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123 125 124 126 Begrasung sollte dementsprechend in spätsommerlichen Farben erfolgen. Zu dieser Jahreszeit tragen die Bäume noch Laub, die Apfelernte steht kurz bevor und die Graslandschaft zeigt sich noch relativ grün. Das Thema Begrünen wurde bereits in zahlreichen Beiträgen des Eisenbahn-Journals detailliert beschrieben, weshalb die Vorgehensweise an dieser Stelle nur zusammengefasst werden soll. Das Begrasen erfolgte, wie bei mir üblich, mit dem Grasmaster von Noch und unterschiedlich langem Grasflock in mehreren Farbtönen (Bild 111). Voraussetzung für einen strapazierfähigen Grasteppich ist die Wahl des richtigen Klebstoffs. Mit einem Pinsel wurde der gut geeignete Graskleber von Noch aufgetragen; die Leimschicht sollte dünn sein (Bild 112). In drei, vier Durchgängen erfolgte das Aufbringen der verschiedenen Grasfasern (Bilder 113 und 114). Realistischer wirkt eine solche Fläche, wenn Steine, Kies und Erdmaterial noch vor dem Begrasen in den Leim gestreut werden und erst dann begrünt wird (Bild 115). Naturnaher kann ein Hang kaum gestaltet werden (Bild 116). In mehren Durchgängen wurde die Landschaft Stück für Stück mit Gras zum Leben erweckt (Bilder 117 und 118). Mit der gleichen Technik wurden entlang der Gleistrasse welkes Gras und wildwachsende Pflanzen nachgebildet (Bild 119). Highlights wie verschiedene Arten von Grasbüscheln, Wildwuchs, Magerrasen oder Wald- boden beleben eine Modelllandschaft unwahrscheinlich und erzeugen naturgetreues Flair auf jeder Anlage. Um solche Feinheiten zu gestalten, wurde mit einem weichen Pinsel über den Grasteppich punktuell Kleber gewischt sowie getupft und dann unterschiedlich langes Grasflock in verschiedenen Farbtönen aufgetragen (Bilder 120 und 121). Gezielt gesetzte einzelne Grasbüschel hingegen entstehen, indem man punktuell Leimperlen am besten direkt aus der Kleberflasche aufgträgt (Bild 122 und 123). Überschüssiges Grasflock muss nach diesem Arbeitsgang unbedingt abgesaugt werden, kann aber an anderer Stelle als Grasmischung wiederverwendet werden. Damit das Grasflock nicht im Beutel landet, hält man vor die Staubsaugerdüse ein feines Sieb und sammelt so das Gras auf (Bild 124). Bevor der Testbetrieb wieder starten konnte, war eine gründliche Reinigung der gesamten Anlage unerlässlich. Nicht im Kleber gebundene Grasfasern werden sonst von Motoren und Getrieben der Loks aufgenommen und bringen irgendwann auch die beste Lok zum Stillstand (Bild 125)! Einbau des Sägewerks Besondere Blickfänge auf einer Modellbahnanlage sollten immer vorhanden sein. Noch besser ist es, wenn sich auch noch etwas bewegt; so ist der Szene die Aufmerksamkeit der Betrachter sicher. Mit dem Sägerwerk samt beweglichem Sägegatter wollte ich solch einen zusätzlichen Blickfang schaffen. Da sich der komplette Antrieb des Sägegatters und des Sägeschlittens unter dem Gebäude befindet, war es notwendig, eine Einbauöffnung in der Grundplatte zu schaffen (Bild 126). Ähnlich wie beim Einbau des Portalkrans wurde auch in diesem Fall vorgegangen. Die spätere Öffnung wurde aufgezeichnet, vier Bohrungen in den Ecken gesetzt und die Fläche danach mit der Stichsäge ausgesägt (Bild 127). Nach dem Einsetzen des Sägewerks in die Öffnung, also vor dem endgültigen Befestigen, wurde die Funktion des Gatters geprüft, um sicherzugehen, dass es sich im Ausschnitt frei bewegen kann (Bild 128). Nach dem erfolgreichen Funktionstest zeichnete ich mir den genauen Standort, nicht nur den benötigten Ausschnitt, auf und legte das Sägewerk zunächst zur Seite, um den geschotterten Untergrund für das gesamte Sägewerksgelände zu gestalten. Hierfür trug ich Weißleim dick auf und streute gesiebten Vogelsand und Erde hinein (Bild 129). Besonders realistisch wirkt es am Ende, wenn in den noch feuchten Untergrund, zum Beispiel mit einem Traktor, Fahrspuren eingedrückt werden. Dazu muss das Fahrzeug so über das Gelände bewegt werden, wie etwa im Kompakter Spielspaß • 41
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