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Buschtrommel Gran Canaria vom 15. Juni 2014

Die Buschtrommel Gran Canria ist DAS Gratismagazin für den Süden der Insel

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Kanaren Nachrichten<br />

Wie Staatssekretär Ramos erklärte, hat Repsol<br />

alle Vorkehrungen getroffen, die bei ähnlichen<br />

Projekten dafür gesorgt haben sollen, dass die<br />

Belastung der Umwelt so gering wie möglich<br />

ausgefallen ist. Um diese Maßnahmen während<br />

der Bohrungen zu überwachen, werden zwei unabhängige<br />

Beobachter die Arbeiten an Bord des<br />

Bohrschiffes begleiten. Es müssen ständige Analysen<br />

der Wasserqualität angefertigt und außerdem<br />

sichergestellt werden, dass die Meeresfauna,<br />

insbesondere die Meeressäuger wie Delfine<br />

und Wale, durch die Bohrgeräusche nicht gestört<br />

werden. Die Fischerei darf bei ihren Aktivitäten<br />

ebenfalls nicht beeinträchtigt werden.<br />

Auch wenn alle Vorschriften tatsächlich eingehalten<br />

würden, was in der Vergangenheit nicht<br />

unbedingt immer der Fall gewesen ist, sind<br />

Unfälle natürlich nicht auszuschließen. Was ein<br />

solches Unglück für die Natur, die Menschen<br />

auf den Inseln und den Tourismus, der die wirtschaftliche<br />

Grundlage der Kanaren ist, bedeuten<br />

würde, kann man sich lebhaft vorstellen Es<br />

wäre nicht nur eine Katastrophe für die Meeresbewohner,<br />

sondern auch der Supergau für das<br />

Image der Kanarischen Inseln als Ferienparadies.<br />

Ob die Aussicht auf Ölfunde all diese Risiken<br />

rechtfertigt, darf heftig bezweifelt werden.<br />

Genehmigung lediglich für Probebohrungen<br />

Im Umweltministerium wird man derzeit nicht<br />

müde zu betonen, dass die Genehmigung lediglich<br />

für die drei Probebohrungen erteilt worden<br />

ist. Falls Öl gefunden werden sollte und Repsol<br />

die Ausbeutung der Felder in Angriff nehmen will,<br />

müsste erneut ein Verfahren zur Erteilung einer<br />

entsprechenden Erlaubnis eingeleitet werden.<br />

Dass am Ende dann aber auch diese ausgestellt<br />

würde, dürfte unter der derzeitigen Regierung keine<br />

Frage sein. Für die zahlreichen Gegner des Projektes<br />

bleibt also noch eine ganze Menge zu tun.<br />

Umweltverschmutzung durch Erdölförderung<br />

Laut dem Umweltministerium ergaben die Umweltverträglichkeitsprüfungen<br />

für die Probebohrungen<br />

keinen Anlass zur Sorge und würden<br />

„keine wesentlichen Auswirkungen zum Nachteil<br />

der Umwelt“ mit sich bringen. Vermutlich<br />

bezieht man sich auf den Zusatz „wesentlich“,<br />

denn selbstverständlich kann es auch bei den<br />

genehmigten Probebohrungen zu gefährlichen<br />

Zwischenfällen kommen. Experten halten die<br />

Förderung von Erdöl in Tiefen ab 200 Metern<br />

bereits für unkalkulierbar, da man in größeren<br />

Tiefen bei einem Unfall auf den Einsatz von Robotern<br />

angewiesen ist und ein unmittelbares<br />

Eingreifen somit unmöglich wird.<br />

Doch auch ohne Zwischenfall ist die Förderung<br />

von Erdöl alles andere als umweltfreundlich,<br />

denn ständig werden sogenannte “Produktionswasser”<br />

ins Meer geleitet. Chemikalien gelangen<br />

ins Wasser und Tonnen an Kohlendioxid, Methan<br />

und Stickoxiden verschmutzen die Atmosphäre.<br />

Weite Teile der kanarischen Inseln sind<br />

UNESCO Weltkulturerbe. Die Inseln sind Heimat<br />

unzähliger Pflanzen- und Tierarten, von<br />

denen viele weltweit nur hier vorkommen. Die<br />

Inseln leben <strong>vom</strong> Tourismus, der die einzigartige<br />

Natur zu schätzen weiß. Kanaren-Präsident<br />

Paulino Rivero bezeichnete die Genehmigung<br />

als „Respektlosigkeit und historischen Fehler“<br />

gegenüber den Kanarischen Inseln. Die<br />

Inselverwaltung von Fuerteventura hat beim<br />

Obersten Gerichtshof gegen die geplante Erdölausbeutung<br />

geklagt und so warten alle auf<br />

das ausstehende Urteil.<br />

Die Kanaren-Nachrichten täglich<br />

aktuell auf www.noticias7.eu<br />

<strong>Buschtrommel</strong> 261<br />

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