Hamburger Morgenpost Ausgabe vom 04.11.2014 (Vorschau)
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14 HAMBURG Dienstag, 4.November 2014<br />
NEWS<br />
Altona<br />
Verbrannte Brötchen<br />
führen zu Hanfpflanzen<br />
Polizisten haben in der Nacht<br />
zu Montag wegen eines Rauchmelder-Alarms<br />
60 Cannabis-<br />
Pflanzen in einer Wohnung an<br />
der Breiten Straße entdeckt.<br />
Ein Mieter (31) hatte zwei<br />
Brötchen im Backofen anbrennen<br />
lassen. Beamte beobachteten,<br />
wieder Mann einen Beutel<br />
mit Marihuana unter eine<br />
Zeitung schieben und eilig einen<br />
Nebenraum schließen wollte.<br />
Dort fanden die Beamten<br />
die Plantage. Der 31-Jährige<br />
wurde festgenommen, kam<br />
später wieder auf freien Fuß.<br />
Wilstorf<br />
Täter bricht nach Raub<br />
bei seinem Opfer ein<br />
Ermittler haben einen 23-jährigen<br />
Räuber festgenommen.<br />
Der Mann soll Anfang Oktober<br />
einen 63-Jährigen amAußenmühlendamm<br />
brutal überfallen<br />
haben. Dabei erbeutete der<br />
Täter Geld, Papiere und den<br />
Wohnungsschlüssel. Diesen<br />
nutzte eroffenbar, umzwei<br />
Laptops aus der Wohnung zu<br />
klauen, während sein Opfer im<br />
Krankenhaus lag. Daerdie<br />
Geräte im Internet zum Verkauf<br />
anbot, kamen die Fahnder auf<br />
seine Fährte und fassten ihn<br />
Freitag im Bezirk Mitte.<br />
Dummdreist: Hooligans<br />
ließen es vor einer Woche<br />
in Köln krachen. Vorwand:<br />
eine Demo gegen Islamisten<br />
Wieder Hooligan-<br />
Ärgerinder AfD<br />
Foto:xxPool<br />
Kreis Pinneberg<br />
Drei Männer greifen<br />
<strong>Hamburger</strong>in (38) an<br />
Drei Männer haben Sonntag<br />
eine 38-Jährige in Wedel angegriffen.<br />
Die <strong>Hamburger</strong>in lief<br />
gegen 18.30 Uhr auf dem Verbindungsweg<br />
von der Straße<br />
Möllers Park zum Autal. Plötzlich<br />
stellte ihr ein Täter ein<br />
Bein, dieFraustürzte. DieMänner<br />
traten auf sieein und flüchteten.<br />
Hinweise andie Polizei:<br />
Tel. (04103) 50180.<br />
Rotherbaum<br />
Keine Weinverkostung<br />
im „Kochlabor“<br />
Eine Weinprobe mit köstlichen<br />
Tropfen im„Kochlabor“ –das<br />
klingt verlockend. Doch leider<br />
ist dieinder MOPO am Sonntag<br />
angekündigte Veranstaltung<br />
am 6.11. nicht öffentlich.<br />
Partei-Mitbegründer Claus Döring bekennt bei Facebook:„Ichwar in Köln dabei“<br />
VonOLAF WUNDER<br />
So gerne möchtedie AfD das<br />
Image loswerden, Sammelbecken<br />
von Ewiggestrigen<br />
zu sein. Aber es gelingt ihr<br />
einfach nicht. Nachdem vor<br />
ein paar Tagendas <strong>Hamburger</strong><br />
AfD-Mitglied Tatjana<br />
Festerling offenfür die Hooligans<br />
schwärmte, die voreiner<br />
Woche Teile der Kölner<br />
City verwüstet hatten,<br />
kommt es jetzt noch besser:<br />
Claus Döring – immerhin<br />
Mitbegründer der hiesigen<br />
AfD –bekennt bei Facebook,<br />
er sei bei der Randale selbst<br />
dabei gewesen.<br />
Claus Döring von der AfD war<br />
bei der Kölner Hooligan-Randale<br />
dabei, wie erstolz berichtete.<br />
Dass eszur Gewalt kam „im<br />
Kölner Kessel dieser linksgrünen<br />
Bananendiktatur“ (O-<br />
TonDöring) sei seiner Meinung<br />
nach allein Schuld der<br />
Polizei: Alles habe ganz friedlich<br />
angefangen, schreibt er.<br />
Man habe aber gleich gemerkt,<br />
„dass die Wasserwerfer<br />
zum Einsatz kommen<br />
SOLLTEN“. Die Polizei habe<br />
die Demonstranten deshalb<br />
gezielt provoziert. Döring<br />
schließt: „Hätte nicht ge-<br />
Foto:hfr<br />
dacht, wie ,weit‘ wir politisch<br />
in Deutschland – wieder –<br />
sind.“<br />
Döring ist laut <strong>Hamburger</strong><br />
Bündnis gegen Rechts kein<br />
unbeschriebenes Blatt.Bevor<br />
er zur AfD kam, war erdemnach<br />
Landesschriftführer der<br />
antimuslimischen Partei „Die<br />
Freiheit“. Döring hasst die<br />
EU und tritt dafür ein, dass<br />
der Euro wieder abgeschafft<br />
wird. Deshalb trat er auch der<br />
Facebook-Gruppe „Raus aus<br />
dem Euro“ bei –nicht zufällig<br />
eine Kampagne der NPD.<br />
Döring ist sozusagen ein<br />
politischer Hooligan, der gerne<br />
pöbelt und dafür bekannt<br />
ist, dass erden Mund zu voll<br />
nimmt: Die EU ist für ihn ein<br />
„Dreckshaufen“, muslimische<br />
Nationen nennt er „Kameltreiberländer“,<br />
und die<br />
Grünen vergleicht er mit HitlersSA.<br />
Der Versuch der MOPO,<br />
Kontakt zu Döring aufzunehmen,<br />
blieb erfolglos. Dafür<br />
nahm Jörn Kruse, der <strong>Hamburger</strong><br />
AfD-Chef, Stellung.<br />
Der ließ kein gutes Haar an<br />
seinem Partei-„Freund“. „Der<br />
Döring gehört auch zu diesem<br />
Kreis vonLeuten, die der<br />
Partei schweren Schaden zufügen<br />
und null nützen. Trotzdem<br />
ist es leider schwer, sie<br />
rauszuschmeißen.“<br />
Die AfD ist seit Längerem<br />
bemüht, am rechten Rand<br />
aufzuräumen. Deshalb waren<br />
sowohl Claus Döring als auch<br />
Tatjana Festerling gestern<br />
Abend Thema auf der AfD-<br />
Landesvorstandssitzung. In<br />
Sachen Festerling stellteKruse<br />
den Antrag, ein Ausschlussverfahren<br />
einzuleiten.<br />
Noch ist offen, ob die AfD<br />
nun auch Döring rausschmeißt.