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Anlagenbaus

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151<br />

150 152<br />

dingt durch die beengten Platzverhältnisse,<br />

war ich zu einigen Kompromissen gezwungen.<br />

Diese entsprachen in keiner Weise den Bedingungen<br />

der großen Eisenbahn, sondern stellen<br />

teils waghalsige Konstruktionen dar. Doch<br />

Vorrang hatten diesmal eindeutig das Rangieren<br />

und Spielen mit der Modelleisenbahn!<br />

Bevor der Portalkran – im Vorbild auf einem<br />

schweren Stahlträger über dem unteren Verladegleis<br />

ruhend – und die Silos der Verladeanlage<br />

endgültig an Ort und Stelle befestigt<br />

werden konnten, war am gewählten Standort<br />

die optimale Position der Entladeeinrichtung<br />

zu finden. Schließlich sollten am Ende Güterwagen<br />

problemlos be- bzw. entladen werden<br />

können, ohne beispielsweise an einen Stahlträger<br />

zu stoßen oder diesen auch nur zu streifen<br />

(Bild 150).<br />

Da unter dem Portalkran der Antrieb für<br />

die Laufkatze sitzt, konnte er nicht direkt über<br />

der Siloanlage eingebaut werden. Aus diesem<br />

Zwang heraus fertigte ich aus einer Mauerplatte<br />

einen Trichter, über den das Ladegut in das<br />

Silo gefüllt werden kann (Bilder 151 und 152).<br />

Die Siloabdeckung und der Unterbau für<br />

den Kran sowie den Trichter gestaltete ich als<br />

gegossene Betonplatte. Mit der Strukturpaste<br />

Beton, aufgetragen mit der Modellierspachtel,<br />

modellierte ich eine passende Fläche und<br />

setzte den Trichter ein (Bilder 153 und 154).<br />

In das Silo, das genau unter dem Trichter<br />

liegt, habe ich einen Schieber eingebaut, der<br />

mittels Servoantrieb geöffnet und geschlossen<br />

werden kann (Bild 155). Den Servo hierfür, ein<br />

Weichenantrieb von Conrad, liegt hinter der<br />

Mauerplatte und betätigt von dort aus durch<br />

einen Spalt in der Mauerplatte den Schieber<br />

(Bild 156). Nach mehreren Versuchen und<br />

entsprechendem Justierungsaufwand funktionierten<br />

Portalkran und Schieber wie gewünscht<br />

absolut problemlos.<br />

An Hand einiger Rangierbeispiele im entsprechenden<br />

Kapitel dieser Ausgabe werde<br />

ich den genauen Ablauf des Umladevorgangs<br />

noch detailliert beschreiben.<br />

Detaillieren und Gestalten von<br />

Szenen<br />

Richtig Spaß habe ich bei der Gestaltung von<br />

Details und beim Anlegen von Alltagsszenen.<br />

Die kreative Arbeit beginnt bereits bei<br />

den Überlegungen, mit welchen Blickfängen<br />

Modellbahnszenerie belebt werden kann. Erst<br />

wenn klar ist, was thematisch und in der Wirkung<br />

passt, beginnt das Forschen nach geeignetem<br />

Zubehör. Es werden Zubehörkataloge<br />

gewälzt und nach direkt passenden Produkten<br />

oder zumindest geeigneten Bastelgrundlagen<br />

gesucht. Inzwischen bietet die Zubehörindustrie<br />

eine derartige Vielfalt an Ausgestaltungsmaterialien,<br />

dass kaum Wünsche offen bleiben<br />

und die authentische Detaillierung wesentlich<br />

erleichtert wird. An uns Modellbauern und -gestalter<br />

liegt es, den jeweils richtigen Artikel für<br />

die ge geplante Szenerie auszuwählen. Auf der<br />

beschriebenen Anlage habe ich versucht, zwei<br />

solche Hingucker möglichst realistisch zu gestalten.<br />

Damit diese, wie gewünscht, auch zu<br />

ihrer Wirkung kommen, suche ich meine Anregungen<br />

meist bei Spaziergängen, Ausflügen,<br />

Wanderungen in realen Situationen. Eine genaue<br />

Beschreibung, wie ich die Szenen und<br />

Details auf der Anlage gestaltet und angelegt<br />

habe, ist jedoch nicht zweckdienlich, hängt<br />

die Umsetzung doch maßgeblich von der vorherigen<br />

Beobachtung ab! Trotzdem gibt die<br />

aufmerksame Betrachtung des Bildmaterials<br />

dieser Ausgabe Rückschlüsse auf die Entstehung<br />

der jeweiligen Details. Genießen Sie die<br />

Modellszenen, denn hier verraten Bilder mehr,<br />

als Worte ausdrücken können!<br />

Auf der kleinen Anlage findet man keine<br />

ausgefallenen technischen Raffinessen. Das<br />

war auch nicht das Ziel, denn an erster Stelle<br />

stand der Spielwert mit der Modelleisenbahn<br />

in einer möglichst naturgetreu gestalteten Umgebung.<br />

Mir hat dieses Projekt gezeigt, dass es<br />

nicht auf die Fläche einer Modellbahnanlage<br />

ankommt, auch kleine Anlagen können viel<br />

Spaß und Freude in Bau und Betrieb bieten!<br />

Rechts: Der Haltepunkt Holzhaußen zeigt gut<br />

mit welcher Akribie die Anlage detailliert wurde.<br />

48 • Kompakter Spielspaß

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