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Wiener HaydnWege: „How to Become an Expert“

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HaydnTour „Esterházy“<br />

Wallnerstraße (6)<br />

Experimente im „Kaiserhaus“<br />

Im „Kaiserhaus“ (Wallnerstraße 3) bef<strong>an</strong>d sich eine Residenz von Fr<strong>an</strong>z Steph<strong>an</strong> von<br />

Lothringen, Gatte Maria Theresias und deutscher Kaiser seit 1745. Damit schuf sich Fr<strong>an</strong>z II./I.<br />

bewusst eine Sphäre außerhalb der Hofburg, die er auch für praktische Experimente nutzte.<br />

Seine natur-wissenschaftlichen Sammlungen legten den Grundstein für das Naturhis<strong>to</strong>rische<br />

Museum.<br />

Die <strong>Wiener</strong> Residenz der Fürsten Esterházy: Palais Esterházy<br />

(Wallnerstraße 4)<br />

1761 trat Joseph Haydn in die Dienste des Fürsten Paul An<strong>to</strong>n Esterházy – für ihn der entscheidende<br />

Schritt für seine weitere Musikerkarriere. Fast drei Jahrzehnte verb<strong>an</strong>den Haydn mit<br />

dem Bruder und Nachfolger Paul An<strong>to</strong>ns, Nikolaus I., gen<strong>an</strong>nt „der Prachtliebende“, der bei<br />

Fertöd ein Schloss erbauen ließ, das von den Zeitgenossen als „ungarisches Versailles“<br />

bezeichnet wurde.<br />

Mit dem Eintritt in die Dienste der Fürsten Esterházy verließ Joseph Haydn Wien als zentralen<br />

Wirkungsort – er ist aber immer wieder zurück gekommen. Wie jede bedeutende hocharis<strong>to</strong>kratische<br />

Familie besaßen die Esterházys ein repräsentatives Palais in der Residenzstadt.<br />

Parallel zu seinen Aufgaben als Kapellmeister in fürstlichen Diensten entwickelte Joseph Haydn<br />

gezielte Aktivitäten, um sich am europäischen Musikmarkt zu positionieren. Auch dies führte ihn<br />

wieder nach Wien, wo er mit dem <strong>Wiener</strong> Verlag Artaria, der auch eine Niederlassung am<br />

Kohlmarkt besaß, kooperierte.<br />

Mit der Auflösung der Musikkapelle durch den Nachfolger Nikolaus I. 1790 war Haydn frei,<br />

wiederum nach Wien zu gehen, unter Beibehaltung seiner Position im fürstlichen Dienst. Haydn<br />

war – ohne mit dem Fürsten brechen zu müssen – frei für seine erfolgreichen Reisen nach<br />

London. Von der Hauptstadt Großbrit<strong>an</strong>niens zurückgekehrt, war er bereits zu Lebzeiten ein<br />

Denkmal seiner selbst. Wenn auch nach wie vor in Diensten der Esterházys, lebte Haydn nach<br />

seiner Rückkehr aus London 1795 überwiegend in Wien, wo er in seinem 1793 erworbenen<br />

Haus in Gumpendorf im Jahre 1809 starb. Für den Namenstag der Gattin Nikolaus II. schrieb<br />

Joseph Haydn seine letzten Messen, im <strong>Wiener</strong> Auftrag schrieb er seine deutschen Ora<strong>to</strong>rien<br />

„Die Schöpfung“ und „Die Jahreszeiten“, welche in Wien ihre gefeierte Uraufführung erlebten.<br />

Herrengasse (7)<br />

Palais Mollard<br />

In unmittelbarer Nähe des Palais Esterházy befindet sich das Palais Mollard (Herrengasse 9),<br />

ein barockes Stadtpalais, das im 18. Jahrhundert aus dem Besitz des Adelsgeschlechts der<br />

Mollards <strong>an</strong> den Grafen Fr<strong>an</strong>z Wenzel Clary überging. In diesem Palais traf sich in den 1780er<br />

Jahren Kaiser Joseph II. regelmäßig zum politischen und kulturellen Austausch mit Vertretern<br />

des Hochadels („Josephsrunde“).<br />

„Musikdirek<strong>to</strong>r“ beim Grafen Morzin<br />

In der Herrengasse19/Ecke B<strong>an</strong>kgasse befindet sich das Palais Batthyányi, in welchem der<br />

erste adlige Dienstgeber Haydns, Graf Morzin, eine Wohnung bezogen hatte. Im Jahre 1757<br />

stellte er Haydn als „Musikdirek<strong>to</strong>r“ <strong>an</strong>. In Böhmen besaß Graf Morzin das Schloss Lukavec (bei<br />

Pilsen), wo sich Haydn vor allem im Sommer aufhielt. Für den Grafen Morzin schrieb Haydn u.<br />

a. seine erste Sinfonie. Im 18. Jahrhundert differenzierte sich die noch im 17. Jahrhundert stark<br />

<strong>an</strong> den Hof, <strong>an</strong> die „Kammer“ gebundene Musikpflege. In zunehmendem Maße installierte die<br />

Aris<strong>to</strong>kratie in ihren Schlössern Musikkapellen, womit neue musikalische Räume und neue<br />

musikalische Ausdrucksformen entst<strong>an</strong>den.

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