Download - GSG Oldenburg
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„Um den Doktor zu machen,<br />
muss ich weg aus <strong>Oldenburg</strong>.“<br />
Thomas, 31<br />
schließlich die Tagesrhythmen miteinander<br />
synchronisiert. Der 28-Jährige<br />
beispielsweise hat sein Studium<br />
bereits abgeschlossen und wartet<br />
nun darauf, was das Leben weiter zu<br />
bieten hat.<br />
Einig ist sich das Quartett bei einem<br />
klassischen WG-Streitfall, dem beliebten<br />
Themenkomplex Hygiene und<br />
Der Herbergsvater<br />
Studenten, die bei der <strong>GSG</strong><br />
wohnen wollen, kommen an<br />
Hans Carstens nicht vorbei.<br />
Sauberkeit. Selbst innigste Freundschaften<br />
sind daran in der Vergangenheit<br />
zu Bruch gegangen. Hier aber<br />
stehen gerade mal zwei dreckige<br />
Tassen in der Küche – obwohl eine<br />
Spülmaschine nicht zum Inventar<br />
gehört. Und auch das Klo macht einen<br />
guten Eindruck. Der Putzplan hängt<br />
am Schwarzen Brett und wird penibel<br />
eingehalten. „Manche Frauen waren<br />
Notfalls schlichtet er auch den WG-<br />
Knatsch. Schaut Putzpläne an und<br />
vermerkt, wenn ein Mieter ein paar<br />
Euro für einen Eimer Farbe ausgegeben<br />
hat. Nur bei einer Sache mischt<br />
sich Hans Carstens nicht ein – wenn<br />
in einer Wohngemeinschaft ein<br />
Zimmer frei wird und die Bewerber<br />
Schlange stehen. Rund 600 Plätze in<br />
Zwei-, Drei- und Vier-Personen-WG's<br />
hat er zur Verfügung, dazu ein paar<br />
Einzelappartements. Am größten ist<br />
die Nachfrage zum Wintersemester.<br />
Trotzdem hält sich der 55-Jährige aus<br />
den Vorstellungsgesprächen raus.<br />
„Die Studenten können das eigenverantwortlich<br />
untereinander selbst<br />
regeln“, sagt der Chef im <strong>GSG</strong>-Servicebüro<br />
für Studenten. Zieht jemand<br />
„Manche waren überrascht,<br />
wie piekfein es bei uns ist.“<br />
Oliver, 27<br />
THEMA<br />
schon sehr überrascht, wie piekfein<br />
es hier bei uns ist“, sagt Oliver mit<br />
einem breiten Grinsen. Aber bei den<br />
Jungs einziehen wollte bisher keine.<br />
„Ein Mädchen und drei Jungs, das<br />
wäre auch kein Vergnügen“, gibt sich<br />
Eugen als Frauenversteher.<br />
Szenenwechsel. Jutta ist erst kürzlich<br />
bei Heike, Maja und Marius 3<br />
aus, bestimmen die verbleibenden<br />
Bewohner, wen sie aufnehmen wollen.<br />
Der Neue legt bei Hans Carstens<br />
deren Einverständniserklärung vor,<br />
dazu eine Mietbürgschaft. Dann kann<br />
er einziehen. Jeder Mieter hat einen<br />
eigenen Vertrag über sein Zimmer.<br />
Dazu muss er anteilig für Küche, Flur,<br />
Bad und WC zahlen. Ärger, so sagt<br />
der Mann, den die meisten Studenten<br />
liebevoll „unseren Herbergsvater“<br />
nennen, gibt’s selten. Die Zeit der<br />
langen und lauten Partynächte scheint<br />
passé. „Das sind alles liebe Leute“,<br />
sagt Carstens. Er macht den Job seit<br />
zehn Jahren und kann sich deshalb<br />
ein Urteil leisten: „Häufig sind Studenten<br />
die angenehmsten Mieter.“ WG-<br />
Knatsch hin, WG-Knatsch her.