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Infopack (pdf, 7,5 MB) - Freundeskreis Botanische Gärten Bonn ...

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Darwins Garten – Abenteuer EvolutionInhaltVORWORT.........................................................................................................................................................2REISEPROGRAMM ...........................................................................................................................................3IHRE REISE IM INTERNET ...............................................................................................................................4ÜBERSICHTSKARTE........................................................................................................................................5PROGRAM<strong>MB</strong>ESCHREIBUNG ........................................................................................................................6CHARLES ROBERT DARWIN – EINE KURZBIOGRAPHIE..........................................................................27LESEEMPFEHLUNG .......................................................................................................................................35JEAN BAPTISTE DE LAMARCK – EINE KURZBIOGRAPHIE .....................................................................36GROßBRITANNIEN .........................................................................................................................................40KARTE ............................................................................................................................................................40DEZENTRALISIERUNGS TENDENZEN..................................................................................................................41LANDESFAHNEN ..............................................................................................................................................41REISEINFORMTIONEN ...................................................................................................................................43ZEITZONEN......................................................................................................................................................43STROM ...........................................................................................................................................................43KLIMA .............................................................................................................................................................43KLEIDUNG .......................................................................................................................................................43LANDESWÄHRUNG ...........................................................................................................................................44MAßE & GEWICHTE .........................................................................................................................................48TEMPERATUR..................................................................................................................................................48ESSEN & TRINKEN...........................................................................................................................................49WICHTIGE SPEISEBEGRIFFE.............................................................................................................................49TELEFON & POST ............................................................................................................................................51PFLANZENAUSFUHR.........................................................................................................................................51GARTENFÜHRUNGEN .......................................................................................................................................52STUHL ............................................................................................................................................................52VORBEREITUNGS-LITERATUR ...........................................................................................................................52SCHLAGLICHTER DER BRITISCHEN LANDESGESCHICHTE ...................................................................53ERREICHBARKEIT .........................................................................................................................................56HOTELS ..........................................................................................................................................................56GESUNDHEIT ..................................................................................................................................................57ERSTE HILFE...................................................................................................................................................57NOTRUF..........................................................................................................................................................57IHR STUDIENREISELEITER ...........................................................................................................................58KONTAKTNUMMER ...........................................................................................................................................58IHRE MITREISENDEN.....................................................................................................................................59IMPRESSUM....................................................................................................................................................601


Do. 11. Juni –So. 14. Juni 2009VorwortLiebe Gartenfreunde,anlässlich des 200. Geburtstages von Charles Darwin (*12.Februar 1809, † 19. April 1882) steht die bundesweite Woche der<strong>Botanische</strong>n Gärten unter dem Motto „Darwins Garten – AbenteuerEvolution“.Während des verlängerten Fronleichnam-Wochenendes möchtenwir mit Ihnen einige wichtige Orte aus dem Leben von CharlesDarwin besuchen. Die Reise geht zwar nicht auf die GalapagosInseln, aber zunächst von <strong>Bonn</strong> nach Wisley Gardens. Hier imschönsten Garten der Königlichen Gartenbaugesellschaft kommtjeder Gartenfreund voll auf seine Kosten. Darwins Schwiegervaterund Onkel war der Gründer der Royal Horticultural Society.Wir fahren weiter nach Cambridge. Hier lebte und studierte Darwin überwiegend imrenommierten Christs College. Als Darwins Vater bemerkte, dass sich sein Sohn mit demStudium der Medizin in Edinburgh schwertat, schlug er ihm vor, Geistlicher der Kirche vonEngland zu werden und ein Studium der Theologie zu beginnen. Nach kurzer Bedenkzeitwilligte Darwin ein und schrieb sich am 15. Oktober 1827 am Christs College derUniversität Cambridge ein. Er zog erst im Januar 1828 nach Cambridge und nutzte diedazwischen liegende Zeit, um seine griechischen Sprachkenntnisse mit Übersetzungenvon Homer und aus dem Alten Testament aufzufrischen.Während eines Stadtrundganges durch Cambridge werden wir die Sehenswürdigkeitender Stadt, die mit Charles Darwin zusammenhängen, besuchen. Am Mittag steht eineFührung durch das Fitzwilliam Museum auf dem Programm. In dem Museum derUniversität Cambridge liegen Objekte, die mit Charles Darwin in Zusammenhang stehen.Am Nachmittag besuchen wir den <strong>Botanische</strong>n Garten. Der Garten liegt malerisch in dieStadt eingebettet und verfügt über zahlreiche ausgesprochen sehenswertePflanzensammlungen.Am Samstag geht die Fahrt in das Herz von London in das Natural History Museum. Indem sehr sehenswerten Naturkundemuseum werden wir eine Sonderausstellung zuDarwin besuchen. Mittags besuchen wir Westminster Abbey mit dem Grab von Darwin.Am Nachmittag geht es in den Westen von London und wir besuchen die Royal BotanicGardens, Kew. Hier befindet sich die größte Pflanzensammlung der Welt. Kew Gardenswird im Jahre 2009 sein 250-jähriges Bestehen feiern. Joseph Hooker, der Direktor vonKew Gardens war Darwins engster Freund.Am Sonntag fahren wir nach Down House im Großraum London. Hier lebte CharlesDarwin über 40 Jahre und arbeitete an der Auswertung der Aufsammlungen seiner Reisen.In Down House schrieb er auch seine Abhandlung „On the Origin of the Species“, welchesden Grundstock der heutigen Evolutionsforschung darstellt. Die Veröffentlichung erfolgteam 24. November 1859 – vor 150 Jahren. Das Haus und der Garten sind nahezuunverändert. Anlässlich des Darwin Jahres in England werden zahlreiche Veranstaltungenabgehalten. Das ganze Land ist im Taumel des „Abenteuer Evolution“.Ich freue mich, mit Ihnen in ein sehr lehrreiches Wochenende zu fahren.Herzlichst IhrMarkus Radscheit2


Darwins Garten – Abenteuer EvolutionReiseprogramm(Angaben ohne Gewähr, alle Zeiten sind Richtzeiten, kurzfristige Änderungen sind vorbehalten)Donnerstag, 11. Juni:06:45 Bereitstellung des Busses an der EisdieleTalamini07:00 Abfahrt nach Calais (437 km) mit Pausen13:00 Durchquerung des Channel Tunnel nach Folkstone(Ortszeit) 13:00 Weiterfahrt nach Wisley (144 km)14:45 Führung Wisley Gardens17:30 Weiterfahrt nach Cambridge (160 km)19:30 Ankunft Hotel Arundel20:30 DinnerFreitag, 12. Juni:09:00 Stadtführung Darwin in Cambridge12:00 Freizeit in Cambridge mit Mittagspause14:00 Besuch Fitzwilliam Museum15:30 Fußweg zum <strong>Botanische</strong>n Garten15:45 Besuch des <strong>Botanische</strong>n Gardens der Uni Cambridge18:00 Rückfahrt zum Arundel Hotel19:00 DinnerSamstag, 13. Juni:08:30 Abfahrt nach London (100 km)10:00 Besuch des Natural History Museum12:15 Weiterfahrt zur Westminster Abbey12:40 Besuch Grab von Charles Darwin13:00 Weiterfahrt zur Mittagspause im West End13:15 Mittagspause14:45 Abfahrt nach Kew15:30 Führung 250 Jahre Kew Gardens16:30 Freizeit in Kew Gardens18:00 Abfahrt nach Twickenham (15 km)18:45 Ankunft Marriott Hotel Twickenham19:30 DinnerSonntag, 14. Juni:08:30 Abfahrt nach Down (44 km)09:30 Führung Down House Gardens11:00 Selbstgeführter Rundgang Down House12:00 Abmarsch nach Down12:20 Typical English Lunch in Darwin’s Pub George & Dragon13:30 Abfahrt nach Folkstone (110 km)15:30 Euro Tunnel nach Calais17:30 Abfahrt nach <strong>Bonn</strong> (437 km)23:00 Ankunft <strong>Botanische</strong> Gärten <strong>Bonn</strong>3


Do. 11. Juni –So. 14. Juni 2009Ihre Reise im InternetUnsere Studienreise nach Südengland hat eine eigene Homepage:www.freunde.botgart.uni-bonn.de/reisen/darwin2009/darwin.htmlHier finden Sie aktuellste Informationen zu unserer Fahrt. Hier sindauch wichtige Links rund um Charles Darwin zu finden. Bitte schauenSie immer wieder auf die Homepage, um bestens informiert zusein.Am Ende der Reise soll hier auch der Reisebericht stehen. Damit eineschöne Homepage zustande kommt, werden kurze Berichte dereinzelnen Besuchspunkte gebraucht. Nach Abfahrt in <strong>Bonn</strong> wird IhrReiseleiter fragen, wer einen kurzen Reisebericht schreiben möchte,der auf der Homepage dann erscheinen soll. Dieser soll diepersönlichen Eindrücke wiedergeben.Schauen Sie im Reisebereich und Archiv auf der Homepage des<strong>Freundeskreis</strong>es nach vergangenen Reisen. Es werden folgendeBerichte für unsere jetzige Fahrt gebraucht:1. Wisley Gardens2. Darwin in Cambridge3. Fitzwilliams Museum4. <strong>Botanische</strong>r Garten der Universität Cambridge5. Natural History Museum – Darwin Room6. 250 Jahre Kew Gardens7. Down HouseJeder Bericht sollte ca. 100 – 150 Wörter (1/2 DIN A 4 Seite) lang seinund per Email nicht formatiert an botgart@uni-bonn.de bis zum30. Juni 2009 gemailt werden.Machen Sie mit? --- Danke !4


Darwins Garten – Abenteuer EvolutionÜbersichtskarteCambridge BGKew GardensDown HouseRHS Wisley5


Do. 11. Juni –So. 14. Juni 2009ProgrammbeschreibungDonnerstag11. JuniWie schon bei vielen anderen <strong>Freundeskreis</strong>reisen werden wir unsgemeinsam gegen 6.45 Uhr an der Eisdiele Talamini treffen, um eineViertelstunde später mit dem gewohnt bequemen Reisebus in RichtungEngland zu fahren, wo wir unsere spannende Studienreise zum Thema„Darwins Garten – Abenteuer Evolution“ beginnen werden. UnsereReiseroute führt uns anfangs in Richtung Calais in Frankreich.Calais ist eine Hafenstadt im Norden Frankreichs, die an der französischenKüste am Ärmelkanal liegt, nur 34 km von der Südküste Englands entfernt.Bei guter Sicht kann man die Kreidefelsen von Dover erkennen. NebenBoulogne ist Calais der wichtigste Hafen für den Schiffsverkehr mitEngland und der zweitgrößte Passagierhafen Europas. Außerdem istCalais vor allem durch den Eurotunnel Verbindungspunkt zwischenEngland und Frankreich. Diese Bedeutung begründet auch, dass Calaisjährlich an die 30 Millionen Durchreisende zu verzeichnen hat und dass dieReederei SeaFrance der größte Arbeitgeber der Stadt ist, was der hohenArbeitslosigkeit der Stadt (15%) zumindest partiell entgegen wirkt.Geschichtlich lässt sich zu Calais berichten, dass dieser Ort ursprünglich inenglischem Besitz war, aber 1558 in den französischen überging. Calaiswar die letzte mit dem Festland verbundene Bastion Englands.Der Kernbereich Calais unterteilt sich in den seit 1885 zu Calaisgehörenden jüngeren Vorort St. Pierre und den Altstadtbereich innerhalbder alten Stadtbefestigung. Ein Wiederaufbau der historischen Innenstadthat allerdings nur in einem kaum nennenswerten Ausmaß stattgefunden,obwohl weite Teile der Stadt 1945 durch ein irrtümliches Bombardementder Engländer, das eigentlich Dünkirchen, das noch durch die Wehrmachtgehalten wurde, gelten sollte. Calais war bereits zurückerobert.Auf dem Rathausplatz steht das Denkmal „DieBürger von Calais“ aus dem Jahr 1895 vonAuguste Rodin, dem berühmten frühavantgardistischenZeichner und Bildhauer. Dashistorische Rathaus selbst wurde Anfang des 20.Jahrhunderts im Stil der flämischen Renaissanceerrichtet. Sein Glockenturm (Belfried) zählt wieauch der in der Altstadt stehende Tour de Guet mit21 weiteren Belfrieden in Nordfrankreich zumWeltkulturerbe. Der Tour de Guet diente im 19.Jahrhunderts sowohl als optischer Telegraf, alsauch als Leuchtturm. Heute ist als Leuchtturm der50 Meter hohe Phare de Calais bedeutungsvoller.6


Darwins Garten – Abenteuer EvolutionUngewöhnlich ist der Baukomplex derKirche Notre Dame (13.–15. Jh.), da sieheute die einzige Kirche Frankreichs in dergotischen Bauweise Englands ist. Dassüdliche Querschiff und eine sich an dassüdliche Langhaus anschließende Zisterneverleihen dem Bau einen festungshaftenCharakter.7Gegen 13.00 Uhr werden wir den Eurotunnel in Richtung Folkstonedurchqueren.Erwähnenswert ist dieser Tunnel, der auch Channel Tunnel genannt wird,da er eines der größten infrastrukturellen Bauprojekte Europas überhauptdarstellt. Er ist 50 Kilometer lang, wovon 38 Kilometer unterseeischverlaufen, und besteht aus zwei eingleisigen Haupttunneln für die Zügeund einem zweispurigen Service-Tunnelfür schmale Fahrzeuge, Autos können mitHilfe von Autowaggons des Eurotunnel-Shuttle transportiert werden. Die Zügefahren mit 160 km/h durch den Tunnel.Innerhalb von 35 Minuten lässt sich soder Weg zwischen Calais und Folkstoneunterbrücken und stellt somit dieEurotunnel-Shuttleschnellste Verbindung zwischen beidenStädten dar. Jährlich wird der Eurotunneldurch fast sieben Millionen Passagiere genutzt. Die American Society ofCivil Engineers hat den Tunnel zu einem der modernen sieben Weltwundererkoren.Die Geschichte dieses Projektes greift weit zurück. Schon 1751 schlug derFranzose Nicolas Desmaret vor, eine Verbindung zwischen England undFrankreich herzustellen. 1802 legte der französische BergwerksingenieurAlbert Mathieu hierfür den ersten ernsthaften Entwurf vor. Die Verbindungsollte mit Pferdekutschen betrieben werden. Durch Kamine, die einigeMeter über die Wasseroberfläche hinausragten, sollte der Luftaustauschgarantiert werden. Der Plan wurde nicht umgesetzt, da er technisch nichtrealisierbar war und zudem der Krieg zwischen Frankreich und Englandwieder ausbrach. Napoléon Bonaparte erörtert das Thema im Rahmen derFriedensgespräche von Amiens mit dem britischen Staatsmann CharlesJames Fox.Mehrere Vorschläge und Entwürfe folgten, darunter Ideen zu einemStahltunnel auf dem Meeresgrund, aber auch schon Pläne zu einemEisenbahntunnel. Es wurden Kanaltunnel-Gesellschaften gebildet, aberimmer verhinderten politische und technische Voraussetzungen dieUmsetzung. 1975 wurden die Pläne wegen der Ölkrise zurückgestellt.Im Jahre 1984 wurde die Idee Großbritannien mit dem Festland zuverbinden, wieder aufgegriffen, wobei insgesamt fünf Pläne mit den


Do. 11. Juni –So. 14. Juni 2009verschiedensten Kombinationen aus Tunneln, Dämmen- undHängebrücken vorgestellt wurden. Letztendlich entschieden sich diebritische und französische Regierung für den privat finanziertem Bau undUnterhalt des Eurotunnels, staatliche Zuschüsse wurden verweigert. ImMärz 1985 erfolgte die Ausschreibung für das Tunnelprojekt. Den Zuschlagerhielt das britisch-französische Konsortium „The Channel Tunnel GroupLtd/France-Manche SA“. Der Vertrag wurde durch die zwei Regierungen inCanterbury, Kent am 12. Februar 1986 unterzeichnet und 1987 ratifiziert.Im Dezember 1987 begannen die Bohrungen auf der englischen Seite, imSeptember 1988 in Frankreich. Mit dem Bau des Tunnels waren 15.000Arbeiter über sieben Jahre beschäftigt. Die Baukosten waren mit 15Milliarden Euro doppelt so hoch wie ursprünglich geplant, so dass davon 9Milliarden bislang noch nicht bezahlt wurden.Am 1. Dezember 1990 trafen sichdie beiden Tunnelbaumannschaftendort, wo sich heute eine der„Überkreuzungshallen“ befindet, indenen die Züge von einerHauptröhre in die andere umgeleitetwerden können. Dem Einsatz vonLaservermessung ist es zuverdanken, daß beim Tunnelbausich beide Röhren mit einerAbweichung von lediglich 35 cmin der Horizontalen und 6 Zentimetern in der Vertikalen trafen. Bei denPlanungen war eine Abweichung von maximal 250 Zentimeterneinkalkuliert worden.Am 20. Juni 1993 erreichte der erste Testzug Großbritannien durch denEurotunnel. Der Tunnel wurde am 6. Mai 1994 offiziell eröffnet.Sobald wir den Eurotunnel durchquert haben, werden wir in RichtungWisley weiterfahren, um dort gegen Nachmittag um 14.45 Uhr WisleyGardens zu erreichen. Dort angelangt, werden wir an einer Führungteilnehmen.Der Garten der Royal Horticultural Society(RHS Garden, Wisley) ist einer der drei ammeisten besuchten Gärten Englands,neben den Kew Gardens und dem AlnwickGarden. Dieser Garten wurde durch denGeschäftsmann George Ferguson Wilsongegründet, welcher hierzu 1878 243,000m² Land erwarb. Dieses nutzte er dazu den„Oakwood Experimental Garden“anzulegen, der dazu dienen sollte auchschwierige Pflanzen erfolgreich zu kultivieren. Als er starb, ging der Gartenin den Besitz von Sir Thomas Hanbury über, welcher ihn der RoyalHorticultural Society zum Geschenk machte. Seit diesem Zeitpunkt wurdendie Wisley Gardens ständig erweitert, so dass sie heute mit 971,000 m²einen der größten und vielseitigsten Gärten Englands darstellen.8


Darwins Garten – Abenteuer EvolutionSo gehören die kleinen „Modellgärten“, welche dem Besucher nahe führensollen, was in ihren eigenen Privatgärten realisierbar wäre undVersuchsfelder, wo neue Cultivare angepflanzt werden, sicherlich zu denBesonderheiten der Wisley Gardens.Auch zu erwähnen wäre das„Bicentenary Glasshouse“, welches2007 eröffnet wurde und an demzwei Jahre lang gearbeitet wurde.Das Gewächshaus umfasst eineFläche von 3,000 m² und eine neueTeichanlage und ist in dreiHauptbereiche eingeteilt, die dieVegetation der Wüsten, der Tropenund der gemäßigten Zonerepräsentieren sollen.Das „Laboratory“, das sowohl für Forschung als auch für Lehre genutztwird, wurde 1907 eröffnet, musste aber schon bald erweitert und teilweiseaufgrund des Ersten Weltkrieges erneuert werden.Weitere sehenswerte Anlagen wären unter anderem: DasPflanzeninformationszentrum, die nationale Heidekrautgewächs-Sammlung, die Gewächshäuser mit Pflanzen der Tropen, Wüsten, dergemäßigten Zone und der Alpen, das Arboretum, ein Steingarten mitalpiner Wiese, Mauergärten, der Wildgarten, ein Kanal mit Wasserlilien, der„Battlestone Hill“ mit Rhododendren und Azaleen und die Rosengärten, fürdie England so bekannt ist.Was aber hat nun der Besuch in den Schaugärten der Royal HorticulturalSociety mit Charles Darwin zu tun ? Die Gründung der Royal HorticulturalSociety oder besser gesagt der Horticultural Society of London erfolgte imJahre 1804 in der Buchhandlung Hatchards in der Nähe des LondonerPiccadilly Circus.Die sechs Gründungsmitglieder gehörten zureinflussreichen Schicht wohlhabender englischerGesellschafter.Es war zum einen Sir Joseph Banks. Dieser war,wie Charles Darwin mehrere Jahre als Botanikerauf See. Banks begleitete Captain Cook auf derEndeavour und wurde später erster inoffiziellerDirektor von Kew Gardens.Die Gärten von Kew waren für Darwin enormwichtig. Pflegte er doch eine enge Freundschaft zuBanks’ Nachfolger Hooker. Darwin bezog seineOrchideen aus den Sammlungen von Kew.Sir Joseph Banks (1744-1820)9


Do. 11. Juni –So. 14. Juni 2009Des Weiteren war der Industrielle JosiahWedgwood Gründer der Gartenbaugesellschaft.Wedgwood ist in England und weltweit für seinePorzellanwaren bekannt. Wedgwood war derOnkel von Charles Darwin. Später heirateteCharles seine Cousine Emma, die Tochter vonJosiah Wedgwood. Darwin profitierte zeitlebensvon der großzügigen Mitgift in die Ehe.Josiah Wedgwood (1730-1795)Nachdem wir uns diesen vielfältigen und faszinierenden Garten angesehenhaben, werden wir um 17:30 Uhr weiter nach Cambridge fahren. InCambridge werden wir gegen 19:30 Uhr in unserem Hotel ankommen, umden Abend eine Stunde später, nachdem wir alle unsere Sachen gutuntergebracht haben, bei einem Dinner ruhig ausklingen zu lassen.Freitag12. Juni Heute werden wir den Tag gegen 09:00 Uhr miteiner Stadtführung durch Cambridge beginnen, dieuns drei interessante Stunden unter dem Thema„Darwin in Cambridge“ bringen wird. Dabei werdenwir uns auch das Christs College ansehen.Allerdings nur von aussen, denn am Tage unseresBesuches werden im Christ College Klausurengeschrieben.Das Christs College wurde 1905 gegründet und istaus dem God´s House, das seit 1448 bestand,hervorgegangen. Das College ist Teil der UniversitätCambridge und ist bekannt für seine hohenakademischen Ansprüche.Darwin studierte hier Theologie, nachdem ihm das angefangeneMedizinstudium wenig Freude bereitete. Die religiösen Studieninteressierten ihn jedoch ebenso wenig, auch weil er eher eine atheistischeHaltung hatte, wie sich anhand seiner Meinung, dass das Lebenwahrscheinlich „in einem warmen Tümpel unter Reaktion von AmmoniumundPhosphorsalzen“ entstanden sei, zeigen lässt.In „On the Origin of Species by Means of Natural Selection“ schreibt erzwar „Es ist wahrlich etwas Erhabenes um die Auffassung, dass derSchöpfer den Keim des Lebens, das uns umgibt, nur wenigen oder gareiner einzigen Form eingehaucht hat“, doch damit versuchte er nur zuverhindern, dass er die Kreationisten gegen sich aufzubringt, wasschließlich aber doch geschah.Am Christ´s College lernte er den Theologieprofessor und Botaniker10


Darwins Garten – Abenteuer Evolution11Reverend J. S. Henslow kennen, der ihn schließlich dazu brachte, sichnoch intensiver mit der Biologie zu beschäftigen und dafür sorgte, dass erdie Reise mit der HMS Beagle überhaupt antreten konnte.Nach der Führung werden wir ab 12.00 Uhr die Gelegenheit dazu haben,die Stadt Cambridge selbst zu besichtigen.CambridgeCambridge ist die Hauptstadt der Grafschaft Cambridgeshire und liegt amFluss Cam etwa 80 km nordöstlich von London im Osten Englands. Sie ist40,7 km² groß und zählte im Jahr 2007 ca. 120.000 Einwohner. Cambridgehat sich vor allem als Universitätsstadt einen Namen gemacht, so zählendie University of Cambridge mit dem Trinity College und derUniversitätsbibliothek und der Chor des King´s College mit zu denbekanntesten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Weiter sehenswert sind diegotische Kapelle, das Ruderregatta „Boat Race“, das Fitzwilliams Museum,die Seufzerbrücke über den Fluss Cam und die Mathematikerbrücke.o University of Cambridge: Sie wurde im Jahr 1209 durch einenAuszug von Dozenten und Studenten aus Oxford gegründet, dasoffizielle Gründungsdatum aber ist 1284. Die University ofCambridge gilt als eine der angesehensten Universitäten der Weltund hat mehr Nobelpreisträger als irgendeine andere Universität aufder Welt hervorgebracht. Mitglieder der Universität haben mehr als80 Nobelpreise gewonnen, rund 70 davon waren selbst Studenten inCambridge. Dazu gehören z.B. Ernest Rutherford (Atomare Strukturund Radioaktivität), Niels Bohr (atomare Struktur und Strahlung), SirAusten Chamberlain (Friedensnobelpreis für Arbeiten am Locarno-Pakt, 1925) und James Watson (Struktur der DNA).o Universitätsbibliothek: Die Bibliothek besteht aus fünf separatenTeilen: Die Universitätsbibliothek im Hauptgebäude mit dem AoiPavillion, in dem die Japanischen und Chinesischen Sammlungenaufbewahrt werden, die medizinische Bibliothek, eine Sektion fürWerke mathematisch-, naturwissenschaftlichen Inhalts, diewissenschaftliche Bibliothek und die rechtswissenschaftlicheBibliothek. Insgesamt enthält sie 5,5 Millionen Bücher undPamphlete und mehr als 1,2 Millionen Zeitschriften. Als Bibliothekmit Pflichtexemplarrecht erhält sie ein Exemplar sämtlicher Bücher,Zeitungen, gedruckten Pläne und musikalischer Werke, die inGroßbritannien und Irland veröffentlicht werden.o Trinity College: Es ist ein College der University of Cambridge undzugleich das größte und reichste College in Cambridge. Esbeheimatet ungefähr 1000 Studenten und 160 Lehrende. Das TrinityCollege hat bisher 31 Nobelpreisträger hervorgebracht, darunterüberwiegend Wirtschaftswissenschaftler, Mediziner (Physiologie)und Physiker.o King´s College: Es ist auch ein College der Universität Cambridgeund wurde von König Heinrich VI. im Jahr 1441 gegründet.Ehemalige Studenten von ihm sind z.B. Sir Robert Walpole (ErsterPremier-Minister Großbritanniens), Edward Morgan Forster


Do. 11. Juni –So. 14. Juni 2009(Schriftsteller) und auch Julien Temple (Filmregisseur).o King´s College Chapel: Auch zumKing´s College gehörig ist dasKing´s College Chapel, welches alsWahrzeichen der Stadt gilt, da eswohl das berühmteste und schönsteGebäude gotischer Architektur inCambridge darstellt. Es verfügt überdas größte Fächergewölbe der Welt,viele schöne Kirchenfenster und dasGemälde „Die Anbetung der Weisenaus dem Morgenland“ von PeterPaul Rubens. Die Kapelle wird aktivfür Gottesdienste genutzt.o Boat Race: Die führende Stellung von Oxford und Cambridge imakademischen Leben Großbritanniens kommt in der ironischzusammenfassenden Bezeichnung Oxbridge zum Ausdruck. DieRivalität zwischen Oxford und Cambridge hält bis heute an undfindet ihren folkloristischen Ausdruck in dem berühmten Boat Race,einem auf der Themse seit 1829 jährlich im März oder Aprilausgetragenem Rennen der beiden Universitätsmannschaften.o Fitzwilliams Museum: Dieses Museum ist das Kunst- undAntiquitätenmuseum der Universität Cambridge.Um 14.00 Uhr werden wir uns wieder treffen, um uns gemeinsam dasberühmte Fitzwilliams Museum anzusehen, wo uns eine große Vielfalt anwertvollen Kunstgegenständen und Antiquitäten zum Staunen einladenwerden und auch Objekte, die mit Charles Darwin in Verbindung stehen.Fitzwilliams MuseumDas Fitzwilliam Museum ist das Kunst- und Antiquitätenmuseum derUniversität Cambridge. Es wurde 1816 durch das Vermächtnis des RichardFitzwilliam gegründet, welcher dem Museum seine gesamte Bücher- undKunstsammlung vermachte und einen großzügigen Betrag zur Erweiterungder Sammlung. Das Museum zählt rund 300.000 Besucher pro Jahr.Das Museum besteht grob aus fünf Abteilungen: Antiquitäten, AngewandteKunst, Münzen und Medaillen, Manuskripte und gedruckte Bücher sowieGemälde, Zeichnungen und Drucke.Der Bereich Antiquitäten umfasst Objekte zum Alten Ägypten, Sudan, demAntiken Griechenland und zum Römischen Reich, außerdem auchrömische und römisch-ägyptische Kunst, westarabische Auslagen und eineneue Galerie zypriotischer Kunst.Die Abteilung „Angewandte Kunst“ stellt repräsentiert folgende Gebiete:Englische und europäische Tonwaren und Gläser, Möbel, Uhren, Fächer,Rüstungen, Chinesische, Japanische und Koreanische Kunst undTeppiche.Die Sammlung „Münzen und Medaillen“ umfasst mehr als 190.00012


Darwins Garten – Abenteuer Evolution13Einzelstücke. Dazu gehören unter anderem Münzen aus allen Teilen derWelt von Anbeginn der Münzprägung bis in die heutige Zeit. Hinzukommen historische und künstlerische Medaillen, die ergänzt werden ummilitärische und zivile Auszeichnungen. Außerdem gehört zur Sammlungnoch eine Vielzahl von Gemmen und Kameen. Die Sammlung wird nichtgesondert ausgestellt, sondern die Einzelobjekte werden denunterschiedlichen Abteilungen zugeordnet und im entsprechendenkulturellen und künstlerischen Zusammenhang präsentiert. Sie finden sichdaher über das Museum verstreut.Das Gebiet „Manuskripte und gedruckte Bücher“ umfasst illuminierte,literarische und musikalische Manuskripte sowie seltene Bücher.Illuminierte Manuskripte sind von Hand geschriebene Bücher, die mitleuchtenden Farben und Edelmetallen, mit Gold oder Silber, verziertwurden. Ein interessantes musikalisches Manuskript des Museums istbeispielsweise das Fitzwilliam Virginal Book. Dies ist eine umfangreichehandschriftliche Sammlung von Stücken für das Virginal, eine besondereArt von Cembalo, also ein „Zupfinstrument mit Klaviatur“. Sie enthält 297Stücke aus dem Zeitraum zwischen 1610 und 1625.Gegen 15:30 werden wir uns zu Fuß zum <strong>Botanische</strong>n Garten derUniversität Cambridge aufmachen, wo wir schon eine Viertelstundespäter ankommen werden, um weiteres Interessantes anzusehen.Bereits 1760 wurde der <strong>Botanische</strong> Garten von Cambridge an andererStelle gegründet. Erst Professor Steven Henslow, einer dereinflussreichsten Lehrer für Charles Darwin gründete denForschungsgarten 1831 an der Trumpington Road. 1846 wurde der Gartenfür die Öffentlichkeit zugänglich gemacht.Henslow wurde in Rochester geboren, als Sohndes Anwalts John Prentis Henslow, der wiederumSohn von Sir John Henslow war. Er studierte amSt. John's College der Universität Cambridge undschloss das Studium als 16. „Wrangler“ im Jahr1818 ab, als Adam Sedgwick WoodwardianProfessor der Geologie wurde.Henslow heiratete im Jahr 1823 Harriet Jenyns(1797-1857), eine Tochter von George LeonardJenyns und Schwester von Leonard Jenyns. DieTochter aus dieser Ehe, Frances Harriet,heiratete Joseph Dalton Hooker. Hooker warProf. Steven Henslow (1796-1861)einer der engsten Freunde von Charles Darwin.Zu den Attraktionen des Gartens gehören ein See mit malerischgeschwungenen Ufer, ein Wassergarten nahe dem Eingang an derTrumpington Road und zahlreiche stattliche Bäume, von denen einigeschon sehr bald nach ihrer Einführung in Europa hier gepflanzt wurden,darunter ein Sequoiadendron giganteum (eingeführt 1853, gepflanzt 1855)und eine Metaseguoia glyptostroboides (eingeführt 1947, gepflanzt 1949).


Do. 11. Juni –So. 14. Juni 2009Vom Eingang an der Trumpington Road strebt ein breiter Weg in geraderLinie auf ein rundes Bassin mit einem Brunnen zu. Dies ist der einzige Teildes Gartens, der streng inszeniert wirkt. Sobald man ihn hinter sichgelassen hat, führt die Natur Regie.Die Pflanzen stehen hier eindeutig im Mittelpunkt. Es gibt gleich mehrereNational Collections, darunter eine besonders herrliche Auswahl vonTulpen. Während die oft auf glamouröse Showeffekte bedachten modernenZüchtungen in der Regel schnell ihre Wüchsigkeit einbüßen, habenmanche der hiesigen Vertreter – insgesamt 56 Arten und 17 ihrer Art-Hybriden – aus eigener Kraft große Kolonien gebildet. Eine weitereinteressante National Collection umfasst über 100 Arten und mehr als 40bedeutende Geranium-Arten und –Sorten. Sehenswert sind darüber hinausdie Sammlungen von über 70 europäischen Fritillaria-Arten und mehr als90 Lonicera-Formen. Vor allem botanisch interessant sind dieSichtungsbeete für Frauenmäntel, Bergenien, Johanisbeeren, Mäusedorn(Ruscus) und europäische Steinbreche (Saxifraga).Der Winter Garden demonstriert auf eindrucksvolle Weise, was gärtnerischin der kalten Jahreszeit möglich ist. Das schimmernde Gelb des HartriegelsCornus sericea `Flaviramea´ und das Orangerot der Weide Salix alba`Chermesina´ hellen noch den düstersten Tag auf. Zwischen denZwergkoniferen leuchten die silbrig weißen Triebe der Goldhimbeere(Rubus biflorus) auf. Frühlingsbeete und Staudenrabatten dürfen, da wiruns hier in einem öffentlichen Park befinden, nicht fehlen. Dennochkommen wohl die meisten Besucher wegen der seltenen Pflanzen und derfaszinierenden Sammlungen bestimmter Gattungen hierher. Ein kleinerBereich ist Gewächsen mit besonderer Eignung für das trockene Klima vonCambridge gewidmet, wo die Niederschlagsmenge nur die Hälfte desLandesdurchschnitts beträgt. Wolfsmilch, Fenchel, Gräser, Lavendel undFetthennen nehmen diesen formalen Garten ein, dessen sehransprechende Gestaltung als Vorbild für so machen Privatgarten dienenkönnte.Gegen 18.00 Uhr werden wir zu unserem Hotel zurückfahren, damit wireine Stunde später unser Dinner haben, um uns für den nächstenaufregenden Tag zu stärken.Samstag13. Juni Heute wollen wir in Richtung London aufbrechen, wo wir uns das NationalHistory Museum ansehen wollen. Damit haben wir bis Mittag Zeit zurausgiebigen Museumsbesichtigung.14


Darwins Garten – Abenteuer Evolution15Das Natural History Museum in London isteines der größten naturhistorischen Museender Welt. Es beherbergt etwa 40 Millionenverschiedene Objekte, darunter zahlreicheDinosaurierskelette, Fossilien (unter ihnen einArchaeopteryx), Ausstellungsstücke aus derFlora und Fauna, etwa das 30 Meter langeSkelett eines Blauwals oder das Modell des um1690 ausgestorbenen Dodo-Vogels.Die Statue von Charles Darwinbegrüßt den Besucher imNaturkundemuseum.Teilweise stammen die Ausstellungsobjekte noch aus dem 18.Jahrhundert. Außerdem ist hier, in Zusammenarbeit mit dem geologischenMuseum, die größte Meteoritensammlung der Welt untergebracht. In den„Earth Galleries“ wird die Entstehung der Erde gezeigt. Man kann ganzgefahrlos einen simulierten Vulkanausbruch oder ein Erdbeben miterleben.Eine der größten Attraktionen des Museums ist der Tyrannosaurus Rex,ein Roboter, der sich lebensecht verhält und sogar nach den Besuchernschnappt und brüllt.o „Life Galleries“: Hier befinden sich Ausstellungen von Fischen,Weichtieren, Krustentieren, Amphibien und Reptilien, Insekten,Säugetieren, und Vögeln, dazu fossile Meereslebewesen,Ausstellungen über Ökologie, Evolution, aber auch Mineralien undMeteoriten. Der Welt der Pflanzen mit ihrem Nutzen für denMenschen sowie der menschlichen Biologie wird ein besondererStellenwert eingeräumt. Eine Simulation stellt die Wahrnehmungeines Babys im Mutterleib dar.o „Earth Galleries“: Diese Ausstellungen über die Erde erreicht manüber eine Treppe, die durch eine gigantische Nachbildung unsererErde führt. Dargestellt wird der Einfluss des Menschen auf die Erde,um ein Nachdenken in Richtung einer nachhaltigen Nutzunganzuregen. Vom Urknall bis in die Zukunft der Erde wird entlangeines Zeitstrahls ein weiter Bogen geschlagen. Mineralien, Erze undGesteine werden in ihren Formen gezeigt und in ihrem Nutzen fürden Menschen dargestellt. Die Naturgewalten werden anhand derBeispiele eines Erdbebens und eines Vulkanausbruchs erklärt undteilweise simuliert. Die Bildung des Himalayas und die Entstehungeines Tropfstein Stalagmiten werden erklärt und verbildlicht.Außerdem beherbergt das Museum eine der weltgrößtenMeteoritensammlungen.o „Wildlife Garden“: Der Garten stellt eine Insel der Ruhe dar. Hiersind eine Vielzahl von britischen Tieren und Pflanzen zu bewundern.Nach dem Besuch im Naturkunde Museum werden wir zur Westminster


Do. 11. Juni –So. 14. Juni 2009Abbey fahren, um das Grab von Charles Darwin zu besuchen.Westminster Abbey (deutsch: Abtei von Westmünster, Westmünsterabtei;eigentlich The Collegiate Church of St Peter, Westminster) ist eine Kirchein London Westminster. Traditionell werden hier die Könige von Englandgekrönt und beigesetzt. Die Stiftskirche des Kollegiatstifts St. Peter,Westminster gehört zur Church of England, ist aber aufgrund ihrer Funktionkeiner Diözese zugehörig, sondern Eigenkirche („royal peculiar“) derbritischen Monarchie. Daher wird ihr oberster Geistlicher, der Dekan vonWestminster, direkt vom britischen Monarchen berufen.Hier befand sich ursprünglich die Klosterkirche einer um 750 gegründetenBenediktinerabtei. Wegen ihrer Lage zu der damaligen Stadt trug dieKirche bereits den Namen West Minster (Westmünster).Gebaut wurde die Westminster Abbey zwischen 1045 und 1065 unterEduard dem Bekenner. Nach seiner Heiligsprechung 1163 wurde derKönig hier beigesetzt. Im Jahre 1245 begann Heinrich III. mit dem Bau derheutigen Kirche im Stil der Frühgotik. Der untere Teil der Westfassadestammt aus dem 15. Jahrhundert. Die beiden Haupttürme dagegen wurdenerst zwischen 1722 und 1745 von Christopher Wren, Nicholas Hawksmoorund John James errichtet. In dem dreischiffigen Innenraum sind alle dreiEpochen der englischen Gotik vertreten: „Early English“, „Decorated“ und„Perpendicular“.Der Bau der prachtvollen Kapelle Heinrichs VII., eines der schönstenspätgotischen Werke in Europa, wurde 1503 – 1519 ausgeführt.Seit Wilhelm dem Eroberer wurden alle Könige von England bzw. desVereinigten Königreichs in Westminster Abbey gekrönt. Traditionell wird dieKrönung durch den Erzbischof von Canterbury vorgenommen. Bis zuGeorg II. († 1760) wurden auch fast alle Könige hier beigesetzt.Im Längsschiff befinden sich die Gräber des Afrikaforschers DavidLivingstone, des Dichters Ben Jonson sowie der Premierminister BonarLaw und Chamberlain.Im rechten (südlichen) Querschiff befindet sich die Dichterecke mit einemDenkmal für Shakespeare und den Grabmälern von Chaucer, Tennyson,Browning, Longfellow, Dickens, Händel und von Charles Darwin.16


Darwins Garten – Abenteuer Evolution17Charles Darwin starb am 19. April1882 im Alter von 73 Jahren. Darwinlitt in den letzten Jahren seinesLebens an Herzbeschwerden undstarb vermutlich um 15:25 an einemHerzversagen. Die Todeszeit istrecht gut dokumentiert, da seineTochter Betty die letztengesprochenen Sätze Darwins amSterbebett dokumentierte.Darwin selbst wollte auf dem Dorffriedhof von Down beerdigt werden.Allerdings löste sein Tod den Einsatz hoher Politker undNaturwissenschaftler aus, die dafür Sorge trugen, dass Darwin in derWestminster Abbey eine Woche nach seinem Tod beigesetzt wurde. Rund1200 Menschen waren zur Trauerfeier geladen.Nun geht es weiter in das Herz der Metropole und Sie haben Freizeit zurMittagspause im West End. Das West End ist das Theaterviertel imZentrum Londons. Die Straßen Drury Lane, Shaftsbury Avenue und Strandbilden den Kern des Viertels und werden als das sogenannte Theatrelandbezeichnet. Gespielt werden an den Londoner Theatern vorwiegendMusicals, Komödien und klassische oder moderne Theaterstücke.Die wohl interessantesten Theater sind:o Her Majesty's Theatre: Hier wurden die meisten Opern GeorgFriedrich Händels uraufgeführt. Heute wird es hauptsächlich fürMusicalaufführungen genutzt, wie seit dem 9. Oktober 1986 täglichfür "Das Phantom der Oper“.o Theatre Royal Haymarket: Es wurde 1720 gegründet, größererErfolg stellte sich schon 9 Jahre später ein. Dennoch wurde dasTheater schon zwei Jahre danach (1731) aufgrund der Aufführungeines politisch umstrittenen Stücks geschlossen und erst 1734wiedereröffnet. In diesem Theater wurden drei Stücke von HenrikIbsen („Baumeister Solneß“ 1892, „Klein Eyolf“ 1894, „Wenn wirToten erwachen“ 1899) uraufgeführt, aber auch „Eine Frau ohneBedeutung“ von Oscar Wilde 1893 und William SomersetMaughams „The Circle“ 1921.o Adelphi Theatre: Es ist heute ein Musical-Theater mit 1500Plätzen. Hier wurden unter anderem die Stücke „Sunset Boulevard“,„Chicago“, und „Joseph and the Amazing Technicolor Dreamcoat“aufgeführt. Auch drehte man hier die Film-Version von „Cats“.o Lyceum Theatre: Hier entstanden etwa die Musicals „Jesus ChristSuperstar“ oder „Der König der Löwen“, zu früheren Zeiten wurdehier Mozarts „Così fan tutte“ uraufgeführt.Neben dem West End mit seinen vielen erfolgreichen Theatern hat Londonnoch viele weitere Sehenswürdigkeiten zu bieten.


Do. 11. Juni –So. 14. Juni 2009London, die Hauptstadt Englands ist 1.572 km² groß und zählte im Jahre2006 ungefähr 7.512.400 Einwohner, womit sie derzeit diebevölkerungsreichste Stadt der europäischen Union darstellt. Die Stadtwird untergliedert in die City of London als solcher und ihre 32 Boroughs.London ist eines der wichtigsten Kultur-, Finanz- und Handelszentren derWelt (Weltstadt). In der Stadt befinden sich zahlreiche Universitäten,Hochschulen, Theater und Museen.Die Geschichte Londons lässt sich wie folgt zusammengefasst darstellen:o Ca. 47 n. Chr.: Die Römer gründen die Stadt Londiniumo 197 n. Chr.: Londinium wird Hauptstadt Britanniens und löst damitColchester ab. Rund um die Stadt werden Wallanlagen errichtet.o Ab 410 n. Chr.: Die Römer ziehen ihre Legionen zurück. DieBevölkerung ist nun den Raubzügen germanischer Stämmezunehmend schutzlos ausgeliefert. Nach der Eroberung Englandsdurch die Angeln und Sachsen verfällt Londinium bis Ende des 5.Jahrhunderts zu einer unbewohnten Ansammlung von Ruinen.o Ab 7. Jhd.: Im Mittelalter mieden die Angelsachsen zunächst dieunmittelbare Umgebung der zerstörten Stadt. Im späteren 7.Jahrhundert gründeten sie westlich davon eine Siedlung. Unter derFührung von Alfred dem Großen, dem König von Wessex, erobertensie schließlich im Jahr 878 die Gegend an der Themsemündung vonden Dänen zurück. In den folgenden Jahren wurde das Gebietinnerhalb der römischen Stadtmauer wieder besiedelt. Die neuentstandene Stadt hieß Lundenburgh.o 1066: Die Normannen erobern England. London löst Winchester alsHauptstadt ab. Der neue Herrscher Wilhelm I. bestätigt diebesonderen Rechte Londons.o 1189: Richard Löwenherz ernennt den ersten Lord Mayor(Bürgermeister), der dann ab 1215 von den immer mächtigerwerdenden Kaufmannsgilden selbst gewählt wird.o 1381/ 1450: Mehrere Male muss London Plünderungen durchaufständische Bauernheere erdulden, so z.B. 1381 während derPeasants’ Revolt und 1450 während der Jack-Cade-Rebellion.o Reformation: Sie bricht in London, wie auch an anderen Orten, dieMacht der Kirche, die bis dahin rund die Hälfte des Bodens besaß.Die Neuverteilung kirchlicher Güter ab 1535 leitet eine Ära deswirtschaftlichen Wachstums ein, London steigt zu einer führendenHandelsstadt auf. Die Reformation bringt es auch mit sich, dassLondon protestantisch wird.o 1664/65: Die Stadt wird von der Pest heimgesucht, die über 70.000Menschenleben fordert.o September 1666: Der „Große Brand von London“ verwüstet großeTeile der Stadt. Etwa 13.000 Häuser und 89 Kirchen fallen denFlammen zum Opfer. Die Stadt wird nach dem verheerenden Brandneu aufgebaut. Pläne für eine grundlegende Neugestaltungscheitern jedoch an den zu hohen Kosten, weshalb die neuenHäuser im Wesentlichen entlang der alten verwinkelten Straßenerrichtet wurden. Fast alle adeligen Bewohner ziehen endgültig aus18


Darwins Garten – Abenteuer Evolutionder alten Innenstadt weg und lassen sich im aufstrebenden WestEnd neue repräsentative Wohnhäuser bauen. Ins East Endabgedrängt werden die ärmsten Bevölkerungsschichten, die imexpandierenden Hafen ihr Auskommen finden müssen.o Ende 17. Jahrhundert: London steigt zum bedeutendstenFinanzzentrum der Welt auf.o 18. Jahrhunderts: London wächst über die historischen Grenzenhinaus.o Juni 1780: London ist Schauplatz der Gordon Riots. Hintergrundhierzu ist, dass zwei Jahre zuvor ein Gesetz verabschiedet wurde,welches den stark unterdrückten Katholiken mehr Rechtezugestehen sollte. Der ausgemusterte Seeoffizier Lord GeorgeGordon tritt ab 1779 als Anführer radikaler protestantischerVereinigungen hervor. Diese wollen eine Rücknahme des Gesetzeserreichen. Am 2. Juni 1780 führt er einen Mob von 40.000 - 60.000Menschen zu den Houses of Parliament, um eine Petition gegendas Gesetz zu überreichen. Die Demonstration verwandelt sichrasch in einen gewaltsamen Aufstand. Katholische Kirchen undHaushalte werden verwüstet, einschließlich der Kapellen einigerBotschaften. Katholiken werden auf offener Straße überfallen. Erstab dem 7. Juni 1780 schreitet die Armee mit etwa 12.000 Soldatenein. Es dauert 10 Tage, bis die öffentliche Ordnung wiederhergestellt ist. Lord Gordon wird zwar unter der Anklage desHochverrats verhaftet, aber mit der Begründung wiederfreigesprochen, er habe keine verräterischen Absichten gehabt.Seine Anhänger haben weniger Glück, denn 52 Rädelsführerwerden verurteilt, davon 25 zum Tode.o 19. Jahrhundert: in London vervielfacht sich die Bevölkerungszahlund das Stadtgebiet dehnt sich erneut aus, wie später auch im 20.Jahrhundert. London erringt während des viktorianischen Zeitaltersgroße Bedeutung als Hauptstadt des Britischen Weltreichs. 1851 istLondon die einwohnerstärkste Stadt Europas und das Zentrum derindustrialisierten Welt. Hier findet im gleichen Jahr mit der „GreatExhibition“ die erste Weltausstellung statt.o 2. Weltkrieg bis Gegenwart: London erleidet insbesondere in denöstlichen Industriegebieten durch Angriffe der deutschen Luftwaffeschwere Zerstörungen. Diese Bombardements gehen mit demNamen „The Blitz“ in die Geschichte der Stadt ein. Knapp 30.000Einwohner sterben, Hunderttausende wurden obdachlos. NachKriegsende sinkt die Einwohnerzahl beträchtlich, da viele Londonersich in neuen Satellitenstädten niederlassen. Derzeit steigt dieEinwohnerzahl wieder an, seit dem Tiefpunkt in den 80er-Jahren umeine Million. Trotzdem hat London heute noch eine MillionEinwohner weniger als am historischen Höchststand, der 1939 mitetwa 8,6 Millionen erreicht wurde.19


Do. 11. Juni –So. 14. Juni 2009Zu den besonders nennenswerten Sehenswürdigkeiten Londons zählenneben dem Museum of National History und dem West End:o Imperial War Museum: Es ist eines der bedeutendstenKriegsmuseen weltweit. Es zeigt in erster Linie Exponate aus denbeiden Weltkriegen, wie Kanonen und Fahrzeuge. Eine von vierEtagen beschäftigt sich ausführlich mit dem Dritten Reich. KleinereAbteilungen gelten einigen anderen Kriegen des 20. Jahrhundertswie beispielsweise dem Vietnamkrieg und dem Falklandkrieg.o Madame Tussauds Wachsfigurenkabinett: Es gehört zu dengrößten Attraktionen der Hauptstadt. Ausgestellt werden lebensnahnachempfundene Wachsfiguren von historischen Gestalten undPersonen der aktuellen Zeitgeschichte, wie Sportler, Filmstars,Modeschöpfer und Modells. Einen Platz in der Ausstellung vonMadame Tussaud zu erhalten, zählt heute zu den größten Ehren,die einem Menschen zuteil werden kann.o Sherlock Holmes Museum: Dieses Museum befindet sich in derBaker Street 221B. Sherlock Holmes und Dr. Watson wohnten nachArthur Conan Doyle von etwa 1881 bis 1904 in diesem Haus. Dieals Sherlock Holmes' Wohnort angegebene Hausnummer 221b istreine Fiktion, denn damals waren die Häuser nur bis 100durchnummeriert. Im 1. Stockwerk befindet sich ein nach denAngaben der Detektivgeschichten gestalteter Nachbau desArbeitszimmers. Außerdem gibt es zwei Ausstellungsräume.o Trafalgar Square: Er ist der größte Platz Londons und gilt vielen alsZentrum. In der Mitte des Platzes steht ein Denkmal, das dieLondoner als Dank für Admiral Nelsons Sieg der Engländer über dieFranzosen in der Schlacht von Trafalgar setzten. Die 1842 erbauteNelson Column (Säule) mit dem Admiral auf der Spitze ist mit 55Metern so hoch wie Nelsons Flaggschiff HMS Victory vom Kiel biszur Mastspitze.o Piccadilly: Diese Straße befindet sich in der Innenstadt und gehörtzu den bekanntesten Straßen der Stadt. Sehenswert ist das vorallem auf Lebensmittel spezialisierte Geschäft Fortnum & Masonaus dem Jahre 1707, das Hotel Ritz mit seiner neoklassizistischenArchitektur von 1906 und die Royal Academy of Arts aus dem Jahre1868 im Burlington House. Der Piccadilly Circus ist vor allem durchseinen Eros-Brunnen und die riesige Leuchtreklamewand an einemgewundenen Eckhaus bekannt.o Tower of London: Er befindet sich am nördlichen Ufer der Themseund ist ein im Mittelalter errichteter Komplex aus mehrerenbefestigten Gebäuden entlang des Flusses, der als Festung,Waffenkammer, königlicher Palast und Gefängnis, vor allem fürGefangene der Oberklasse, diente. Bis zu Jakob I. wohnten alleenglischen Könige und Königinnen zeitweise dort. Es war üblich,dass der Monarch vor dem Tag seiner Krönung im Towerübernachtete und dann in feierlichem Zug durch die Stadt nachWestminster ritt. Heute werden im Tower die britischen Kronjuwelenaufbewahrt, ferner eine reichhaltige Waffensammlung. Bei der rund700 Jahre alten Schlüsselzeremonie (Ceremony of the Keys)20


Do. 11. Juni –So. 14. Juni 2009o Thames Barrier: Sie ist das größte bewegliche Flutschutzwehr derWelt. Die Planungen für das Bauwerk begannen nach einerschweren Sturmflut im Jahre 1953, bei der 307 Menschen umsLeben kamen. 1974 wurde mit dem Bau begonnen. Die Einweihungerfolgte am 1984. Das Sperrwerk besteht aus zehn schwenkbarenToren. Um den Schiffsverkehr nicht zu behindern, sind sie imoffenen Zustand auf den Boden der Themse abgesenkt. So könnenSchiffe mit bis zu 16 Metern Tiefgang problemlos das Sperrwerkpassieren. Die vier mittleren Tore, durch die der Schiffsverkehr läuft,sind je 60m breit, 10,5m hoch und wiegen je 1500 Tonnen. Dasgesamte Bauwerk hat eine Länge von 523m. Droht eine Sturmflut,können die Tore innerhalb von 15 Minuten geschlossen werden.o Saint Paul’s Cathedral: Sie ist die Hauptkirche der AnglikanischenKirche in London. Ihre Decke zieren Glasmosaiken. Die Kathedralehat eine kreuzförmige Grundfläche, die in Ost-West Richtungausgerichtet ist. In der Mitte dieses Kreuzes befindet sich eineKuppel, auf der sich eine 750 Tonnen schwere Laterne befindet, diein 111 Meter Höhe endet. An der Kuppelbasis in etwa 30 MeterHöhe befindet sich ein ringförmiger Umgang, die sogenannteWhispering Gallery, die Flüstergalerie. Der Schall wird hier durch diegebogenen Wände immer wieder zurück in das Innere des Ringsreflektiert, sodass ein geflüstertes Wort auf die andere Seite derKuppel getragen werden kann. Steigt man bis zur Spitze hinauf, sogelangt man auf die Golden Gallery, mit der Möglichkeit einerAussicht über London. Unter der Kirche befindet sich eineweitläufige Krypta, in der zahlreiche bedeutende Persönlichkeitender britischen Geschichte beigesetzt sind.Um 14.45 Uhr endet unsere Mittagspause und wir werden nach Kewfahren, um uns dort um 15.30 Uhr an einer Führung mit dem Thema „250Jahre Kew Gardens“ teilzunehmen. Diese dauert eine Stunde, so dasswir danach bis 17.45 Uhr Freizeit im <strong>Botanische</strong>n Garten genießen können.Die Royal Botanic Gardens in Kew verdanken ihren Ursprung denexotischen Gärten, die Lord Capel von Tewkesbury bei Kew anlegte. Siewurden von Prinzessin Augusta von Sachsen-Gotha-Altenburg, der WitweFriedrich Ludwigs, des Prinzen von Wales, im Jahre 1759 deutlicherweitert. Dieses nimmt Kew zum Anlass dieses Jahr sein 250.Gartenjubiläum zu feiern.Unter Augusta änderte sich auch der Sinn und Zweck der Gärten, die zuvorals Lustgärten gedient hatten, nun aber zum ersten Mal unter anderemauch als botanische Gärten dienten. Diese Arbeiten wurden von WilliamChambers durchgeführt; eine 1761 von ihm gebaute chinesische Pagodesteht noch heute. König George III. stellte William Aiton und Joseph Banksan, um die Gärten weiter auszubauen.1840 wurden die Gärten in einen nationalen botanischen Gartenumgewidmet und nochmals deutlich erweitert. In der Folge entstandenauch das Herbarium und eine Bibliothek. Am 3. Juli 2003 wurden die RoyalBotanic Gardens von der UNESCO in die Liste des Weltkulturerbesaufgenommen.22


Darwins Garten – Abenteuer EvolutionKew Palace Kew Palace ist der einzige der ehemals drei königlichenPaläste, der heute noch steht. Der 1631 erbaute Palast ist von KönigGeorge II. gekauft worden, um damit für die Unterbringung seiner Kinderzu sorgen. Der einzige König, der selbst in Kew Palace gelebt hat, warGeorge III. Er zog 1802, als er erkrankte, in den Palast und verweilte dortbis zu seinem Tod.Aufgrund seines typisch flämischen Aussehens wird der Palast auch DutchHouse (holländisches Haus) genannt. Der Palast wurde nach 10 JahrenRenovierungsarbeiten am 27. April 2006 für die Öffentlichkeit wiederfreigegeben. Die Kosten für die Restaurierung des Hauses im Stil desfrühen 18. Jahrhunderts beliefen sich auf umgerechnet 9,6 Millionen Euro.Königin Elizabeth II. feierte am Abend des 21. April 2006 mit engstenFamilienangehörigen im frisch restaurierten Kew Palace ihren 80.Geburtstag. Hinter dem Gebäude findet man Queen's Garden (Garten derKönigin). Dort wurde ein Kräutergarten angelegt, in dem Heilkräuterwachsen, die im 17. Jahrhundert verwendet wurden.In dem von Joseph Paxton erbautenviktorianischen Palmenhaus werden tropischeGewächse kultiviert.In dem Gewächshaus trafen sich Charles Darwinund der Direktor von Kew Joseph Dalton Hookerzu langen Gesprächen.Der dem Palmenhaus vorgelagerte Bereich wurde2009 mit Pflanzen aus Down House, die mitCharles Darwin in Zusammenhang stehen,bepflanzt.Joseph Dalton Hooker(1817 – 1911)Joseph Dalton Hooker war der Sohn desBotanikers William Jackson Hooker. Erbesuchte zunächst die Glasgow High Schoolund studierte anschließend an der GlasgowUniversity, ehe er 1839 als Doktor der Medizin(M.D.) promovierte. Ab 1839 bereiste er als Arztund Naturwissenschaftler unter Kapitän JamesClark Ross drei Jahre lang die Südpolregion undarbeitete über die Floren der Antarktis,Neuseelands und Tasmaniens. Er gehörte zuden Pionieren der Landbrücken-Hypothese. ZurErklärung der Verbreitung von ähnlichenBlütenpflanzen in Südamerika und Australiennahm er an, dass die Kontinente einst durcheine seitdem überflutete Landbrücke verbundenwaren.Von 1847 bis 1851 bereiste er Indien, 1860 Palästina, 1871 Marokko undin 1877 die Vereinigten Staaten. Er entdeckte unter anderem dieKannenpflanze Nepenthes rajah und beschrieb die Welwitschie.23


Do. 11. Juni –So. 14. Juni 2009Von 1865 bis 1885 war er Direktor des RoyalBotanic Garden in Kew. Daneben war er lange ZeitHerausgeber und Mitarbeiter der ZeitschriftenBotanical Magazine (von 1865 bis 1904) undHooker's Icones plantarum (von 1867 bis 1890).Hooker lernte nach Abschluss der SüdpolexpeditionCharles Darwin kennen und übernahm dieKlassifikation der von Darwin auf den Galápagos-Inseln gesammelten Pflanzen.Die beiden Wissenschafter wurden enge Freunde und Hooker standDarwin seitdem mit Rat und Tat zur Seite. Zusammen mit Thomas Huxleyverteidigte er am 30. Juni 1860 an der University of Oxford Darwins SchriftDie Entstehung der Arten (On the Origin of Species).Nach Hookers Tod boten der Dekan und das Kapitel von WestminsterAbbey seiner Familie eine Beisetzung nahe dem Grab Darwins an,verlangten aber, daß Hookers Leichnam dafür eingeäschert würde. SeineWitwe Hyacinth lehnte beides ab und Hooker wurde gemäß seinenWünschen neben seinem Vater auf dem Friedhof der St. Anne-Kirche inKew Green, nahe den Royal Botanic Gardens beigesetzt.Um 18:00 endet unser Tag in Kew für heute. Wir werden gemütlich inRichtung Twickenham abfahren, um unser Hotel beziehen zu können undschließlich um 19.30 Uhr unser Dinner zu haben.24


Darwins Garten – Abenteuer EvolutionSonntag14. Juni Heute werden wir um 9.00 Uhr nach Down fahren, um dort schon eineStunde später durch Down House geführt zu werden, wo Darwin langeZeit gelebt hat.Nach Darwins Reise auf der Beagleverbrachte er einige Jahre inLondon, um seine Reisesammlungaufzuarbeiten. Allerdings war dasLondon der viktorianischen Zeitausgesprochen ungesund undDarwin sehnte sich, gerade,verheiratet mit Emma Wedgwood,nach einem Haus auf dem Lande,welches aber nicht zu weit vonLondon liegen dürfte.Die Wahl fiel auf das kentische Dörfchen Down, knapp 23 Kilometer vonder Londoner Innenstadt entfernt; also nah genug um kurzfristig anwissenschaftlichen Treffen teilzunehmen. Die Darwins kauften DownHouse zum Preis von £ 2200.Mit zwei kleinen Kindern zogen die Darwins am 14. September 1842 nachDown House. Der Einzug wurde überschattet durch den Kindstod von derTochter Mary Eleanor, drei Wochen später. Charles Darwin blieb Zeitseines Lebens in Down House.Charles Darwin war bestrebt das Haus herzurichten, um der großenFamilie mit Dienerschaft zu genügen; immerhin waren dort stets bis zu 15Personen anwesend. So mußte für die 7 Kinder (3 verstarben) genügendPlatz zum Spielen sein.Das Haus sollte aber auch für die wissenschaftlichen Forschungen Raumbieten. So wurde der Garten über die Jahre zu einem Freiluftlaboratoriummit Gewächshäusern erweitert. Experimente über die Vegetation derAckerunkräuter und - ganz berühmt - das der über die Aktivität vonRegenwürmern wurden im Garten durchgeführt und über Jahrebeobachtet.Im Hause selber kann neben dem Wohnzimmer auch das Arbeitszimmerbesucht werden. Hier entstand „The Origin of the Species“.Bei unserem Rundgang durch den Garten und Haus werden wir erleben,wie Darwin lebte und arbeitete.25


Do. 11. Juni –So. 14. Juni 2009Charles Darwin war nicht nur einaußergewöhnlicher Wissenschaftler,er war auch ein Mann, der sich fürdie Belange der dörflichenGemeinschaft von Down einsetzteund aktiven Teil im Dorflebenspielte.So traf er sich einmal in der Wocheim George & Dragon Pub, umGelder für eine Weihnachtsverlosungzu sammeln.Wir werden vom Down House den kurzen Weg nach Down laufen und inDarwin’s Lieblingskneipe ein typisches Englisches Sunday Luncheinnehmen.Unmittelbar neben der Dorfschänkebefindet sich die Kirche von Down.Hier finden wir an der KirchmauerEhrungen zu Charles Darwin. Auf demFriedhof ist das Grab von seiner FrauEmma.Verband beide zeitlebens das Band derwahren Liebe, so sind sie doch im Todegetrennt.Nach dem guten Mittagessen geht unsere Fahrt wieder zurück nachFolkstone. Am späten Nachmittag wollen wir wieder den Tunnelzug nachCalais nehmen. In den <strong>Botanische</strong>n Gärten <strong>Bonn</strong> kommen wir allerVoraussicht nach um 22.30 Uhr an.26


Darwins Garten – Abenteuer EvolutionCharles Robert Darwin – Eine KurzbiographieKindheit und StudiumCharles Robert Darwin wurde am 12. Februar 1809auf dem in Shrewsbury gelegenen Anwesen MountHouse geboren und zählt aufgrund seiner Beiträgezur Evolutionstheorie als einer der bedeutendstenNaturwissenschaftler.Schon sehr früh beschäftigte er sich mit Dingen wieNaturbeobachtungen, zu denen vor allem dieVerhaltensweise von Vögeln und die Sammlung vonMount HouseInsekten zählen, aber auch die Nutzung diverserGerätschaften, wie mit 9 Jahren schon ein Barometer, Geometrie und Chemie.Charles sollte wie sein Vater Arzt werden und hatte bereits Erfahrungengesammelt, indem er in dessen Praxis hospitiert hatte. Im Oktober 1825 begannDarwin an der Universität Edinburgh mit dem Medizinstudium. Die Vorlesungen,mit Ausnahme der Chemievorlesungen, langweilten ihn. Einflussreichster Lehrerin dieser Zeit war Robert Edmond Grant, ein Anhänger der LamarckschenEvolutionslehre. Bei ihm lernte er Meereszoologie, wissenschaftlichesBeobachten und die Bedeutung von genauen Aufzeichnungen. Als Darwins Vaterbemerkte, dass sich sein Sohn mit dem Studium der Medizin schwer tat, schlug erihm vor, ein Studium der Theologie zu beginnen, wozu Darwin einwilligte undwomit er 1828 am Christ´s College in Cambridge begann. Auch dieses absolvierteer ohne Begeisterung. Seine Vorprüfung verschob er, obwohl er sie anschließendmit Leichtigkeit bestand.Zu Beginn seines Studiums in Cambridge traf Darwin seinen Großcousin WilliamDarwin Fox, der ihn in die Insektenkunde einführte und durch den er zu einemleidenschaftlichen Sammler von Käfern wurde. In den Sommermonatenunternahmen sie hierzu zahlreiche Exkursionen. Hohe Wertschätzung brachteDarwin den Botanikvorlesungen von John Stevens Henslow entgegen. Durchseinen Großcousin Fox erhielt er Einladungen zu den regelmäßig in HenslowsHaus stattfindenden Abenden, die dieser für Studenten durchführte, die nochkeinen Abschluss hatten. Zwischen beiden entwickelte sich eine Freundschaft,die lebenslang anhielt und die Darwin als einflussreichste seines gesamtenWerdeganges charakterisierte.Die Reise mit der HMS BeagleHenslow war es auch, der ihn dazu drängte,sich mit Geologie zu beschäftigen und ihm 1831mitteilte, dass der Kapitän Robert FitzRoy fürseine Fahrt mit der HMS Beagle einennaturwissenschaftlich gebildeten Begleitersuche und er ihn für diese Position empfohlenhabe. Das Ziel der Expedition waren Patagonienund Feuerland an der Südspitze Südamerikas,um dort kartographische Messungendurchzuführen.Die HMS Beagle27


Do. 11. Juni –So. 14. Juni 2009Ebenso sollten die Küsten Chiles, Perus und einiger Südseeinseln vermessenwerden. Diese Reise dauerte fast fünf Jahre und sollte das Schlüsselerlebnis unddie Grundlage für Darwins späteres Werk, werden.Am 27. Dezember 1831 stach die HMS Beagle von Davenport aus in See. DieFahrt begann für Darwin unerfreulich, da er seekrank wurde und sein Traum, dievon Humboldt geschilderte artenreiche subtropische Vegetation auf derkanarischen Insel Teneriffa zu erkunden, an einer Quarantäne scheiterte, dieaufgrund eines Choleraausbruchs in England über die Besatzung verhängt wurde.Die erste Zeit auf dem Schiff verbrachte Darwin damit, die in einem Schleppnetzgefangenen Organismen (später als Plankton bezeichnet) mikroskopisch zuuntersuchen. Auf seiner Reise schrieb er zahlreiche Notizbücher, die er zuunterschiedlichen Zwecken anlegte. In seinen geologischen und zoologischenNotizbüchern ordnete er die an Land gewonnenen Eindrücke. In weitereNotizbücher trug er seine gesammelten Proben sorgsam nummeriert ein.Folgende Reiseereignisse sind besonders zu nennen:oooooo16. Januar 1832: Darwin kann bei Praia auf der kapverdischen InselSantiago zum ersten Mal an Land gehen. An Bord hat er sich mit demersten Band von Charles Lyells „Principles of Geology“ beschäftigt.Während des Aufenthalts entdeckt er in den Küstenklippen ein in 15 MeterHöhe verlaufendes waagerechtes Muschelschalenband und findet damitdie erste Bestätigung für Lyells Theorie der langsamen, graduellen,geologischen Formung der Erde.Seit August 1832: Darwin schickt Henslow von Montevideo aus dieersten Proben, hauptsächlich geologische. Bis Ende Juni 1835 folgtensieben weitere Sendungen mit pflanzlichen, tierischen, fossilen undgeologischen Fund- und Sammelstücken.22. September 1832: Darwin entdeckt in der Nähe von Bahía Blanca inPunta Alta seine ersten Fossilien. Besser ausgerüstet kann er amfolgenden Tag die Skelette von zwei unterschiedlichen Riesenfaultierartenfreilegen Aus dem Fundort, einer Muschelschicht, schließt er, dass sichdie beiden Tiere gemeinsam mit den sie umgebenden Muscheln entwickelthaben müssten.Am 20. Februar 1835: Darwin wird Zeuge des schweren, dreiminütigenErdbebens bei Valdivia. Als Darwin Anfang März desselben Jahres dieInsel Quiriquina bei Talcahuano untersucht, findet er maritimes Gestein,das infolge des Erdbebens um einige Fuß gehoben worden war, worin ereine weitere Bestätigung für Lyells Theorie und das Alter der Erde sah. Beieiner zweiten Anden-Expedition entdeckt er, dass das weit von der Küsteentfernte Gebirge hauptsächlich aus maritimer Lava besteht. Er findetfossile und versteinerte Bäume und beginnt, erste eigene geologischeTheorien zu entwickeln.18. September 1835: Darwin betritt auf San Cristóbal zum ersten Mal eineder zahlreichen Galápagos-Inseln. Darwin kann auf den Inseln Floreana,San Salvador sowie Isabela Untersuchungen vornehmen und Tier- undPflanzenproben sammeln. Nicholas Lawson, der Direktor desStrafgefangenenlagers auf der Insel Floreana, macht ihn daraufaufmerksam, dass sich die auf den Galápagos-Inseln lebendenSchildkröten anhand ihrer Panzer bestimmten Inseln zuordnen lassen.Darwin schenkt zu diesem Zeitpunkt weder dieser Bemerkung noch denGalapagosfinken besonders viel Aufmerksamkeit.Dezember 1835: Während der Fahrt nach Neuseeland vervollständigtDarwin seine Theorie über die Entstehung der Korallenriffe, die er bereits28


Darwins Garten – Abenteuer Evolutionan der Westküste Südamerikas begann. Den zehntägigen Aufenthalt imNorden der neuseeländischen Nordinsel nutzt Darwin erneut zuExkursionen in das Landesinnere. Er untersucht bei Kaikoheeigentümliche Formationen aus Kalkstein.o Am 2. Oktober 1936: Die HMS Beagle läuft wieder in der englischenHeimat ein. Während der Rückreise hat Darwin seine Notizen geordnetund insgesamt zwölf Kataloge seiner Sammlungen erstellt. Das Ergebnisder fünfjährigen Reise: 368 Seiten zoologische Notizen, 1383 Seitengeologische Aufzeichnungen, 770 Seiten Reisetagebuch, 1529 in Spirituskonservierte Arten, sowie 3907 Häute, Felle, Knochen, Pflanzen etc.29Rückkehr in England – Anfänge der Evolutionstheorie:Darwins Name war bereits vor seiner Rückkehr in wissenschaftlichen Kreisenbekannt, da Henslow, ohne dass Darwin davon wusste, einige seiner Briefe alsLetters on Geology veröffentlicht hatte. Im März 1837 ließ sich Darwin in Londonnieder. Hier schloss er eine lebenslängliche Freundschaft mit Charles Lyell undThomas Huxley.In diese Zeit fallen auch Darwins erste Gedanken über den Artwandel. SeinGlaube an die Konstanz der Arten wurde vor allem durch die Arbeiten von JohnGould im März 1837 über die Vögel der Galápagos-Inseln erschüttert. Darwinhatte den Vögeln auf der Reise kaum Aufmerksamkeit geschenkt, diegesammelten Exemplare auch nicht den einzelnen Inseln zugeordnet. Gouldzeigte nicht nur, dass alle Arten eng verwandt (heute Darwin-Finken genannt)sind, sondern dass bei diesen Vögeln keine klaren Artgrenzen bestehen. Das ZielDarwins war es, die Entstehung von Arten auf naturwissenschaftliche Grundlagenzu stellen.Innerhalb von 15 Monaten seit Sommer 1837 entstand die Theorie, die er erst1859 veröffentlichen sollte. In seinem ersten Notizbuch entwarf er eine ersteSkizze von der Entstehung der Arten durch Aufspaltung. Eine wichtige Grundlagedafür war der Gradualismus, wie er ihn aus Lyells Principles of Geology kannte.Die Veränderlichkeit der Arten und die künstliche Selektion kannte Darwin ausTier- und Pflanzenzucht.Prägend für die Selektionstheorie war auch das Wachstumsgesetz von ThomasRobert Malthus, welches besagt, dass alle Arten mehr Nachkommenhervorbringen, als überleben können. Darauf konnte Darwin aufbauen: Vondiesem Überschuss an Individuen, die sich voneinander unterscheiden, überlebendiejenigen, die an ihre Umweltbedingungen am besten angepasst sind.


Do. 11. Juni –So. 14. Juni 2009Die Zeit in London war die arbeitsreichste in Darwins Leben. Er veröffentlichteneben seinen umfangreichen Studien zur Evolution mehrere andere Schriften, wieetwa sein Reisetagebuch „Die Fahrt der Beagle“ (1839), dass noch heute einesseiner meistgelesenen Bücher darstellt, aber auch wissenschaftliche Arbeiten, wiez.B. über die Entstehung der Korallenriffe und weitere geologische Schriften.Am 29. Januar 1839 heiratete Darwin seine Cousine Emma Wedgwood (1808–1896). Das gemeinsame Vermögen ermöglichte Darwin ein Leben als Privatier.Mit ihr bekam er zehn Kinder. Seine kleine Tochter Mary Eleanor verstarb bereitsnach wenigen Wochen.Rückzug nach Down House:Im Herbst 1842 zog sich die FamilieDarwin in das Down House in diekleine, südlich von London gelegeneOrtschaft Down zurück. Hier erhofftesich Darwin Ruhe für seineangeschlagene Gesundheit. Bereits seitseiner Rückkehr von der Reise,verstärkt seit 1839, hatten sich immerwieder Krankheitssymptome eingestellt,über deren Ursachen bis heutespekuliert wird.Die Symptome waren Schwächeanfälle, Magenschmerzen, Übelkeit undErbrechen, erhöhter Pulsschlag und Atemprobleme. Darwin lebte daher sehrzurückgezogen, begab sich selten auf Reisen und verließ die Britische Insel Zeitseines Lebens nicht mehr.1843 begann seine Freundschaft mit dem Botaniker Joseph Dalton Hooker, derneben Lyell und Huxley zu seinem stärksten Verbündeten werden sollte. Als ihmDarwin 1844 brieflich erste Hinweise auf seine Evolutionstheorie gab, antworteteHooker, dass seiner Meinung nach „eine graduelle Veränderung der Arten“stattfände und er auf Darwins Ansatz gespannt sei, da er bisher noch keinezufriedenstellende Erklärung gehört habe. Darwin hatte seine Überlegungenbereits 1842 in einer 35-seitigen Skizze dargelegt, und arbeitete diese 1844 zueinem rund 230-seitigen Essay aus, den jedoch nur seine Frau Emma zu lesenbekam und den sie im Falle seines Todes veröffentlichen sollte. Beide Textestimmten in Inhalt und Grundstruktur bereits mit dem 1859 veröffentlichten Buchüberein.1854 erhielt er für seine acht Jahre dauernde und vier Bände umfassende Arbeitüber die lebenden und ausgestorbenen Rankenfußkrebse, die auch ein Ergebnisder Sammlungen seiner Weltreise war, die Royal Medal. Dadurch wurde er zueinem anerkannten Taxonom. Darwin selbst erkannte während der Arbeit dieBedeutung der Variation und des Individuums. In dieser Zeit entwickelte sichHooker zum einzigen Ansprechpartner zum Thema Evolution, 1847 gab er ihmseinen Essay zu lesen.1849 begab sich Darwin zu einer Kur, die seine Gesundheit wieder wesentlichbesserte. In den folgenden Jahren benötigte er immer wieder Kuren, um sich zuerholen. 1851 erkrankte seine Lieblingstochter Annie schwer und starb im April.Ihr Tod zerstörte die letzten Reste seines Glaubens an eine moralische, gerechte30


Darwins Garten – Abenteuer EvolutionWelt, der seit seiner Rückkehr von der Beagle-Reise bereits stark geschwundenwar.Nach Beendigung der Arbeit an den Rankenfußkrebsen (Seepocken) nahmDarwin 1854 die Arbeit an der Evolutionstheorie wieder auf. In diesen Jahrenführte er unzählige Experimente durch. Unter anderem versuchte er, eine Lösungfür das Problem der Besiedlung von Inseln zu finden. Dafür untersuchte erbeispielsweise die Überlebensfähigkeit von Pflanzensamen in Salzwasser undzog Vogelkot und Gewölle von Greifvögeln als Ausbreitungsmedien in Betracht.Für das Thema der Variation sammelte er bei Tierzüchtern Informationen undbegann selbst, Tauben zu züchten, um künstliche Selektion in der Praxis zuuntersuchen.Charles Lyell, dem Darwin vieles über seine Ansichten mitteilte, drängte Darwin1856 dazu, seine Erkenntnisse zu publizieren, damit ihm nicht jemand anderszuvorkomme. Grund für dieses Drängen war ein Aufsatz von Alfred RusselWallace, On the Law which has regulated the introduction of New Species,dessen Tragweite Darwin selbst aufgrund der verklausulierten Sprache Wallace'verkannte. Darwin begann nun, seine Erkenntnisse in einem Manuskriptniederzuschreiben, das den Titel Natural Selection trug.Über die Entstehung der Arten:Wie berechtigt Lyells Drängen auf Publikation war, zeigte sich, als Darwin im Juni1858 Post von Wallace mit einem Manuskript mit dem Titel „On the Tendency ofVarieties to depart indefinitely from the Original Type“ bekam, das imWesentlichen die gleichen Erklärungsmuster wie seine Arbeit enthielt. Wallace batDarwin um Weiterleitung des Manuskripts an Lyell, ohne jedoch eine möglicheVeröffentlichung zu erwähnen. Darwin sah sein Werk gefährdet. Hinzu kam, dasssein jüngster Sohn Charles Waring im Juni an Scharlach erkrankte und wenigeTage später starb. Darwin überließ die Angelegenheit seinen Freunden Lyell undHooker. Diese fanden die Lösung in einer gemeinsamen Vorstellung der ArbeitenWallaces und Darwins, die am 1. Juli 1858 in einer Sitzung der Linnean Societystattfand. Weder die Verlesung noch der folgende Druck führte zu wesentlichenReaktionen.Anstatt sein Buch Natural Selection zu beenden, was zu lange gedauert hätte,entschloss sich Darwin, eine Zusammenfassung des Buches zu publizieren.Hooker las und korrigierte das Manuskript. Der Verleger akzeptierte aufVermittlung Lyells das Manuskript ungesehen und übernahm sogar die Kosten.Die Erstauflage wurde von den ursprünglich geplanten 500 auf 1250 erhöht.Am 22. November 1859 ging die vollständig vorbestellte Auflage von On theOrigin of Species by Means of Natural Selection, or The Preservation of FavouredRaces in the Struggle for Life (Die Entstehung der Arten) an den Handel und kamam 24. November in den Verkauf. Weitere Auflagen folgten.31


Do. 11. Juni –So. 14. Juni 2009Im Buch legte Darwin fünf voneinander unabhängige Theorien dar. Diese werdenzusammengefasst Evolutionstheorie genannt:1. Die Lebewesen verändern sich in langen Zeiträumen: Bei den heuteals „Darwin-Finken“ bezeichneten Finkenarten der Galapagos-Inseln ließsich eine enge Verwandtschaft mit Finken, die auf demsüdamerikanischen Festland beheimatet waren, feststellen. DieseBeobachtung führte Darwin zu dem Schluss, dass die heutigenOrganismen nicht wie im Schöpfungsbericht beschrieben gleich bestensan ihre Umwelt angepasst waren, sondern dass sie sich im Verlauf derErdzeitalter immer mehr verändert haben, um sich in ihre natürlicheUmgebung (ökologische Nische) einpassen zu können. Dabei hat sicheine wenig spezialisierte Art durch die Herausbildung von Anpassungenan die spezifischen Umweltbedingungen in viele verschieden, besserspezialisierte Arten aufgefächert. Dieser Prozess wird als AdaptiveRadiation bezeichnet.2. Die Organismen verändern sich allmählich in vielen kleinenSchritten: Dieser Teil der Evolutionstheorie wird auch als Gradualismusbezeichnet. Sehr gut darstellen lässt sich dies anhand des Beispiels„Auge“. So besitzen die im Meer lebenden Napfschnecken der GattungPatella, die sich von Algen ernähren und sich bei Ebbe oder Gefahr aufsteinigem Untergrund festheften, nur Becheraugen zur Unterscheidungvon Licht und Schatten, während die räuberischen Purpurschnecken derGattung Nucella über komplex aufgebaute Linsenaugen verfügen, mitdenen sie ihre Beute gezielt aufspüren. Daneben existieren verschiedeneZwischenformen dieser beiden Extreme, anhand derer die Evolution desAuges bei den Weichtieren deutlich wird.3. Alle Lebewesen haben einen gemeinsamen Ursprung: Diese These,Deszendenztheorie genannt, lässt sich symbolisch anhand einesStammbaumes darstellen. Sie erklärt auch, warum sich Organismen inverschiedene Gruppen mit gleichen Bauplänen einteilen lassen.4. Treibende Kraft der Evolution ist die natürliche Auslese: DieSelektionstheorie ist die Erklärung dazu, warum überhaupt Evolutionstattfinden kann. Die Tatsache, dass es Überbevölkerung gibt, führt dazu,dass ein „Kampf ums Dasein“ (struggle for existence) stattfindet, wobei nurder Tauglichste überlebt (survival of the fittest). Der Daseinswettbewerbbezieht sich vor allem auf den Fortpflanzungserfolg der einzelnenIndividuen im Vergleich zueinander in der ein- und derselben Population.Einige Individuen sind demnach gegenüber anderen Artgenossen imVorteil, weil sie über Eigenschaften verfügen, die ihre Überlebenschancenbei gegebenen Umweltbedingungen verbessern. Dies setzt voraus, dassjedes Individuum einzigartig ist. Über die Herkunft von Mutationen äußertsich Darwin nur sehr ungenau.5. Im Lauf der Zeit wächst die Lebensvielfalt: Wenn Evolution für dieHerausbildung neuer Arten sorgt, so muss die Artenzahl also über einenlangen Zeitraum betrachtet, steigen.Die Tatsache der Evolution wurde in Wissenschaftskreisen von Beginn anakzeptiert, sehr viel weniger allerdings die natürliche Selektion, die sogar ein Teilvon Darwins Freunden ablehnte.32


Do. 11. Juni –So. 14. Juni 2009Wirkungen der Kreuz- und Selbst-Befruchtung im Pflanzenreich), 1876:Ergebnis umfangreicher Bestäubungsexperimente. Fremdbestäubungführt in den meisten Fällen zu stärkeren Nachkommen alsSelbstbestäubung.o „The different forms of flowers on plants of the same species“ (Dieverschiedenen Blütenformen an Pflanzen der nämlichen Art), 1877: Dieunterschiedlichen Blütenformen mancher Pflanzen dienen ebenfalls dazu,Fremdbestäubung sicherzustellen, etwa bei Heterostylie.Das letzte Buch Darwins behandelte ein Thema, das ihn über 40 Jahrebeschäftigt hatte: die Tätigkeit der Regenwürmer. „The formation of vegetablemould, through the action of worms, with observations on their habits“ (DieBildung der Ackererde durch die Tätigkeit der Würmer) kam 1881 heraus, wenigeMonate vor seinem Tod. Er erkannte eine zentrale Rolle der Regenwürmer in derBoden- und Humusbildung. Er zeigte, dass durch die Arbeit der RegenwürmerKalkstückchen von der Oberfläche bis 18 cm tief in den Boden eingearbeitetwerden. Er widerlegte auch die damals weit verbreitete Meinung, Regenwürmerseien schädlich für den Pflanzenbau. Mit diesem Werk war Darwin einer derWegbereiter der Bodenbiologie.Charles Darwin starb am 19. April 1882 im Alter von 73 Jahren in seinem Haus inDown. Er wurde am 26. April in der Westminster Abbey beigesetzt.Rezeption und Nachwirkung:Heute ist die von Darwin begründete und seitdem ständig weiterentwickelteEvolutionstheorie für die Biologie grundlegend: Durch sie werden allebiologischen Teilbereiche, wie Zoologie, Botanik, Verhaltensforschung,Embryologie und Genetik verbunden. Theodosius Dobzhansky formulierte 1973den Satz: „Nichts in der Biologie hat einen Sinn, außer im Licht der Evolution“.Eine missbräuchliche Umdeutung und Übertragung ins Politische erfuhrenDarwins Theorien in der Ideologie des Sozialdarwinismus.Charles Darwin erhielt im Jahre 1868 von der <strong>Bonn</strong>er Universität die Ehrendoktorwürde.34


Darwins Garten – Abenteuer EvolutionLeseempfehlungEs gibt in der Tat eine ungeheure Vielzahl an Literatur von und über CharlesDarwin. Insbesondere zum Darwin Jahr sind viele Titel neu erschienen. Währendder Reise werden wir eine Auswahl an Darwin Literatur an Board haben.Hier sei daher nur auf folgende beiden Werke hingewiesen, die eine reinsubjektive Empfehlung der Reiseleitung darstellen:Darwin, Charles. Gesammelte Werke, 2008.1.370 Seiten!Dieses Buch beinhaltet die vier wichtigsten Werke indeutscher Übersetzung:1. Reise eines Naturforschers2. Über die Entstehung der Arten3. Die Abstammung des Menschen4. Der Ausdruck der Gemütsbewegungen.Braem, Guido. Charles Darwin: Eine Biografie, 2009.488 Seiten Verlag: Fink (Wilhelm Sprache: Deutsch)Diese neue Biographie ist sehr detailliert undbehandelt besonders die Zeit Darwins als Botaniker.Sehr ausführlicher Literaturteil.Keynes, Randal. Annie's Box: Charles Darwin, HisDaughter and Human Evolution2001.Ein sehr schönes Buch in englischer Sprache,welches Darwin als Vater beschreibt, der den Verlustseiner zehn-jährigen Tochter Annie verkraften muss.35


Do. 11. Juni –So. 14. Juni 2009Jean Baptiste de Lamarck – eine KurzbiographieCharles Darwin war nicht der einzige Naturforscher, der sich mit Evolutionbeschäftigte. Ihm vorausgegangen und nicht unerwähnt bleiben soll Lamarck.Jean Baptiste de Lamarck war ein französischerBotaniker und Zoologe. Er ist der Begründer dermodernen Zoologie der Wirbellosen, prägte den BegriffBiologie und formulierte als erster eine ausformulierteEvolutionstheorie.Neben der Zoologie beschäftigte sich Lamarck mit einerVielzahl von Themen, zu denen er auch ausführlichePublikationen vorlegte, so etwa auch in den BereichenPhysiologie, Physik, Chemie, Geologie undMeteorologie. Seine Arbeiten in diesen Wissensfeldernsind umfangreicher als die zur Wirbellosen-Zoologie,sie fanden aber in der Fachwelt keinerlei Anklang.Jeam Baptiste Lamarck(1744-1829)Lamarck fühlte sich deshalb in zunehmendem Maße missverstanden und starbam 18. Dezember 1829 verbittert in Paris.o August 1744: Lamarck wird als 11. Kind in Bazentin-le-Petit (Somme)einem kleinen Ort in der Picardie geboren. Seine Eltern gehören zumniederen Adel und sind wenig begütert.o 1755: Für Jean-Baptiste ist eine Laufbahn als Geistlicher vorgesehen, erbesucht ab dem Alter von 11 das Jesuiten-Kolleg in Amiens.o ab 1759: Nach dem Tod seines Vaters geht er zur Armee. Er nahm amSiebenjährigen Krieg teil und war danach in verschiedenen Forts an derOstgrenze wie auch an der Mittelmeerküste stationiert.o 1768-1779: Lamarck quittiert aus gesundheitlichen Gründen denMilitärdienst. In Paris arbeitete er danach in einer Bank und studierte von1770 bis 1774 Medizin, ohne das Studium abzuschließen. Zu dieser Zeitwar Lamarck bereits ein Spezialist der französischen Pflanzenwelt,bedingt auch durch seine zahlreichen Stationierungsorte. In den 1770erJahren verfasst er eine Flore françoise (Französische Flora), die 1779durch Vermittlung des angesehenen Zoologen Buffon als dreibändigesWerk auf Staatskosten gedruckt wird. Dieses Werk begründete LamarcksRuf als Naturwissenschaftler. Im selben Jahr wird er in die PariserAcadémie des sciences aufgenommen.o 1781-1788: Er wird Correspondant am Jardin des Plantes. Da diesePositionen nicht mit einem Einkommen verbunden sind, verdient er seinenLebensunterhalt in den 1780er Jahren als Mitarbeiter bei verschiedenenwissenschaftlichen Enzyklopädien. 1788 erhält er die bescheiden bezahlteStelle als Kustos des Herbariums am Jardin des Plantes mit dem TitelBotaniste du roi avec le soin et la garde des herbiers.o 1793: Der Botaniker Lamarck wird von dessen erstem Direktor, LouisJean-Marie Daubenton, mit der Professur für die Linnéschen Tierklassender Insekten und Würmer betraut. Im Alter von 49 Jahren und als Vatervon sechs Kindern erhält er damit eine gesicherte Position. Zu seinenAufgaben zählen neben der Organisation und Ordnung der Bestände desMuseums auch die wissenschaftliche Lehre.o Um 1800: Er entwickelt die erste ausformulierte Evolutionstheorieo 1801-1822: Er veröffentlicht 1801 sein erstes wichtiges Werk auf seinem36


Darwins Garten – Abenteuer Evolutionneuen Arbeitsgebiet: Système des animaux sans vertèbres, in dem er denbis heute gebräuchlichen Begriff der Wirbellosen prägte. Zwischen 1815und 1822 erschien in sieben Bänden die Histoire naturelle des animauxsans vertèbres, die den eigentlichen Beginn der Zoologie der Wirbellosendarstellt.Lamarcks EvolutionstheorieUm das Jahr 1800 entwickelte Lamarck eine Theorie der Veränderlichkeit derArten, welche für ihn eine Möglichkeit war, das von ihm abgelehnte Aussterbenund die Fossilfunde in Übereinstimmung zu bringen. Lamarck bestrittweitestgehend, dass Arten aussterben können, die einzige Kraft, die nach ihmdafür sorgen könne, sei der Mensch. Arten existieren entweder in nochunbekannten Teilen der Welt weiter, oder sie werden durch die Evolution sogewandelt, dass sie nicht mehr erkannt werden können.Lamarcks Theorie zufolge entstehen die einfachsten Organismen durchUrzeugung. Diese findet auch in der Gegenwart noch statt. Allen Organismenwohnt ein Vervollkommnungstrieb inne, durch den sie durch graduelleVeränderungen auf der Leiter der Komplexität immer weiter hinaufklettern.Organismen entwickeln sich nach dem Grundsatz: vom Einfachen zumKomplexen. Somit sind die höchstentwickelten Lebewesen wie der Mensch diejüngsten, während die einfachsten schon vor langer Zeit entstanden sind.Pflanzen und Tiere haben sich demzufolge unabhängig voneinander entwickelt.Diese Theorie ist eine reine Transformationstheorie, sie beinhaltet im Gegensatzzu Darwins Theorie keine gemeinsame Abstammung aller Arten. Die einzelnenTierklassen sind unabhängig voneinander entstanden. Ihre jeweiligeHöherentwicklung verläuft demnach parallel und unabhängig voneinander.Lamarcks Evolution ist also gerichtet, wenn auch nicht von einem vorbestimmtenZiel aus. Das Problem, warum es auch niedere Lebensformen gibt, wenn dochalle Organismen sich auf der Komplexitätsskala aufwärtsbewegen, erklärtLamarck mit einer konstant stattfindenden spontanen Generation von niederenLebensformen.Die Vielfalt der Arten und die Abweichungen von der reinen Stufenfolge erklärtLamarck mit einem zweiten Mechanismus, der als Nebenprinzip zurHöherentwicklung fungiert: veränderte Umweltbedingungen veranlassen die Tierezu veränderten „Gewohnheiten“, die zu verändertem Gebrauch von Organenführt. Der veränderte Gebrauch führt zu Modifikationen des Organs, die auf dieNachkommen vererbt werden. Dabei ist allerdings auch zu beachten, dassLamarck annahm, dass alle natürlichen Kräfte, die in der Gegenwart wirken, auchin der Vergangenheit gewirkt haben. Die Natur ändert sich gleichmäßig, abrupteSprünge macht sie nicht, somit spielen bei ihm Naturkatastrophen als Einfluss zurEvolution keine Rolle. Alleine dieser Teil von Lamarcks Evolutionstheorie, dieVererbung rein erworbener Eigenschaften wurde in späterer Folge alsLamarckismus oder „weiche Vererbung“ bezeichnet.Lamarck führte beide Teile seiner Evolutionstheorie zusammen. Somit wirkt derVervollkommnungstrieb der Organismen immer vorwärtsgerichtet und stellt nurdas Evolutionsideal dar, seitwärtsgerichtet beeinflussen diese Evolution aber auchnoch die Umwelteinflüsse, die Anpassung verlangen. Nur durch dasZusammenspiel der beiden Kräfte kann nach Lamarck, die enorme Artenvielfalt,die in der Natur herrscht, entstehen.Der Lamarckismus spielt heute in der modernen Evolutionstheorie keine großeBedeutung mehr, was verschiedene Ursachen hat.37


Do. 11. Juni –So. 14. Juni 2009o Lamarcks schlechte Beweisführung: Lamarck untermauert seineTheorie um den Vervollkommnungstrieb aller Organismen nicht mitBeweisen und gibt als Erklärung nur vage „Bewegungen vonFlüssigkeiten“ und „vitale Kräfte“ an. Auch zur spontanen Generation vonniederen Lebensformen gibt er keine konkreten Mechanismen an. SpätereAnhänger Lamarcks versuchten sich daran, seine Theorie nachträglichfundiert zu beweisen, mussten aber auch daran scheitern. Ein frühesBeispiel hierfür ist Charles-Édouard Brown-Séquard, der die Vererbungvon künstlich zugefügter Epilepsie an Meerschweinchen zu zeigenversuchte. August Weismann führte Experimente durch, um dieNichtexistenz des Lamarckismus zu zeigen. Er schnitt Mäusen dieSchwänze ab, um dann doch in allen Folgegenerationen vollausgebildeteSchwänze beobachten zu können. Diese Experimente wurden allerdingsdamals wie heute kritisiert, und selbst Weismann war sich ihrerUnzulänglichkeit zur Falsifikation des Lamarckismus bewusst. SchonLamarck hatte den Dreischritt von Naturveränderung über veränderteGewohnheiten (z.B. Gebrauch/Nichtgebrauch von Organen) hin zurVererbung betont – Wunden und äußere Gewalteinwirkung wurden auchvon Lamarckisten nicht als Einflussfaktor auf die Vererbung gesehen.Grundsätzlicher waren die Versuche von Paul Kammerer, die Vererbungerworbener Eigenschaften nachzuweisen. Mit Experimenten anSalamandern und Geburtshelferkröten brachte er es zeitweise zuBekanntheit. Seine Resultate konnten jedoch nicht reproduziert werden,da nur er die Kröten in Gefangenschaft zur Fortpflanzung bringen konnte.Als dann mit Tinte manipulierte Kröten aufgefunden wurden, warKammerers wissenschaftliche Reputation zerstört. Es ist bis heute nichtgeklärt, ob Kammerer, der bis zu seinem Tod seine Unschuld beteuerte,des Betrugs schuldig ist.o Propaganda: Verzerrende Darstellungen prägen dauerhaft die öffentlicheWahrnehmung von Lamarck. So kritisierte ihn etwa der bekannteNaturforscher Georges Cuvier. Zwar war Cuviers Kritik daran, dassLamarck sich stark auf Spekulationen und nur schwach auf empirischeFunde stützt, begründet, aber seine eigentliche Kritik an derEvolutionstheorie nicht. Cuvier war der Meinung, dass Lamarck in seinerTheorie darstellen will, dass die Evolution als solche durch den Willen unddie Wünsche der Organismen gesteuert werde, dies entsprach jedochnicht der Lamarck´schen Theorie, da hierbei die Verknüpfung zwischender veränderten Umwelt, der Gewohnheiten und der Vererbung völligaußer acht gelassen wurde. Cuviers Einfluss war jedoch so groß, dass erdas Ansehen der Theorie schädigen konnte. Neben Cuvier erwähnte auchDarwin seine Geringschätzung gegenüber Lamarcks Thesen mehrfach,obwohl heute bekannt ist, dass Darwins Werk stark durch Lamarckbeeinflusst wurde. Darwins Pangenesistheorie enthält überdies die Ideeder „lamarckistischen“ Vererbung erworbener Eigenschaften. Das beiDarwin so zentrale Prinzip der natürlichen Selektion war Lamarck jedochgänzlich fremd, weil Unterschiede zwischen Individuen einer Art keineRolle in dessen Denken spielten. Noch heute wird der Lamarckismus inLehrbüchern durch Wissenschaftshistoriker kritisiert, ohne seineBedeutung etwa für Darwins Arbeit darzustellen.o Neolamarckismus: Als August Weismann gegen 1900 seineKeimplasmatheorie zur Diskussion gab, war damit DarwinsEvolutionstheorie um die lamarkistischen Elemente bereinigt. Die inWeismanns Theorie definierte Weismann-Barriere verhindert die38


Darwins Garten – Abenteuer EvolutionÜbernahme von Informationen erworbener Eigenschaften in dieErbinformation von Keimzellen. Danach ist die Vererbung erworbenerEigenschaften nicht möglich, wovon sowohl Lamarck, als auch CharlesDarwin noch ausgehen. In Weismanns Theorie ist die natürliche Selektiondie einzige wirkende Kraft, „weiche“ Vererbungsmechanismen, wieLamarcks Theorie um die Veränderung durch neue Gewohnheiten, gibt esnicht. Zwischen den als „Neodarwinisten“ bezeichneten AnhängernWeismanns und den „Neolamarckisten“ entstanden scharf geführteDebatten. Eines der Probleme der Darwinisten war es hierbei, dieRückbildung von Organen zu erklären, die Lamarckisten hatten esdagegen schwer, experimentelle Belege für ihre Thesen anzuführen undihre Theorie mit der Genetik Gregor Mendels in Einklang zu bringen. DieAuseinandersetzung wurde schließlich seit Beginn der 1930er Jahrennicht nur auf wissenschaftlicher, sondern auch auf politischer Ebenegeführt, als die Nationalsozialisten Darwins Theorie der Vererbung alsAnhänger der Eugenik für sich missbrauchten. Eugenik oderRassenhygiene bezeichnet seit 1883 die Anwendung humangenetischerErkenntnisse auf Bevölkerungs- und Gesundheitspolitik mit dem Ziel, denAnteil positiv bewerteter Erbanlagen zu vergrößern und negativ bewerteterErbanlagen zu verringern. Der Lamarckismus wurde fortan mitsozialistischen Positionen verbunden. Ein Beispiel hierfür ist PaulKammerer, der den Darwinisten vorwarf, dass sie mit „rassistischenFanatismus“ fordern würden, dass nur eine Rasse siegreich aus einemSelektionsprozess hervorgehe. Dem gegenüber strebe er als Lamarckisteine Verbesserung des Wohls der gesamten Menschheit an. Einer derPunkte, der den Lamarckismus für viele Menschen anziehend erscheinenließ, war also die Hoffnung, dass Verbesserungen in der Gegenwart sichdirekt auf das Erbgut kommender Generationen auswirken können. Bis indie 1920er Jahre hinein war der Lamarckismus also eine der wichtigstenTheorien neben dem Neodarwinismus von Weismanns Anhängerschaft.Allerdings blieben überzeugende experimentelle Nachweise aus undschwächten die lamarckistische Position und schließlich gelang es, dieGenetik immer weiter mit dem Darwinismus zu kombinieren. Mit derEntwicklung der modernen evolutionären Synthese war der Lamarckismusendgültig wissenschaftlich obsolet.Trotz des Bedeutungsverlusts für die moderne Evolutionstheorie, finden dielamarckischen Vererbungsmechanismen vor allem in der Epileptologie weiterhinAnhänger, obwohl die Anwendung der Thesen heute auch in diesem Bereichstark kritisiert wird und als überholt gilt.39


Do. 11. Juni –So. 14. Juni 2009GroßbritannienDie offizielle Bezeichnung für Großbritannien lautet United Kingdom of GreatBritain and Northern Ireland. Es hat eine parlamentarische Monarchie, welcher dieKönigin als Staatsoberhaupt vorsteht. Die Landessprachen sind Englisch,Walisisch und Gälisch.Das Vereinigte Königreich war bei Ausbruch des 2. Weltkrieges Mittelpunkt deswohl größten Imperiums, das es in der Geschichte jemals gegeben hat. In denJahrzehnten nach dem Krieg wandelte sich das Empire zum Commonwealth, eineVereinigung von selbst verwalteten Staaten. Großbritannien ist innerhalb desCommenwealth-Verbundes ein Staat unter 50 weiteren. Dies beginnt mit A wieAntiga und reicht bis Z wie Zypern. Des weiteren steht es in sehr engerPartnerschaft mit 13 weiteren Territorien (UK Dependent Territories) und den zweiKronkolonien.Das Vereinigte Königreich (United Kingdom UK) schließt England, Schottland,Wales und Nord Irland ein. Kronkolonien sind die Isle of Man und die Kanalinseln.Die abhängigen Überseegebiete sind Anguilla, Bermuda, British Antarktis-Territorium, Britisches Territorium im Indischen Ozean, Cayman-Inseln, FalklandInseln, Gibraltar, Jungferninseln, Montserat, Pitcairn, St. Helena undSchutzgebiete (wie Tristan da Cuhna), Südgeorgien mit den Süd-SandwichInseln, sowie die Turks- und Caicosinseln.KarteGroßbritannien und Nordirland hat eineGesamtfläche von ca. 242.400 km 2 undist somit etwa ein Drittel kleiner als dieBundesrepublik Deutschland.Hier leben rund 62 Mio. Menschen miteiner Bevölkerungsdichte von 246Personen pro km 2 , was etwa der derBRD entspricht.Nur wenige Briten leben in ländlichenGebieten. Etwa 92 % der Bevölkerunglebt in Städten. Die größten Städte sind:London (6.803.100), Birmingham(994.500), Leeds (706.300), Glasgow(687.300).Die meisten Briten sind Engländer, Iren oder Schotten. Etwa 8% der Bevölkerungkommen aus Indien, Pakistan, China, Afrika, Bangladesch oder ArabischenLändern.40


Darwins Garten – Abenteuer EvolutionDezentralisierungsTendenzenAls 1997 schottische und walisische Wähler Selbstverwaltung billigten, verlorGroßbritannien ein Stück Vereinigungsgeschichte. Ein Jahr später folgte dasnordirische Karfreitag Abkommen (Good Friday Agreement). Die 129 gewähltenMitglieder des schottischen Parlaments, das Steuern festsetzen darf,versammelten sich am 12. Mai 1999 in Edinburgh. Damit hatte Schottland seit derVereinigung mit England 1707 die erste unabhängige Regierung.Die walisische Versammlung besitzt weniger Macht. Die 60 Mitglieder könnenEntscheidungen in öffentlichen Angelegenheiten und Wirtschaftsfragen treffen –Gesetze erlassen oder Steuern festsetzen dürfen sie nicht. Die nordirischeVersammlung trat 1999 zusammen, um die Selbstverwaltung wiederaufzunehmen, die 1986 aufgrund der terroristischen Gewalt ausgesetzt war.LandesfahnenUnion Jack ist der traditionelle Nameder Nationalflagge des VereinigtenKönigreichs Großbritannien undNordirland; offiziell wird sie Union Flaggenannt. Die Bezeichnung „Jack“ weistauf die ursprüngliche Verwendung alsBugfahne bei (Kriegs-)schiffen hin.Die Entstehung des Union Jacks:Der erste Union Jack wurde bereits1606, lange vor der endgültigenVereinigung Schottlands undEnglands im Act of Union von 1707,geschaffen.Er stellte eine Überlagerung derenglischen Flagge (rotes Kreuz aufweißem Grund, das sogenannte St.George's Cross (Georgskreuz)) undder schottischen Flagge (weißesAndreaskreuz auf blauem Grund)dar. Der Union Jack wurde infolgeder Personalunion zwischenSchottland und England erstmalsvon 1606 bis 1649 benutzt.1809 wurde der Union Jack durch das Parlament zur britischen Nationalflaggeerklärt. Die Flagge von Wales als viertem britischen Staat hat dagegen nieAufnahme in den Union Jack gefunden, da Wales schon 1536, also lange vor derGründung des Vereinigten Königreiches, an England endgültig angeschlossenwurde.41


Do. 11. Juni –So. 14. Juni 2009Die Flagge von Wales ist The RedDragon (Der Rote Drachen) undbesteht aus einem roten Drachen aufeinem grün-weißen Feld. Die exakteForm des Drachens ist nichtstandardisiert, so dass mehrereVarianten existieren.Viele Legenden ranken sich um den walisischen Drachen. Die bekannteste ist dieProphezeiung von Myrddin (oder Merlin), der einen langen Kampf zwischeneinem roten und einem weißen Drachen voraussagte. Laut der Prophezeiungwürde der weiße Drache zuerst dominieren, aber der rote Drache würde am Endedoch gewinnen. Viele sehen darin eine Parallele mit dem Kampf der Walisergegen die Engländer; in der Historia Britonum erzählten Version symbolisiert derrote Drache die keltischen Briten und der weiße die Angelsachsen. 1807 wurdeder Rote Drachen zur Nationalflagge von Wales, 1959 in seiner heutigen Form.Doch schon seit Jahrhunderten ist er das Symbol für Wales schlechthin. MancheHistoriker sind sogar der Ansicht, dass die Flagge von Wales neben der Flaggevon Schottland die älteste, noch im Gebrauch befindliche Nationalflagge der Weltsei.Die Flagge von Schottland bestehtaus einem weißen Andreaskreuz aufdunkelblauem Grund. Eine offiziell fürdie Bevölkerung nicht zugelassene,aber dennoch häufig verwendeteFlagge zeigt auf gelbem Grund einenroten steigenden Löwen, umgebenvon "Lilien-Doppelbalken".Die schottische Flagge ist eine der ältesten Flaggen der Welt und reicht bis ins 9.Jahrhundert zurück. Eine Überlieferung erzählt, dass im Jahre 832 ein KönigHungus (oder Angus) die Pikten und Skoten in eine Schlacht gegen dieAngelsachsen geführt haben soll. Hungus und seine Soldaten wurden umzingeltund er betete um Erlösung. Während der Nacht erschien der Apostel Andreas(der auf einem diagonalen Kreuz gekreuzigt worden war) und versicherte Hungus,dass seine Armee siegen würde. Im Morgengrauen nahmen die Wolken amblauen Himmel die Form eines diagonalen Kreuzes an. Die Pikten und Skotenwurden ermutigt, während die Angelsachsen erschraken und schließlich besiegtwurden. Seither ist das Andreaskreuz die Flagge Schottlands.Das Wappen und die Flagge derschottischen Könige zeigen seitspätestens 1332 einen roten steigendenLöwen (Lion rampant) auf goldenemGrund, umgeben von roten Lilien-Doppelbalken. Dieses Wappen wurdebeim Beginn der englisch-schottischenPersonalunion 1603 in das Wappen desVereinigten Königreichs integriert und istauch auf der Königsflagge desVereinigten Königreichs zu sehen.Das Führen der Flagge mit dem steigenden Löwen ist heute dem Königshaus undeinigen wenigen hohen Adeligen vorbehalten. Dennoch ist sie als alternativeFlagge für Schottland (z.B. Fußball-Länderspielen) so beliebt, dass es politischunmöglich wäre, jemanden deshalb gerichtlich zu verfolgen.42


Darwins Garten – Abenteuer EvolutionReiseinformtionenZeitzonenIn England gehen die Uhren um 1 Stunde ‘nach’. Wenn es inDeutschland 12 Uhr schlägt, ist es auf der Insel erst 11 Uhr.StromIm Vereinten Königreich wird die gleiche Stromstärke und Spannungverwendet wie auch in Deutschland. Sie benötigen aber einenpassenden Adapter, um Ihre mitgebrachten elektrischen Geräte(z.B. Handy-Ladegerät) hier betreiben zu können. Diesen bekommenSie am Flughafen oder vor der Reise in Ihrem Reisebedarfsgeschäft.KlimaDie folgende Tabelle gibt einen Überblick über die Klimaverhältnissein London.Das Klima in London ist mild und lang anhaltender Frost ist relativselten. Zur Zeit unserer Studienreise werden dieTageshöchsttemperaturen bei etwa 22ºC liegen. DieTiefsttemperaturen liegen bei etwa 15ºC. Obwohl wir schönes Wettererwarten können, ist mit Sicherheit auch mit viel Regen zu rechnen.KleidungSie müssen mit ergiebigen Regenfällen rechnen. Erfahrung mitGartenreisenden hat gezeigt, dass die Mitnahme von Gummistiefeln,Regenkappe, Regenjacket (Barbour Jacket) und einer Regenhose,dem Regenschirm vorzuziehen ist. Daher hat man, auch bei Regen,ein besseres Blickfeld auf die Pflanzen und Gärten. Viele Gärtenentwickeln ihren besonderen Charme erst bei Regenwetter. Durcheinen Schirm versperrt man sich den Blick.43Bitte nehmen Sie geeignete Wanderkleidung, vor allem aber gutesSchuhwerk mit. Für das Abendessen existiert keine spezielleGarderobenempfehlung.


Do. 11. Juni –So. 14. Juni 2009Sofern das Wetter schön ist, sollten Sie an einen Sonnenhut oderandere Kopfbedeckung denken; auch ist die Mitnahme vonSonnenschutzcreme empfehlenswert.LandeswährungIn Großbritannien wird mit dem britischen Pfund (£) gehandelt(£ 1,00 ≈ 1,15 Euro). Bitte besorgen Sie sich ausreichendLandeswährung vor Antritt der Reise. Während der Fahrt können Sieimmer noch Geld umtauschen, müssen aber mit Gebühren rechnen.Die Zahlung mit Kreditkarten, wie Visa oder Mastercard ist weitverbreitet. Sie können in den Städten an den Bankautomaten mit derEC-Karte und Geheimnummer Bargeld abheben.Aber: Sie können mit der in Deutschland weit verbreiteten EC-Karte in britischen Geschäften NICHT bezahlen.Aus: Goscinny. Asterix bei den Briten. 1992.1972 wurde in Großbritannien das Dezimalsystem beim Geldeingeführt. Die Bank of England hat folgende Stückelungen in denUmlauf gebracht: Scheine £ 50, £ 20, £ 10, £ 5 Münzen: £2, £1,50 Pence, 20 Pence,10 Pence, 5 Pence, 2 Pence und 1 Pence.44


Darwins Garten – Abenteuer EvolutionUK WährungenDas im Vereinten Königreich gebräuchlichste Geld wird von der inLondon ansässigen Bank of England in den Verkehr gebracht.Daneben gibt es aber eine Vielzahl anderer Geldhäuser, die selberGeld produzieren und in den Umlauf bringen. Es gibt folgendezugelassene regionale Währungen, die innerhalb des VereintenKönigreiches frei konvertierbar sind:EnglandNeue Banknote der Bank of EnglandAlte Banknote der Bank of EnglandSchottlandBank of Scotland (Edinburgh)Royal Bank of Scotland (Edinburgh)Clydesdale Bank (Glasgow)In Schottland dürfen die drei großenschottischen Banken ihre eigenenBanknoten herausgeben. Zusammenmit den Noten der Bank of England gibtes in Schottland also vier verschiedeneGeldscheine in jedem Nennwert.Nord IrlandBank of Ireland (Belfast)First Trust Bank (Belfast)Ulster Bank (Belfast)45


Do. 11. Juni –So. 14. Juni 2009Geld der UK abhängigen TerritorienIsle of ManState of GuernseyState of JerseyGibraltarSt. Helena (und Ascension Island)Falkland InselnHier gibt es neben den £ 1 Scheinenauch 50 Pence Scheine.Andere Länder mit Britischer Königin auf BanknotenKanada ($)Bahamas ($)46


Darwins Garten – Abenteuer EvolutionDie £ 10 Note ist Charles Darwin gewidmet.Anlässlich des 200. Geburtstages wurde von der Royal Mint eineGedenkmünze im Wert von £ 2 geprägt:Ein Satz mit Sondermarken der Royal Mail wurde Anfang 2009anlässlich des Jubiläums herausgegeben.47


Do. 11. Juni –So. 14. Juni 2009Maße & GewichteLängen:1 inch = 2,54 cm1 foot = 12 inches = 30,48 cm1 yard = 3 feet = 91,44 cm1 Meile = 1,609 km1 Meile (nautisch) = 1,829 cm1 chain = 20,117 m (diese Maßeinheit wird gerne beimVermessen von Gärten verwendet.)Flächen:1 foot² = 929 cm²1 acre = 4046 m² (häufigste Maßeinheit für Größe von Gärten)1 Hektar = 100 m x 100 m = 10.000 m² = ca. 2,5 acresHohlmaße:1 pint = 0,568 l (UK)1 pint = 0,473 l (US)1 gallon = 4,54 l (UK)1 gallon = 4,405 l (US)1 barrel = 163,65 l (UK)1 barrel = 119,22 l (US)TemperaturIn Großbritannien wird zur Temperaturmessung die Fahrenheit-Skala benutzt, benannt nach Gabriel Daniel Fahrenheit ausDanzig, der 1714 das erste brauchbareQuecksilberthermometer entwickelte. Dabei benutzte er dienach ihm benannte Skala von 212 Grad, wobei 32 Grad(anfangs 34 Grad) als der Schmelzpunkt des Eises und 212Grad als der Siedepunkt des Wassers definiert wurde. AndersCelsius aus Upsala. Er schlug 1742 die nach ihm benannteSkala von 0 bis 100 Grad vor. Der Wetterbericht gibt dieTemperaturen in seventies, upper eighties etc. an. Hier dergrobe Überblick:Fahrenheit Celsius Gefühl40s 5 - 10 chilly50s 10 - 15 cool60s 15 - 21 mild70s 21 - 26 comfortable80s 26 - 32 warm90s 32 - 37 real hot48


Darwins Garten – Abenteuer EvolutionDie Umrechnungsformeln lauten:F = (C * 9/5) + 32C = (F - 32) * 5/9Beispiel:Celsius Fahrenheit Kelvin0 32 273,1510 50 283,1525 77 298,15100 212 373,15- 73,3 - 100 199,81- 17,8 0 255,3737,8 100 310,92- 273,15 - 459,67 0- 173,15 - 279,67 100Essen & TrinkenDas typische Frühstück ist reichhaltig und üppig. Es bestehtaus Kaffee, Milch, Tee, Fruchtsaft, Eiern mit gebratenem Speck,Bratwurst, Brattomaten und Baked Beans. Danach wird Toastund Orangenkonfitüre serviert.Mittags in Cambridge kann in den Tea-Rooms eine leichteMahlzeit eingenommen werden. Bitte berechnen Sie etwa£5.50 - 7.00 für ein ausreichendes Mittagessen pro Tag.Sie werden feststellen, dass die Küche in Großbritannien ihremRuf weit voraus ist !WichtigeSpeisebegriffe49beefcarpchickencodcrabdeerduckfishfloundergarnishgrey mullethaddockhalibutRindKarpfenHuhnDorsch / KabeljauKrabbeWildEnteFischFlunderGarnierungMeeräscheSchellfischHeilbutt


Do. 11. Juni –So. 14. Juni 2009herringking prawnlambleeklobstermackerelmeatmussel / shelloysterpigeonpikeplaiceporkpoultryprawn / shrimpsquailrainbow troutred mulletroast of venisonsalmonshellfishsirloinskatesoletrouttunaturkeyveal cutletvenison, gameHeringRiesengarneleLammLauch, PorreeHummerMakreleFleischMuschelnAusternTaubeHechtScholleSchweinGeflügelGarnelenWachtelRegenbogenforelleSeebarbeBratenLachsSchalentiereLendenstückRochenSeezungeForelleThunfischPuteKalbsschnitzelWildbretEine typische Spezialität: “Full english Breakfast”50


Darwins Garten – Abenteuer EvolutionTelefon & Post• Von England nach Deutschland:0049 - Ortsvorwahl ohne ‘0’• Von Deutschland nach England:0044 - Ortsvorwahl ohne ‘0’Telefonkarten (10, 20, 50, 100 Einheiten) gibt es in den meistenZeitungsgeschäften und bei der Post.Ein normaler Brief und Postkarte kosten 40 Pence. Sie braucheneine Briefmarke mit der Aufschrift ‘E’ (Europa), um einePostsendung nach Deutschland zu schicken. Briefe, die mit FirstClass innerhalb Großbritanniens versendet werden, kosten 28Pence und Second Class kostet 21 Pence.PflanzenausfuhrIn den meisten Gärten und natürlich auch inden Gartencentern besteht die Möglichkeit,Pflanzen, Samen und Gartenzubehör zukaufen.Erfahrung hat gezeigt, dass die Mitnahmeeiner stabilen Pflanzentransporttasche (mitNoppenfolie) sich als sehr hilfreich erweist.Ihre mitgebrachten Lieblinge überstehen soden Transport am besten.Neu auf dem Markt sind die attraktivenBaum-bags, die den schonenden Transportvon Pflanzen und Bäumen auf Reisenermöglichen (www.baum-bag.eu).Sie dürfen Pflanzenmaterial, welches nicht dem CITES Abkommenunterliegt, ohne ein Zertifikat innerhalb der EuropäischenGemeinschaft transportieren.In anderen Worten: In den meisten Fällen es gibt keine Probleme,wenn Sie Pflanzen, Stecklinge, Zwiebeln oder Samen als Souvenirmit nach Deutschland bringen wollen. Im Zweifelsfall fragen Sie bitteihren Reiseleiter.Bitte entnehmen Sie keine Stecklinge oder Samen der Pflanzenin den zu besuchenden Gärten. Gerne gibt Ihnen derGartenbesitzer Vermehrungsmaterial oder hat sogar eineJungpflanze in der Anzucht.51


Do. 11. Juni –So. 14. Juni 2009GartenführungenWir haben uns bemüht, in den zu besuchenden Gärten immer einefachkundige Führung zu haben. In den meisten Fällen steht uns einFührer zur Verfügung, der aber fast immer die Führung in Englischdurchführt. Wir werden versuchen, die Vorträge soweit es möglichist, in das Deutsche zu übersetzen, damit die nicht Englischsprechenden Mitreisenden zumindest den Inhalt mitbekommen.Gelegentlich erlauben es örtliche Verhältnisse nicht, die Vorträgesimultan zu übersetzen. Wir bitten daher um Ihr Verständnis. Sofernein entsprechender Führer vorhanden ist, werden wir in deutscherSprache geführt.StuhlOftmals empfinden Gartenreisende, daslange Stehen bei Führungen alsunangenehm.Manchmal gibt es, besonders in privatenGärten, nicht genügend Sitzmöglichkeiten.Daher empfiehlt sich die Mitnahme einestragbaren Dreibeinhockers, der dann „ruckzuck“aufgestellt werden kann.Diese mobilen Sitzgelegenheiten haben einGewicht um 800g – 950 g und könnenmühelos mitgenommen werden.Vorbereitungs-LiteraturLandesbeschreibungen:Es gibt eine Unzahl an guten Reiseführern und Beschreibungenüber Großbritannien. Baedekers Reiseführer Großbritannien istaber sicherlich immer ein empfehlenswertes Vorbereitungsbuch.• Phenix P. (1996). The Illustrated Guide to Britain. AAPublishers.Nützliche Begleiter einer Gartenreise nach England:• Hillier (1998). The Hillier Manual of Trees and Shrubs.Pocket Edition. David and Charles Publishers.• Press, B. and Gibbons, B. (1993). Wild Flowers of Britainand Europe. A Photographic Field Guide. New Holland.52


Darwins Garten – Abenteuer EvolutionSchlaglichter der Britischen Landesgeschichte43 v. Chr. – 410 Römer43 v. Chr. Invasion der Römer nach England200 Londinium wird mit einer Stadtmauer gesichert.Die Einwohnerzahl liegt bei 50.000410 Rückzug der Römer aus Britannien. Londinium zerfällt.450 – 1042 Angelsachsen604 Eine erste St. Paul’s Cathedral wird von dem ChronistenBeda erwähnt.827 König Egbert von Wessex vereinigt das angelsächsischeKönigreich.886 Alfred, König der Angelsachsen, vertreibt die Wikinger underhebt London zu seiner Hauptstadt. Ein wirtschaftlicherAufschwung setzt ein.1016 Der Dänenkönig Knut wird König von England.1042 Edward der Bekenner besteigt den Thron und etabliertseinen Hof in Westminster außerhalb der Stadtgrenze derCity von London.1066 – 1100 Normannen1066 William der Eroberer erobert das Land und wird inWestminster Abbey gekrönt.1078 William der Conqueror beginnt mit dem Bau des Tower ofLondon.1154 – 1399 Haus Anjou-Plantagenet1154 Unter Henry II. beginnt die Regentschaft des HausesAnjou-Plantagenet.1176 Bau der London Bridge. Sie bleibt bis 1749 die einzigeLondoner Themsebrücke.1215 Die Magna Charta Libertatum wird unterzeichnet. Darinsichert König John Lackland den Städten und Ständenpolitische Rechte zu.1332 Das Parlament teilt sich in zwei Kammern auf, das Houseof Lords und das House of Commons.1348-50 Rund 50.000 Menschen werden vom Black Death, derPest, dahingerafft.1399 – 1461 Haus Lancaster1399 Unter Henry IV. beginnt die Regentschaft des House ofLancaster.1455 Beginn der Rosenkriege zwischen dem House ofLancaster und dem House of York. Symbol dieserThronstreitigkeiten werden die rote (Lancaster) und weiße(York) Rose.53


Do. 11. Juni –So. 14. Juni 20091476 – 1483 Haus York1485 – 1599 Haus Tudor1603 - 1707 Haus Stuart1476 William Caxton installiert in Westminster die ersteDruckpresse Englands.1485 Die Rosenkriege enden ergebnislos. Henry VII. besteigtden Thron und begründet die Tudor-Dynastie.1533 Heinrich VIII. sagt sich von der römisch-katholischenKirche los und begründet die anglikanische Staatskirche,deren Kirchenoberhaupt er selbst ist.1536 Die Auflösung der Klöster als Folge der Reformationbeginnt.1599 Das Globe Theatre, dessen Mitinhaber Shakespearespäter wurde, wird errichtet.1603 Vereinigung von Schottland und England.James VI. of Scotland wird James I. von England.1605 Der “Gunpowder Plot”, der Versuch des Katholiken GuyFawkes, das Parlament und die Königsfamilie in die Luft zusprengen, scheitert. Alljährlich am 5. November (GuyFawkes Day) wird mit Feuerwerken und symbolischverbrannten Strohpuppen dieses Ereignisses gedacht.1637 Charles I. macht den Königlichen Hyde Park öffentlichzugänglich.1643 Beginn des Bürgerkrieges zwischen Anhängern desKönigs und den Vorkämpfern für Parlamentsrechte.1649 Charles der I. wird hingerichtet. Unter Oliver Cromwell,dem neuen Lordprotektor, beginnt eine Periode desharschen Puritanismus.1665 Die Pest fordert rund 100.000 Menschenleben in London.1666 Vom 2. bis 5. September wütet ausgehend von PuddingLane eine Feuersbrunst und vernichtet vier Fünftel derCity.1675 Der Grundstein für Christopher Wrens St. Paul Cathedralwird gelegt. Die Fertigstellung erfolgt 1710.1698 Ein Feuer vernichtet Whitehall Palace. St. James’s Palacewird offiziell königliche Residenz (bis heute !).1707 Unionsakte: England und Schottland vereinen sich zuGroßbritannien.54


Darwins Garten – Abenteuer Evolution1714 – 1910 Haus Hannover-Windsor1714 Mit der Krönung von Georg I. beginnt dieHerrschaftsperiode des House of Han(n)over.1762 George III. und Königin Charlotte beziehen BuckinghamHouse. St. James’s Residenz bleibt offizielle Residenz.1801 Irland wird Teil von Großbritannien.1805 England besiegt die französische und spanische Flotte inder Seeschlacht von Trafalgar. Admiral Nelson kommtdabei ums Leben.1815 Der Duke of Wellington schlägt Napoleon bei Waterloo.Dies ist das Ende der napoleonischen Kriege.1830 Sir Robert Peel gründet die Metropolitan Police. DenSpitznamen „Bobbies“ verdanken die Polizisten ihremdamaligen Chef.1837 König Victoria wird Königin von England und bleibt es biszu Ihrem Tod im Jahr 1901. Unter ihrer 63-jährigenHerrschaft erlebt England eine wirtschaftliche Blütezeit.1841 Die Royal Botanic Gardens in Kew wechseln vomköniglichen in den nationalen Besitz und werden öffentlichzugänglich.1851 Die von Prinz Albert geplante Weltausstellung wirderöffnet. The Great Exhibition findet im Chrystal Palacestatt. Etwa 6 Mio. Besucher kommen in den Hyde Park.1910 – heute Haus of Windsor1910 Georg V. wird König. Er ist der erste Vertreter des bis heuteregierenden House of Windsor.1927 Gründung der British Broadcasting Company (BBC)1952 Krönung von Elisabeth II.1956 Mit dem Clean Air Act einem Gesetz zur Reinhaltung derLuft, wird dem Smog der Kampf angesagt. Den legendärenLondoner Nebel gibt es seit dem nicht mehr.1973 Großbritannien tritt der EG bei1979 Die Konservativen gewinnen die Unterhauswahlen.Margaret Thatcher wird erster weiblicher PremierministerEnglands.1990 John Major löst Margaret Thatcher als Regierungschef ab.1994 Einweihung des Eurotunnels.1997 Am 1. Mai gewinnt Tony Blair (Labour Party) dieUnterhauswahlen.1999 Einsetzung des schottischen und walisischen Parlamentes.2003 2. Golfkrieg an Seite der USA.55


Do. 11. Juni –So. 14. Juni 2009ErreichbarkeitUm den Vorgaben der Europäischen Pauschalreise-Richtlinie Folge zu leisten, finden Sie diegenauen Anschriften der Hotels, in welchen wir während der Reise übernachten werden. DieTelefon- und Faxnummern dienen Ihnen, um im Notfall erreicht werden zu können. Bittelassen Sie daher eine Kopie dieser Seite für Ihre Angehörigen vor Abreise daheim.HotelsDo. 11. + Fr. 12. JuniArundel House HotelChesterton Road, Cambridge,CB4 3AN, UKTel.: 0044-(0)1223 367701;Fax: 0044-(0)1223 367721;info@arundelhousehotels.co.uk;www.arundelhousehotels.co.ukSa. 13. Juni Marriott HotelRugby Road, Twickenham,TW1 1DS UKTel.: 0044-(0)208/892 2850;Fax: 0044-(0)208/892 2850www.marriott.co.uk/hotels/travel/lontw-london-marriott-hotel-twickenham/56


Darwins Garten – Abenteuer EvolutionGesundheitErste HilfeFür die Einreise nach England sind Impfungen nicht notwendig. Da wiruns aber die meiste Zeit in der freien Natur befinden, sollten Sie einenausreichenden Tetanus-Schutz haben. Bitte überprüfen Sie vor derReise Ihren Impfschutz.Allgemeines Erste-Hilfe-Material (Kühlmittel, Verbandstoffe, Pflaster,etc.) wird in ausreichender Menge im Bus mitgeführt. Bei Bedarfwenden Sie sich bitte an den in Erster-Hilfe geschulten Reiseleiter.Unsere Erfahrung hat uns gezeigt, dass Teilnehmer an Busreisen oftHalsschmerzen bekommen. Bitte nehmen Sie sich vorsichtshalber vonIhrem Arzt oder Apotheker empfohlene Medikamente mit. Falls Sieselber Medikamente einnehmen müssen, vergessen Sie nicht, genugVorrat mit auf die Reise zu nehmen.Bitte kontrollieren Sie Ihren Versicherungsschutz für Reisen inseuropäische Ausland. Eine Reisekrankenversicherung ist NICHT imReisepreis enthalten.NotrufDer Notruf in England lautet‘9 9 9’(Feuer, Rettungsdienst, Polizei).Während der Reise wird ein Mobiltelefon mitgeführt. ImBedarfsfall wenden Sie sich bitte an den Reiseleiter oderBusfahrer.Notrufe sind gebührenfrei. Sie brauchen keine Telefonkarte oderMünzen an Fernsprechern.In Großbritannien werden alle Notrufe zunächst von einer zentralenStelle angenommen. Man wird fragen ‘what service do you require’ ?Entsprechend werden Sie dann an die Leitstellen der Polizei,Feuerwehr oder Rettungsdienst weitergeleitet.57


Do. 11. Juni –So. 14. Juni 2009Ihr StudienreisereiseleiterMarkus Radscheit MSc..Herr Radscheit hat im <strong>Botanische</strong>nGarten der Universität <strong>Bonn</strong> seineAusbildung als Gärtnergehilfe derFachrichtung Blumen- undZierpflanzenbau abgeschlossen.Ein Stipendium des Bundesministeriumsfür Bildung undWissenschaft ermöglichte einJahrespraktikum bei der RoyalHorticultural Society in Wisley(England).Im Anschluss studierte er im integrierten Studiengang an der Schoolof Horticulture in Kew Gardens Gartenbau und Gartengeschichte. EinStipendium von Kew Gardens ermöglichte ihm, an der AgrarischeHoogeschool in den Niederlanden den Master of Science in EuropeanHorticulture zu erreichen. Bei der Royal Horticultural Society inLondon legte er die praktische Gärtnermeisterprüfung ab.Schon seit 1996 arbeitet Herr Radscheit sehr eng mit BaurGartenreisen zusammen. Er organisiert und leitet regelmäßig (Baur’s)Gartenreisen nach England, Schottland und Irland.Herr Radscheit hat in diesem Jahr die staatliche Prüfung zumReiseleiter mit Landeskundeprüfung ‚Großbritannien und Nordirland’an der Hochschule Bremen (Fachbereich Freizeitwissenschaften) unddem Dachverband Deutsche Tourismuswirtschaft e.V. abgelegt.Seit Anfang 1999 ist er Technischer Leiter der <strong>Botanische</strong>n Gärtender Universität <strong>Bonn</strong> und Schatzmeister des <strong>Freundeskreis</strong>es der<strong>Botanische</strong>n Gärten <strong>Bonn</strong> e.V. Sein Hobby gilt dem DRKRettungsdienst, wo er als ausgebildeter Rettungsassistent aktiv imRettungsdienst und in der Breitenausbildung tätig ist. Er ist verheiratetund hat eine kleine Tochter.Kontaktnummer Während der Reise können Sie oder Ihre Angehörigen über dieMobiltelefonnummerdie Reiseleitung erreichen.0170 / 80 10 75458


Darwins Garten – Abenteuer EvolutionIhre Mitreisenden1.Name Ort Straße Telefon2.3.4.5.6.7.8.9.10.11.12.13.14.Reisebegleitung15.Bitte nutzen Sie diese Teilnehmerliste, um Mitfahrgelegenheiten zu und von den<strong>Botanische</strong>n Gärten <strong>Bonn</strong> zu bilden.59


Do. 11. Juni –So. 14. Juni 2009ImpressumVeranstalterBaur Gartenreisen GmbHIm Högge 288693 DeggenhausertalTel.: 07555 / 92 06 11Fax.: 07555 / 92 06 22Email: baurgmbh@t-online.de, Homepage: www.baur-gartenreisen.deReiseleiterMarkus Radscheit MSc.<strong>Freundeskreis</strong> der <strong>Botanische</strong> Gärten derUniversität <strong>Bonn</strong> e.V.Meckenheimer Allee 17153115 <strong>Bonn</strong>Tel.: 0228/735523Fax.: 0228/739058Email: M.Radscheit@uni-bonn.dewww.botgart.uni-bonn.deMitreisendeÄnderungenAnmerkungStandMax. 20 Gäste plus ein Reiseleiter plus ein BusfahrerDer Veranstalter behält es sich vor, Änderungen zum Programmvorzunehmen, falls dies notwendig erscheint. Aufgeführte Leistungenwerden, falls notwendig, durch gleichwertige ersetzt. Der Reiseleiterentscheidet alleine vor Ort über etwaige Programmänderungen.Bei dieser Reise handelt es sich in erster Linie um eine Studienreise,die dem Zwecke dient, die wichtigsten Stätten des Lebens von CharlesDarwin kennen zu lernen.Beachten Sie, dass es sich NICHT um eine Kunst- oder KulturoderSprachenreise handelt.Dieses InfoPack wurde im Mai 2009 geschrieben.Alle Angaben waren zu diesem Zeitpunkt akkurat und korrekt.60

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