Download - Agrifirm Deutschland

Vermarktungsstrategie
Wer bietet mehr? Vermarktungsstrategie
Online-Schweinebörse
Für Schweinehalter gibt es eine interessante Alternative zur herkömmlichen Vermarktung:
die Internet-Schweinebörse der Interessengemeinschaft der Schweinehalter
Deutschlands e.V., kurz ISN.
Die ISN hat es sich zum Ziel gesetzt, die Wettbewerbsstellung
der Schweinehalter bundesweit zu verbessern.
Und zwar nachhaltig. Im Vorstand und Beirat sind Sauenhalter
sowie Schweinemäster aus allen wichtigen
Schweineregionen Deutschlands vertreten, die sich für
die Interessen der marktwirtschaftlich orientierten und
spezialisierten Schweinehalter in ganz Deutschland einsetzen.
Vom Fachwissen und den engen Kontakten zu
Marktpartnern, Politikern und Behörden profitieren mittlerweile
rund 12.000 Mitglieder. Das Angebot der ISN ist
breit gefächert und bietet unterschiedliche Dienstleistungen
– zum Beispiel die Internet-Schweinebörse.
SCHWEINE UNTERM ONLINE-HAMMER
Deutschlands einzige Schweinebörse im Internet wurde
bereits 2001 ins Leben gerufen. Alle interessierten
Schweinemäster können über diese Handelsplattform
ihre Tiere direkt verkaufen – damit ist die Internet-
Schweinebörse, bei der wöchentlich rund 2.000 bis
3.000 Tiere vermarktet werden, eine echte Vermarktungsalternative
zu herkömmlichen Auktionen. Die Differenz
zur Leitnotierung, dem Vereinigungspreis, der jeweils
zwei Tage später publiziert wird, ist äußerst stabil
und beträgt in der Regel zwischen drei und fünf Cent.
Und auch wenn man aktuell als Schweinehalter nicht
aktiv werden möchte, lohnt sich ein Blick ins Schweine-
Portal. Denn hier findet jeder schnell einen Überblick
darüber, zu welchen Konditionen Schweine tatsächlich
aktuell gehandelt werden. Außerdem ist das System der
Auktion hervorragend dazu geeignet, das Marktgleichgewicht
zwischen Angebot und Nachfrage darzustellen.
AUF DEN PUNKT GEBRACHT
Wer seine Tiere bei der Schweinebörse online handelt,
ist auf jeden Fall auf der sicheren Seite. Das System bietet
Käufern und Verkäufern gleichermaßen Vorteile, z. B.:
> Zahlungssicherheit und Risikominimierung,
da die Schweine nicht unter dem vom Verkäufer
vorgegebenen Mindestpreis verkauft werden
> Anonymität
> standardisierte Vermarktungskonditionen
(z. B. 4,60 Euro Vorkosten je Tier)
> finanzielle Sicherheit, da Kosten nur entstehen,
wenn es tatsächlich zur Vermarktung kommt
> hohe Preistransparenz
Allerdings gibt es auch Nachteile:
> kein angestammter Viehhandel auf dem Hof
> Wer nimmt Schweine in schlechten Zeiten ab?
(Anmerkung: Das gleiche Problem gibt es auch beim
Händler. Bei der Börse gibt es die Möglichkeit, die Schweine
in den Marktplatz zu stellen oder über den ISW Viehhandel
zu verkaufen.)
SO LÄUFTS
Das Prinzip der Schweinebörse ist denkbar einfach. Jeden
Mittwoch um 14 Uhr startet eine Auktion. Jeder
kann mitbieten. Alle Tiere müssen mit Zahl, Genetik, Gewicht,
Muskelfleischanteil und anderen ausgesuchten
Qualitätsmerkmalen angemeldet sein und werden dann
meistbietend versteigert. Beginnend mit einem von der
Schweinebörse festgelegten Startpreis können Kaufinteressenten
ihr Gebot ganz einfach online abgeben.
Am Ende der Laufzeit, die in Echtzeit stattfindet, fällt
der Zuschlag automatisch an den Meistbietenden. Die
Schweinebörse informiert im nächsten Schritt Käufer
und Verkäufer über den erfolgreichen Geschäftsabschluss
und stimmt den Verladetermin ab. Die gesamte
Abwicklung und Abrechnung übernimmt die ISW
GmbH, eine Tochtergesellschaft der ISN, als Dienstleister.
Die durchschnittlichen Auktionsergebnisse werden
zum Schluss im Internet veröffentlicht.
14
Erfolg verbindet November 2013