Ausgabe 24 - FACC
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1987<br />
Kommerzialrat Josef Fischer<br />
Gesellschafter des Fischer-<br />
Konzerns und Förderer der <strong>FACC</strong><br />
im Jahr 1987 anlässlich der Unterzeichnung<br />
des ersten Vertrages<br />
mit Boeing<br />
Bekannt für seine Innovationsfreudigkeit<br />
„Pepi“ Fischer hat mit seinem Pioniergeist und<br />
seiner Offenheit, neue Technologie zu forcieren,<br />
entscheidend zur Entstehung und zum Erfolg von<br />
<strong>FACC</strong> beigetragen. Schon früh erkannte er mögliche<br />
Synergien zwischen Ski- und Flugzeugbau.<br />
Seine Worte anlässlich der Unterzeichnung des<br />
ersten Vertrages mit Boeing unterstrichen dies:<br />
„Bereits im Jahr 1975 hatte ich auf Einladung des<br />
damaligen Präsidenten von Boeing, Mister<br />
Luplow, die Möglichkeit, den Boeing-Werken in<br />
Seattle einen Besuch abzustatten. Ich war einerseits<br />
sehr beeindruckt von den Größenordnungen,<br />
andererseits kam ich zu der Auffassung,<br />
dass die bei Fischer in der Skiproduktion angewandte<br />
Verbundtechnologie auch für den Flugzeugbau<br />
durchaus interessant sein müsste. Es<br />
geht ja in beiden Bereichen darum, Materialien für<br />
starke dynamische Dauerbelastung mit höchster<br />
Festigkeit bei möglichst geringem Gewicht zu<br />
entwickeln und zu verwenden. Damals – es war<br />
die Zeit, als der Serienbau der Boeing 747 anlief –<br />
kam ich aber mit meiner Idee offensichtlich um<br />
15 Jahre zu früh.“<br />
Startphase:<br />
Von Kleinbauteilen zu Komplettlösungen<br />
Das ehrgeizige Team gab sich nicht so<br />
schnell geschlagen, es holte im nächsten<br />
Schritt einen weiteren Luftfahrtauftrag ein:<br />
Fischer sollte für die MD80-Reihe Versorgungstüren<br />
entwickeln und liefern. Diesmal<br />
wurde die Aufgabenstellung überzeugend<br />
bewältigt und McDonnell Douglas als<br />
Kunde gewonnen. Die ersten Flugzeugbauteile<br />
gingen 1985 in Ried in Serienfertigung.<br />
Im Jahr darauf folgte ein Auftrag zur<br />
Fertigung von MD80 Door Frames für das<br />
US-Unternehmen Rohr Inc. – heute noch<br />
als Goodrich Aerostructures einer der<br />
wichtigsten Partner von <strong>FACC</strong>.<br />
Damit war der Weg geöffnet, das Team<br />
der Flugzeugenthusiasten aus dem Skibereich<br />
auszugliedern und als eigene Unternehmenssparte<br />
zu führen. Der Name<br />
<strong>FACC</strong> wurde mit diesem Akt der Umstrukturierung<br />
im Jahr 1986 aus der Taufe gehoben.<br />
1987 erteilte der amerikanische Flugzeughersteller<br />
McDonnell Douglas <strong>FACC</strong><br />
einen Auftrag über 100 Mio. USD. Ein gewaltiger<br />
Vertrauensvorschuss für eine<br />
Firma, die einige Dutzend Mitarbeiter beschäftigte<br />
und einen Umsatz von etwa 3<br />
Mio. USD erzielte. Gegenstand des Auftrages<br />
war die Entwicklung und Fertigung von<br />
Landeklappenträgerverkleidungen und<br />
Seitenwänden der Passagierkabine für die<br />
MD11 – Produkte, die heute noch – gefertigt<br />
für verschiedene Flugzeugtypen – zu<br />
den Kernkompetenzen des Unternehmens<br />
zählen. Im selben Jahr wurde der Grundstein<br />
für die Zusammenarbeit mit einem<br />
weiteren wichtigen Kunden gelegt – Boeing<br />
bestellte Wartungstüren für die Boeing 757<br />
und Vekleidungen im Flugzeugcockpit für<br />
eines der meistgebauten Passagierflugzeuge,<br />
die Boeing 737. Die erste eigene<br />
Produktionshalle wurde errichtet. Weitere<br />
Aufträge von Saab, Fokker und DeHavilland<br />
folgten.<br />
Am 16. Oktober 1989 erfolgte der<br />
nächste große Schritt: die Ausgliederung<br />
aus dem Fischer-Konzern und die Gründung<br />
der Fischer Advanced Composite<br />
Components GmbH, kurz <strong>FACC</strong>, als eigenständiges<br />
Tochterunternehmen. <strong>FACC</strong><br />
gelang es, sich durch hohe Produktqualität,<br />
Optimierung der Produktionsabläufe<br />
und Aufbau eines eigenen Luftfahrt-<br />
Knowhows unter den führenden Flugzeugkomponentenherstellern<br />
zu etablieren und<br />
gewann ihren ersten Fertigungsauftrag von<br />
1987: Erster Auftrag von de Havilland<br />
für Fußbodenplatten der Dash8<br />
1989: Ausgliederung aus dem<br />
Fischer-Konzern – die Fischer<br />
Advanced Composite Components<br />
GmbH. entsteht. 102 Mitarbeiter,<br />
6 Mio. Euro Umsatz<br />
1991: Österreichischen Salinen AG<br />
erwirbt 50%-Anteil an <strong>FACC</strong><br />
1997: Neue Hallen und<br />
neues Verwaltungsgebäude<br />
am Firmensitz in Ried i. I.<br />
werden eröffnet<br />
1987<br />
1989 1991 1996 1997<br />
1987: Erster Boeing-Auftrag über<br />
die Entwicklung und Fertigung von<br />
Wartungstüren der Boeing 757 und<br />
Vekleidungen im Flugzeugcockpit<br />
für 737<br />
1989: Erster Fertigungsauftrag von<br />
Airbus für Gepäckablagen und<br />
Himmelplatten der A320-Modelle<br />
1996: Auftrag zur Entwicklung<br />
und Fertigung<br />
der MD95 Passagierkabine