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Informatik I - Institut für Informatik - Christian-Albrechts-Universität zu ...

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gilt und gerade und ungerade Zahlen nicht vergleichbar sind. Dies führt <strong>zu</strong> einer noetherschen<br />

Ordnung, wir nennen sie �, um Verwechslungen mit der üblichen Ordnung ≤ aus<strong>zu</strong>schließen,<br />

mit den beiden minimalen Elementen 0 und 1. Es ist eine einfache Übungsaufgabe,<br />

die Ordnung � als Teilmenge von N × N formal <strong>zu</strong> beschreiben.<br />

Wir wollen nun die gewünschte Implikation zeigen, indem wir N auf diese (etwas ungewöhnliche)<br />

Art noethersch anordnen.<br />

Induktionsbeginn: Wir haben die Behauptung <strong>für</strong> die minimalen Elemente bezüglich �<br />

<strong>zu</strong> zeigen, also <strong>für</strong> 0 und 1. Dies haben wir aber im letzten Beispiel schon erleding.<br />

Induktionsschluß: Nun sei n ∈ N nicht minimal, also ungleich 0 und 1. Außerdem gelte<br />

die Behauptung <strong>für</strong> alle echt kleineren Zahlen bezüglich der oben eingeführten noetherschen<br />

Ordnung �. Dann haben wir:<br />

even(n) = tt ⇐⇒ even(n − 2) = tt =⇒ even(n − 2 + 1) = ff ⇐⇒ even(n + 1) = ff<br />

Dabei benutzen wir im ersten Schritt die Definition von even und n �= 0, 1 im zweiten<br />

Schritt die Induktionshypothese (da n − 2 ≺ n) und im dritten Schritt wiederum die<br />

Definition von even und n �= 0, 1. �<br />

Bei allen bisherigen Beispielen arbeiteten wir direkt mit dem gegebenen Prädikat. Es gibt<br />

aber Situationen, wo man <strong>zu</strong>m Induktionsbeweis einer Aussage mit dieser als Induktionsprädikat<br />

nicht direkt <strong>zu</strong>m Ziel kommt. Dann hilft es oft, die Aussage <strong>zu</strong> verallgemeinern<br />

(<strong>zu</strong> generalisieren) oder Hilfsaussagen ein<strong>zu</strong>führen. Wir wollen den ersten Fall an einem<br />

Beispiel demonstrieren.<br />

1.3.4 Beispiel (<strong>für</strong> Induktion mit Generalisieren)<br />

Wir betrachten die Funktion f : N3 −→ N, die wie folgt beschrieben ist:<br />

�<br />

m : n = 0<br />

f(x, n, m) =<br />

f(x, n − 1, m ∗ x) : n �= 0<br />

Unsere Aufgabe ist, <strong>für</strong> alle x, n ∈ N die folgende Gleichung <strong>zu</strong> zeigen:<br />

f(x, n, 1) = x n<br />

Versucht man dies direkt durch vollständige Induktion nach n, so schafft man zwar den<br />

Induktionsbeginn mit f(x, 0, 1) = 1 = x 0 . Beim Induktionsschluß ergeben sich hingegen<br />

Schwierigkeiten, weil nach den Schritten f(x, n + 1, 1) = f(x, n + 1 − 1, 1 ∗ x) = f(x, n, x)<br />

wegen dem dritten Argument x in f(x, n, x) die Induktionshypothese nicht anwendbar ist.<br />

Diese verlangt nämlich die spezielle Zahl 1 als drittes Argument.<br />

Es ist an dieser Stelle sinnvoll, sich klar <strong>zu</strong> machen, was die Funktion f eigentlich berechnet.<br />

Wegen der (nicht formalen) Rechnung<br />

f(x, n, m) = f(x, n − 1, m ∗ x) = . . . = f(x, n − n, m ∗ x n ) = m ∗ x n<br />

18<br />

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