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können… - Sozial-Betriebe-Köln

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100 Jahre<br />

Städtisches Behindertenzentrum Dr. Dormagen-Guffanti<br />

Seite 38<br />

und die Arbeit des Krüppelheims. Voller Stolz konnte darauf zurückgeblickt<br />

werden, dass inzwischen 1600 Pfleglinge die Krankenabteilung und die Schule<br />

besucht hatten, von denen 330 in einem Handwerk ausgebildet worden<br />

waren. Einige hatten sich sogar als Handwerksmeister selbständig gemacht.<br />

Der Beginn des Krieges 1939 brachte zunächst keine Änderungen. Zwar<br />

mussten im Frühjahr 1940 Betten geräumt werden, um 50 evakuierte Krüppel<br />

aus einer Anstalt in Aachen aufzunehmen, doch der Alltagsbetrieb lief<br />

weiter, nachdem diese die Dr. Dormagen Stiftung verlassen hatten. Noch im<br />

Mai 1941 konnte die <strong>Köln</strong>er Presse mit der Überschrift «Körperbehinderte<br />

werden tüchtige Handwerker» über die erfolgreiche Arbeit in der orthopädischen<br />

Heil- und Lehranstalt berichten.<br />

In dem landwirtschaftlichen Betrieb fehlten aber Arbeiter und im Spätherbst<br />

des Jahres 1939 erhielt die Stiftungsanstalt polnische Kriegsgefangene zugeteilt.<br />

Für dieses «Kommando von 8 Mann» waren «für Stunde und Kopf [...]<br />

30 RM Entschädigung zu zahlen.» Die Stiftung schlug vor, «bei der verhältnismässig<br />

schweren Arbeit, die die Gefangenen leisten müssen [...] in der<br />

Mittagsstunde ein einfaches warmes Gericht ohne Fleisch (z.B. ein Teller<br />

Suppe und 1 Stück Brot) zu verabfolgen.» 59 Dies wurde von der Gesundheitsverwaltung<br />

genehmigt. In den folgenden Kriegsjahren arbeiteten weitere<br />

Kriegsgefangene oder Zwangsarbeiter in dem landwirtschaftlichen Betrieb<br />

der Stiftung Dr. Dormagen. Sie wohnten teilweise in den leerstehenden<br />

Schlafräumen der eingezogenen Knechte über den Stallungen und gegen<br />

Ende des Krieges in Kellerräumen der Anstalt. 60<br />

Das Ende der Arbeit in der Anstalt am Lachemer Weg scheint – wie bei fast<br />

allen städtischen Einrichtungen – in den letzten Monaten des Krieges, möglicherweise<br />

aber schon 1943 gekommen zu sein. 61 Die Stiftungsanstalt wurde<br />

nach Rhöndorf in das als Ausweichkrankenhaus ausgebaute Parkhotel verlegt,<br />

wo auch die Augenklinik untergebracht war. Die Bombenangriffe verursachten<br />

am «Anstaltsgebäude schweren Schaden», was im Vergleich mit anderen<br />

Gebäuden allerdings als «wenig bombenbeschädigt» gewertet wurde. 62

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