Erlebnisse<br />

öffentlich zu berichten, weil sie diese für abnorm halten. Das liegt an ihrem naiven<br />

physikalistischen Weltbild, das sie übrigens mit den meisten Sportwissenschaftlern teilen, die<br />

diese wichtigen Erlebnisse entweder überhaupt nicht erwähnen oder sie fälschlicherweise als<br />

übernatürlich einstufen, wie z. B. White und Murphy in ihrem Buch 'PSI im Sport. Der Einfluß<br />

übernatürlicher Wahrnehmungen auf Spitzenleistungen im Sport' (1983).<br />

Geht man von den im Wachzustand auftretenden Erscheinungen zu den Übergangserlebnissen<br />

beim Einschlafen oder Aufwachen und schließlich zu den Erscheinungen im Schlaf über, wird der<br />

Einfluß der Sinnesprozesse immer geringer, so daß häufiger mit außergewöhnlichen Ich-<br />

Erfahrungen zu rechnen ist, auf die wir im folgenden Teil eingehen werden.<br />

TEIL 2: <strong>DIE</strong> ERFORSCHUNG DER INNEREN WELT<br />

2.1 Beginn der eigenen Reisen in die innere Welt<br />

Ich komme zunächst wieder auf das eingangs geschilderte Schlüsselerlebnis, das zu meiner<br />

erkenntnistheoretischen Wende führte, zurück. Als mir bei diesem Erlebnis deutlich wurde, daß<br />

die gesamte objektiv erscheinende Welt nur eine in meinem physischen Kopf befindliche<br />

Erlebniswelt war, mutete mich diese Welt sogleich wie eine Traumwelt an, und ich fragte mich, ob<br />

ich denn nicht mit gleicher Bewußtseinsklarheit wie im Wachzustand auch die im Traum<br />

erscheinende Szenerie beobachten und in ihr handeln könne. Diese Idee setzte ich allerdings erst<br />

neun Monate später in die Tat um.

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