ANLAGE HOLZHAUSEN Von Holzhausen nach Steinweiler Sich auf das Nötigste beschränken und trotzdem einen möglichst hohen Spielwert bieten? Auf dieses Wagnis hat Karl Gebele sich eingelassen – mit Erfolg! 14 • Kompakter Spielspaß
Linke Seite: Die unkonventionelle Schotterverladung belebt die Anlage. Dank der zwei Anschlussgleise ergeben sich zusätzliche Spielmöglichkeiten. Der erste Entwurf der Kleinanlage war einfach gehalten. Vorgesehen waren einige Rangiermöglichkeiten, zentrales Element dabei: die doppelte Kreuzungsweiche. Es dürfte mittlerweile bekannt sein, dass ich ein Fan von eher kleinen Modellbahnanlagen bin. Wie in den EJ-1x1- Bauheften „5 Heimanlagen“ oder aus „Alt mach Neu“ beschriebenen Modellbahnanlagen handelt es sich bei meinen Projekten fast ausschließlich um kleine Anlagen in einer Größe von ca. 1,5–3 m²! Dass ich allerdings einmal eine noch kleinere Modellbahn mit nur einem Quadratmeter bauen sollte, nein, mit solch einem Wunsch konnte ich mich dennoch keineswegs anfreunden. Nun, wie kam es aber trotzdem so weit, dass ich mich mit der Kleinstanlage von „Holzhausen nach Steinweiler“ auseinandersetzte und diese Anlage letztlich auch baute? Kurz zur Vorgeschichte: Nachdem das 1x1- Bauheft „5 Heimanlagen“ abgeschlossen war, durfte ich drei Modellbahnanlagen für eine weitere Ausgabe mit dem Titel „Aus Alt mach Neu“ überarbeiten bzw. neu gestalten. Bei der dafür anberaumten Besprechung diskutierten die Redakteure Herr Dr. Kutter sowie Herr Pütz mit mir über ein weiteres interessantes Thema: „Kleinstanlagen“! Da die EJ-Redaktion immer wieder Anfragen bezüglich Gleisplänen vor allem für Kleinstanlagen bekommt, die auch bei beschränkten Wohnverhältnissen Platz finden, lag es also nahe, dieses Thema aufzugreifen und verschiedene Meinungen und Gedanken zu sammeln. Bei diesem Gespräch bzw. einer ausführlichen Diskussion wurden bereits recht präzise Vorstellung erörtert und konkretisiert. An mich trug man den Wunsch heran, mich dieses Themas anzunehmen bzw. hierzu einen geeigneten Gleisplan auszuarbeiten. Zielsetzung war ein Gleisplan für eine Kleinstanlage, die trotz der Größe umfangreiche Rangiermöglichkeiten bieten sollte. Der Landschaftsbau, meine eigentliche Leidenschaft und Stärke, stand zunächst nicht im Mittelpunkt. Die kleine Anlage sollte Spielspaß bieten, sich nach der Benutzung schnell und platzsparend verstauen lassen und trotzdem auch dem Auge etwas bieten. Mit Blick auf die bisher umgesetzten Konzepte eine Herausforderung. Zunächst fiel es mir schwer, mich mit der Vorgabe „Kleinstanlage“ überhaupt anzufreunden, ich war sogar völlig unschlüssig, ob ich überhaupt so etwas planen, geschweige denn auch noch bauen wollte. Eine kleine Spieleisenbahn – nein danke, das ist nicht meine Welt! So etwas Kleines, dazu noch in Baugröße H0? Das kann nichts werden. In mir herrschte eine gewisse Skepsis, ja Ablehnung. Bereits kurz nach unserem Gespräch wurde ich von Herrn Dr. Kutter gefragt, ob ich denn schon einen Gleisplan erstellt hätte. Hatte ich natürlich nicht, aber ich versprach dennoch, möglichst zeitnah einen Entwurf anzufertigen. So habe ich meine Skepsis überwunden und in einer stillen Stunde angefangen, mit dem Gleisplanprogramm Wintrack einen ersten Entwurf für eine Kleinstanlage anzufertigen. Vorsichtshalber, da ich die Anlage letztlich bauen sollte, plante ich mit dem C-Gleis von Trix, denn von diesem Gleissystem hatte ich noch Vorräte. Bereits nach kurzer Planungszeit hatte ich es geschafft. Ich war sogar angenehm überrascht, was auf dem Quadratmeter alles verwirklicht werden kann. Lediglich mit einer doppelten Kreuzungsweiche sowie einer rechts abzweigenden Weiche waren bereits einige Rangierbewegungen möglich. So ganz zufrieden war ich mit dem ersten Entwurf allerdings nicht, da sich der Fahrbetrieb nur auf das „Hin- und Herfahren“ zwischen den zwei Haltpunkten beschränkte, eine Lok aber nicht umgesetzt werden konnte – so konnte es nicht bleiben. Mit diesem Szenario konnte ich mich nicht anfreunden. Nach weiteren Überlegungen auf Basis des ersten Gleisplanentwurfs kam mir die Idee: Wenn ich zusätzlich eine Bogenweiche mit einem Abzweig nach links in die untere Gleisstrecke einbaue, könnte hier ein Kreis bzw. Rundkurs entstehen. Dadurch würde ein interessanterer Zug- und Rangierbetrieb möglich und dies die ganze Eisenbahnanlage wesentlich interessanter machen. Jetzt war ich mit der Planung zufrieden, ich freundete mich regelrecht mit dem Konzept der Anlage an. Ausschlag gab, dass ich ein Fan Kompakter Spielspaß • 15