SPENDE NBITTE - Herzogsägmühle
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6 <strong>Herzogsägmühle</strong> aktuell 4/2011<br />
Waldkindergarten Wurzelzwerge schließt sich der Kinderhilfe Oberland an:<br />
Auf neuen Wegen<br />
Im Waldkindergarten halten sich die Kinder ausschließlich im Freien auf - das wirkt sich sehr positiv auf die körperliche, seelische<br />
und soziale Entwicklung aus. Foto: privat<br />
Ab September schließt sich der Peitinger<br />
Waldkindergarten „Wurzelzwerge“, der<br />
bisher unter privater Leitung von Heidemarie<br />
Häringer stand, dem integrativen<br />
Kindergarten Am Gumpen der Kinderhilfe<br />
Oberland an.<br />
Als Teil der Kinderhilfe Oberland werden<br />
die Wurzelzwerge nun ganz offiziell -<br />
mit Betriebserlaubnis, staatlicher Anerkennung<br />
und Förderung nach dem „Kin-<br />
Seit 15 Jahren Berufliches Zentrum in <strong>Herzogsägmühle</strong>:<br />
Menschen mit seelischer Erkrankung die<br />
Berufstätigkeit ermöglichen<br />
Von Sabine Keyser<br />
„Die berufliche Rehabilitation von Menschen<br />
mit einer seelischen Erkrankung ist<br />
in <strong>Herzogsägmühle</strong> eng mit vorhandenen<br />
Ausbildungsmöglichkeiten und einer<br />
Möglichkeit zur Beschäftigung verbunden“,<br />
erklärte Michael Bräuning-Edel-<br />
mann, Leiter des <strong>Herzogsägmühle</strong>r Fachbereiches<br />
Menschen mit seelischer Erkrankung,<br />
Menschen mit Suchterkrankung,<br />
Gerontopsychiatrie und<br />
Pflege, bei seinem Rückblick und Ausblick<br />
anlässlich des 15jährigen Jubiläums des<br />
Beruflichen Zentrums.<br />
Mit Unterstützung der Arbeitsagentur<br />
Weilheim, namentlich Wolfgang Barth,<br />
wurde im September 1996 in <strong>Herzogsägmühle</strong><br />
ein Förderungslehrgang für Menschen<br />
mit psychischer Erkrankung etab-<br />
dergarten-Gesetz“ (BayKiBiG) geführt.<br />
Durch den Anschluss können die Öffnungszeiten<br />
verlängert werden, so dass<br />
nun auch berufstätige Eltern eher die<br />
Möglichkeit haben, das Angebot zu nutzen<br />
und ihre Kinder in den Genuss der<br />
Waldpädagogik kommen zu lassen.<br />
Zukünftig sollen auch Kinder mit Entwicklungsbeeinträchtigungenaufgenommen<br />
und gefördert werden. In einem<br />
liert. Dieses Maßnahmekonzept stellt ein<br />
unverzichtbares Bindeglied zwischen<br />
medizinischer Rehabilitation und Ausbildung<br />
oder Berufstätigkeit dar. In den<br />
vorangegangen Jahren hatte sich gezeigt,<br />
dass Menschen mit einer seelischen Erkrankung<br />
nach der medizinischen Rehabilitation<br />
oftmals noch nicht genügend<br />
Rehabilitanden, die in diesem Jahr das Berufliche Zentrum erfolgreich verlassen<br />
konnten, bekamen beim Jubiläum ihre Zertifikate überreicht Foto: sk<br />
Stabilität und Ausdauer besaßen, um<br />
sofort in eine Ausbildung oder die Berufstätigkeit<br />
wechseln zu können, bei entsprechender<br />
Förderung aber durchaus<br />
gute Chancen hatten. Heute stehen in<br />
der beruflichen Rehabilitation 22 Plätze<br />
zur Verfügung, das Alter der Teilnehmenden<br />
bewegt sich zwischen 18 und 35 Jahren.<br />
Sie können im Laufe ihres Aufenthaltes<br />
im Beruflichen Zentrum verschiedene<br />
Berufszweige durchlaufen, werden<br />
schulisch, praxisbezogen und therapeutisch<br />
gefördert. „Während dem Lehr-<br />
Waldkindergarten werden 18 bis 20 Kinder<br />
durch zwei Erzieherinnen ausschließlich<br />
im Freien betreut. Dies wirkt<br />
sich förderlich ebenso auf die körperliche<br />
wie auf die seelische und soziale Entwicklung<br />
von Kindern aus. Grundlage der Arbeit<br />
ist, wie bei anderen Kindergärten<br />
auch, der „Bayerische Bildungs- und Erziehungsplan“<br />
und der Anspruch auf<br />
ganzheitliche Förderung der Kinder. skl<br />
gang und einer anschließenden Ausbildung<br />
ist es für die Teilnehmenden möglich,<br />
in unserem Internat zu leben“, erklärte<br />
Michael Bräuning-Edelmann weiter.<br />
Dabei legte er großen Wert auf die professionelle<br />
Internatsbegleitung. Es ist aber<br />
auch möglich, das Berufliche Zentrum zu<br />
besuchen, wenn man beispielsweise im<br />
Landkreis lebt und die Möglichkeit hat,<br />
täglich mit Bus oder eigenem Auto nach<br />
<strong>Herzogsägmühle</strong> zu kommen. „Es gibt<br />
ständig neue Impulse, die Arbeit im Beruflichen<br />
Zentrum weiter zu entwickeln“,<br />
verdeutlichte Bräuning-Edelmann<br />
die Entwicklung auch in der Zukunft.<br />
Durch die Eröffnung der Kinderund<br />
Jugendrehabilitation sei eine Öffnung<br />
der Altersgrenze nach unten nötig,<br />
neue Konzepte würden dafür erarbeitet.<br />
Auch eine Halbtagsausbildung wünscht<br />
sich der Fachbereichsleiter für die Zukunft.<br />
„Manche unserer Rehabilitanden<br />
halten die Arbeitsbelastung gut vier Stunden<br />
am Tag aus – auch ihnen sollte eine<br />
Ausbildung ermöglicht werden können.<br />
Um dies durchzusetzen bin ich bundesweit<br />
unterwegs“, machte Bräuning-Edelmann<br />
sein Anliegen deutlich.<br />
Besondere Aufmerksamkeit bekamen<br />
beim Jubiläum die Rehabilitanden, die in<br />
diesem Jahr das Berufliche Zentrum erfolgreich<br />
verlassen konnten. Ein Zertifikat<br />
erhielten Martin Mertel, Oliver Masur,<br />
Isabell Weston, Max Korobov, Verena<br />
Lang, Silvana Buchmüller, Anton Zhorzel,<br />
Angelika Tschernousow, Melanie Med,<br />
Markus Torge, Sascha Bentenrieder und<br />
Kathrin Langer. Mit dem Kronenkreuz<br />
der Diakonie in Gold sowie der Ehrenurkunde<br />
des Freistaates Bayern wurde<br />
Fredi Hiemer für seine 25-jährige Mitarbeit<br />
ausgezeichnet.<br />
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auf:<br />
„Dirk Wollenweber stammt aus Hamburg,<br />
dort begann er auch mit dem Theologiestudium.<br />
Dann ging der Studienweg nach<br />
Marburg und Basel und wieder zurück<br />
nach Hamburg. Wo er auch sein Examen<br />
abgelegt hat. Während dieser Zeit lernte<br />
er seine spätere Frau, Frau Pfarrerin<br />
Brigitte Weggel, kennen. Beide mussten<br />
auch dann entscheiden wohin der gemeinsame<br />
Lebens- und Berufsweg führt.<br />
Die Entscheidung fiel dann für die Bayerische<br />
Landeskirche, das bedeutete auch,<br />
dass jeder von Ihnen beiden seine eigene<br />
Straße weiterging. Für ihn ging sie<br />
nach Gröbenzell und für seine Frau nach<br />
Dachau. Wo jeder von ihnen sein Vikariat<br />
gemacht hatte. Beide hatten in Garmisch-<br />
Partenkirchen bereits eine 50-Prozent<br />
Stelle gehabt. Von dort bewarben sie sich<br />
wieder beide für eine Teilzeitstelle in<br />
Peiting-<strong>Herzogsägmühle</strong>. Er ist für die<br />
Gemeinde und die Schule tätig, mit einem<br />
Religionsunterricht von sechs Stunden<br />
pro Woche. Beide haben auch eigene Bereiche<br />
wo jeder für ein Aufgabengebiet<br />
alleine verantwortlich ist. Dirk Wollenweber<br />
betreut die Pfarramtsführung, den<br />
Gemeindebrief sowie die Prädikanten<br />
und Lektoren. Seine Frau betreut die<br />
Senioren, die Besucherdienste, die Jugend<br />
und kümmert sich auch um die Konfirmanden.<br />
Dirk Wollenweber arbeitete<br />
als Jugendlicher vor dem Abitur als<br />
Jugendleiter in seiner Gemeinde und<br />
konnte sich auch während seines Studiums<br />
nichts Besseres vorstellen, als Pfarrer<br />
(Pastor) zu werden. Seit 2005 sind<br />
beide in Peiting tätig. Zu ihrem Gebiet gehören<br />
noch die Gemeinden Birkland,<br />
Steingaden und Prem. Seine Frau übernimmt<br />
die ungeraden und er in den geraden<br />
Kalenderwochen alle kirchlichen Aufgaben<br />
und anfallende Gottesdienste. Dirk<br />
Wollenweber hat auch eine Fortbildung<br />
zum Notfallseelsorger gemacht.<br />
Die Kreisverband-Notfallseelsorge Weilheim-<br />
Schongau betreut er seit 2005. In der<br />
Evangelischen Landeskirche meint der<br />
Begriff Pfarrer mehr die rechtliche Seite<br />
des Amtes, der Begriff Pastor steht mehr<br />
für die seelsorgerliche Seite des Kirchenamtes.<br />
Seit Mitte der 1970er Jahre sind<br />
auch (unverheiratete) Frauen in allen<br />
Evangelischen Landeskirchen zugelassen.“<br />
Pfarrer Dirk Wollenweber (im Bild mit seiner Tochter Johanna) betreut gemeinsam mit<br />
seiner Frau Brigitte Weggel die Kirchengemeinde Peiting-<strong>Herzogsägmühle</strong> Foto: privat<br />
Sozialpsychiatrischer Dienst von <strong>Herzogsägmühle</strong> in Murnau:<br />
Hilfe bei seelischen Problemen<br />
Um Menschen mit seelischen Problemen<br />
zu helfen, bietet <strong>Herzogsägmühle</strong> in verschiedenen<br />
Orten der Landkreise Weilheim-Schongau<br />
und Garmisch-Partenkirchen<br />
professionelle Beratung an.<br />
Eine Außenstelle des Sozialpsychiatrischen<br />
Dienstes gibt es auch in Murnau,<br />
im Kemmelpark, Dr.-Friedrich-und-Ilse-<br />
Erhardt-Straße 15. Hier finden Menschen<br />
mit seelischen Problemen und Erkrankungen<br />
sowie deren Angehörige<br />
kompetente Ansprechpartnerinnen. Die<br />
Sozialpädagoginnen Claudia Bierpriegl-<br />
Schmid, Jessica Hösl und Ursula Heckhausen<br />
beraten in vertraulichen Einzelgesprächen<br />
in der Beratungsstelle oder<br />
führen bei Bedarf Hausbesuche durch.<br />
Seelische Probleme und Erkrankungen<br />
sind weit verbreitet und können jeden<br />
treffen. Sie können als Krise auftreten,<br />
als einmalige Erkrankung, die wieder vergeht,<br />
oder chronisch verlaufen. Diese<br />
Erkrankungen sind schwierig zu akzeptieren,<br />
denn sie machen das Leben<br />
schwer, obwohl man von außen oft keinen<br />
Grund dafür sieht. Betroffene Menschen<br />
sind enttäuscht, dass sie das Leben,<br />
zumindest zeitweise, nicht mehr so führen<br />
können, wie sie selbst sich das vorgestellt<br />
hatten. Dies führt auch zu Konflikten<br />
in der Familie und im Freundeskreis.<br />
Betroffene und Angehörige können sich<br />
mit Fragen vertrauensvoll an den Sozialpsychiatrischen<br />
Dienst von <strong>Herzogsägmühle</strong><br />
wenden. Die Mitarbeiterinnen<br />
sind bereit zu helfen, der Krise ihre Schärfe<br />
zu nehmen und neue Lebenswege zu<br />
finden. Dies ist ein Prozess, der Zeit benötigt,<br />
weswegen die Beratung auch über<br />
längere Zeit regelmäßig fortgesetzt werden<br />
kann.<br />
Älteren Menschen mit seelischen Problemen<br />
steht die gerontopsychiatrische<br />
Fachkraft Ursula Heckhausen bei. Gern<br />
besucht sie Senioren auch zuhause und<br />
ist dabei behilflich, ein selbstbestimmtes<br />
Leben im eigenen Umfeld so lange wie<br />
möglich zu realisieren.<br />
Sprechzeiten in Murnau werden dienstags<br />
von 14 bis 16 Uhr, mittwochs von 8.30<br />
bis 12 Uhr sowie donnerstags von 8.30 bis<br />
16 Uhr angeboten. Eine vorherige Anmeldung<br />
unter der Telefonnummer 0 88 41<br />
90 52 5 (Außenstelle Murnau) oder 0 88<br />
21 76 51 4 (Sozialpsychiatrischer Dienst<br />
in Garmisch-Partenkirchen) ist erwünscht.<br />
Die Angebote sind kostenlos und werden<br />
über den Bezirk Oberbayern, aus Eigenmitteln<br />
von <strong>Herzogsägmühle</strong> und über<br />
Spenden finanziert. uh/sk