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2. Klausur – Auflösungs- und Bewertungsschema - wirtschaftsrecht ...

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Zabukovec <strong>Klausur</strong>enkurs Verfassungsrecht (148.003/148.039) WS 2009/10<br />

<strong>2.</strong> <strong>Klausur</strong> – Auflösungs- <strong>und</strong> <strong>Bewertungsschema</strong><br />

NAME: Matrikelnummer: Punkte: (50)<br />

A. FORMALIEN<br />

1. Schriftsatzform: unmittelbare Bescheidbeschwerde (Art 144 Abs 1 erste Alternative B-VG) ............................ (1) ___<br />

<strong>2.</strong> Beschwerdeführer Klaus K; Einbringung durch RA; Unterschrift ....................................................................... (1) ___<br />

3. Belangte Behörde: UVS Wien; Bezeichnung des Bescheids ............................................................................ (1) ___<br />

4. relevanter Sachverhalt; Trennung: Sachverhalt/Anträge/Begründung .............................................................. (2) ___<br />

B. BESCHWERDEBEHAUPTUNG UND SUBJEKTIVE RECHTE ...................................................................... (5) ___<br />

Verletzung in verfassungsgesetzlich gewährleisteten Rechten (Art 144 Abs 1 erste Alternative B-VG) auf:<br />

• gesetzmäßige Hausdurchsuchung (Art 9 StGG iVm Gesetz zum Schutz des Hausrechts)<br />

• Achtung der Wohnung (Art 8 EMRK)<br />

• keiner erniedrigenden oder unmenschlichen Behandlung unterworfen zu werden (Art 3 EMRK)<br />

• persönliche Freiheit (Art 5 EMRK; Art 1 Abs 1 BVG über den Schutz der persönlichen Freiheit)<br />

• Wahrung des Fernmeldegeheimnisses (Art 10a StGG)<br />

• Achtung des Briefverkehrs (Art 8 EMRK)<br />

• Unverletzlichkeit des Eigentums (Art 5 StGG; Art 1 1. ZPEMRK)<br />

• Achtung des Privatlebens (Art 8 EMRK)<br />

• Gleichheit vor dem Gesetz (Art 7 Abs 1 B-VG; Art 2 StGG 1867)<br />

C. ANTRÄGE<br />

Antrag auf Aufhebung des UVS-Bescheids gem § 87 Abs 1 VfGG ....................................................................... (1) ___<br />

[Abtretung]<br />

[Kostenersatz]<br />

D. BEGRÜNDUNG<br />

[Zulässigkeit <strong>und</strong> Rechtzeitigkeit]<br />

1. Gesetzmäßige Hausdurchsuchung (Art 9 StGG iVm Gesetz zum Schutz des Hausrechts)<br />

Hausdurchsuchung darf nur aufgr<strong>und</strong> richterlichen Befehls durchgeführt werden (§ 1 HausrechtsG); Ausnahmen<br />

(§ 2 leg cit) liegen nicht vor: keine Gefahr im Verzug (zumindest telefonische Kontaktaufnahme mit<br />

Richter wäre möglich; anonymer Hinweis ausreichend?), keine (sicherheits-)behördliche Anordnung; Voraussetzungen<br />

für die Hausdurchsuchung „aus eigener Macht“ der Polizisten nicht gegeben ............................... (5) ___<br />

<strong>2.</strong> Achtung der Wohnung (Art 8 EMRK)<br />

Eingriffsvorbehalt (Abs 2): gesetzliche Gr<strong>und</strong>lage: §§ 119 f StPO ausreichend? Verhältnismäßigkeit? Maßvolles<br />

Vorgehen der Sicherheitsorgane geboten (§ 121 StPO) ............................................................................. (3) ___<br />

3. Verbot der erniedrigenden oder unmenschlichen Behandlung (Art 3 EMRK)<br />

Absolut geschütztes Gr<strong>und</strong>recht; Verletzung durch physischen Zwangsakt, wenn die Menschenwürde beeinträchtigende<br />

gröbliche Missachtung als Person bzw Demütigung hinzutritt; in concreto verwirklicht durch<br />

Versetzung von Fußtritten, Anlegen von Handschellen <strong>und</strong> Sperren auf den Balkon in Unterwäsche (zumal<br />

im Winter <strong>und</strong> von der Straße aus für Passanten sichtbar); Androhung der Gewaltanwendung für den Fall<br />

der Aussageverweigerung unmenschlich; UVS nimmt Verstöße nicht wahr <strong>und</strong> verletzt dadurch Art 3 EMRK ..... (5) ___<br />

4. Persönliche Freiheit (Art 5 EMRK; Art 1 Abs 1 BVG über den Schutz der persönlichen Freiheit)<br />

Sensibles Gr<strong>und</strong>recht; Eingriffsvorbehalt: persönliche Freiheit darf im Zusammenhang mit einer gerichtlich<br />

strafbaren Handlung nur in den Fällen des Art 2 Abs 1 Z 2 BVG PersFr entzogen werden; weder liegt ein<br />

Haftbefehl, noch Gefahr in Verzug vor (Art 4 Abs 1 <strong>und</strong> 2 leg cit); im Hinblick auf Art 2 Abs 1 Z 2 lit a leg cit<br />

kein hinreichender, objektiv begründeter Verdacht gegeben (lediglich anonymer Hinweis); Bescheid des<br />

UVS verstößt gegen die im BVG PersFr festgelegten Erfordernisse der Festnahme. ............................................ (5) ___<br />

Entzug der körperlichen Bewegungsfreiheit bereits durch das Aussperren des mit Handschellen gefesselten<br />

Bf. auf den Balkon verwirklicht; Beschränkung nicht angemessen iSv Art 1 Abs 4 BVG PersFr, Hausdurchsuchung<br />

auch bei Anwesenheit im Raum durchführbar ......................................................................................... (2) ___<br />

Freilassung hätte – da kein Gr<strong>und</strong> zur weiteren Anhaltung vorhanden war (Art 4 Abs 2 BVG PersFr) – spätestens<br />

nach dem negativen Drogentest erfolgen müssen .................................................................................... (2) ___


5. Wahrung des Fernmeldegeheimnisses (Art 10a StGG); Achtung des Privatlebens <strong>und</strong> des Briefverkehrs<br />

(Art 8 EMRK)<br />

E-Mails unterliegen dem Fernmeldegeheimnis; Eingriff ausnahmslos nur aufgr<strong>und</strong> richterlichen Befehls<br />

zulässig, keine Notkompetenz der Kriminalpolizei vorgesehen, auch nicht bei Gefahr im Verzug ........................ (3) ___<br />

E-Mails unterliegen dem Recht auf Achtung des Privatlebens <strong>und</strong> insb des Briefverkehrs; Schutz der Privatheit<br />

des Lebens gegen unnötige Kenntnisnahme durch den Staat; Bescheidprüfungsformel: UVS wendet<br />

§§ 135, 137 StPO denkunmöglich an .................................................................................................................... (3) ___<br />

6. Unverletzlichkeit des Eigentums (Art 5 StGG; Art 1 1. ZP EMRK)<br />

Eingriffe in die Eigentumsfreiheit durch Beschädigungen im Zuge der (rechtswidrigen) Hausdurchsuchung<br />

(Eintreten der Türe, Couch) sowie durch Beschlagnahme des Laptops; Bescheid wendet gesetzliche Gr<strong>und</strong>lagen<br />

denkunmöglich an (§§ 115, 121 StPO) ........................................................................................................ (4) ___<br />

7. Achtung des Privatlebens (Art 8 EMRK)<br />

Art 8 EMRK schützt die körperliche Integrität des Menschen; zwangsweise Blutabnahme Eingriff in den<br />

Schutzbereich; Bescheidprüfungsformel: UVS wendet § 123 StPO denkunmöglich an ........................................ (4) ___<br />

8. Gleichheit vor dem Gesetz (Art 7 B-VG; Art 2 StGG)<br />

Bescheid verletzt Gleichheitssatz, wenn die Behörde Willkür übt. Willkür stellt eine Form qualifizierter<br />

Rechtswidrigkeit dar, zB dann, wenn die Behörde die Rechtslage gehäuft oder gröblich verkennt; wiederholt<br />

<strong>und</strong> qualifiziert fehlerhaftes Vorgehen des UVS (mehrfache denkunmögliche Gesetzesanwendung) ist mit<br />

Gesetzlosigkeit auf eine Stufe zu stellen. . ............................................................................................................. (3) ___<br />

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