GEMEINDEBRIEF - Evangelisch in Ãbach-Palenberg
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LEITARTIKEL<br />
Die Festpredigt hielt Pfarrer Friedrich<br />
Drobny über Hiob 19,25: Ich weiß,<br />
daß me<strong>in</strong> Erlöser lebt.“<br />
Dieser Bibelvers wurde mit Metall-<br />
Lettern im Chorraum angebracht. Auf<br />
beiden Seiten der Kirche s<strong>in</strong>d je sechs<br />
Fensteröffnungen vorhanden. Die ersten<br />
beiden Fenster auf beiden Seiten<br />
zeigten die vier Evangelisten. Zwei davon<br />
– Markus und Lukas – stiftete der<br />
Kirchenkreis Jülich, die beiden anderen<br />
– Johannes und Markus – der Architekt<br />
Everl<strong>in</strong>g. Sie muten uns als grimmige<br />
Evangelisten an. Durch die anderen<br />
Fenster fluteten auf der Westseite kalte<br />
Blau- und Grautöne, auf der Ostseite<br />
warme Rot- und Brauntöne.<br />
Super<strong>in</strong>tendent Me<strong>in</strong>berg, Bonn, als<br />
stellvertretender Präses der rhe<strong>in</strong>ischen<br />
Landeskirche, überreichte Pfr. Drobny<br />
e<strong>in</strong>e Altarbilbel mit dem Geleitwort:<br />
„Nehmet das Wort mit Sanftmut an.“<br />
Die Glocken wurden vom GAV gestiftet.<br />
Es waren Stahlglocken von 1909, die<br />
als Signalglocken auf „Anna Alsdorf“<br />
verwandt worden waren und bis heute<br />
noch im Glockenstuhl hängen und läuten.<br />
Am 27. November 1932 konnte auch<br />
der Geme<strong>in</strong>desaal – aufgrund knapper<br />
Mittel später als geplant – <strong>in</strong> Betrieb genommen<br />
werden, der dem Frauen- und<br />
Arbeitervere<strong>in</strong> als Versammlungsraum<br />
diente und <strong>in</strong> dem auch die schulischen<br />
Feiern stattfanden. Auch der K<strong>in</strong>dergarten<br />
war dort untergebracht, der 1934<br />
eröffnet wurde. (Er wurde 1937 – entschädigungslos<br />
– von der NVS (National-<br />
Sozialistische Volkswohlfahrt) beschlagnahmt.)<br />
E<strong>in</strong>e Orgel kam erst 1937 aufgrund<br />
des gekürzten Bauf<strong>in</strong>anzierungsplanes<br />
h<strong>in</strong>zu: Im Oktober 1937 wurde sie von<br />
der Firma Walcker l<strong>in</strong>ks oberhalb des<br />
Chorraumes <strong>in</strong>stalliert, wo sich zu dieser<br />
Zeit noch e<strong>in</strong> Raum mit Fenstern zum<br />
Kirchraum befand, der Spieltisch befand<br />
sich auf der Empore. Die Orgel kam erstmals<br />
zum E<strong>in</strong>satz im Festgottesdienst<br />
am 12. Dezember 1937.<br />
Nach den Hilfspredigern Hermann<br />
List (1931-1934) und Karl Weitz kam<br />
1936 Pastor Emanuel Paskert als Hilfsprediger<br />
der Bekennenden Kirche <strong>in</strong><br />
der „Kirchengeme<strong>in</strong>de Geilenkirchen-<br />
Hünshoven, Filiale II, nach <strong>Palenberg</strong><br />
und Marienberg“. Er wohnte gegenüber<br />
der Erlöserkirche. Paskert hat <strong>in</strong> der<br />
nationalsozialistischen Zeit viele Demütigungen<br />
erlitten, er wurde bei se<strong>in</strong>en<br />
Predigten und Beerdigungsansprachen<br />
belauscht, häufig von der Gestapo nach<br />
Aachen vorgeladen und ihm zwischenzeitlich<br />
se<strong>in</strong> Gehalt gesperrt.<br />
Trotz aller Schikanen übte Paskert<br />
se<strong>in</strong>en Dienst aus. Er leitete den Chor<br />
und spielte die Orgel, weil dies die Lehrer<br />
nicht tun durften. Bei Stromausfall<br />
<strong>in</strong> der Kriegszeit fiel auch die Orgel aus,<br />
und Paskert begleitete die Geme<strong>in</strong>de<br />
auf dem Harmonium.<br />
Er verfaßte neue Texte zu bekannten<br />
Kirchenliedern, z.B. im Juli 1938 zur<br />
Melodie: „Erhalt uns, Herr, bei de<strong>in</strong>em<br />
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