GEMEINDEBRIEF - Evangelisch in Ãbach-Palenberg

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________________________________ 80 JAHRE ERLÖSERKIRCHE 6 vormittags im Speisesaal der Kantine, 1926 in der neuen Volksschule „Auf der Houff“ monatlich. Es gab noch keinen Hilfsprediger. Der Pfarrer hatte sowohl Hünshoven und Teveren als auch Palenberg und Übach im Wechsel zu betreuen. Mit Hilfsprediger Pfr.i.R. List konnte ab 1931 jeden Sonntag Gottesdienst im Wechsel zwischen Palenberg und Übach stattfinden. Es sollte über vier Jahre von März 1928 bis Juni 1932 dauern, bis die Evangelischen in der Erlöserkirche Gottesdienst feiern konnten. „Auf dem (früher) unbesiedelten Gebiet befinden sich bereits sechs katholische Kirchen, während die Evangelische Kirchengemeinde noch immer ohne Kirche ist,“ so steht es in einem Rundreisebericht von Konsisto-rialrat Franke aus Koblenz. Verhandlungen, Beschlüsse, veränderte Baupläne aufgrund herabgedrückter Kosten und Architektenwechsel: Am 6. Juli 1931 wurde mit dem Bau begonnen, und es gab große Verzögerungen auch wegen der vielen Antragsgesuche der Baugelder, so dass Pfr. Drobny am Ende der Presbyteriumssitzung November 1931 die Hoffnung aussprach, „daß der Herr, ohne dessen Gunst alles Bauen umsonst ist, auch weiterhin das Werk segnen werde.“ „Nur“ ein knappes Jahr später konnte am 19. Juni 1932 die Erlöserkirche eingeweiht werden. Das Presbyterium Geilenkirchen- Hünshoven hatte bereits am 23.6.1931 einstimmig “Erlöserkirche“ als den Namen der neuen Kirche bestimmt. „Der Name der Teilgemeinde für die neue Kirche lautet: Übach-Palenberg, da der Baugrund noch innerhalb der Übacher Gemeinde liegt.“ Aufbruch - Der große Tag der Einweihung der Erlöserkirche Die Erlöserkirche steht - bewusst so geplant - auf einer Anhöhe, so dass sie - bis heute - mit ihrem Turm nah und fern zu erkennen ist. Sie stellte damals ein Bindeglied dar zwischen den noch getrennten Orten Übach und Palenberg. Der Festzug verlief von der Evangelischen Schule Auf der Houff bis zur neuen Kirche. Die Feierlichkeiten fanden unter großer Beteiligung der Bevölkerung statt. Auch die kirchliche und weltliche Prominenz war reichlich vertreten.
___________________ LEITARTIKEL Die Festpredigt hielt Pfarrer Friedrich Drobny über Hiob 19,25: Ich weiß, daß mein Erlöser lebt.“ Dieser Bibelvers wurde mit Metall- Lettern im Chorraum angebracht. Auf beiden Seiten der Kirche sind je sechs Fensteröffnungen vorhanden. Die ersten beiden Fenster auf beiden Seiten zeigten die vier Evangelisten. Zwei davon – Markus und Lukas – stiftete der Kirchenkreis Jülich, die beiden anderen – Johannes und Markus – der Architekt Everling. Sie muten uns als grimmige Evangelisten an. Durch die anderen Fenster fluteten auf der Westseite kalte Blau- und Grautöne, auf der Ostseite warme Rot- und Brauntöne. Superintendent Meinberg, Bonn, als stellvertretender Präses der rheinischen Landeskirche, überreichte Pfr. Drobny eine Altarbilbel mit dem Geleitwort: „Nehmet das Wort mit Sanftmut an.“ Die Glocken wurden vom GAV gestiftet. Es waren Stahlglocken von 1909, die als Signalglocken auf „Anna Alsdorf“ verwandt worden waren und bis heute noch im Glockenstuhl hängen und läuten. Am 27. November 1932 konnte auch der Gemeindesaal – aufgrund knapper Mittel später als geplant – in Betrieb genommen werden, der dem Frauen- und Arbeiterverein als Versammlungsraum diente und in dem auch die schulischen Feiern stattfanden. Auch der Kindergarten war dort untergebracht, der 1934 eröffnet wurde. (Er wurde 1937 – entschädigungslos – von der NVS (National- Sozialistische Volkswohlfahrt) beschlagnahmt.) Eine Orgel kam erst 1937 aufgrund des gekürzten Baufinanzierungsplanes hinzu: Im Oktober 1937 wurde sie von der Firma Walcker links oberhalb des Chorraumes installiert, wo sich zu dieser Zeit noch ein Raum mit Fenstern zum Kirchraum befand, der Spieltisch befand sich auf der Empore. Die Orgel kam erstmals zum Einsatz im Festgottesdienst am 12. Dezember 1937. Nach den Hilfspredigern Hermann List (1931-1934) und Karl Weitz kam 1936 Pastor Emanuel Paskert als Hilfsprediger der Bekennenden Kirche in der „Kirchengemeinde Geilenkirchen- Hünshoven, Filiale II, nach Palenberg und Marienberg“. Er wohnte gegenüber der Erlöserkirche. Paskert hat in der nationalsozialistischen Zeit viele Demütigungen erlitten, er wurde bei seinen Predigten und Beerdigungsansprachen belauscht, häufig von der Gestapo nach Aachen vorgeladen und ihm zwischenzeitlich sein Gehalt gesperrt. Trotz aller Schikanen übte Paskert seinen Dienst aus. Er leitete den Chor und spielte die Orgel, weil dies die Lehrer nicht tun durften. Bei Stromausfall in der Kriegszeit fiel auch die Orgel aus, und Paskert begleitete die Gemeinde auf dem Harmonium. Er verfaßte neue Texte zu bekannten Kirchenliedern, z.B. im Juli 1938 zur Melodie: „Erhalt uns, Herr, bei deinem 7
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