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Sonderausgabe Boeing 787 Dreamliner - FACC

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F A C C S O N D E R A U S G A B E<br />

take off<br />

Mai 2006<br />

Globale Kooperation<br />

Innovative Technologie<br />

Automatisierung<br />

Expansion<br />

<strong>FACC</strong><br />

FISCHER ADVANCED COMPOSITE COMPONENTS AG


D A S F A C C I N F O R M A T I O N S M A G A Z I N<br />

take off<br />

Inhalt:<br />

Liebe Leserin! Lieber Leser!<br />

Die Luftfahrtindustrie legt erfreulicherweise an Fahrt zu – das<br />

Jahr 2005 war in vielerlei Hinsicht ein Rekordjahr. Jeder der beiden<br />

großen Flugzeughersteller <strong>Boeing</strong> und Airbus haben erstmals<br />

bei ihren jährlichen Flugzeugneubestellungen die Tausendermarke<br />

überschritten, dabei profitieren beide vom wachsenden<br />

Bedarf in China, Indien und im Mittleren Osten. Zählt man<br />

die Auftragseingänge der beiden Konkurrenten zusammen,<br />

dann übertrifft der neue Spitzenwert von 2 057 bestellten Flugzeugen<br />

den bisherigen Rekordwert von 1 631 Flugzeugen aus<br />

dem Jahr 1989.<br />

Die im Vergleich kleine Luftfahrtnation Österreich kann ebenfalls<br />

auf einen Rekord verweisen: Im Jahr 2005 wurden hier<br />

erstmals mehr als 20 Millionen Flugpassagiere im kommerziellen<br />

Luftverkehr befördert – eine Zunahme um 7 %. Tendenz<br />

weiter steigend.<br />

Im Einklang mit dem kräftigen Aufwind in der Luftfahrt kann<br />

auch <strong>FACC</strong> auf eine hervorragende Umsatzentwicklung im<br />

abgelaufenen Geschäftsjahr zurückblicken – mit einem Umsatz<br />

von 161 Mio. Euro, einer Steigerung von 25 % im Vergleich<br />

zum Vorjahr, haben wir das bis dato höchste Umsatzergebnis<br />

erzielt.<br />

Neben all diesen Spitzenleistungen stellen allerdings die hohen<br />

Treibstoffpreise auch in Zukunft eine große Herausforderung für<br />

die Luftfahrtbranche dar. Der vermehrte Einsatz von Composite-Materialien<br />

im zivilen Flugzeugbau mit niedrigerem Gewicht<br />

und in Folge gesteigerter Leistungen ist ein zentrales Thema der<br />

Luftfahrtingenieure. Der neue, hocheffiziente <strong>Boeing</strong> <strong>787</strong> <strong>Dreamliner</strong><br />

ist am Composite-Sektor unumstrittener Branchenleader.<br />

Dabei sind wir ein bedeutender Partner von <strong>Boeing</strong>: In<br />

Zusammenarbeit mit Unternehmen aus der ganzen Welt wollen<br />

wir ökonomische Lösungen schaffen, die Gewicht, Treibstoffverbrauch<br />

und Lebenswegkosten senken und in Folge die<br />

Kapazität und Reichweite des neuen Passagierjets erhöhen.<br />

Gemeinsam etwas Großartiges schaffen. International erfolgreich<br />

sein, heißt für uns, mit den Besten weltweit als Partner<br />

zusammenzuarbeiten. Kooperationen mit Hightech-Unternehmen<br />

aus aller Welt tragen zu unserem Erfolg bei. In dieser Ausgabe<br />

von take off wollen wir einige der zahlreichen fruchtbaren<br />

Partnerschaften vorstellen und lassen Kunden und Lieferanten<br />

zu Wort kommen. Mehr darüber sowie Details über unsere<br />

Beteiligung an der neuen <strong>Boeing</strong> <strong>787</strong> erfahren Sie auf den<br />

nächsten Seiten. Wir wünschen Ihnen eine informative Lektüre.<br />

Manfred Neuböck/Andrea Schachinger<br />

Redaktion<br />

Titelbild: <strong>Boeing</strong> <strong>787</strong> <strong>Dreamliner</strong><br />

takeoff2<br />

Die Zukunft beginnt –<br />

und endet – mit Kunden 3<br />

Mit der <strong>Boeing</strong> <strong>787</strong> schlagen wir<br />

gemeinsam ein neues Kapitel auf 4<br />

<strong>Boeing</strong> <strong>787</strong><br />

<strong>Dreamliner</strong>: Von<br />

der Welt gebaut –<br />

für die Welt gebaut 5<br />

<strong>Boeing</strong> <strong>787</strong> <strong>Dreamliner</strong>:<br />

Das richtige Produkt für den Markt 6<br />

Trent 1000:<br />

<strong>FACC</strong> liefert<br />

Triebwerkskomponenten<br />

7<br />

<strong>Boeing</strong> <strong>787</strong>: Entwicklung im<br />

globalen Netzwerk 8<br />

Hawker de Havilland: Führende Rolle<br />

in der<br />

Entwicklung<br />

von Steuerflächen am<br />

Flügel der <strong>787</strong> 12<br />

Expansion:<br />

Partnerschaft mit <strong>Boeing</strong><br />

Joint Venture ACM in Malaysia 13<br />

Werk 4:<br />

Automatisierung<br />

als Schwerpunkt 14<br />

Impressum: Medieninhaber und Herausgeber: FISCHER ADVANCED COMPOSITE COMPO-<br />

NENTS AG, Fischerstraße 9, A-4910 Ried/Austria. Redaktion: (verantwortlich) Manfred Neuböck,<br />

Walter Stephan, Andrea Schachinger. Fotos: Rolls-Royce Derby, Goodrich Chula Vista, Lang & Lang<br />

Leonding, Hawker de Havilland Melbourne, ACM Bukit Kayu Hitam Kedak, <strong>FACC</strong> Ried, <strong>Boeing</strong><br />

Seattle, Oskar Pointecker Mehrnbach.<br />

Layout und Druckabwicklung: Oskar Pointecker, 4941 Mehrnbach.


D A S F A C C I N F O R M A T I O N S M A G A Z I N<br />

Die Zukunft beginnt –<br />

und endet – mit Kunden<br />

„Die termingerechte Auslieferung des<br />

ersten Schubumkehrergehäuses für den<br />

<strong>Boeing</strong> <strong>787</strong> <strong>Dreamliner</strong> im Mai 2006 ist<br />

ein wichtiger Meilenstein in der konsequenten<br />

Weiterentwicklung der <strong>FACC</strong> AG.<br />

Ein bedeutendes Ereignis, das nur wenige<br />

Jahre nach unseren Errungenschaften auf<br />

der A380 und zeitgleich mit unseren<br />

Erfolgen im Bereich der Innenausstattungen<br />

verschiedener Passagier- und<br />

Geschäftsreiseflugzeuge erfolgt. Mit diesen<br />

Leistungen führen wir „unsere Tradition“<br />

fort, laufend hohe Investitionen in Forschung<br />

und Entwicklung zu tätigen und<br />

damit unsere technologische Führerschaft<br />

in der Faserverbundtechnologie nachhaltig<br />

zu festigen bzw. weiter auszubauen.<br />

Derart wollen wir für unsere Kunden eine<br />

der ersten Adressen sein, wenn es ihnen<br />

darum geht, innovative Flugzeugstrukturen<br />

oder komplette Flugzeuginteriors zu<br />

beschaffen.<br />

Unsere Kunden, die Flugzeughersteller<br />

und großen First-Tier-Lieferanten, und in<br />

weiterer Folge deren Kunden, die Flugzeugbetreiber<br />

– seien es nun Airlines,<br />

Regierungen oder Unternehmen, sind<br />

sich in ihren Forderungen an <strong>FACC</strong> als Lieferant<br />

einig: Sie alle wollen ein Produkt,<br />

das über verbesserte, technisch ausgereifte<br />

Leistungen hinaus auch einen immer<br />

niedrigeren Preis aufweist. Es ist<br />

unser Bestreben, diesen Forderungen<br />

möglichst gerecht zu werden.<br />

Durch Steigerung unserer<br />

Produktivität quer durch alle<br />

Unternehmensbereiche –<br />

von der Produktdefinition bis<br />

hin zur Serienfertigung und<br />

Qualitätssicherung – wollen<br />

wir unsere Konkurrenzfähigkeit<br />

und Rolle als „Preferred Supplier“<br />

sichern. Es ist eines der<br />

erklärten Ziele unserer Unternehmensstrategie,<br />

den Spagat zwischen<br />

verbesserter Produktleistung und wettbewerbsfähigem<br />

Preis bestmöglich abzudecken,<br />

obgleich auch uns aufgrund weltweit<br />

steigender Kosten für Arbeit, Rohstoffe<br />

und Energie Grenzen gesetzt sind.<br />

Im neuen <strong>Boeing</strong> <strong>787</strong> Programm haben<br />

wir Innovation und Fortschritt bei gleichzeitiger<br />

Kostenoptimierung vorangetrieben:<br />

■ Mit der Einführung der neuen Tools<br />

„Model Based Definition“ und „Product<br />

Lifecycle Management“ konnten<br />

wir die Voraussetzung für eine papierlose<br />

Verwaltung aller Produktdaten<br />

über den gesamten Lebenszyklus –<br />

von der Konstruktion über Produktfertigung<br />

und -auslieferung bis hin zur<br />

Nachweispflicht von bereits im Flugbetrieb<br />

stehender Komponenten schaffen.<br />

■ Bei der Fertigung der <strong>787</strong> Komponenten<br />

wird <strong>FACC</strong> eine Vielzahl neuer Prozesse<br />

und Verfahren anwenden und<br />

damit einen hohen Automatisierungsgrad<br />

erreichen. Gemeinsam mit unseren<br />

Kunden überlegen wir den Einsatz<br />

neuer, innovativer Materialien ebenso<br />

wie fortschrittlicher Fertigungsprozesse<br />

u.a. einer neuartigen, lärmreduzierenden<br />

Akustik-Technologie, Automated<br />

Fiber Placement (AFP), automatischer<br />

Assemblierung sowie der Advanced<br />

RTM Technologie.<br />

■ <strong>FACC</strong> wird bei der Produktion der <strong>787</strong><br />

Bauteile verstärkt mit bewährten Fertigungspartnern<br />

in den sogenannten<br />

„Emerging Markets“ – jenen Absatzmärkten<br />

mit überproportional wachsendem<br />

Flugverkehr – zusammenarbeiten.<br />

Die Produktionsstätten der<br />

Partnerfirmen sind mit Maschinen und<br />

Anlagen ausgestattet, die dem neuesten<br />

Stand der Technik entsprechen<br />

und eine gleich bleibend hohe Qualität<br />

sicherstellen.<br />

Der außerordentliche Verkaufserfolg der<br />

<strong>Boeing</strong> <strong>787</strong> mit zu erwartend hohen Fertigungsraten<br />

sowie weitere Neuaufträge<br />

tragen zu einem starken Anstieg unseres<br />

Auftragsbestandes bei. Die positive Entwicklung<br />

bietet viele Chance und Möglichkeiten,<br />

aber auch Herausforderungen,<br />

denen es sich zu stellen gilt:<br />

Es ist Ziel unseres aktiven Managements,<br />

den Auftragsanstieg durch optimales Ausnutzen<br />

von vorhandenen Potenzialen<br />

sowie Schaffung zusätzlicher wirtschaftlicher<br />

und flexibler Produktionssysteme<br />

erfolgreich zu bewältigen. Damit können<br />

wir die hohen Investitionsaufwendungen<br />

kompensieren, neue Aufgaben angehen,<br />

Geschäfte erschließen und eine ideale<br />

Grundlage für weiteres langfristiges<br />

Wachstum schaffen.<br />

Wir sind überzeugt davon, dass sich unser<br />

Engagement und unsere Bereitschaft, mit<br />

unseren Kunden sowohl Risiken als auch<br />

Erfolge in Zukunftsprogrammen mitzutragen,<br />

bezahlt machen wird. Wir bei <strong>FACC</strong><br />

wollen gemeinsam mit unseren Kunden<br />

die Zukunft aktiv gestalten. Es liegt an<br />

ihnen, sich für <strong>FACC</strong> als innovativen und<br />

wachstumorientierten Zulieferanten zu<br />

entscheiden!“<br />

Walter A. Stephan<br />

Vorstandsvorsitzender, <strong>FACC</strong> AG<br />

3 takeoff


D A S F A C C I N F O R M A T I O N S M A G A Z I N<br />

Mit der <strong>Boeing</strong> <strong>787</strong><br />

schlagen wir gemeinsam ein neues Kapitel auf<br />

sowie – und das ist ebenfalls eine Innovation<br />

– über integrierte Sägezahnkanten am<br />

Triebwerksende, die zusätzlich zur Lärmminderung<br />

beitragen. Kurzum, die Schubumkehrer<br />

der <strong>787</strong> werden die technisch<br />

modernsten in der gesamten Industrie sein.<br />

„Wenn wir bei Goodrich Corporation über<br />

den <strong>Boeing</strong> <strong>787</strong> <strong>Dreamliner</strong> sprechen, fallen<br />

immer wieder Worte wie ,epochal‘ und<br />

,Quantensprung‘. Unbeschreiblich, wie<br />

begeistert wir waren, als <strong>Boeing</strong> sich für uns<br />

als Zulieferer für die Turbinengehäuse und<br />

Schubumkehrer dieses bahnbrechenden<br />

Flugzeugs entschieden hat – eines Flugzeugs,<br />

mit dem für viele Menschen in aller<br />

Welt ein neues Flugreisezeitalter anbrechen<br />

wird.<br />

Wir glauben, dass wir in erster Linie auch<br />

deshalb als Zulieferer für unterschiedliche<br />

Systeme an Bord dieser Maschine ausgewählt<br />

wurden, weil wir <strong>Boeing</strong> gezeigt<br />

haben, dass Goodrich nicht nur die Anforderungen<br />

zu erfüllen und zu übertreffen<br />

vermag, sondern darüber hinaus auch Partner<br />

mit an den Tisch bringen würde, die die<br />

Vision verstehen, die <strong>Boeing</strong> mit diesem<br />

innovativen Fluggerät verfolgt. Einen solchen<br />

Partner haben wir in <strong>FACC</strong> gefunden,<br />

die die Schubumkehreinheit für die <strong>787</strong><br />

liefern wird.<br />

Die Kooperation zwischen der Goodrich<br />

Aerostructures Division und <strong>FACC</strong> ist zwar<br />

keineswegs neu – wir arbeiten seit gut 15<br />

Jahren zusammen – doch mit der <strong>787</strong> wird<br />

zweifellos ein ganz neues Kapitel in der<br />

Geschichte dieses Teamworks aufgeschla-<br />

gen. Dass wir uns für <strong>FACC</strong> entschieden<br />

haben, lag nicht nur an unserer gemeinsamen<br />

Geschichte, sondern auch an der<br />

Möglichkeit einer weiteren Vertiefung der<br />

Beziehung zwischen unseren Unternehmen.<br />

Als vollwertiger Lieferant und Partner<br />

unseres Aerostructures Teams ist <strong>FACC</strong> für<br />

die Entwicklung der Schubumkehreinheit<br />

und für das Design der notwendigen Fertigungsmittel<br />

verantwortlich. <strong>FACC</strong> kann<br />

dabei auf ihre nachgewiesene Erfahrung<br />

mit Build-to-print-Bauteilen aufbauen und<br />

erreicht mit diesem Auftrag eine neue<br />

Ebene in der Planung, Entwicklung und<br />

Fertigung eines wichtigen Schubumkehr-<br />

Systems in Faserverbundtechnologie. Damit<br />

wird das Unternehmen in mancher<br />

Hinsicht neue Industriestandards setzen.<br />

Die leichtgewichtigen Schubumkehrer der<br />

<strong>787</strong> werden in den größten Bypass-Triebwerken<br />

installiert, die in der kommerziellen<br />

Luftfahrt bisher zum Einsatz gekommen<br />

sind. Die Oberflächen der Schubumkehrverkleidungen<br />

verfügen über die modernsten<br />

akustischen Dämpfungseigenschaften<br />

Ein anderer spannender Aspekt dieses Programms<br />

ist die Tatsache, dass wir unser<br />

Lean Product Development (LPD) Verfahren<br />

mit dem Ziel einer schlanken, effizienten<br />

Produktentwicklung mit <strong>FACC</strong> teilen. So<br />

können wir gemeinsam von den Erfahrungen<br />

aus verschiedenen LPD-Bereichen profitieren,<br />

etwa unserem ,Least Waste Way<br />

Program Planning‘, das einen zügigen Programmfortschritt<br />

und einen wesentlich kürzeren<br />

Entwicklungszyklus ermöglicht. Im<br />

Zuge dieser gemeinsamen Lean-Unternehmung<br />

verbessern wir nicht nur die Arbeitsverfahren,<br />

wir stärken zudem unsere Beziehung<br />

und entwickeln gleichzeitig ein<br />

gegenseitiges Verständnis für die Bedürfnisse<br />

des <strong>787</strong> Programms. Mit der Auslieferung<br />

der <strong>787</strong> Flugzeuge an die Kunden ist<br />

schließlich kein Endpunkt, sondern vielmehr<br />

ein Anfang erreicht. <strong>FACC</strong> wird mit<br />

Goodrich zur Stelle sein, wenn es gilt, den<br />

logistischen und technischen Support über<br />

den gesamten Lebenszyklus der Produkte<br />

zur Verfügung zu stellen.<br />

Wir gratulieren <strong>FACC</strong> zur erfolgreichen Auslieferung<br />

der ersten <strong>787</strong> Schubumkehreinheit<br />

auf höchstem technischem Niveau.<br />

Und noch ein typischer Goodrich-Ausspruch:<br />

,We’re on it.‘ Als einer der weltweit<br />

führenden Lieferanten von Flugzeugsystemen<br />

und Dienstleistungen ist die Wahrscheinlichkeit<br />

hoch, dass, wenn wir wo ein<br />

Flugzeug fliegen sehen, Goodrich mit dabei<br />

ist. Was nun den <strong>787</strong> <strong>Dreamliner</strong> betrifft,<br />

sind wir besonders froh darüber, dass <strong>FACC</strong><br />

mit uns an Bord ist.“<br />

Dave Castagnola<br />

Vice President <strong>Boeing</strong> Programs<br />

Goodrich Aerostructures<br />

takeoff<br />

4


D A S F A C C I N F O R M A T I O N S M A G A Z I N<br />

<strong>Boeing</strong> <strong>787</strong> <strong>Dreamliner</strong>:<br />

Von der Welt gebaut – für die Welt gebaut<br />

Wer sich vorgenommen hat, das technologisch fortschrittlichste<br />

Flugzeug der Welt zu bauen, sollte bei jedem Arbeitsschritt<br />

mit den besten Köpfen dieser Welt zusammenarbeiten.<br />

Und genau das hat <strong>Boeing</strong> für sein neuestes kommerzielles<br />

Flugzeugprodukt, den <strong>787</strong> <strong>Dreamliner</strong>, getan.<br />

Der <strong>787</strong> <strong>Dreamliner</strong> ist ein neues Flugzeug<br />

für eine neue Welt. Doch das Flugzeug<br />

selbst ist nicht das einzig Neue im <strong>787</strong>-Programm.<br />

Seit dem Start bis hin zur Marktreife<br />

des <strong>787</strong> <strong>Dreamliner</strong>s setzt <strong>Boeing</strong><br />

ein neues Business Modell ein, das auf<br />

einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit<br />

basiert.<br />

„Dieses neue Business Modell hilft uns<br />

dabei, die besten Leute in der Branche zu<br />

bekommen, die dann gemeinsam daran<br />

arbeiten, das beste Produkt herzustellen“,<br />

sagte Mike Bair, Vice President und Leiter<br />

des <strong>787</strong> Programms. „Gerade diese Einbindung<br />

eines globalen Teams – einschließlich<br />

<strong>FACC</strong> – macht die <strong>787</strong> zu einem Flugzeug,<br />

wie es weltweit kein zweites gibt.“<br />

In den letzten Jahren haben Partnerfirmen<br />

aus aller Welt in der Entwicklung des <strong>787</strong><br />

<strong>Dreamliner</strong> Seite an Seite mit <strong>Boeing</strong> gearbeitet.<br />

In früheren Programmen für den<br />

kommerziellen Flugzeugbau hatte <strong>Boeing</strong><br />

allein die Verantwortung für die meisten<br />

Konzepte und Produktpläne. Im <strong>787</strong>-Programm<br />

hat das Unternehmen jedoch<br />

erkannt, wie viel zu gewinnen ist, wenn die<br />

besten Köpfe der gesamten Luftfahrtindustrie<br />

schon in einem früheren Stadium einbezogen<br />

werden.<br />

Auf Basis dieser Partnerschaften konnten<br />

wir dieses revolutionäre Fluggerät im <strong>787</strong>-<br />

Programm schneller und effizienter als je<br />

zuvor entwerfen und ausführen. Im Verbund<br />

der Experten-Teams waren wir<br />

imstande, ein Flugzeug zu planen und zu<br />

bauen, das mit seinem sparsamen Kraftstoffeinsatz,<br />

dem technologischen Fortschritt,<br />

der Passagierfreundlichkeit und der<br />

Betriebskosteneffizienz jedes Konkurrenzprodukt<br />

in den Schatten stellt.<br />

Mike Bair<br />

Vice President und Leiter<br />

des <strong>787</strong> Programms<br />

<strong>Boeing</strong> Commercial Airplanes<br />

„Unsere Partnerfirmen haben eine<br />

absolut kritische Rolle in der Konzipierung<br />

und Gestaltung dieses Flugzeugs<br />

gespielt. Die Zusammenarbeit mit Partnern<br />

aus aller Welt hat uns in die Lage<br />

versetzt, ein Flugzeug zu bauen, an dem<br />

Passagiere rund um den Globus Freude<br />

haben werden.“<br />

5 takeoff


D A S F A C C I N F O R M A T I O N S M A G A Z I N<br />

<strong>Boeing</strong> <strong>787</strong> <strong>Dreamliner</strong>:<br />

Das richtige Produkt für den Markt<br />

Der <strong>787</strong> <strong>Dreamliner</strong> war die erfolgreichste<br />

Markteinführung eines Flugzeugs in der<br />

Geschichte der kommerziellen Luftfahrt.<br />

Achtundzwanzig Kunden aus aller Welt<br />

nahmen Bestellungen und Kaufzusagen für<br />

386 Maschinen vor. Die <strong>787</strong> ist damit bis<br />

zum Jahr 2011 praktisch ausverkauft. Das<br />

bemerkenswerte Interesse an und die<br />

Nachfrage nach dem Flugzeug sind auch<br />

im Jahr 2006 ungebrochen. Dieser Markterfolg<br />

ist eine beeindruckende Bestätigung<br />

für die Tatsache, dass die <strong>787</strong> die richtige<br />

Lösung für Fluglinien darstellt.<br />

„Zusätzlich zu den gemeldeten Bestellungen<br />

und Kaufzusagen haben wir 30 Kunden,<br />

die sich an über 500 Maschinen dieses<br />

Typs interessiert zeigen“, erklärt Marty<br />

Bentrott, Vice President für Sales, Marketing<br />

und In-Service Support des <strong>787</strong>-Programms.<br />

„Unseren Daten zufolge ist ein<br />

Markt für annähernd 3.500 Flugzeuge vorhanden,<br />

was einem Umsatz von etwa<br />

$ 400 Mrd. in den nächsten 20 Jahren<br />

gleichkommt – eine großartige Chance für<br />

<strong>Boeing</strong> und seine Partner.”<br />

<strong>Boeing</strong> <strong>787</strong> <strong>Dreamliner</strong><br />

Mit dem <strong>787</strong> <strong>Dreamliner</strong> bringt <strong>Boeing</strong><br />

ein von Grund auf neu entwickeltes<br />

Flugzeug auf den Markt, das durch<br />

seine hervorragende Effizienz und seinen<br />

hohen Passagierkomfort besticht.<br />

Die <strong>787</strong> ist ein mittelgroßes Flugzeug<br />

mit der Reichweite eines Großjets:<br />

Zwischen 210 und 330 Passagiere je<br />

nach Klassenaufteilung und Modell<br />

können bis zu 16.300 km befördert<br />

werden. Der „<strong>Dreamliner</strong>“ wird zur<br />

Hälfte aus modernen Verbundwerkstoffen<br />

bestehen und ist somit das<br />

Flugzeug mit dem derzeit höchsten<br />

Anteil an Composite-Materialien.<br />

<strong>Boeing</strong> <strong>787</strong> <strong>Dreamliner</strong><br />

Modelle <strong>787</strong>-3 <strong>787</strong>-8 <strong>787</strong>-9<br />

Passagierzahl 290 – 330 210 – 250 250 – 290<br />

Reichweite 5.550 – 6.500 km 14.800 – 15.700 km 15.900 – 16.300 km<br />

Konfiguration<br />

Querschnitt<br />

Zwei Gänge (twin-aisle)<br />

5,74 Meter<br />

Spannweite 52 Meter 60 Meter<br />

Länge 57 Meter 63 Meter<br />

Höhe<br />

17 Meter<br />

Reisegeschwindigkeit Mach 0,85<br />

Maximales Startgewicht 163.293 kg 215.910 kg 244.940 kg<br />

takeoff6


D A S F A C C I N F O R M A T I O N S M A G A Z I N<br />

Trent 1000:<br />

<strong>FACC</strong> liefert Triebwerkskomponenten<br />

Die <strong>Boeing</strong> <strong>787</strong> ist das erste Flugzeug der kommerziellen Luftfahrt, bei dem ein Großteil der<br />

Primärstruktur aus Verbundmaterialien gefertigt wird. Als Launch-Triebwerk dieses neuen,<br />

„more electric“ Flugzeugs leistet das Rolls-Royce Trent 1000 einen bedeutenden Beitrag<br />

dazu, den Technologiesprung mitzutragen, den <strong>Boeing</strong> mit der Einführung zahlreicher<br />

Innovationen aus seinen „Vision“-Technologieprogrammen vollzogen hat.<br />

Rolls-Royce setzt laufend Maßnahmen, um<br />

die Leistungen seiner Triebwerke zu optimieren.<br />

Beim Trent 1000 ist es unter anderen<br />

das verbesserte Fan-Design mit nur 20<br />

Titanblättern anstatt der 24 in vorhergehenden<br />

Triebwerken, dank dem das Trent 1000<br />

um 10 % langsamer als die aktuellen Trent-<br />

Modelle laufen kann. Dies hat zu einer signifikanten<br />

Erhöhung der aerodynamischen<br />

Effizienz des Luftstroms durch den Motor<br />

geführt.<br />

Zur Versorgung der bei der <strong>787</strong> erhöhten<br />

Anzahl an elektrischen Systemen bezieht<br />

das Trent 1000 Energie aus seinem Mitteldruckverdichter.<br />

Jedes Trent 1000 ist in der<br />

Lage, etwa 0,5 MW elektrischer Energie zu<br />

erzeugen und damit die erhöhte Anzahl<br />

elektrischer Systeme in der <strong>Boeing</strong> <strong>787</strong> zu<br />

versorgen, wie beispielsweise das Environmental<br />

Conditioning System (ECS) in der Kabine<br />

zur Herstellung von Umgebungsbedingungen<br />

ähnlich jener an der Erdoberfläche.<br />

Das Trent 1000 ist die jüngste Generation<br />

der Rolls-Royce Trent Triebwerksfamilie; am<br />

14. Februar 2006 wurde es auf dem Testgelände<br />

des Unternehmens in Derby zum<br />

ersten Mal in Betrieb genommen. Mit der<br />

Kombination aus bewährter Trent-Technik<br />

und neuesten Innovationen bietet das Trent<br />

1000 ein optimales Verhältnis zwischen<br />

Technologie und Risiko.<br />

Maßgeblich für die Konzipierung des Triebwerks<br />

war das Streben nach einzigartiger<br />

Leistung, Effizienz und Umweltverträglichkeit,<br />

alles im Sinne einer Festigung der<br />

hohen Reputation, die Rolls-Royce für<br />

Zuverlässigkeit und Qualität genießt. Das<br />

Ziel – ganz im Einklang mit den Absichten,<br />

die <strong>Boeing</strong> für die <strong>787</strong> verfolgt – ist: Ein<br />

Triebwerk mit den geringsten Gesamtkosten<br />

zu liefern.<br />

Mit der Produktion der Fan-Gehäuse-Verkleidungen<br />

und -Paneele hat auch <strong>FACC</strong> einen<br />

Beitrag zur hervorragenden Qualität des<br />

Trent 1000 geleistet. Diese Komponenten<br />

sind optimiert auf Gewicht, Festigkeit und<br />

Schalldämpfung und können die kurzen Lieferzeiten<br />

garantieren, die zur Einhaltung der<br />

Entwicklungs- und Zertifizierungspläne<br />

erforderlich sind.<br />

Aufgrund seiner schalldämpfenden Eigenschaften<br />

ist Verbundmaterial zur Herstellung<br />

dieser Komponenten ideal geeignet. Die<br />

einem äußerst widrigen Umfeld mit extremen<br />

Druck- und Temperaturbedingungen<br />

ausgesetzten Akustischen Paneele und Verkleidungsteile<br />

im Fan müssen unter<br />

Betriebsverhältnissen funktionieren, die<br />

schwieriger kaum vorstellbar sind. Im harmonischen<br />

Zusammenwirken mit dem Fan-<br />

Gehäuse wird ein Großteil der Triebwerksgeräusche<br />

von verschiedenen akustischen<br />

Paneelen an den Innenflächen des Fan-<br />

Gehäuses absorbiert. Zusammen mit dem<br />

hocheffizienten, langsam laufenden Fan ist<br />

das Trent 1000 Triebwerk eines der lärmärmsten<br />

seiner Klasse. Das Titan-Fan-<br />

Gehäuse ist derart konstruiert, dass es im<br />

sehr unwahrscheinlichen Fall einer Panne<br />

auch eine Blattablösung aushalten würde<br />

und außerdem dem Aufprall von Eisbrocken<br />

widerstehen muss, die von rotierenden<br />

Teilen mit hoher Geschwindigkeit weg<br />

geschleudert werden.<br />

In intensiver Zusammenarbeit leisten die Ingenieure<br />

von <strong>FACC</strong> und Rolls-Royce einen wesentlichen<br />

Beitrag zum Trent 1000 Programm.<br />

7<br />

takeoff<br />

Foto: Rolls-Royce


D A S F A C C I N F O R M A T I O N S M A G A Z I N<br />

<strong>Boeing</strong> <strong>787</strong>:<br />

Entwicklung im globalen Netzwerk<br />

Innovative Technologie – dafür steht der Name <strong>FACC</strong> in der Luftfahrtindustrie. Die hochwertigen<br />

Komponenten und Systeme, die das Unternehmen aus leichten, hochfesten<br />

Faserverbundwerkstoffen herstellt, werden auch auf dem <strong>Boeing</strong> <strong>787</strong> <strong>Dreamliner</strong> einen<br />

bedeutenden Beitrag für mehr Effizienz und Wirtschaftlichkeit leisten. <strong>FACC</strong> ist dabei Entwicklungspartner<br />

im internationalen <strong>787</strong> Supply Chain-Team.<br />

<strong>Boeing</strong> hat sich bei der Entwicklung seines<br />

neuen Verkehrsflugzeuges hohe Ziele<br />

gesteckt. Die <strong>Boeing</strong> <strong>787</strong> wird ein hocheffizientes<br />

Flugzeug mittlerer Größe sein, das<br />

neue Möglichkeiten eines sicheren und<br />

wirtschaftlichen Verkehrs von Punkt zu<br />

Punkt eröffnet. Der Schlüssel für die außergewöhnliche<br />

Leistung der <strong>787</strong> liegt in der<br />

konsequenten Nutzung zukunftsweisender<br />

Technologien. <strong>Boeing</strong> setzt dabei zur Entwicklung<br />

ein internationales Netzwerk ausgesuchter<br />

Firmen der Luft- und Raumfahrtindustrie<br />

ein. Große Bedeutung kommt<br />

dabei dem hohen Einsatz (ca. 50 % des<br />

gesamten Flugzeuges) von Composite-<br />

Strukturen zu. Der überwiegende Teil der<br />

Primärstruktur – einschließlich Rumpf und<br />

Tragflächen – wird aus Verbundwerkstoffen<br />

gefertigt. Die <strong>FACC</strong> AG ist ein wichtiger Partner<br />

bei der Entwicklung und Herstellung<br />

von leichten Faserverbundkomponenten<br />

für die <strong>Boeing</strong> <strong>787</strong>. <strong>FACC</strong> kann wegen ihrer<br />

umfangreichen Erfahrung und ihres breiten<br />

Spektrums an technologischer Kompetenz<br />

mithelfen, den Vorsprung dieser neuen<br />

Generation von Flugzeugen in punkto Wirtschaftlichkeit<br />

weiter zu verbessern. Mit<br />

ihren fortschrittlichen Produkten schafft<br />

<strong>FACC</strong> High-Tech-Lösungen, die Gewicht,<br />

Treibstoffverbrauch und Lebenswegkosten<br />

des <strong>Dreamliner</strong>s senken und somit die<br />

Kapazität und Reichweite erhöhen.<br />

Globale Entwicklung<br />

Der <strong>787</strong> <strong>Dreamliner</strong> wird gemeinsam von<br />

einem internationalen Team global präsenter<br />

Entwicklungspartner unter der Leitung von<br />

<strong>Boeing</strong> entwickelt. Dabei wurden die Partnerfirmen<br />

schon frühzeitig in Konzept und<br />

Design des neuen Passagierflugzeuges eingebunden.<br />

Mit an Bord dieses internationalen<br />

Teams ist die <strong>FACC</strong> AG, die auf der <strong>787</strong><br />

fünf Programme als Partner von vier verschiedenen<br />

Kunden aus drei Kontinenten<br />

bearbeitet. Bei zwei dieser Projekte – Schubumkehreinheit<br />

(Translating Sleeve) und<br />

Steuer-/Bremsklappen an der Tragfläche<br />

(Spoiler) – ist <strong>FACC</strong> für die Entwicklung und<br />

Integration sowie für die Serienfertigung<br />

verantwortlich. Die Entwicklungsarbeiten<br />

umfassen dabei die Produktdefinition sowie<br />

die Detailentwicklung inklusive der statischen<br />

Berechnung und Qualifizierung der<br />

Bauteile. Weiterhin obliegt <strong>FACC</strong> die Auswahl<br />

der Lieferanten sowie Konstruktion und Fertigung<br />

der Werkzeuge. Beim Forschungsprojekt<br />

Spante der Rumpfnasensektion wird<br />

gemeinsam mit dem Kunden ein neues,<br />

effizientes Fertigungsverfahren sowie ein<br />

neuartiges Werkzeugkonzept eingeführt.<br />

Dies sichert wesentliche Fortschritte in Richtung<br />

„Low Cost Components“. Zentrales<br />

Thema bei allen Entwicklungsprojekten ist<br />

Arbeitsanteil von <strong>FACC</strong> am <strong>Boeing</strong> <strong>787</strong> <strong>Dreamliner</strong> – Programm-Meilensteine:<br />

Schubumkehreinheit<br />

Goodrich<br />

Aerostructures<br />

Detailkonstruktion<br />

Konzepterstellung<br />

Erstauslieferung<br />

Produktionsstart<br />

Steuer-/Bremsklappen<br />

Hawker de Havilland<br />

Konzepterstellung<br />

Detailplanung<br />

Produktionsstart<br />

Erstauslieferung<br />

Trent 1000 Triebwerksverkleidungen<br />

Rolls-Royce<br />

Kick off<br />

Meeting<br />

Erstauslieferung<br />

Produktionsstart<br />

Verkleidungsteile der<br />

unteren Flügelstruktur<br />

Spirit AeroSystems<br />

Kick off<br />

Meeting<br />

Erstauslieferung<br />

Produktionsstart<br />

Spante der<br />

Rumpfnasensektion<br />

Spirit AeroSystems<br />

Kick off<br />

Meeting<br />

Lieferung Prototyp<br />

Start Prototyp-Fertigung<br />

<strong>Boeing</strong> <strong>787</strong><br />

Programmstart<br />

Produktionsbeginn<br />

Konfiguration fixiert<br />

Erstflug<br />

Erstauslieferung<br />

takeoff<br />

8<br />

2004 2005 2006 2007 2008


D A S F A C C I N F O R M A T I O N S M A G A Z I N<br />

eine fortwährende<br />

Bestimmung zusätzlicher<br />

Potenziale zur Gewichts- und<br />

Kostenreduktion sowie verbesserter<br />

Bauteilfunktionen. Der Einsatz hochwertiger<br />

Werkstoffe aus Karbonfaserverbund und<br />

Titanlegierungen unterstützt diese Forderung.<br />

Global vernetzter Datenaustausch<br />

Alle Entwicklungsschritte erfolgen in enger<br />

Kooperation mit den Kunden, Lieferanten<br />

und anderen Entwicklungspartnern aus den<br />

verschiedensten Teilen der Welt. Die globale<br />

Entwicklung ergibt besondere Anforderungen<br />

an die terminliche Koordination der<br />

Entwicklungsarbeiten. Eine permanente<br />

Definition der Schnittstellen ist zwingend<br />

erforderlich (Concurrent Engineering).<br />

Um<br />

dies zu<br />

ermöglichen,<br />

nutzt<br />

auch <strong>FACC</strong> wie<br />

sämtliche andere<br />

Mitglieder des <strong>787</strong>-<strong>Dreamliner</strong> Teams<br />

das unternehmensübergreifende ENOVIA<br />

Datensystem, in dem die Konstruktionen<br />

in Form von 3D Modellen zentral gespeichert<br />

werden.<br />

Product Lifecycle Management<br />

bei <strong>FACC</strong><br />

Neben dem Datenaustausch zum Kunden<br />

kommt bei <strong>FACC</strong> mit dem Product Lifecycle<br />

Management (PML) ein neues Tool zur<br />

Verwaltung aller Produktdaten über den<br />

gesamten Lebenszyklus zur Anwendung.<br />

Dies beinhaltet die Verwaltung und Verknüpfung<br />

aller Informationen von der Konstruktion<br />

bis zur Produkt-Auslieferung und<br />

endet erst mit dem Auslaufen der Nachweispflicht<br />

des Produktes.<br />

Neue Wege geht <strong>FACC</strong> auch bei der Einführung<br />

der Bauteile in die Produktion: Bei<br />

allen <strong>787</strong> Projekten wird <strong>FACC</strong> die Überleitung<br />

in die Fertigung erstmals ohne Fertigungszeichnungen<br />

durchführen. Die Produktion<br />

wird direkt mit den vom Design<br />

entwickelten 3D Modellen arbeiten. Dies<br />

sichert einheitliche, aktuelle Informationsquellen<br />

und ermöglicht zum anderen einen<br />

durchgängigen, konsistenten Datenfluss<br />

vom Design bis hin zur Werkbank in der<br />

Fertigung. Diese neue Arbeitsweise in der<br />

Fertigung wird im bereits laufenden Designprozess<br />

berücksichtigt und wird einen reibungslosen<br />

Produktionsstart garantieren.<br />

9 takeoff


D A S F A C C I N F O R M A T I O N S M A G A Z I N<br />

Innovatio<br />

Die Entwicklungsarbeit der einzelnen <strong>787</strong> Projekte verläuft großteils<br />

Das <strong>FACC</strong>-Team:<br />

zeitgleich. In Spitzenzeiten arbeiten bis zu 150 Techniker an der Entwicklung<br />

der Komponenten und Systeme für den neuen zweistrahligen<br />

Passagierjet. Einen ersten Meilenstein kann das <strong>FACC</strong>-Team<br />

am 19. Mai 2006 mit der Erstauslieferung der Schubumkehreinheit<br />

an Goodrich Aerostructures feiern. Dem Engineering-Team ist es<br />

gelungen, eine Baugruppe zu entwickeln, welche den Kundenanforderungen<br />

hinsichtlich Kosten, Gewicht und Bauteilperformance<br />

entspricht bzw. diese übertrifft.<br />

Der Erfolg eines technisch ausgereiften Produktes ist dabei immer<br />

abhängig von Menschen. Ihr Engagement und ihre Motivation sind<br />

die Basis für Innovation und Fortschritt. take off hat stellvertretend<br />

für alle, die zu diesem außerordentlichen Erfolg beigetragen haben,<br />

einzelne Mitarbeiter nach ihren Erfahrungen im Projekt befragt:<br />

„Beim Projekt Translating Sleeves für die <strong>787</strong> Schubumkehr von Goodrich Aerostructures<br />

wurden von allen in kurzer Zeit enorme Leistungen erbracht. Ich möchte meinen<br />

Dank an alle Kollegen aussprechen. Speziell in Bezug auf die Komplexität, Vielfältigkeit<br />

der Aufgaben und der sich immer wieder ändernden Rahmenbedingungen<br />

wurde Großartiges geleistet. Vor allem die internationale Zusammenarbeit mit Kunden<br />

und Lieferanten verstreut über den Globus als auch die Zusammenarbeit mit einem<br />

multikulturellem Team haben sich als äußerst spannend und erfolgreich erwiesen.<br />

Die Auftragsvergabe erfolgte im Jänner 2005, Entwicklung und Detailplanung wurden<br />

von einem Team von bis zu 60 Engineers innerhalb <strong>FACC</strong> in wenigen Monaten abgeschlossen.<br />

Die ersten Fertigungsschritte wurden noch Ende 2005 begonnen. Nur<br />

vier Monate später sehen wir heute die ersten fertigen Translating Sleeves.“<br />

Wolfgang Hochreiner<br />

Project Manager – <strong>787</strong> T/S<br />

„Die parallel laufende Entwicklung zweier unterschiedlicher Bauteilkonfigurationen<br />

unter Berücksichtigung der terminlichen Rahmenbedingungen sowie die Beschaffung<br />

von Vorrichtungen und Anlagen zur Umsetzung neuer Fertigungsprozesse waren und<br />

sind eine große Herausforderung für das gesamte Projektteam. Durch die gleichzeitig<br />

fortschreitende Detaillierung von Bauteilen und Vorrichtungen (Concurrent Engineering)<br />

ist eine hohe Flexibilität <strong>FACC</strong> intern sowie seitens unserer Lieferanten erforderlich.<br />

Ohne die Kompetenz und Einsatzbereitschaft aller Beteiligten wäre es nicht möglich<br />

gewesen, binnen weniger Monate diese Komponenten zu entwickeln und zu fertigen.“<br />

Josef Seyringer<br />

Project Manager – <strong>787</strong> T/S Tooling<br />

takeoff10<br />

Fo


D A S F A C C I N F O R M A T I O N S M A G A Z I N<br />

n„Das Projekt Translating Sleeves für die <strong>787</strong> Schubumkehr von Goodrich Aerostructures<br />

ist aufgrund der hohen technischen Anforderungen und einer parallelen Entwicklung<br />

von Bauteilkomponenten und Vorrichtungen eine riesige Herausforderung.<br />

Durch hervorragende Zusammenarbeit und hohe Einsatzbereitschaft im Team wurden<br />

beste technische Lösungen ausgearbeitet, um für die Fertigung optimale Vorrichtungen<br />

und Anlagen zur Verfügung zu stellen.“<br />

Reinhard Friedl<br />

Lead Tool Engineer<br />

AJ/CAM – <strong>787</strong> TRSL<br />

Georg Tiefenthaler<br />

Lead Tool Engineer<br />

Bondment – <strong>787</strong> TRSL<br />

„Die <strong>FACC</strong> Entwicklungsarbeit am Spoiler erfolgt parallel mit den angrenzenden Flügelkomponenten<br />

der globalen Entwicklungspartner. Dies führt zu zahlreichen Wechselwirkungen<br />

und erfordert ein hohes Maß an Kreativität und Flexibilität in der Erarbeitung<br />

technisch ausgereifter Lösungen unter Einhaltung der budgetären und terminlichen<br />

Vorgaben. Für die bisher großartige Erfüllung dieser Aufgabe möchte ich mich<br />

bei all meinen Teamkollegen sowie bei allen Kunden-Ansprechpartnern bedanken.“<br />

Klaus Prechtl<br />

Project Manager – <strong>787</strong> Spoiler<br />

„Ein gewichts- und kostenoptimales Spoilerdesign in einem sehr dynamischen<br />

Umfeld mit komplexen Interfaces und Rahmenbedingungen verlangt eine nahtlose<br />

und effiziente Zusammenarbeit mit unserem Kunden, Lieferanten und allen <strong>FACC</strong><br />

internen Abteilungen. Die Praxis beweist uns, dass dies auch sehr gut umsetzbar ist!<br />

Daher bedanken wir uns herzlich bei allen, die täglich ihren Beitrag dazu leisten und<br />

mithelfen, dass die Leistungen von <strong>FACC</strong> noch besser und effizienter werden!“<br />

Peter Glaser<br />

Harald Allerstofer<br />

Lead Stress Engineer – Lead Design Engineer –<br />

<strong>787</strong> Spoiler <strong>787</strong> Spoiler<br />

rtschritt<br />

11<br />

takeoff


D A S F A C C I N F O R M A T I O N S M A G A Z I N<br />

Hawker de Havilland:<br />

Führende Rolle in der Entwicklung von<br />

Steuerflächen am Flügel der <strong>787</strong><br />

Hawker de Havilland<br />

beliefert <strong>Boeing</strong> seit über 35 und<br />

Airbus seit über 25 Jahren mit Flugzeugkomponenten.<br />

Das Unternehmen produziert ein breites<br />

Sortiment von Metall- und Composite-Strukturen für<br />

die wichtigsten Flugzeughersteller der Welt.<br />

Hawker de Havilland mit Sitz in Melbourne<br />

beschäftigt sich mit Faserverbundkomponenten,<br />

seit diese erstmals bei zivilen<br />

und militärischen Flugzeugen zum Einsatz<br />

kamen. Seine führende Rolle in der Entwicklung<br />

der <strong>Boeing</strong> <strong>787</strong>, insbesondere was<br />

die anspruchsvollen Kosten- und Gewichtsvorgaben<br />

betrifft, verdankt Hawker de Havilland<br />

den vielen Jahren, die das Unternehmen<br />

in die Forschung und Entwicklung von<br />

Flüssigharzinfusionsverfahren zur Herstellung<br />

von Karbon-Faser-Komponenten investiert<br />

hat.<br />

Hawker de Havilland liefert<br />

Flügelkomponenten<br />

für die <strong>787</strong><br />

Im Rahmen des Tier 1 Global Structures<br />

Team für Entwicklung und Fertigung des<br />

<strong>787</strong> <strong>Dreamliner</strong> ist Hawker de Havilland für<br />

die Steuerflächen an der Tragflächenhinterkante<br />

(MTE) verantwortlich.<br />

Das MTE-Paket umfasst die innere und<br />

äußere Landeklappe, Flaperons, Querruder,<br />

Spoiler, Verkleidungen und Verbindungsteile.<br />

Es handelt sich um den größten Auftrag,<br />

den Hawker de Havilland im kommerziellen<br />

Flugzeugbau je erhalten hat, und<br />

auch um den umfassendsten, zumal er sich<br />

auf das strukturelle Konzept, die Materialund<br />

Prozessentwicklung, Design und<br />

Berechnung, das Werkzeugkonzept, Produktion,<br />

Zertifizierung und Wartung auf Lebensdauer<br />

erstreckt.<br />

Der durchschlagende Erfolg der <strong>787</strong> am<br />

Markt ermöglichte Hawker de Havilland<br />

takeoff<br />

612<br />

einen außergewöhnlich hohen Automatisierungsgrad<br />

bei Produktions- und Montage-<br />

Anlagen. Mit der Kombination von Robotertechnik<br />

und Laser-Positioniersystemen hat<br />

Hawker de Havilland im Zuge der Forschungs-<br />

und Entwicklungsarbeiten für die<br />

<strong>787</strong> MTE-Komponenten wieder ein neues<br />

Kapitel aufgeschlagen.<br />

Kooperation mit den<br />

Besten<br />

Die innovativste Technologie und überlegene<br />

Lösungen in ein neues Programm wie<br />

die <strong>787</strong> einzubringen, erfordert für jedes<br />

einzelne Element im Programm die Zusammenarbeit<br />

mit den besten Lösungsanbietern.<br />

In diesem Sinne versammelt das<br />

Hawker de Havilland Team die Besten der<br />

Besten aus allen Teilen der Welt. Eine<br />

Schlüsselrolle im MTE-Team spielt die<br />

<strong>FACC</strong> AG, der die komplette Verantwortung<br />

für Design, Entwicklung und Produktion der<br />

Spoiler zukommt.<br />

John O’Hehir, General<br />

Manager <strong>787</strong> MTE-Programm<br />

bei Hawker de Havilland,<br />

zeigt sich entsprechend<br />

angetan: „Vom allerersten Kontakt mit <strong>FACC</strong><br />

an war klar, dass die Werte und die Kultur,<br />

für die dieses Unternehmen steht, seine<br />

technologischen Entwicklungsfelder und<br />

seine Größe es für Hawker de Havilland zu<br />

einem idealen Partner machen. Als junges,<br />

aufstrebendes Unternehmen kann <strong>FACC</strong><br />

bereits auf hervorragende Entwicklungsleistungen,<br />

insbesondere auf dem Gebiet fortschrittlicher<br />

Faserverbundkomponenten,<br />

verweisen. Die Kooperation versetzt uns in<br />

die Lage, unsere einander ergänzenden<br />

Fähigkeiten optimal zu kombinieren. Ich bin<br />

sicher, dass wir beide von dieser Verbindung<br />

profitieren werden.”<br />

Die <strong>FACC</strong>-Techniker haben viele Aspekte des<br />

<strong>787</strong> Spoiler-Designs, das sich nun in der<br />

Endphase befindet, mit echter Innovation<br />

bereichert. Die ersten Spoiler gehen gegen<br />

Ende 2006 nach Melbourne (Australien),<br />

um dort mit den anderen MTE-Komponenten<br />

assembliert und anschließend an<br />

<strong>Boeing</strong> ausgeliefert zu werden.


D A S F A C C I N F O R M A T I O N S M A G A Z I N<br />

Expansion:<br />

Partnerschaft mit <strong>Boeing</strong> Joint<br />

Venture ACM in Malaysia<br />

In der Luftfahrt stehen die Zeichen wieder auf Wachstum.<br />

Von diesem Boom wird auch <strong>FACC</strong> profitieren und setzt<br />

vorausschauend Maßnahmen zur Steigerung der Produktionsleistung.<br />

Eine davon ist die verstärkte Zusammenarbeit<br />

mit Fertigungspartnern im asiatischen Raum.<br />

Der Luftverkehr wird in den nächsten 20<br />

Jahren weltweit durchschnittlich um 5 %<br />

pro Jahr zunehmen. Überproportionales<br />

Wachstum wird den Composite-Anwendungen<br />

im Flugzeugbau vorausgesagt – die<br />

<strong>Boeing</strong> <strong>787</strong> mit einem Composite-Anteil<br />

von 50 % gilt hier als Trendsetter. Bei weitem<br />

über dem Durchschnitt liegen die<br />

Zuwachsraten im Passagieraufkommen der<br />

asiatischen Region – allen voran China und<br />

immer stärker auch Indien. Diese Länder<br />

zählen bereits zu den bedeutendsten<br />

Absatzmärkten der Flugzeughersteller.<br />

Weitere Expansion geplant<br />

„Wir sehen in der zivilen Luftfahrt ein hohes<br />

Potenzial für weiteres Wachstum. <strong>FACC</strong><br />

selbst rechnet für die kommenden Jahre<br />

mit jährlichen Umsatzsteigerungen von über<br />

25 %, ein hoher Anteil an dieser Steigerung<br />

kommt unter anderem der neuen <strong>Boeing</strong><br />

<strong>787</strong> zu“, unterstreicht Robert Machtlinger,<br />

Vice President Structures der <strong>FACC</strong> AG, den<br />

positiven Trend. „Wir konzentrieren uns auf<br />

die Bereitstellung neuer Fertigungskapazitäten,<br />

wobei wir unser Expansionsprogramm<br />

strategisch unter den Gesichtspunkten<br />

eines globalen Wettbewerbs und der wirtschaftspolitischen<br />

Rahmenbedingungen<br />

eines weltweit tätigen Luftfahrtzulieferanten<br />

ausrichten.“ Am Standort Reichersberg läuft<br />

derzeit ein 56 Millionen teures Investitionsprogamm<br />

in das vierte <strong>FACC</strong>-Werk in Österreich.<br />

„Um international konkurrenzfähig<br />

bleiben zu können, bauen wir die erfolgreiche<br />

Zusammenarbeit mit unseren Fertigungspartnern<br />

in Asien weiter aus“, so<br />

Robert Machtlinger. „Hier kommen wir<br />

einerseits der Forderung unseres Kunden<br />

<strong>Boeing</strong> zur Unterstützung von Offset-Verpflichtungen<br />

in jener Region mit stark wachsendem<br />

Luftverkehr nach. Andererseits werden<br />

mit dieser Art der gezielten Projektauslagerung<br />

die Anlagen und Gebäude am<br />

jeweiligen Standort bestmöglich genutzt, ein<br />

Konzept, welches beiden Partnern ermöglicht,<br />

das Produktionsvolumen und die Wirtschaftlichkeit<br />

zu erhöhen. Die Investitionen<br />

in das Supply Chain Management, Ausbildung,<br />

Qualifikation und Training, die wir in<br />

den letzten beiden Jahren im Zuge des<br />

Technologietransfers mit den asiatischen<br />

Zulieferanten getätigt haben, machen sich<br />

jetzt bezahlt.“<br />

ACM wird <strong>787</strong> Fertigungspartner<br />

Die Kooperation zwischen ACM und <strong>FACC</strong><br />

besteht seit 2002. ACM (Asian Composite<br />

Manufacturing Sdn. Bhd.) mit Sitz in Bukit<br />

Kayu Hitam Kedah, Malaysia, ist ein Joint<br />

Venture von <strong>Boeing</strong> und drei weiteren -<br />

einem amerikanischen und zwei malaysischen<br />

– Shareholdern. Das Unternehmen<br />

ist auf die Fertigung von glasfaserverstärkten<br />

Sandwichbauteilen spezialisiert und produziert<br />

derzeit für <strong>FACC</strong> Flügelkomponenten<br />

der <strong>Boeing</strong> 737. Erst vor kurzem wurde die<br />

strategische Zusammenarbeit ausgeweitet:<br />

<strong>FACC</strong> hat den malaysischen Zulieferanten<br />

mit der Fertigung von Flügel- und Triebwerkskomponenten<br />

für die <strong>Boeing</strong> 777<br />

sowie verschiedener Komponenten für<br />

Business Jets beauftragt. Das Supply Chain<br />

Team von <strong>FACC</strong>, das vor Ort in Alor Setar<br />

stationiert ist, wird die Verlagerung der Produktion<br />

von Ried zu ACM durchführen, in<br />

der Startphase die Fertigungslinie überwachen<br />

und die Einhaltung der Qualitäts- und<br />

Terminvorgaben dem Kunden <strong>Boeing</strong><br />

„Asian Composite Manufacturing Sdn<br />

Bhd ist eine strategische Allianz zwischen<br />

den malaysischen Firmen Sime<br />

Darby Bhd. und Naluri Bhd. sowie ihren<br />

amerikanischen Partnern – The <strong>Boeing</strong><br />

Company und Hexcel Corporation.<br />

Es ist unser Ziel, uns mit der Fertigung<br />

von Faserverbundkomponenten unter<br />

den führenden Unternehmen der Industrie<br />

zu positionieren.<br />

Mit allen unseren bestehenden Projekten<br />

und zu erwartenden zukünftigen<br />

Programmen hat ACM hervorragende<br />

Möglichkeiten, erfolgreich zu wachsen.<br />

Ich bin fest davon überzeugt, dass sich<br />

ACM mit der Unterstützung seitens der<br />

Eigentümer, mit einem starken Führungsteam<br />

und dem Engagement aller Mitarbeiter,<br />

am Markt behaupten wird.<br />

GEMEINSAM GESTALTEN WIR DIE ZUKUNFT.<br />

Danke.“<br />

Dr. Nazily Noor<br />

CEO<br />

Asian Composite Manufacturing Sdn Bhd<br />

garantieren. „ACM hat in den letzten 12<br />

Monaten hervorragende Arbeit geleistet: Die<br />

Liefer- und Qualitätsvorgaben wurden zu<br />

100 Prozent und ohne Beanstandungen<br />

erfüllt“, betont Robert Machtlinger. „Das hat<br />

uns dazu bewogen, weitere Fertigungspakete<br />

an ACM zu verlagern. Neben den 777-<br />

Bauteilen führen wir derzeit mit ACM<br />

Gespräche, die Fertigungsverantwortung für<br />

Flügelkomponenten der neuen <strong>Boeing</strong> <strong>787</strong><br />

an das aufstrebende Unternehmen zu vergeben.“<br />

13 takeoff


D A S F A C C I N F O R M A T I O N S M A G A Z I N<br />

Block 2<br />

Block 1<br />

Werk 4:<br />

Automatisierung als Schwerpunkt<br />

Die zwei Großaufträge zur Lieferung von Schubumkehrkomponenten<br />

für die neuen Flugzeuge <strong>Boeing</strong> <strong>787</strong> und<br />

Airbus A350 und der daraus resultierende Bedarf an zusätzlichen<br />

Produktionskapazitäten ermöglichen den Neubau eines<br />

4. Werkes im oberösterreichischen Reichersberg. Bei der Planung<br />

und Errichtung legt <strong>FACC</strong> großes Augenmerk auf eine<br />

erhöhte Automatisierung in der Fertigung der Faserverbundkomponenten.<br />

Zur effizienten Herstellung der Bauteile<br />

bedarf es eines modernen Produktionssystems,<br />

dessen Ziele hohe Lieferperformance,<br />

höchste Fertigungsqualität, minimale<br />

Durchlaufzeiten, optimale Anlagenausnutzung<br />

und beste Kostenstrukturen lauten.<br />

Zur Erfüllung dieser Zielsetzung ist eine<br />

gute Abstimmung der einzelnen Fertigungsprozesse<br />

unumgänglich. Da sowohl Bauteilgeometrie<br />

als auch die Fertigungsprozesskette<br />

in der Produktgruppe der Triebwerksverkleidungen<br />

(Engine Nacelles) sehr ähnlich<br />

sind, entschied man sich, alle Triebwerksverkleidungen<br />

– die beiden Neuprojekte<br />

und die bestehenden Projekte – in<br />

dem neuen Werk zu produzieren. Diese<br />

Entscheidung ermöglicht auch, dass man<br />

Anlagen, Transportmittel, Handlinggeräte<br />

usw. nicht universell verwendbar ausführt,<br />

sondern auf diese Halbschalenform ausrichtet.<br />

Die Gruppenbildung schafft die Voraussetzungen<br />

dafür, Teilprozesse bestmöglich<br />

mechanisieren bzw. automatisieren zu<br />

können.<br />

Wirtschaftlich, flexibel<br />

und just in time<br />

Um zugleich kostenoptimal, flexibel und<br />

mit kurzen Durchlaufzeiten Faserverbundkomponenten<br />

zu fertigen, wurde ein Fabrik-<br />

Layout mit zwei Blöcken favorisiert. Im<br />

Block 1 wird das Bauteil im Cleanroom in<br />

Form gebracht und in den Autoklaven ausgehärtet.<br />

Der Block 2 beinhaltet die Fräsbearbeitung,<br />

Oberflächenveredelung, Qualitätsprüfungsanlagen<br />

und die Montage der<br />

Bauteile. In beiden Blöcken wird nach<br />

unterschiedlichen Fertigungsstrategien produziert.<br />

Im Block 1 integriert ist eine zentrale Kernefertigung,<br />

in der für alle <strong>FACC</strong> Werke die<br />

Wabenkerne bearbeitet werden, wie sie für<br />

den späteren Einbau im Cleanroom<br />

benötigt werden. Zusätzlich befindet sich<br />

hier ein Logistikbereich, in dem Komponenten<br />

für die weitere Verarbeitung vorbereitet<br />

werden. Im angrenzenden Cleanroom<br />

werden die Rohmaterialien auf Aushärtewerkzeugen<br />

aufgelegt und geformt.<br />

Dieser Vorgang wurde bis jetzt bei <strong>FACC</strong><br />

durch Hand-Lay up durchgeführt.<br />

Da die Bauteile, die <strong>FACC</strong> für ihre weltweiten<br />

Kunden produziert, immer größer und<br />

komplexer werden, ist das Belegen per<br />

Hand teils sehr unergonomisch und zeitaufwändig,<br />

weshalb derzeit bei <strong>FACC</strong> die<br />

Anschaffung einer „Automated Fiber Placement“-Anlage<br />

– kurz AFP – geprüft wird<br />

(Bilder Seite 15 oben). Dies ist eine automatische<br />

computergesteuerte Anlage, die<br />

mit einem in alle Richtungen schwenkbaren<br />

Kopf das Prepreg auflegt. Bei großen<br />

Bauteilen ist die Legegeschwindigkeit bis zu<br />

zehnmal höher als per Hand. Durch die<br />

Verwendung bekannter Prepreg-Systeme<br />

takeoff 14


D A S F A C C I N F O R M A T I O N S M A G A Z I N<br />

BLOCK 1<br />

BLOCK 2<br />

lassen sich AFP und Hand-Lay up auch gut<br />

kombinieren. AFP stellt keinen vollkommenen<br />

Ersatz des klassischen Hand-Lay ups<br />

dar, ermöglicht allerdings die wirtschaftliche<br />

und qualitativ hochwertige Fertigung von<br />

Faserverbundbauteilen. Sobald dieser Fertigungsschritt<br />

abgeschlossen ist, werden die<br />

Bauteile in Autoklaven ausgehärtet und in<br />

Folge von der Form getrennt. Da diese<br />

Autoklaven sehr investitions- und energieintensiv<br />

sind, entschloss man sich hier, eine<br />

hohe Anlagenauslastung anzustreben und<br />

somit in Chargen zu fertigen. Der Transport<br />

der bis zu 8 Tonnen schweren Werkzeuge<br />

zwischen Reinraum und Autoklavenbereich<br />

und die Beschickung bzw. Entladung der<br />

Autoklaven wird mit einem modernen fahrerlosen<br />

Transportsystem (FTS) halbautomatisiert<br />

durchgeführt. Vorteile dieses<br />

Systems sind die hohe Flexibilität durch<br />

Flächenbedienung, die Reduktion von<br />

benötigter Fläche und Personaleinsatz<br />

sowie der Wegfall schienengebundener<br />

Transportvorrichtungen und von Kran- und<br />

Staplerhandling.<br />

Das Produktionssystem in Block 2 unterscheidet<br />

sich stark von der Chargenfertigung<br />

im Block 1. Daher wurde zwischen<br />

beiden ein Pufferlager eingerichtet, aus<br />

dem die Bauteile für die weitere Veredelung<br />

in Losgröße =1 herausgezogen werden.<br />

Diese Strategie schafft eine ideale<br />

Möglichkeit dafür, die Bauteile nicht nur just<br />

in time zu liefern, sondern auch zu fertigen.<br />

Daraus ergibt sich im Gegensatz zur Losfertigung<br />

der Nutzen, dass weitaus flexibler<br />

auf Kundenwünsche eingegangen und mit<br />

geringen Aufwänden auf kurzfristige Veränderungen<br />

im Produktionsmix reagiert werden<br />

kann. Die Bauteile werden also einzeln<br />

ohne Produktivitätseinbußen durch diesen<br />

Fertigungsbereich gezogen – Taktgeber ist<br />

dabei der Kundenauftrag. Notwendige Voraussetzungen<br />

für eine effiziente Fertigung<br />

im Einzelstückfluss sind niedrige Rüstzeiten,<br />

die durch den Einsatz einer CNC-gesteuerten<br />

Universalaufspannvorrichtung für<br />

Nacelle-Komponenten bei der Fräsanlage<br />

erreicht werden (Bilder unten). Damit können<br />

Rüstzeiten bis zu 67 % reduziert werden.<br />

Die Anlage stellt einen Schritt in Richtung<br />

Automatisierung dar, da sie sich<br />

selbstständig an die Bauteilgeometrie<br />

anpasst.<br />

Manfred Neuböck<br />

Vorstand Technik, <strong>FACC</strong> AG<br />

„Die Erweiterung des Produktportfolios<br />

im Bereich Engine Nacelles ermöglicht<br />

es <strong>FACC</strong>, dieses Produktprogramm optimal<br />

abgestimmt und hoch automatisiert<br />

in dem neuen Produktionswerk zu fertigen.<br />

Das Werk 4 soll auf einer Produktionsfläche<br />

von 21.000 m 2 mit 350 Mitarbeitern<br />

einen Umsatz von rund 70<br />

Mio. € erwirtschaften.“<br />

Herbert Hatzmann<br />

Projektleitung Werksplanung Werk 4,<br />

<strong>FACC</strong> AG<br />

„Es war eine große Herausforderung,<br />

sowohl für bestehende Projekte als<br />

auch für neue Produkte eine höchst effiziente<br />

Fertigungsstätte zu planen. Die<br />

Gestaltung eines optimalen Bauteilflusses<br />

bei gleichzeitig hoher Flexibilität<br />

und die optimale Integration von Logistikprozessen<br />

waren uns dabei ebenso<br />

wichtig wie eine gute Erweiterbarkeit der<br />

Produktionsfläche, um künftige Kapazitätsbedarfe<br />

abdecken zu können. Wir<br />

haben uns bemüht, die Chancen, die<br />

sich aus einem Neubau auf der ‚Grünen<br />

Wiese’ ergeben, bestmöglich zu nutzen,<br />

und freuen uns jetzt schon auf die Inbetriebnahme<br />

unseres 4. Werkes.“<br />

15 takeoff


<strong>FACC</strong><br />

FISCHER ADVANCED COMPOSITE COMPONENTS AG<br />

A-4910 Ried/Austria, Fischerstraße 9<br />

Tel. +43 / 59 / 616 - 0, Fax +43 / 59 / 616 - 810 00<br />

www.facc.at, e-mail: info@facc.at

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