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Landesverband Baden-W ürttemberg - BUND

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NATURSCHUTZ<br />

Andreas Hafen<br />

Das Buchfinkmännchen<br />

genießt in der<br />

kalten Jahreszeit<br />

ein Sonnenbad<br />

Natur im Winter<br />

Von Schläfern und Fein<br />

Der <strong>BUND</strong><br />

<strong>Baden</strong>-W<strong>ürttemberg</strong><br />

betreut seit<br />

20 Jahren das<br />

Naturschutzgebiet<br />

Mindelsee.<br />

Der See ist ein<br />

wichtiger Brutplatz<br />

im Sommer und<br />

auch im Winter ist<br />

die Natur voller<br />

Leben . . .<br />

Prof. Gerhard Thielcke<br />

Die Natur ruht – und alle Tiere schlafen. Das ist das<br />

Bild, das uns als erstes in den Sinn kommt, wenn<br />

wir an den Winter denken. Doch der Winterschlaf ist<br />

nur eine von vielen Strategien, mit der kalten Jahreszeit<br />

fertig zu werden. Die Schmetterlinge, die überwintern,<br />

machen eine Winterstarre durch, ebenso wie Reptilien<br />

und Amphibien. Alle Körperfunktionen, etwa Herzschlag<br />

und Atmung, sind auf ein Mindestmaß heruntergefahren.<br />

Einige höhere Säugetiere machen eine Winterruhe,<br />

sie kommen gelegentlich zum Fressen und Trinken aus<br />

ihrem Versteck. Nur kleine Säuger wie die Haselmaus<br />

machen einen echten, über Wochen andauernden<br />

Winterschlaf, ohne aufzuwachen und ohne zu fressen.<br />

Der Siebenschläfer macht seinem Namen alle Ehre:<br />

Er schläft von Oktober bis Mai, ganze sieben Monate.<br />

4 <strong>BUND</strong>magazin <strong>Baden</strong>-W<strong>ürttemberg</strong> [1-04]<br />

Was machen die Tiere im Winter? Nur die Wenigsten schlafen<br />

durch. Viele sind hellwach, singen und fressen. Wieder andere<br />

machen längere Nickerchen, kommen aber ab und zu aus ihrem<br />

Versteck. Naturnahe Lebensräume sind in der kalten Jahreszeit<br />

voller Leben. Sie brauchen unseren Schutz, auch als Schlafplätze<br />

oder Nahrungsreservoirs im Winter.<br />

Speisekammer Wald<br />

Aus den Beobachtungen in unseren Gärten wissen wir,<br />

dass viele Brutvögel hier bleiben. Hinzu kommen Wintergäste<br />

aus dem Norden und Osten Europas. Als Speisekammer<br />

sind unsere naturnahen Wälder noch bei weitem<br />

wichtiger als Gärten, besonders für Finken – etwa Dompfaffen<br />

oder Zeisige. Buchfinken suchen in Trupps mit<br />

manchmal über 10.000 Vögel – im Wald nach Sämereien.<br />

Aber auch tierisches Eiweiß ist gefragt: Würmer und<br />

kleinste Insekten hinter der Baumrinde und im Waldboden<br />

bilden eine lebenswichtige Bereicherung des<br />

winterlichen Speisezettels. Erstaunlich ist, dass sogar<br />

reine Fleischfresser unter den Vögeln durch unseren<br />

Winter kommen. Paradebeispiel: Das Wintergoldhähnchen,<br />

das in den Zapfen und Zweigen der Nadelbaumwipfel<br />

kleine Insekten findet.

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