Hamburger Morgenpost Ausgabe vom 04.11.2014 (Vorschau)

MEINUNG
POLITIK
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Keine Alternative
AfD: Die
unwählbare
Partei
Schikanierer vongestern morgen
schon wieder in Ämter
kommen“.
Im Zentrum des Streits:
Thüringens Ministerpräsidenten-Kandidat
Bodo Ramelow.
Der aus Niedersachsen
stammt und mit der SED nichts
am Huthat.Entsprechend sauer
ist die Linke: Gauck habe eine
Grenze überschritten, so
der Fraktionschef in Meck-
Holocaust-Relativierer,Verschwörungstheoretiker,Ausländerfeinde,alteSchill-Kumpel.
Undjetzt: Hooligan-Verehrer.Pünktlich
zum Bürgerschaftswahlkampfzeigt
die
„Alternative für Deutschland“
(AfD) ihr wahres Gesicht. Die
Partei, die als Protest zur Euro-Politik
vonCDU-SPD-
FDP-Grünen gegründet wurde,ist
in Teilen in der rechtsextremen
Eckeangekommen.
Da wirdgegen Fremde gehetzt,
die Polizei bepöbelt, der
politische Gegner mit Nazis
gleichgesetzt und diese auch
noch vonder Verantwortung
für den Zweiten Weltkrieg
freigesprochen. Selbst die Parteioberen
wenden sich da
schaudernd vonihren eigenen
Mitgliedern ab.Dabei sind sie
selber schuld: In der Hoffnung
auf das dumpf-rechteStimmvieh
haben sie die Geister
selbst gerufen, deren Spuk sie
jetzt nicht mehr loswerden.
Während Parteichef Bernd
LuckeinBrüssel noch voneiner
Professoren-Partei voll
ökonomischen Sachverstands
faselt und einen fragwürdigen
Goldhandel aufzieht, nimmt
an der deutschen Basis der politische
Bodensatzdas Heft in
die Hand. Das solltejedem zeigen:
Die AfD ist keine
„Alternative“–
die AfD ist schlicht
unwählbar.
(Bericht S. 4/5
und 14)
ZITAT DES TAGES
m.neuburger@mopo.de
„Er ist sehr einsam.
Er hat keine guten
Freunde im
Weißen Haus.“
MATHIS
NEUBURGER
US-Talker David Letterman über
Präsident Barack Obama
Fotos: dpa
Foto:dpa
Parteigründer, Euro-
Kritiker –und jetzt
auch noch erfolgreicher
Goldhändler: Bernd
Lucke hat viele
Gesichter.
Deutschland streitet über
Steht in der Kritik: Bundespräsident
Gauck (74)
Nach seinem Vorstoßgegen dieLinke: Streit über Einflussnahme
Berlin – Deutschland streitet:
Darf der Bundespräsident einer
demokratischen Partei die
Regierungsfähigkeit absprechen?
Dass Joachim Gauck die
Linke gefressen hat, ist nicht
neu. Doch mit seiner Kritik an
der Regierungsbildung in Thüringen
hat der Präsident auch
eine Diskussion über sein
Amtsverständnis ausgelöst: In
der ARD bezweifelt Gauck, ob
sich die Partei weit genug von
den Vorstellungen der SED
entfernt hat.
Das ging manchem Konservativennoch
nicht weit genug:
„Noch sehr diplomatisch ausgedrückt“
habe Gauck sich, so
CDU-Vize Volker Bouffier.
Und der thüringische CDU-
Fraktionsvorsitzende, Mike
Mohring, fragt in der „Leipziger
Volkszeitung“ gar, ob „die