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Zum Thema Frauen - Biogena Deutschland GmbH

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Labordiagnostik für <strong>Frauen</strong><br />

Mikronährstoffdiagnostik<br />

in der Schwangerschaft<br />

Da bereits in der Schwangerschaft die Mikronährstoffversorgung<br />

des heranwachsenden<br />

Kindes beeinträchtigt sein kann, sollte<br />

ein Vitamin­, Mineralstoff­ und Spurenelementstatus<br />

der werdenden Mutter mittels<br />

eines sinnvollen Screenings zur Routine gehören,<br />

idealerweise noch vor der Schwangerschaft.<br />

Leider beschränken sich diesbezügliche<br />

Untersuchungen i.d.R. nach wie vor auf<br />

die Parameter Eisen und Calcium im Serum.<br />

Es gibt zahlreiche Studien, die den Zusammenhang<br />

zwischen einem unzureichenden<br />

Versorgungstatus der Mutter mit Mikronährstoffen<br />

und Schwangerschaftskomplikationen<br />

sowie einer nicht optimalen Entwicklung<br />

des Kindes belegen. Eine der hierbei<br />

gravierendsten kindlichen Fehlbildungen<br />

ist der Neuralrohrdefekt, der durch einen<br />

Folsäuremangel entstehen kann. Der Ernährungsbericht<br />

2004 (DGE) zeigt z.B. eine<br />

nicht ausreichende Folat­ und Calciumzufuhr<br />

bei <strong>Frauen</strong> im gebärfähigen Alter. Daher<br />

ist es besonders wichtig, sich mit möglichen<br />

Folgen chronischer Fehlernährung<br />

bei Schwangeren auseinanderzusetzen und<br />

rechtzeitig gegenzusteuern. Viele Befindlichkeitsstörungen<br />

der Mutter während der<br />

Schwangerschaft und Stillzeit können durch<br />

eine rechtzeitige Substitution von Mikronährstoffen<br />

verhindert werden. Zudem sichert<br />

eine ausreichende Versorgung mit allen<br />

Mikronährstoffen die Gesundheit von Mutter<br />

und Kind in dieser Zeit.<br />

Eine zusätzliche Aufnahme von Mikronährstoffen<br />

durch Nahrungsergänzungsmittel<br />

zeigt zahlreiche positive Auswirkungen:<br />

• Reduzierung von Schwangerschaftskomplikationen<br />

wie Präeklampsie und Neuralrohrdefekte<br />

• Reduzierung von Früh­ und Fehlgeburten<br />

• Schutz vor Schilddrüsenerkrankungen bei<br />

Mutter und Kind<br />

• Optimale Entwicklung von Augen und<br />

Gehirn beim Fötus<br />

Labordiagnostik<br />

Mikronährstoffe Schwangerschaft:<br />

Ca, K, Cu, Mg, Mn, Mo, Se, Zn, kl. Blutbild,<br />

Vitamin B6, D, sTfR<br />

Probenmaterial:<br />

Serum, EDTA, 2x Heparin<br />

Mikronährstoff<br />

Auswirkungen<br />

auf die Mutter<br />

Auswirkungen<br />

auf den Fötus bzw. den Säugling<br />

Eisen Anämie Niedriges Geburtsgewicht, Frühgeburt,<br />

erhöhte Kindersterblichkeit<br />

Folsäure Anämie Niedriges Geburtsgewicht, Geburtsfehler<br />

wie z.B. Neuralrohrdefekt<br />

Jod<br />

Calcium<br />

Magnesium<br />

Beeinträchtigung der Schilddrüsenfunktion<br />

Bluthochdruckbedingte Schwangerschaftskomplikationen,<br />

verminderte<br />

Knochendichte, erhöhtes Risiko einer<br />

späteren Osteoporose<br />

Bluthochdruckbedingte Schwangerschaftskomplikationen<br />

Schwerwiegende geistige und motorische<br />

Entwicklungsstörungen<br />

Beeinträchtigung der Entwicklung<br />

von Knochen und Zähnen, niedriger<br />

Calciumspiegel im Blut<br />

Frühgeburt<br />

Vitamin A Anämie Niedriges Geburtsgewicht,<br />

Frühgeburt<br />

Thiamin<br />

Beri­Beri bei Säuglingen<br />

Pyridoxin Bluthochdruckbedingte Schwangerschaftsstörungen<br />

Vitamin D<br />

Vitamin E<br />

Zink<br />

Selen<br />

Vaginalstatus<br />

Verminderte Knochendichte, erhöhtes<br />

Risiko einer späteren Osteoporose<br />

bei der Mutter<br />

Eingeschränkte Leistung der Glutathion­Peroxidase<br />

und damit erhöhter<br />

oxidativer Stress<br />

Der Vaginalstatus ermöglicht den qualitativen<br />

und quantitativen mikrobiologischen<br />

Nachweis von Erregern bakterieller, Hefepilz­<br />

und Trichomonas vaginalis­bedingter<br />

Vaginitiden sowie der Leitkeime einer intakten<br />

Vaginalflora.<br />

Veränderungen in der normalen Vaginalflora,<br />

die sich in einer Vaginitis (Kolpitis)<br />

manifestieren, können an der Entstehung<br />

von Entzündungen des Urogenitaltraktes,<br />

Frühgeburten, Beckenentzündungen oder<br />

an wiederkehrenden Harnwegsinfektionen<br />

beteiligt sein. Darüber hinaus begünstigt<br />

eine Vaginitis die Infektion sexuell übertragbarer<br />

Krankheiten inkl. HIV. Da die bei Vaginitiden<br />

auftretenden Symptome vielfältig<br />

und subjektiv sind, ist eine mikrobiologische<br />

Bestimmung des Vaginalstatus neben den<br />

klinischen Symptomen für eine sichere Differenzialdiagnose<br />

und für eine erfolgreiche<br />

Therapie von entscheidender Bedeutung.<br />

Beeinträchtigung der Entwicklung<br />

von Knochen und Zähnen, niedriger<br />

Calciumspiegel im Blut<br />

Geburtsfehler, spontane Fehlgeburt<br />

Geburtsfehler, Frühgeburt,<br />

niedriges Geburtsgewicht<br />

Tab.: Auswirkungen eines Mikronährstoff­Mangels in der Schwangerschaft<br />

Die physiologische Vaginalflora<br />

Die Scheide des neugeborenen Mädchens ist<br />

praktisch steril. Die Vermehrung der Bakterienflora<br />

und damit selektive Kolonisierung<br />

der Scheide ist östrogenabhängig. Laktobazillen<br />

finden sich in den ersten Wochen nach<br />

der Geburt (Einfluss der Plazentahormone)<br />

und dann wieder ab der Menarche bis hin<br />

zur Menopause. Nachdem der mütterliche<br />

Einfluss der Plazentahormone abgeklungen<br />

ist, stellt sich auf dem atrophischen jugendlichen<br />

Vaginalepithel eine unspezifische<br />

Mischflora aus Haut­ und Darmkeimen ein,<br />

die von Escherichia coli und Proteusarten<br />

dominiert wird und beim prämenstruellen<br />

Mädchen auch Corynebakterien, Clostridien<br />

und Bacteroides fragilis aufweist, die in<br />

ähnlicher Form auch bei postmenopausalen<br />

<strong>Frauen</strong> ohne Hormonsubstitution gefunden<br />

wird. Dieses Milieu ist wenig attraktiv<br />

für Laktobazillen, aber auch für Hefepilze,<br />

da es an Glykogen (Substrat für diese Mikroorganismen)<br />

mangelt. Die Vagina einer<br />

geschlechtsreifen, gesunden Frau wird von<br />

einer großen Anzahl von aeroben und anaeroben<br />

Keimen besiedelt. Pro Milliliter<br />

Scheidenflüssigkeit sind 100 Millionen bis<br />

1 Milliarde dieser Keime nachweisbar. Der<br />

normale vaginale pH­Wert einer erwachsenen<br />

Frau liegt unter 4,5 und wird durch das<br />

überwiegende Vorhandensein verschiedener<br />

Spezies von Laktobazillen, sog. „Döderlein­<br />

Bakterien“, bestimmt. Diese verhindern als<br />

Kommensale eine nennenswerte Besiedlung<br />

mit fakultativ pathogenen Keimen. Laktobazillen<br />

sind mit einer Anzahl von 106 ­ 108<br />

Keimen/ml Vaginalsekret die zahlenmäßig<br />

bedeutendsten Bakterien in der Vagina.<br />

Es wird vermutet, dass dies vor allem durch<br />

Östrogene und den vermehrten Anteil an<br />

Glykogen begünstigt wird. Die Laktobazillen<br />

verstoffwechseln das Glykogen zu Milchsäure<br />

und bewirken hierdurch die Ansäuerung<br />

des Vaginalmilieus, was wiederum unerwünschte<br />

Mikroorganismen wirkungsvoll<br />

inhibiert. Diese Milchsäureproduktion wird<br />

als ein Mechanismus gegen vaginale Infektionen<br />

betrachtet; weitere sind die Produktion<br />

von antibakteriell wirkenden Substanzen wie<br />

z.B. Bakteriocinen (proteinogene Toxine,<br />

die von Bakterienstämmen gebildet werden)<br />

und Wasserstoffperoxid (H2O2). Vaginale<br />

H2O2­positive Laktobazillen sind assoziiert<br />

mit einer erniedrigten Prävalenz von bakterieller<br />

Vaginose, symptomatischer Candidose<br />

und Trichomonaden­Infektionen.<br />

Bei der Vaginitis ist dieses Gleichgewicht<br />

gestört, so dass in vermehrtem Ausmaß<br />

eine sog. Mischflora nachweisbar ist, die<br />

aus Gardnerella vaginalis bei über 90 % und<br />

anderen Anaerobiern (wie Prevotella spec. /<br />

Bacteroides spec.) bei 50 ­100 % und Peptostreptokokkus<br />

bei ca. 30 % sowie genitalen<br />

Mykoplasmen bei 60 ­ 90 % der untersuchten<br />

<strong>Frauen</strong> besteht.<br />

Neueste wissenschaftliche Erkenntnisse deuten<br />

darauf hin, dass den H2O2­positiven<br />

Laktobazillen eine bedeutende Rolle in<br />

der Verringerung von Frühgeburten und<br />

Schwangerschaftskomplikationen zukommt.<br />

In einer Studie von Agrawal und Kollegen<br />

konnte gezeigt werden, dass Schwangere mit<br />

Komplikationen gegenüber Vergleichspatientinnen<br />

ohne Beschwerden eine verminderte<br />

Anzahl an H2O2­produzierenden Laktobazillen<br />

aufwiesen.<br />

Die pathologische Vaginalflora –<br />

Vaginitis<br />

Die Vaginitis (Kolpitis) ist die häufigste Erkrankung<br />

der weiblichen Geschlechtsorgane<br />

und für mehr als 10 Millionen Praxisbesuche<br />

pro Jahr verantwortlich. Sie wird durch<br />

einen gestörten Schutzmechanismus der<br />

Scheidenschleimhaut sowie durch verschiedene<br />

eingeschleppte Erreger verursacht. Sie<br />

äußert sich meist durch vermehrten Ausfluss,<br />

Brennen oder Juckreiz, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr<br />

und oft auch als Dysurie.<br />

Die drei Hauptkategorien der Vaginitis sind<br />

die bakterielle Vaginose (BV), die Candida­<br />

Vaginitis (Vulvovaginalcandidose) und die<br />

durch Trichomonas vaginalis verursachte<br />

Trichomonaden­Vaginitis (Trichomoniasis).<br />

1. Bakterielle Vaginose<br />

Die bakterielle Vaginose gilt mit einer Prävalenz<br />

von über 30 % als die häufigste Ursache<br />

einer vaginalen Entzündung und kann<br />

vor allem als Risikofaktor für Frühgeburten,<br />

aber auch für HIV­ und HPV­Infektionen<br />

eingestuft werden.<br />

Der bakteriellen Vaginose liegt eine Dysbiose<br />

der vaginalen Bakterienflora zugrunde,<br />

bei der der Anteil an Laktobazillen zurückgeht<br />

und sich Keime wie Gardnerella vaginalis<br />

oder verschiedene Anaerobier stark<br />

vermehren. Hierdurch wird auch der charakteristisch<br />

höhere pH­Wert erreicht. Ca. die<br />

Hälfte der Patientinnen bleibt symptomlos,<br />

andere bemerken verstärkten vaginalen Ausfluss<br />

oder Geruchsbildung.<br />

2. Candida-Vaginitis<br />

Die Candida­Vaginitis ist eine entzündliche<br />

Reaktion der Vaginalschleimhaut, hervorgerufen<br />

durch Hefepilze, überwiegend durch<br />

Candida albicans. Sie stellt die zweithäufigste<br />

Form der vaginalen Infektionen dar. In<br />

<strong>Deutschland</strong> erkranken etwa fünf Millionen<br />

<strong>Frauen</strong> pro Jahr an einer genitalen Candida­<br />

Infektion.<br />

Besondere Probleme bereitet hierbei die<br />

chronisch­rezidivierende Form der Candida­<br />

Vaginitis mit mindestens vier Rezidiven pro<br />

Jahr. Besonders gefährdet sind Schwangere,<br />

<strong>Frauen</strong> mit Diabetes mellitus und <strong>Frauen</strong><br />

mit Immunschwäche (Krebserkrankungen,<br />

HIV). Die Symptome können von Frau zu<br />

Frau sehr unterschiedlich sein, äußern sich<br />

aber häufig in Form von Brennen, Juckreiz,<br />

Rötungen und/oder weißlichen Belägen<br />

bzw. „Hüttenkäse­ähnlichem“ Ausfluss im<br />

Vulvovaginalbereich.<br />

Veränderungen im hormonellen Bereich<br />

können eine Candidose prädisponieren. So<br />

kann bei Gebrauch von Kontrazeptiva oder<br />

Hormontabletten mit hohem Östrogenanteil<br />

eine erhöhte Inzidenz einer Candidose beobachtet<br />

werden. Auch bei Schwangeren ist<br />

dieses Risiko erhöht. Möglicherweise hängt<br />

dies damit zusammen, dass es bei hohen Östrogenspiegeln<br />

zu einer reduzierten Antikörpersekretion<br />

(vor allem IgG und IgA) in die<br />

Vaginalflüssigkeit kommt. Außerdem gibt<br />

es Hinweise dafür, dass Östrogene vaginale<br />

Epithelzellen für Candida albicans besonders<br />

„attraktiv“ machen.<br />

3. Trichomonaden-Vaginitis<br />

Bei der Trichomonaden­Vaginitis handelt es<br />

sich um eine Infektion der Schleimhäute des<br />

Urogenitaltrakts, die durch den Flagellaten<br />

Trichomonas vaginalis verursacht wird.<br />

Die Trichomoniasis ist eine weltweit vorkommende<br />

sexuell übertragbare Infektion,<br />

die eng mit der sexuellen Aktivität verknüpft<br />

ist. Daher treten die meisten Infektionen bei<br />

Jugendlichen sowie jüngeren Erwachsenen<br />

auf. Eine normale Vaginalflora scheint eine<br />

Infektion mit T. vaginalis zu verhindern.<br />

Störungen des vaginalen pH­Wertes, des<br />

Glykogengehalts sowie der Residualflora ermöglichen<br />

eine Infektion mit diesem Protozoon.<br />

Oftmals findet sich dann ein vaginaler<br />

pH von > 4,5.<br />

Etwa ein Viertel der <strong>Frauen</strong> ist ohne Symptome<br />

(asymptomatisch) infiziert. Klinisch<br />

imponiert bei der Frau meist eine leichte Vaginitis<br />

mit einem charakteristischen dünnen,<br />

gelblich­grünlichen, übelriechenden Fluor.<br />

Typisch ist dabei ein fischiger Geruch des<br />

Fluors.<br />

Labordiagnostik<br />

Nachweis von aeroben und anaeroben<br />

Keimen, Hefen und Schimmelpilzen sowie<br />

von Trichomonaden Gardnerella und<br />

Candida albicans mittels Hybridisierung<br />

Probenmaterial:<br />

1 Vaginalabstrich und 1 Testset<br />

EineInformationderGANZIMMUNDiagnosticsAG<br />

www.ganzimmun.de

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