Handout Orchideen - Freundeskreis Botanische Gärten Bonn ...
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Handreichung "<strong>Orchideen</strong>"<br />
Neubildung von Wurzeln erfolgt in der Regel mit dem Wachstum des neuen<br />
Sprosses zum Ende der Vegetationsperioden oder auch während der<br />
Wachstumsphase. Bei vielen terrestrischen <strong>Orchideen</strong>arten bilden sich an den<br />
Wurzeln Speicherorgane oder knollenähnliche Gebilde.<br />
Bei einigen Gattungen ist es möglich, dass sich an den Wurzeln Adventivknospen<br />
bilden, aus denen neue Sprosse entstehen.<br />
Neben der Mykorrhiza die für die embryonale Entwicklung aus einem Samen<br />
notwendig ist, gibt es auch in den Wurzeln Mykorrhiza. Dabei wachsen die Pilzfäden<br />
in die äußeren oder unteren Zellschichten der Wurzeln oder Rhizomen. Die<br />
<strong>Orchideen</strong> nehmen auch in diesem Fall durch Verdauung von Pilzteilen oder -<br />
ausscheidungen Nährstoffe auf. Da der Pilz, der das Protokorm (Keimknöllchen)<br />
befällt, in der Regel nicht mit den neuen Wurzeln nach außen wächst, muss die<br />
Mykorrhiza jedes Jahr von neuem (mit der Bildung neuer Wurzeln) ausgebildet<br />
werden. Bei ausreichendem Angebot von Licht und Nährstoffen, sind <strong>Orchideen</strong> in<br />
der Regel nicht auf diese Mykorrhiza angewiesen. Ausnahmen sind die mykoheterotroph<br />
lebenden <strong>Orchideen</strong>.<br />
4.5. Blätter<br />
Der überwiegende Teil der <strong>Orchideen</strong> besitzt parallelnervige Blätter, mit kaum<br />
sichtbaren Querverbindungen. Sie sitzen in der Regel zweireihig, abwechselnd an<br />
den entgegengesetzten Seiten des Sprosses. Viele <strong>Orchideen</strong> bilden nur ein<br />
einziges richtiges Blatt aus, die Anlagen der Blätter sind jedoch ebenfalls zweireihig.<br />
Die Form der Blätter und Blattspitzen, die Festigkeit, die Färbung und der Blattaufbau<br />
variieren sehr stark.<br />
4.6. Blattfarbe<br />
In der Regel sind die Blätter grün in den unterschiedlichsten Abstufungen (von hellbis<br />
tiefem dunkelgrün), aber auch vollständig bzw. zum Teil (Unterseiten) rötlich bis<br />
rotbraun, oder chlorophyllarm oder -frei vollständig oder zum Teil hell bis weiß<br />
Viele Arten verlieren klimatisch bedingt ihre Blätter, um sie zu Beginn des nächsten<br />
Vegetationszyklus neu auszubilden. Während bei dem überwiegenden Teil dieser<br />
Arten die Blätter tatsächlich nur einjährig sind, gibt es ebenso Arten, die ihre Blätter<br />
nur unter widrigen Standortbedingungen abwerfen bzw. unter günstigen<br />
Bedingungen behalten. Es gibt aber auch Arten, die völlig blattlos wachsen<br />
(Dendrophylax lindenii). Dafür besitzen sie chlorophylltragende Wurzeln.<br />
4.7. Blütenstand<br />
Die Blütenstände der <strong>Orchideen</strong> sind in der Regel traubenförmig, an denen sich je<br />
nach Art bis zu hundert und mehr Blüten ausbilden können. Wachsen verzweigte<br />
Blütenstände (rispenförmig), so ist die Traubenform jeweils an den äußersten<br />
Zweigen zu finden. Neben den trauben- oder rispenförmigen Blütentrieben gibt es<br />
aber auch eine Vielzahl von <strong>Orchideen</strong>, die nur einblütig sind. Bei einigen Arten<br />
bilden sich nacheinander mehrere Blüten an demselben Blütentrieb, wobei jedoch<br />
nie mehr als eine Blüte geöffnet ist (z.B. Psychopsis papilio). Die Blütenstände<br />
können an jeder Stelle des Sprosses der Orchidee entspringen. Dabei wird zwischen<br />
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