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Entwicklungen nach Fukushima - ESB-Radler

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Europolitan<br />

03/2012<br />

The <strong>ESB</strong> Reutlingen Alumni Quarterly<br />

Schwerpunkt<br />

Erneuerbare Energien<br />

Herausforderungen der<br />

Energiewende aus Sicht<br />

des Marktes<br />

Wie der Vater,<br />

so der Sohn<br />

Neue Rubrik „<strong>ESB</strong>-<br />

Familiengeschichten“<br />

<strong>ESB</strong> Business School<br />

Bildung unter neuen<br />

Vorzeichen


Inhalt<br />

03 Editorial<br />

Schwerpunkt<br />

04 The aftermath of <strong>Fukushima</strong> 2011<br />

07 Beobachtungen eines mexikanischen<br />

Studenten<br />

09 Die Herausforderungen der Energiewende<br />

aus Sicht des Marktes<br />

12 Kernkraft in Deutschland – eine Kehrtwende<br />

14 Solar Energy after <strong>Fukushima</strong><br />

16 Solarstrom lokal intelligent erzeugen!<br />

18 Investition in Windenergie<br />

20 Bioenergie-Kooperation von regionalen<br />

Partnern im Rhein-Main-Neckar-Gebiet<br />

22 Geothermal Energy – Power beneath our feet<br />

25 Konsum klimaneutral<br />

Alumni<br />

27 Mot du Président<br />

28 Euer neues Team: Natalia Sevastianova<br />

und Cornelia Binder<br />

29 Beitragseinzug 2011/2012<br />

Impressum<br />

Satz und Layout<br />

Tatjana Mönnighoff<br />

Europolitan<br />

<strong>ESB</strong> Reutlingen Alumni e. V.<br />

Alteburgstraße 150<br />

72762 Reutlingen<br />

Tel. (07121) 2 71-30 12<br />

Fax (07121) 2 71-90 30 12<br />

europolitan@esb-alumni.net<br />

www.esb-alumni.net<br />

Redaktion<br />

Natalia Sevastianova (V.i.S.d.P.)<br />

Katja Breitinger<br />

Miriam Müller<br />

Daniel Nothelfer<br />

02 Europolitan Inhalt und Impressum<br />

Lektorat<br />

Brigitte Mohn<br />

Beiträge und Leserbriefe<br />

Bitte sendet Beiträge, Fragen,<br />

Wünsche und Anregungen an:<br />

Natalia Sevastianova<br />

europolitan@esb-alumni.net<br />

Erscheinungsdatum<br />

Anfang März, Juni, September,<br />

Dezember<br />

30 News<br />

33 Nachruf<br />

34 Auf den Spuren des römischen Londinium<br />

36 Stammtisch Peking grüßt alle!<br />

37 Alumni Get Together<br />

39 9. <strong>ESB</strong> Cycling Tour<br />

40 Alumni Coaching auch in diesem Jahr erfolgreich<br />

41 Vom Elfenbeinturm ins Klassenzimmer<br />

43 Relay Extrem<br />

46 Wie der Vater, so der Sohn<br />

<strong>ESB</strong><br />

50 Bericht aus dem Dekanat<br />

51 Spitzenergebnisse für <strong>ESB</strong>-Bachelor- und<br />

Master-Studiengänge<br />

52 Karriereziele der <strong>ESB</strong>-Alumni<br />

54 Bildung unter neuen Vorzeichen – Turbulenzen<br />

am Bildungsmarkt<br />

Druck und Versand<br />

Alpha-TeamDruck GmbH<br />

Haager Straße 9<br />

81671 München<br />

Tel. (089) 4 90 86-0<br />

Fax (089) 4 90 86-2 99<br />

info@teamdruck-muc.de<br />

Auflage<br />

4.100 Exemplare<br />

Der Bezugspreis ist im Mitgliedsbeitrag<br />

enthalten.


Editorial<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

vor einem knappen Jahr wurde in<br />

Deutschland das Ende des Kernkraftzeitalters<br />

eingeläutet – der<br />

Auslöser war die Katastrophe in der<br />

japanischen Atomanlage <strong>Fukushima</strong><br />

Daiichi. Dieses zweifelsohne schicksalhafte<br />

Ereignis und die daraufhin<br />

von der Bundesregierung beschlossene<br />

Energiewende haben wir zum<br />

Thema dieser Ausgabe gewählt.<br />

Die Gestaltung des Schwerpunktthemas<br />

ist oft ein schwieriges Unterfangen<br />

– man möchte ein möglichst<br />

breites Spektrum von relevanten<br />

Inhalten abdecken und begibt sich<br />

auf die Suche <strong>nach</strong> Euch, unseren<br />

potenziellen Autoren, die bereit sind,<br />

ihr Wissen und ihre Erfahrungen mit<br />

den anderen zu teilen. Am Anfang<br />

weiß man nie, worauf man stoßen<br />

wird, welchen Menschen man während<br />

der Suche begegnet, und auch<br />

dieses Mal war ich wieder von der<br />

Vielfalt Eurer Erlebnisse, Euren<br />

Arbeits- und Interessenbereichen<br />

sowie Eurer Bereitschaft mitzumachen<br />

überwältigt... Ich möchte allen<br />

Autoren der vorliegenden Ausgabe<br />

von Herzen danken!<br />

Wir stellen heute unterschiedliche<br />

Blickwinkel unserer Alumni zum<br />

Thema „Erneuerbare Energien“ vor<br />

und hoffen, dass uns wieder eine<br />

spannende Mischung geglückt ist:<br />

Ihr findet hier neben Jochem Kühnles<br />

Augenzeugenbericht der Märztage<br />

2011 in Japan (S. 04) auch die<br />

Überlegungen von Thorsten Nickola<br />

zum Atomausstieg und den damit<br />

verbundenen Herausforderungen für<br />

die Energiewirtschaft (S. 12) sowie<br />

einen Artikel von Katja Mayer über<br />

die Integration von Erneuerbaren<br />

Energien (EE) in die Stromversorgung<br />

und -vermarktung (S. 09). Carlos<br />

Rivera und Michael Heck gehen in<br />

ihren Beiträgen auf die Gewinnung<br />

von Solarstrom (S. 14 und 16) ein,<br />

Daniel Bussin berichtet über attraktive<br />

Investitionsmöglichkeiten im Bereich<br />

der EE am Beispiel Windenergie (S. 18)<br />

und von Matthias Jung erfahren wir<br />

mehr über die geothermische Energiegewinnung<br />

in Indonesien (S. 22). Auf<br />

Euch warten noch weitere interessante<br />

Artikel zum Thema – seid gespannt!<br />

Im zweiten Teil des Magazins informieren<br />

wir nicht nur über Veranstaltungen<br />

aus dem Verein, sondern veröffentlichen<br />

auch Erfahrungsberichte.<br />

So erzählt Ramona Roos auf S. 34<br />

vom Treffen des Stammtischs London,<br />

der sich zu einer Führung auf den<br />

Spuren der römischen Siedlung Londinium<br />

zusammenfand. Von Dominik<br />

Dresel erfahrt Ihr, was Teach First<br />

Deutschland ist und warum er sich<br />

als <strong>ESB</strong>-Absolvent den Herausforderungen<br />

des Lehrerberufs an einer<br />

Hauptschule gestellt hat (S. 41). Begeisterte<br />

Radfahrer kommen in den<br />

Genuss einer spannenden Reportage<br />

von Alexander Fiess: Er absolvierte<br />

zusammen mit Christian Heger das<br />

Radrennen „Craft Bike Transalp“ (S. 43)<br />

und vielleicht lässt sich der eine oder<br />

die andere von Euch von der Idee<br />

anstecken und gibt uns die Möglichkeit,<br />

demnächst von einer eigenen<br />

<strong>ESB</strong>-<strong>Radler</strong>gruppe zu berichten.<br />

Eine Premiere ist die Rubrik „<strong>ESB</strong>-<br />

Familiengeschichten“ (S. 46): Es gibt<br />

immer mehr <strong>ESB</strong>-Ehen und auch Kinder,<br />

die in die Fußstapfen ihrer Eltern<br />

treten und zum Studium <strong>nach</strong> Reutlingen<br />

kommen. Im ersten Interview<br />

sprachen wir mit Oliver und Felix<br />

Fritsch (IPBS 1989 und 2014), und wir<br />

suchen <strong>nach</strong> weiteren spannenden<br />

Lebenserfahrungen von <strong>ESB</strong>-Familien!<br />

Last but not least – das Magazin<br />

erscheint dieses Mal in einem neuen<br />

Layout. Meine Redaktionsteam-<br />

Kolleginnen Katja Breitinger (MBA<br />

2005) und Miriam Müller (IPBS<br />

2013), die mich seit Ende 2011 aus<br />

Shanghai und Puebla mit unermüdlichem<br />

Engagement unterstützen,<br />

und natürlich auch ich sind<br />

auf Euer Feedback gespannt!<br />

Das Schwerpunktthema der Juni-<br />

Ausgabe widmet sich Mittelamerika.<br />

Falls Ihr Spannendes zu berichten<br />

wisst, freuen wir uns über E-Mails<br />

an europolitan@esb-alumni.net.<br />

Wir wünschen Euch viel Spaß beim<br />

Lesen!<br />

Eure Natalia<br />

Kurz <strong>nach</strong> Redaktionsschluss<br />

erreichte uns die Nachricht, dass<br />

Prof. Dr. Schneck am 7. März als<br />

Dekan der <strong>ESB</strong> Business School<br />

wiedergewählt wurde.<br />

Herzlichen Glückwunsch!<br />

Natalia Sevastianova<br />

(<strong>ESB</strong> Business School)<br />

Europolitan Editorial 03


The aftermath of <strong>Fukushima</strong> 2011 –<br />

New impulses on alternative energy supply,<br />

realization of definite changes waiting to<br />

be delivered<br />

Interview with Jochem Kühnle (MBA 2002),<br />

taken by Katja Breitinger (MBA 2005)<br />

Where were you when the earthquake happened that<br />

damaged the <strong>Fukushima</strong> nuclear plant?<br />

I was in my office in Tokyo.<br />

Have you been at this place since then?<br />

I live in Yokohama and I still work in Tokyo.<br />

How did it feel when you returned?<br />

The trip to the office was rather difficult in the first<br />

days, but because of all the distraction, not because I<br />

was afraid to go to the office itself. However I was<br />

A walk home by foot in Yokohama<br />

04 Schwerpunkt Erneuerbare Energien – <strong>Entwicklungen</strong> <strong>nach</strong> <strong>Fukushima</strong><br />

afraid of any negative impacts especially radiated food,<br />

water, and so on. We have an 11 years old daughter<br />

and we were concerned about her health.<br />

In the first months after the disaster, every newspaper<br />

wrote about how people in Japan tried to help each other.<br />

Did this change in attitude continue?<br />

Yes, for a few to several months. It appeared that many<br />

companies and people including American and Korean<br />

celebrities were donating huge amount of money. It<br />

became even something like a competition and the total<br />

amount of donation was huge.<br />

In recent months, however, Japanese politicians do not seem<br />

to drive this change forward. How do people react to this?<br />

Japanese people usually do not question authorities, so<br />

they don’t complain, but the impact is still very strong.<br />

There were several protests at the TEPCO‘s headquarters.<br />

Demonstrations are not very common in Japan. One of<br />

our friends told me that the Buddhist Newspapers in<br />

Japan are full of articles about <strong>Fukushima</strong> and they are<br />

even criticizing the government. Religious organizations<br />

in Japan normally never get involved in politics and/or<br />

government issues, so this is a big change.<br />

During summer Japan turned down the air conditioners in order<br />

to save power. During winter this solution does not work. How<br />

are you preparing for possible power cut-offs during winter?<br />

We bought Yutampo (hot-water bottle), but if we really<br />

need to save electricity, we will go out. However, we have<br />

not heard about any plans from the government to cut<br />

down the electric power usage this winter – and luckily,<br />

the temperatures have been quite warm until now.


Jochem Kühnle<br />

(MBA 2002)<br />

Are there any changes for you and your daily life due to the<br />

disaster?<br />

We have not drunk tap water since the earthquake. We used<br />

to have Brita water filters, but now we have been buying<br />

bottled water which are imported from outside of Japan or<br />

from the western part of Japan. We are not planning to<br />

visit northern Japan, especially the areas around <strong>Fukushima</strong>.<br />

Do you intend to stay in Japan and how did <strong>Fukushima</strong> influence<br />

your decision? How about your friends?<br />

We thought about leaving Japan at the beginning, but<br />

my spouse is Japanese and she can select what to buy<br />

for eating and drinking, so we decided to stay in Japan.<br />

Some of our friends, including Germans, left. It seemed<br />

that Germans were most concerned and the majority of<br />

the non-Japanese who left were Germans. Other non-<br />

Japanese residents such as Americans, French and Australians<br />

seemed more relaxed and many of them stayed.<br />

I have not heard that any Japanese left. Even in March<br />

when nobody knew what was going to happen, few Japanese<br />

left Tokyo. For example, all my Japanese coworkers<br />

stayed in Tokyo in March.<br />

Japan - what changes came along one year after <strong>Fukushima</strong>?<br />

Neither <strong>Fukushima</strong> nor many other Nuclear Power plants<br />

are back up and running electricity production in Japan.<br />

Do people feel safe with the current situation?<br />

No nuclear power plants are safe. They should not have<br />

been invented and been in operation. We don’t feel safe<br />

until they are all gone forever. (Cooled down and sealed<br />

for our lifetime). I am not sure if the Japanese government<br />

will follow up on this procedure.<br />

Jochem Kühnle graduated from <strong>ESB</strong> in Reutlingen in 2000 – at that time Exportakademie<br />

in International Marketing.<br />

He has lived in Japan since 2008 with interruptions.<br />

He is married and has one daughter.<br />

How are the impacts discussed and what are the main topics<br />

almost a year after the disaster? Is the question of energy<br />

supply the major topic or is it that people cannot move<br />

back to the area around <strong>Fukushima</strong>?<br />

Alternative energy technology has advanced rapidly<br />

and we see them in practical use more and more, but of<br />

course <strong>Fukushima</strong> Nuclear Power Plant area is like the<br />

one in Chernobyl and nobody will be able to live there<br />

for a long long time. In general people do not talk<br />

much about this topic. People in Japan are extremely<br />

busy with their daily work and they do not seem to be<br />

involved with other things beside work.<br />

Radiation still seems to be a problem in the area close to<br />

the power plant - is the government and society prepared<br />

to really seal off the area? How will this influence the agricultural<br />

production and one major income of the population<br />

of Sendai prefecture?<br />

Radiation has been detected in numerous items such as<br />

lumber from Tohoku region (Northern Part of Honshu<br />

island including the prefectures Akita, Aomori, <strong>Fukushima</strong>,<br />

Iwate, Miyagi and Yamagata) and when they were<br />

shipped outside of Tohoku, they were sent back. We<br />

don’t know if the government and TEPCO is prepared<br />

to seal off the area constantly after they announced a<br />

stable cool down in <strong>Fukushima</strong> Power Plant. Trust in the<br />

Japanese government in this respect is very low because<br />

it seems that the government did not always disclose all<br />

facts. Tohoku was once the granary of Honshu, Japans<br />

biggest island but now, Tohoku farmers have been severely<br />

suffering from the decrease of the sales of their agricultural<br />

products. However we don’t know if they really<br />

contain radiation. We have been buying agricultural<br />

Schwerpunkt Erneuerbare Energien – <strong>Entwicklungen</strong> <strong>nach</strong> <strong>Fukushima</strong> 05


Point of evacuation in Central Tokyo (Tsukiji)<br />

products from Hokkaido, Aomori, Shizuoka and the<br />

south/west of Shizuoka, but when we go out to eat, we<br />

don’t know if we are eating radiated food.<br />

Is this a discussion that is also taken up by politics?<br />

We see the topic on Japanese news whenever change<br />

occurs, however it seems that politics are slower in<br />

taking decisions than what the Japanese people expect.<br />

In other countries - for example Indonesia - plans for nuclear<br />

power plants were abandoned. How is the situation in Japan?<br />

Some people, after they have experienced Hiroshima/<br />

Nagasaki and the <strong>Fukushima</strong>, are still not against nuclear<br />

power generation. So, even if there is no talk<br />

about new Nuclear Power Plants, there is also no fixed<br />

plan how to change to alternative energies.<br />

How will Japan meet its needs for energy supply?<br />

Through alternative energy such as solar energy and<br />

wave power.<br />

Are there alternative energy sources discussed widely to<br />

close the gap for power demand? If yes, which?<br />

We now see advertisement for solar panels much more<br />

frequently than before. But there is still a big potential<br />

06 Schwerpunkt Erneuerbare Energien – <strong>Entwicklungen</strong> <strong>nach</strong> <strong>Fukushima</strong><br />

for energy saving in Japan. Most buildings have little or<br />

no insulation. Visitors from Europe are always surprised<br />

how electricity is wasted in a country with basically no<br />

natural resources.<br />

How are the workers in <strong>Fukushima</strong> rewarded after working<br />

so hard to minimize the disaster?<br />

I don’t know how they are rewarded now, but before the<br />

earthquake, they received much higher salary than people<br />

who have similar jobs in Japan.


In Mexiko ist durch <strong>Fukushima</strong> keine<br />

Atomdebatte ins Rollen gekommen -<br />

Beobachtungen eines mexikanischen<br />

Studenten<br />

Das Interview führte Miriam Müller (IPBS 2013)<br />

Als die Katastrophe in <strong>Fukushima</strong> passiert ist, warst du<br />

ja gerade in Deutschland. Hast du am gleichen oder am<br />

nächsten Tag mit mexikanischen Freunden gesprochen?<br />

Wie haben sie reagiert?<br />

Am 11. März 2011 war ich früh im Büro und von<br />

meinen Kollegen habe ich von dem Erdbeben nahe<br />

Tokio in Japan erfahren. Zu diesem Zeitpunkt war<br />

ich bei der adidas AG in Herzogenaurach beschäftigt<br />

und wir wurden bereits durch E-Mails über die aktuelle<br />

Situation in Japan be<strong>nach</strong>richtigt. Außerdem habe<br />

ich mich im Internet über die Katastrophe genauer<br />

informiert. Der Tag auf Arbeit verlief mit einem betrübten<br />

Gefühl.<br />

Mittags erhielt ich einen Anruf von meiner Familie aus<br />

Mexiko. Wir unterhielten uns darüber, was in <strong>Fukushima</strong><br />

passiert ist. Definitiv waren wir über das Ausmaß<br />

erschrocken und verglichen es mit dem Unfall<br />

in Chernobyl, Ukraine. Auf einigen Internetseiten<br />

sozialer Netzwerke gab es etliche Freunde, die Kommentare<br />

zu diesem Vorfall veröffentlicht haben. Der<br />

Tsunami war ein allgegenwärtiges Thema in diesen<br />

Tagen.<br />

Hast du Unterschiede in der Berichterstattung über<br />

<strong>Fukushima</strong> in Mexiko und Deutschland wahrgenommen?<br />

Ja, ich habe einige Unterschiede wahrgenommen.<br />

In Mexiko hat man sich vor allem Gedanken um die<br />

Menschen gemacht, obwohl uns natürlich auch bewusst<br />

war, dass diese Katastrophe enorme Folgen für<br />

das Ökosystem hat. Im Internet und im Fernsehen<br />

konnte man verfolgen, wie Lateinamerika möglichst<br />

schnell Hilfe angeboten hat. In Deutschland und anderen<br />

Teilen Europas hat man sich mehr mit den<br />

langfristigen Auswirkungen beschäftigt, die <strong>Fukushima</strong><br />

generell und auch auf das eigene Land haben<br />

könnte.<br />

In Deutschland sind durch <strong>Fukushima</strong> große Debatten über<br />

die Atomkraft ins Rollen gekommen. Gab es eine ähnliche<br />

Entwicklung in Mexiko? Welche Themen wurden diskutiert?<br />

Nein, es gab keine Debatten über Atomenergie, notwendige<br />

Sicherheitsmaßnahmen oder Reglementierungen.<br />

Stattdessen wurden in Mexiko eher die Auswirkungen<br />

diskutiert, die <strong>Fukushima</strong> auf Menschen,<br />

Tiere, Pflanzen etc. haben könnte. Ich denke, der<br />

Hauptgrund dafür ist, dass in Mexiko im Vergleich<br />

zu Deutschland weniger Atomkraftwerke existieren.<br />

Unsere Energieversorgung basiert hauptsächlich auf<br />

Öl. Daher würde ein Unfall ähnlich wie der von BP<br />

(British Petroleum) im Jahr 2011 weitaus größere Debatten<br />

hervorrufen.<br />

Sind dir Unterschiede zwischen Deutschland und Mexiko<br />

aufgefallen, wie insgesamt mit dem Thema Energie umgegangen<br />

wird? Welche Einstellung haben die Mexikaner zur<br />

Atomenergie versus erneuerbaren Energien? Wird das<br />

Thema diskutiert oder sind sie eher gleichgültig?<br />

Ja, es gibt Unterschiede, wie mit dem Thema Energie<br />

in Deutschland und in Mexiko umgegangen wird. In<br />

Mexiko werden weniger als 5 % der Energie durch<br />

Atomkraft erzeugt. Daher steht Atomenergie nicht<br />

ständig auf unserer Tagesordnung. Vielmehr ist die<br />

Nutzung alternativer Brennstoffe, die weniger Schadstoffe<br />

erzeugen, unser Ziel.<br />

Welche erneuerbare Energiequelle scheint dir die wichtigste<br />

oder meist diskutierte in Mexiko?<br />

Auch Mexiko beschäftigt sich mit dem Thema erneuerbare<br />

Energie. Rund 23 % der Energie wird durch<br />

Wasserkraft erzeugt.<br />

Ist Energiesparen ein wahrnehmbares Thema in Mexiko,<br />

wird darüber oft gesprochen? Unsere Lehrer haben versucht,<br />

uns für das Thema Energiesparen zu sensibilisieren.<br />

Schwerpunkt Erneuerbare Energien – <strong>Entwicklungen</strong> <strong>nach</strong> <strong>Fukushima</strong> 07


Alan Cortés<br />

Zum Beispiel habe ich bereits in der Grundschule gelernt,<br />

dass Stoßlüften besser ist als die Fenster immer offen zu<br />

haben. Kannst Du dich an ähnliche Situationen zuhause<br />

oder in der Schule erinnern?<br />

In der Tat ist Energiesparen auch in Mexiko ein Thema.<br />

Denn die Ölvorkommen werden von Jahr zu Jahr<br />

knapper und sollte dieser Trend anhalten, wird es im<br />

Jahr 2040 nicht mehr ausreichend Öl geben, um den<br />

eigenen Bedarf zu decken.<br />

Seit den 1990er Jahren gab es etliche Regierungsprogramme,<br />

die den Menschen einen verantwortungsvollen<br />

Umgang mit Energie beibringen sollten. Zum<br />

Beispiel haben wir Folgendes gelernt:<br />

ß Das Tageslicht ausnutzen und Licht nur anschalten,<br />

wenn es auch notwendig ist.<br />

ß Hauptsächlich Energiesparlampen verwenden.<br />

ß Die Zimmerwände und -decken mit hellen Farben<br />

streichen, um eine bessere Lichtausnutzung zu<br />

erzeugen.<br />

ß Stecker und Geräte aus der Steckdose ziehen,<br />

wenn sie nicht benötigt werden.<br />

ß Die Kühlschranktür nur für einen möglichst<br />

kurzen Zeitraum öffnen.<br />

Dieses Jahr sind Wahlen in Mexiko. Ist Energie ein Thema<br />

im Wahlkampf?<br />

Ja, das Energie-Thema ist ein Schwerpunkt der meisten<br />

Kandidaten. Dennoch ist die rechts ausgerichtete<br />

Partei diejenige, die die Situation und Notwendigkeit<br />

für eine Lösung am deutlichsten erkennt.<br />

Alan Cortés ist 22 Jahre alt und studiert Internationale BWL an der Universidad de<br />

las Américas in Puebla, Mexiko.<br />

Er war im Wintersemester 2010/2011 als Austauschstudent an der <strong>ESB</strong> und hat<br />

anschließend ein Praktikum bei adidas in Herzogenaurach absolviert.<br />

08 Schwerpunkt Erneuerbare Energien – <strong>Entwicklungen</strong> <strong>nach</strong> <strong>Fukushima</strong><br />

Was denkst du persönlich, wie es mit dem Thema Energie<br />

und erneuerbare Energien in Mexiko weitergeht?<br />

Ich habe über das Thema <strong>nach</strong>gedacht und bin der<br />

Meinung, dass die Mexikaner sich darüber bewusst<br />

werden müssen, dass das Energieproblem größer ist,<br />

als es momentan erscheint. Wir sollten uns mehr<br />

auf erneuerbare Energien fokussieren und nicht nur<br />

kurzfristige Lösungen, wie z. B. die Suche <strong>nach</strong> alternativen<br />

Brennstoffen, in Betracht ziehen. Wir haben<br />

die Technologien, nur bräuchten wir mehr Investitionen.<br />

Alan, vielen Dank für das Gespräch.<br />

Vielen Dank, Miriam.<br />

1,0<br />

0,8<br />

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0,4<br />

0,2<br />

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800<br />

700<br />

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500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

Die extrem kalten Winterwochen im Februar waren in Bezug auf die Stromversorgung in<br />

Deutschland und ganz Europa eine wahre Herausforderung und auch ein erster Stresstest für<br />

die Stromnetze <strong>nach</strong> der deutschen Energiewende. Das deutsche Stromnetz erwies sich aber<br />

als stabil und Deutschland versorgte darüber hinaus sogar noch seine Nachbarn mit Strom –<br />

allen voran das Atomstromland Frankreich. Die Energiewende birgt zwar viele Risiken und<br />

stellt den Markt vor einige Herausforderungen, aber im Dunkeln sitzen wir trotzdem nicht!<br />

Die Herausforderungen der Energiewende<br />

aus Sicht des Marktes<br />

Von Katja Mayer (IPBS 1989)<br />

<strong>Fukushima</strong> stellt zweifelsohne eine Zäsur in der deutschen<br />

Energiepolitik dar. Die politische Entscheidung,<br />

aus der Atomenergie auszusteigen, hat erhebliche Auswirkungen<br />

auf die physische Stromversorgung des Landes,<br />

sowohl was die Bereitstellung selbst wie auch die<br />

Effizienz und Verteilung über die Netze betrifft.<br />

Bruttostromerzeugung in Deutschland <strong>nach</strong> Energieträgern<br />

547 TWh<br />

17<br />

19<br />

36<br />

141<br />

152<br />

171<br />

11<br />

620 TWh<br />

23<br />

102<br />

85<br />

116<br />

140<br />

147<br />

1990 2010<br />

Quelle: Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen<br />

8<br />

Übrige Energieträger<br />

Erneuerbare<br />

Energieträger<br />

Mineralölprodukte<br />

Erdgas<br />

Steinkohle<br />

Kernenergie<br />

Braunkohle<br />

Für die Versorgung ist klar, dass die weggefallenen<br />

Atomkraftkapazitäten nicht mit fossilen Energieträgern<br />

ersetzt werden sollen. Stattdessen sollen die erneuerbaren<br />

Energien massiv aufgestockt werden, gleichzeitig muss<br />

selbstverständlich die Nutzung der Energie effizienter<br />

werden. Dies steht in völligem Einklang mit den drei<br />

wesentlichen europäischen Richtlinien in diesem Kontext:<br />

der Energy Efficiency Directive, der Emissions<br />

Trading Directive und der Renewable Energy Directive.<br />

Es entsteht ein Zieldreieck „Sicherheit, Wettbewerbsfähigkeit,<br />

Nachhaltigkeit“, das Folgendes voraussetzt:<br />

Diversifizierung der Energiequellen, kostengünstige<br />

Energiebereitstellung für den Verbraucher und klimafreundliche<br />

Produktion.<br />

Mit der neuen Dynamik und Bedeutung, die die erneuerbaren<br />

Energien durch die Energiewende erfahren, steigt<br />

die Herausforderung, diese Energieträger auch in den<br />

Energiemarkt zu integrieren oder anders ausgedrückt: auch<br />

diese Energieträger mit dem Prinzip von Angebot und<br />

Nachfrage in Einklang zu bringen.<br />

Worin liegt die Schwierigkeit, erneuerbare<br />

Energien in die Stromversorgung und<br />

-vermarktung zu integrieren?<br />

Vereinfacht kann gesagt werden, dass die Potenziale<br />

der Wind- und Solarkraft regional ungleich verteilt<br />

sind. Erzeugung von Windenergie findet eher im Norden<br />

Deutschlands statt, Solarenergie dagegen stammt<br />

tendenziell aus dem Süden. Für einen Ausgleich der<br />

schwankenden und eingeschränkt prognostizierbaren<br />

Schwerpunkt Erneuerbare Energien – <strong>Entwicklungen</strong> <strong>nach</strong> <strong>Fukushima</strong> 09


Grenzüberschreitende Strommärkte<br />

Interim Tight Volume Coupling (ITCV)<br />

zwischen zentral-westeuropäischem<br />

und nordischem Markt (seit 9.11.2010)<br />

Market Coupling Zentralwesteuropa<br />

(CWE MC) umfasst ehemaliges trilaterales<br />

Market Coupling von Frankreich und Benelux<br />

(21.11.2006–8.11.2010) und Deutschland<br />

(seit 9.11.2010)<br />

Nordischer Markt (Market Splitting) mit<br />

Deutschland gekoppelt (abgelöst durch ITCV<br />

seit 9.11.2010)<br />

Market Splitting von Spanien und Portugal<br />

Market Coupling von Tschechien und Slowakei<br />

Quelle: Bundesnetzagentur<br />

Erzeugung erneuerbarer Energien ist deshalb eine Anpassung<br />

des Versorgungssystems notwendig. Die Erweiterung<br />

und Integration der Stromnetze ist dringend<br />

erforderlich.<br />

Genau in diesen Schwankungen und den impliziten<br />

Schwierigkeiten der exakten Erzeugungsprognose liegt<br />

natürlich auch die Problematik der Vermarktung: Das<br />

schwankende Angebot an Energie muss exakt auf die<br />

ebenfalls fluktuierende Nachfrage abgestimmt sein.<br />

Anders ausgedrückt: die Feinabstimmung der bedarfsgerechten<br />

Lieferung von Strom für den morgigen und<br />

heutigen Tag, der sogenannte Day-Ahead- und der Intraday-Handel,<br />

sowie die Zurverfügungstellung von<br />

Regelenergie, zusätzliche Kapazitäten, die innerhalb<br />

von Minuten zu- und abgeschaltet werden können,<br />

muss präziser und flexibler werden. Regelenergie wird<br />

nicht an der Börse gehandelt, dafür aber Day-Ahead-<br />

und Intraday-Kontrakte.<br />

Welche Rolle spielt die Börse?<br />

Zunächst ermöglicht die Börse, in diesem Fall die EPEX<br />

SPOT 1 mit Sitz in Paris, seit 2010 die Vermarktung von<br />

EEG-Strom über ihren Handelsplatz mit dem Ziel der<br />

Annäherung des EEG-Ausgleichssystems an den Markt. 2<br />

10 Schwerpunkt Erneuerbare Energien – <strong>Entwicklungen</strong> <strong>nach</strong> <strong>Fukushima</strong><br />

Dies ist klar ein politischer Auftrag, um die Wirkung<br />

des Ausbaus erneuerbarer Energie in Deutschland transparent<br />

zu machen und die Erneuerbaren stärker in den<br />

Markt zu integrieren. Iris Weidinger, Vorsitzende des<br />

Board of Directors der EPEX SPOT, betonte auf einer<br />

Veranstaltung der Bundesnetzagentur im Juli 2011, dass<br />

die Vermarktung von EEG-Strom reibungslos verläuft<br />

und der Marktpreis für elektrische Energie nicht beeinflusst<br />

wird. Es kam bislang zu keinerlei Marktverwerfungen.<br />

Gleichzeitig ist das Auktionsvolumen an der<br />

Börse aufgrund der EEG-Vermarktung deutlich angestiegen.<br />

Darüber hinaus bietet die Börse dem Großhandel Möglichkeiten<br />

flexibler und sehr kurzfristiger Bereitstellung<br />

von Energie. Im Intraday-Markt werden <strong>nach</strong> Schluss<br />

des Day-Ahead-Handels noch kurzfristige Geschäfte getätigt,<br />

um beispielsweise auf Abweichungen der Last (Nachfrage)<br />

von der Prognose oder auf Ausfälle von Kraftwerksblöcken<br />

reagieren zu können und die Fahrplanabweichung<br />

zu reduzieren. Die EPEX SPOT-Strombörse<br />

ermöglicht Intraday-Geschäfte noch bis zu 45 Minuten<br />

vor Lieferung. Im OTC-Handel können bei Kraftwerksausfällen<br />

– regelzonenübergreifend – noch bis zu 15 Minuten<br />

vor Lieferbeginn Geschäfte abgeschlossen werden. Regel-


Katja Mayer (IPBS 1989)<br />

zonenintern können Abweichungen von Last und Prognose<br />

noch bis zum folgenden Werktag um 16 Uhr ausgeglichen<br />

werden.<br />

So kann Strom aus fluktuierenden Energiequellen in<br />

den Markt integriert werden, wenn konventionelle Kapazitäten<br />

intelligent zu- und abgeschaltet und der Day-<br />

Ahead- und Intraday-Markt klug genutzt werden. Neben<br />

einem auf erneuerbare Energien abgestimmten Marktdesign<br />

muss die Vollendung des Energiebinnenmarktes<br />

bis Ende 2014 (Ziel) und somit die konsequente europäische<br />

Integration der Energiemärkte weiterhin von<br />

höchster Priorität sein. Hierzu gehört auch die europaweite<br />

marktbasierte Systemintegration von erneuerbaren<br />

Energien.<br />

Deutschland spielt allein aufgrund seiner geografischen<br />

Lage eine zentrale Rolle im europäischen Stromverbund.<br />

Gerade auch vor diesem Hintergrund wurde vor<br />

vier Jahren die bereits oben genannte EPEX SPOT als<br />

deutsch-französische Strombörse gegründet. Die Börse<br />

engagiert sich sehr stark für die Kopplung der europäischen<br />

Strommärkte. Das Ziel ist die Optimierung des<br />

Zuteilungsprozesses von Kapazitäten an den Grenzkuppelstellen,<br />

der Voraussetzung für den Im- und Export<br />

von Strom zwischen Marktgebieten. Durch die stärkere<br />

Nutzung von erneuerbaren Energien gewinnt auch dieser<br />

Faktor zunehmend an Bedeutung. Monitoring-Berichte<br />

der Bundesnetzagentur zeigen, dass Deutschland<br />

direkt <strong>nach</strong> dem Atomkraftmoratorium zeitweise vom<br />

Katja Mayer ist Expertin für Corporate Sustainability und Energiemärkte, im Speziellen<br />

für den Handel mit CO2-Emissionsrechten <strong>nach</strong> dem Kyoto-Protokoll. Seit<br />

Juni 2011 sitzt sie im Aufsichtsrat der EEX – European Energy Exchange in Leipzig.<br />

Seit ihrem <strong>ESB</strong>/CESEM-Abschluss 1989 hat Katja an vielen internationalen Projekten<br />

innerhalb renommierter Organisationen mitgewirkt und war als selbstständige<br />

Beraterin insbesondere für Unternehmen des Finanzdienstleistungssektors<br />

tätig. Sie leitet Workshops, moderiert Diskussionen und hält Vorträge zu ihren<br />

Kernthemen Internationales, Nachhaltigkeit und Projektmanagement. Außerdem<br />

ist sie engagiertes Mitglied der Junior Chamber International (JCI). 2000 gründete<br />

sie die Unternehmensberatung KM Networks GmbH.<br />

Katja wohnt mit ihrer Familie im Rhein-Main-Gebiet.<br />

Nettoexporteur zum Nettoimporteur von Strom wurde.<br />

Dagegen ist Deutschland bei Gutwetterlagen – sprich<br />

viel Wind und viel Sonne – weiterhin Exporteur von<br />

Strom. Das kann auch untertags sehr schnell wechseln.<br />

Anders ausgedrückt: Energiemärkte können nicht<br />

mehr national isoliert betrachtet werden.<br />

Die Energiewende birgt einige Herausforderungen.<br />

Auch die Börse versteht sich als Teil der Lösung und<br />

hat sich folgende Ziele gesetzt:<br />

ß Märkte zu erhalten, wo sie bereits existieren und<br />

weiterhin sinnvoll sind<br />

ß Märkte zu ermöglichen, wo Angebot und Nachfrage<br />

vorhanden sind<br />

ß Märkte zu erweitern, wo neue Marktziele Anpassungen<br />

erfordern<br />

In diesem Sinne: Lasst uns weiter das Neue wagen,<br />

auch wenn es zunächst als undenkbar gilt!<br />

1 Die EPEX SPOT ist eine Tochtergesellschaft der EEX – European Energy<br />

Exchange in Leipzig sowie der französischen Strombörse Powernext.<br />

Sie ermöglicht den Handel mit Standardkontrakten für die physische Lieferung<br />

von Strom innerhalb der österreichischen, französischen,<br />

deutschen bzw. schweizerischen Übertragungsnetze.<br />

2 EEG steht für Erneuerbare-Energien-Gesetz. Das EEG enthält eine<br />

Mindestpreisregelung, die den Ausbau von erneuerbaren Energien<br />

fördern soll. Im Handel an der Börse muss diese Subvention dann wieder<br />

ausgeglichen werden, um Marktverzerrungen zu vermeiden.<br />

Schwerpunkt Erneuerbare Energien – <strong>Entwicklungen</strong> <strong>nach</strong> <strong>Fukushima</strong> 11


Im Energiekonzept von Herbst 2010 waren die deutschen Kernkraftwerke seitens der Bundes-<br />

regierung noch als unerlässliche Brücke in das Zeitalter der regenerativen Energieerzeugung<br />

bezeichnet worden. Infolge eines verheerenden Tsunamis an Japans Ostküste im März 2011<br />

folgte jedoch nur sechs Monate später die eilige Kehrtwende in der deutschen Energiepolitik.<br />

Kernkraft in Deutschland – eine Kehrtwende<br />

Von Thorsten Nickola (MBA Bundeswehr 2008)<br />

In Japan verloren Zehntausende Menschen Obdach,<br />

Besitz und schlimmstenfalls ihr Leben durch die Naturkatastrophe.<br />

Die Deutschen hingegen verloren während<br />

der <strong>nach</strong>folgenden Havarie des Kernkraftwerks <strong>Fukushima</strong><br />

Daiichi ihr Vertrauen in die Kerntechnik. Unter dem<br />

Eindruck einer intensiv dramatischen und emotionalen<br />

Berichterstattung deckten sich nicht wenige mit Jodtabletten,<br />

Schutzmasken und Geigerzählern ein.<br />

Eine große Skepsis gegenüber der Kernenergie war in<br />

Teilen der Bevölkerung aber bereits vor den Ereignissen<br />

des Jahres 2011 verankert. Obwohl die deutschen Kernkraftwerke<br />

über Jahrzehnte hinweg mehr als 30 % des<br />

Energiebedarfs zu günstigen Gestehungskosten deckten<br />

und wegen ihrer Sicherheit und Zuverlässigkeit international<br />

große Anerkennung fanden, so gab es hierzulande<br />

eine weitreichende Verunsicherung hinsichtlich der<br />

realistischen Einschätzung der mit der Kernenergie verbundenen<br />

Gefahren. Die Verschleppung der Endlagerfrage<br />

trug dabei nicht zur Vertrauensbildung bei. Im<br />

Gegenteil: Auch <strong>nach</strong> einer langen und sicheren Betriebsbewährung<br />

konnte keine ausreichende Akzeptanz für<br />

die heimische Kerntechnik erreicht werden. Vielmehr<br />

reduzierte man die einstige Hochtechnologie zur Projektionsfläche<br />

alternativer Weltanschauungen und zum Spielball<br />

politischer Ambitionen.<br />

Trotz schwieriger Rahmenbedingungen hielten die deutschen<br />

Energieversorger an der Kernenergie fest, da die<br />

hochqualifizierten Mitarbeiter unter strenger behördlicher<br />

Aufsicht und auf Grundlage des restriktiven deutschen<br />

Atomgesetzes für ein Höchstmaß an Sicherheit bürgen.<br />

Vor dem Hintergrund der Ölkrisen der späten 1970er<br />

Jahre spielten beim raschen Ausbau der Kernenergie<br />

insbesondere Aspekte der Wirtschaftlichkeit und der<br />

12 Schwerpunkt Erneuerbare Energien – <strong>Entwicklungen</strong> <strong>nach</strong> <strong>Fukushima</strong><br />

Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern, eine entscheidende<br />

Rolle.<br />

Rund 30 Jahre später ist das mittelfristige Ende der<br />

Kernenergie in Deutschland besiegelt. Nach einem<br />

dreimonatigen Moratorium werden im Sommer 2011<br />

zunächst acht Kernkraftwerke mit einer Erzeugungsleistung<br />

von mehr als 8.800 Megawatt dauerhaft abgeschaltet.<br />

Die verbleibenden neun Kernkraftwerke erhalten<br />

klare Laufzeitbegrenzungen.<br />

Nach derzeitigem Stand geht im Jahr 2022 Neckarwestheim<br />

II als letztes der deutschen Kernkraftwerke<br />

vom Netz. Bis dahin gilt es, sukzessive jährlich über 140<br />

Milliarden Kilowattstunden an elektrischer Energie aus<br />

konventionellen oder regenerativen Quellen zu erzeugen,<br />

zu importieren oder bestenfalls einzusparen.<br />

International hat <strong>Fukushima</strong> ein intensives Nachdenken<br />

über die notwendigen Maßnahmen zur weiteren Erhöhung<br />

der Sicherheit kerntechnischer Anlagen ausgelöst.<br />

Eine mit der deutschen Energiewende vergleichbare<br />

energiepolitische Umkehr blieb jedoch aus, die Kernenergie<br />

ist in vielen Ländern weiterhin essenzieller<br />

Bestandteil langfristiger Erzeugungsstrategien. Beispielsweise<br />

möchte Großbritannien in den kommenden Jahren<br />

sukzessive seinen Bestand an Kernkraftwerken erneuern.<br />

China, Frankreich und Finnland bauen zurzeit an einer<br />

fortgeschrittenen Generation weiterentwickelter Kernkraftwerke<br />

und auch Polen plant den raschen Einstieg<br />

in die Kernenergie. Die international tätigen Hersteller<br />

dieser neuen Technologiegeneration werben dabei regelmäßig<br />

mit sicherheitstechnischen Spezifikationen, welche<br />

in deutschen Anlagen bereits seit Jahrzehnten erfolgreich<br />

eingesetzt werden.


Thorsten Nickola<br />

(MBA Bundeswehr 2008)<br />

Unabhängig von einer ideologischen Debatte erwarten<br />

Verbraucher, Gewerbe und Industrie zu Recht neben<br />

wettbewerbsfähigen Energiepreisen eine dauerhaft hohe<br />

Versorgungssicherheit. Um diese Erwartungen erfüllen zu<br />

können, benötigt die Energiewirtschaft wiederum politisch<br />

stabile Rahmenbedingungen und Planungssicherheit<br />

für ihre oft milliardenschweren Investitionsentscheidungen,<br />

egal ob es sich dabei um den Umbau der Transportnetze,<br />

langfristige Lieferverträge oder den Neubau<br />

von Erzeugungskapazitäten handelt. Klar ist auch, dass<br />

die heute stark subventionierten Formen regenerativer<br />

Energieerzeugung nur dann dauerhaft bestehen können,<br />

wenn sie mittelfristig <strong>nach</strong> Kürzung der entsprechenden<br />

Ausgleichszahlungen wirtschaftlich weiterbetrieben<br />

werden können.<br />

Die deutschen Energieversorgungsunternehmen haben<br />

zurückliegend die Kernenergie nicht als per se zu verteidigendes<br />

Kulturgut, sondern als eines von mehreren<br />

Standbeinen in einem ausgewogenen Erzeugungsmix<br />

betrachtet. Nun, da es dieses Standbein kurzfristig zu<br />

ersetzen gilt, stellt man sich auf die neue Situation ein.<br />

Die bereits vor der Energiewende begonnenen Aktivitäten<br />

zum Ausbau erneuerbarer und zum Ersatz konventioneller<br />

Kraftwerke durch modernere Anlagen mit höherem<br />

Wirkungsgrad wurden intensiviert. Parallel dazu sind<br />

die komplexen Planungen für den jahrzehntelangen<br />

milliardenteuren Rückbau der vorzeitig abgeschalteten<br />

Kernkraftwerke angelaufen.<br />

Es bleibt zu wünschen, dass sich die der übereilten<br />

deutschen Energiewende zugrunde liegenden Erwartungen<br />

in die Leistungsfähigkeit der Erneuerbaren Energien<br />

erfüllen. Der weitere Ausbau dieser eleganten und<br />

Thorsten Nickola (35) ist Absolvent des zweiten International MBA für Offiziere<br />

2008, einer Kooperation der <strong>ESB</strong> und der Universität der Bundeswehr München.<br />

Seit 2009 ist er in verschiedenen Querschnittsfunktionen für die EnBW Kernkraft<br />

GmbH tätig, zuletzt als Referent des Fachbereichs Nukleartechnik. Er lebt<br />

mit seiner Familie in Karlsruhe.<br />

<strong>nach</strong>haltigen Form der Energieerzeugung ist grundsätzlich<br />

zu begrüßen, soweit die wirtschaftliche Verhältnismäßigkeit<br />

gegeben ist.<br />

Ein international erfahrener, kernkraftkritischer Energieexperte<br />

äußerte sich während eines energiewirtschaftlichen<br />

Fachvortrags im Dezember 2011 in dieser<br />

Frage wie folgt: „Wenn ich mit meinen britischen Studenten<br />

die deutsche Energiepolitik behandle, sagen sie<br />

mir gleich, dass diese Energiewende nicht funktionieren<br />

wird. Später kommen aber nicht wenige zu dem Schluss:<br />

Wenn überhaupt jemand eine solche Energiewende schaffen<br />

kann, dann sind es die Deutschen.“<br />

Kernkraftwerk Philippsburg.<br />

Die Kernkraftwerke Philippsburg und Neckarwestheim<br />

produzierten im Jahr 2010 über 50 % des Strombedarfs<br />

des Landes Baden-Württemberg.<br />

Schwerpunkt Erneuerbare Energien – <strong>Entwicklungen</strong> <strong>nach</strong> <strong>Fukushima</strong> 13


We still have those terrible images in our mind: first the incredible strong earthquake that hit<br />

Japan in March 2011, followed by the devastating Tsunami – and to make things worse – the<br />

nuclear accident at <strong>Fukushima</strong>, caused by the Tsunami following the earthquake. The accident<br />

hat been considered by many to a be a game changer in the energy sector.<br />

Solar Energy after <strong>Fukushima</strong>’s Nuclear<br />

Accident<br />

By Carlos Rivera (MBA 2008)<br />

It is true that Germany’s Government – anticipating a<br />

voter’s uproar – reacted promptly (too promptly some<br />

say) and decided to bring forward by several years the<br />

complete cease of local nuclear energy production. And<br />

it is also true that the safety aspects of nuclear plants<br />

is being questioned world-wide, including nuclear-energy-friendly<br />

France. But what happened to the solar sector?<br />

Has the nuclear accident triggered a world-wide<br />

solar boom as expected by proponents of alternative energy?<br />

Technically, the solar sector is divided in two different<br />

technologies: photovoltaic (PV) and thermoelectric<br />

(also known as CSP: Concentrated Solar Power).<br />

Photovoltaic<br />

This is the technology one normally thinks of when we<br />

talk about solar energy – we see the panels increasingly<br />

on numerous roof toops through the city and country-<br />

14 Schwerpunkt Erneuerbare Energien – <strong>Entwicklungen</strong> <strong>nach</strong> <strong>Fukushima</strong><br />

side. The panels consist of semiconductor materials, such<br />

as silicon; when sunlight hits the surface a voltage difference<br />

is generated which in turn creates electric power.<br />

The disadvantage of this technology lies mainly in none<br />

existing energy storage possibilities (battery storage is<br />

still too expensive). As a consequence, the power generation<br />

is decoupled from the power consumption. Power<br />

is being generated when the sun is shining and not<br />

necessarily when power is needed. This has serious impacts<br />

on the electric power grid, which of not compensated,<br />

has serious implications on the system stability.<br />

From the cost perspective, this technology has gone a<br />

very long way, currently reaching about 1 USD per 1 Watt<br />

(module prices). This is still more expensive than wind<br />

energy, but it is a small fraction of what it used to cost<br />

some years ago.<br />

The module prices are still falling and the target of reaching<br />

grid parity looks nearer than ever (of course, it<br />

depends on the location). However, it has not been reached<br />

yet and the projects are only possible thanks to<br />

the generous subventions by public institutions. These<br />

subventions are questioned in the course of the evolving<br />

sovereign debt crisis around the world as affected countries<br />

try to reduce their budget deficit – partly through<br />

the reduction of the subventions for technology mentioned.<br />

This has been the case of Spain, Germany and<br />

the US – the main markets for PV.<br />

Increased production capacity not met by current demand,<br />

shows its effects on decreasing prices and enhances<br />

consolidation within the industry:<br />

ß BP decided to leave the market, due to lack of profits;<br />

ß Isofoton (Spain), Solon (Germany), Solyndra


Carlos Rivera<br />

(MBA 2008)<br />

(USA) already filed for creditor protection and<br />

many believe Q-Cells and Conergy (both Germany)<br />

will follow soon;<br />

ß Suntech Power (the world largest PV manufacturer)<br />

has already announced losses for 2011.<br />

It is clear that the PV industry is currently undergoing<br />

a drastic consolidation. No sign of the expected solar<br />

boom after <strong>Fukushima</strong>’s accident.<br />

Thermoelectric (CSP)<br />

Even though this technology uses the sun power, it<br />

works much differently than PV. A special medium,<br />

such as oil, water or molten salt, is heated up by the<br />

sunlight. The heat in the medium is later used for driving<br />

a turbine and producing electricity.<br />

The main advantage of this technology lies within the<br />

relatively cheap storage system, that can be integrated<br />

easily: Projects Andasol 1, 2 and 3 in Spain already<br />

provide 6 hours of storage capacity; Gemasolar (Spain)<br />

is already capable of generating electricity for 24 hours<br />

continuously – just from solar power. This has enormous<br />

advantages for the electric power grid, since the<br />

dispatch of the energy can be planned. However this<br />

technology is currently more expensive than PV. And<br />

this is the reason, why several projects in the US have<br />

switched from CSP to PV, being Blythe Project (1.000<br />

megawatt output power) the most striking one. To improve<br />

commercial viability, the CSP industry is working<br />

hard on cost reductions, regarded pivotal as far as the<br />

competition against PV is concerned. The bankruptcy<br />

of Solar Millennium shows how difficult this market<br />

has become.<br />

Like PV, CSP has been drastically hit by reductions in<br />

the subventions from the Spanish Government (reducing<br />

feed-in tariffs and limiting the amount of projects)<br />

as well as from the US Government (the Loan Guarantee<br />

Program ended last September). Meanwhile, four<br />

big projects are being built in the US: Ivanpah (392<br />

Since completing his MBA in 2008, Carlos Rivera Willeke is working in the area of<br />

solar thermal power plants (CSP). Besides this professional interest, he pursues his<br />

hobbies cooking and soccer and spends time with his growing family.<br />

MW) by Brightsource, Solana (289 MW) and Mojave<br />

Solar Project (250 MW) by Abengoa and Tonopah (110<br />

MW) by Solar Reserve. Nevertheless, the future remains<br />

very unclear. Can CSP engage in effective cost reduction<br />

so that it can successfully compete? Like PV, there<br />

has not been a solar boom for CSP projects after the<br />

accident at <strong>Fukushima</strong>.<br />

Despite of the current negative environment, the future<br />

of the power generation belongs definitely to the renewable<br />

energies, in which solar energy will play a<br />

central role. The main question is, how fast can the<br />

required technologies be developed, principally in<br />

terms of grid stability and cost effectiveness.<br />

Illustration of a Concentrating Solar Power Tower Plant<br />

Copyright: U.S. Department of Energy / NREL 1996<br />

Illustration of a Concentrator Solar Power Plant<br />

(“Parabolic Trough Plant”)<br />

Copyright: U.S. Department of Energy / NREL 1996<br />

Schwerpunkt Erneuerbare Energien – <strong>Entwicklungen</strong> <strong>nach</strong> <strong>Fukushima</strong> 15


Für den Europolitan stellt Michael Heck (MBA 2002), seit 2010 Vice President<br />

Sales & Marketing, Member of Executive Board bei der DEGERenergie GmbH das<br />

Unternehmen vor.<br />

Solarstrom lokal intelligent erzeugen!<br />

Von Michael Heck (MBA 2002)<br />

Der Grundstein für die Firma DEGERenergie wurde in<br />

den 1990er Jahren in Portugal gelegt. Obwohl über das<br />

Grundstück des Feriendomizils von Familie Deger eine<br />

Stromleitung lief, war anfangs aufgrund bürokratischer<br />

Hürden kein Anschluss an das öffentliche Stromnetz<br />

möglich. Als praktischer Schwabe installierte Artur<br />

Deger eine damals noch sehr teure Photovoltaik-Anlage.<br />

Um die bestmögliche Stromversorgung zu gewährleisten,<br />

montierte er die Anlage auf ein drehbares<br />

Drahtgestell, welches sich von Hand zur Sonne ausrichten<br />

ließ. Aber nun will man ja nicht die ganzen Ferien<br />

damit verbringen, eine Photovoltaikanlage der Sonne<br />

<strong>nach</strong>zuziehen, um die bestmögliche Stromausbeute zu<br />

bekommen. Er entwickelte und installierte bald zusätzlich<br />

einen Sensor und eine Steuerung.<br />

Im Mai 1999 entdeckte Artur Deger so zufällig das Maximum<br />

Light Detection-Prinzip: Blauer Himmel – das<br />

Solarsegel steht perfekt im rechten Winkel zur Sonne.<br />

Als Wolken aufziehen, fährt die Anlage in die Waagrechte.<br />

Artur Deger positioniert sie von Hand wieder in<br />

Richtung Sonne, die hinter den Wolken steht. Die Anlage<br />

läuft sofort wieder in die Waagrechte.<br />

Eine Ertragsmessung bringt ein erstaunliches Ergebnis:<br />

Bei Bewölkung wird mehr Strom erzeugt, wenn die<br />

Anlage nicht auf die Sonne gerichtet ist. Der Sensor<br />

hatte das System automatisch in diese Position gefahren.<br />

Die Maximum Light Detection-Technologie (MLD) war<br />

geboren.<br />

Mit der Entdeckung der MLD-Technologie kam natürlich<br />

auch die Frage auf, ob man eine so einfache und effiziente<br />

Technologie kommerziell umsetzen könnte. Man<br />

konnte! In der Zwischenzeit ist sie so ausgereift, dass<br />

die Erträge von solaren Kraftwerken durch „intelligente“<br />

Steuerung erheblich gesteigert werden können. Da-<br />

16 Schwerpunkt Erneuerbare Energien – <strong>Entwicklungen</strong> <strong>nach</strong> <strong>Fukushima</strong><br />

bei werden die Solarmodule immer am energiereichsten<br />

Punkt am Himmel ausgerichtet. Die mit einem solchen<br />

System – dem DEGERconnector – ausgerüsteten Anlagen<br />

nennt man Nachführanlagen. So erzielen MLD-geführte<br />

Solaranlagen bis zu 45 % mehr Ertrag als starr installierte<br />

Systeme – in Spitzen liegt dieser Wert sogar noch<br />

deutlich höher. In Kanada wurden sogar bis zu 70 %<br />

Mehrertrag gemessen (siehe Grafik 1). Damit wird die<br />

Nutzung von Solarenergie auch in Gegenden wirtschaftlich,<br />

die nicht immer nur strahlend blauen Himmel haben,<br />

sondern auch in schneereichen Ländern wie Kanada<br />

lässt sich ein deutlicher Mehrertrag erwirtschaften (siehe<br />

Grafik 2).<br />

Von einem Urlaubsgrundstück in Portugal <strong>nach</strong> Horb:<br />

Das Familienunternehmen DEGERenergie GmbH hat<br />

sich auf dem internationalen Markt etabliert und beschäftigt<br />

heute etwa 60 Personen im eigenen Haus,<br />

weitere 340 sind bei Zulieferern tätig.<br />

Dies gelang nur mit dem Schritt in internationale Märkte.<br />

Neben der Produktion am Hauptsitz in Deutschland betreibt<br />

DEGERenergie derzeit eigene Produktionsstätten<br />

in Ontario (Kanada), USA und Australien. Vertriebsniederlassungen<br />

befinden sich in Griechenland, Spanien<br />

und USA. Ein Büro in Australien ist im Aufbau.<br />

Außerdem wird ständig daran gearbeitet, die Nachführanlagen<br />

noch effizienter zu gestalten, um das weltweit<br />

größte Produktportfolio für ein- und zweiachsige solare<br />

Nachführsysteme weiter auszubauen. Mit ihrer patentierten<br />

Maximum Light Detection- oder MLD-Technologie ist<br />

die DEGERenergie ein typischer „Hidden Champion“.<br />

Dabei zeigen heute über 47.000 installierte Systeme in<br />

mehr als 46 Ländern die entscheidenden Vorteile dieser<br />

Technologie. Aufgrund der höheren Ertragskraft lohnt


Grafik 1<br />

Grafik 2<br />

Michael Heck (MBA 2002)<br />

es sich auch in Gegenden mit geringerer Sonneneinstrahlung,<br />

diese Systeme zu installieren – so wurden<br />

auch schon viele Projekte in Deutschland umgesetzt.<br />

Ein Beispiel dafür kann man auf der ehemaligen Mülldeponie<br />

in Horb-Rexingen besichtigen.<br />

Für die Zukunft wird ein immer größerer Anteil von<br />

Solarenergie für den Energiemix prognostiziert. Dazu<br />

müssen nicht nur neue Anlagen installiert werden, sondern<br />

auch die Erträge der Anlagen müssen immer weiter<br />

maximiert werden. Die fossilen Energieträger geraten<br />

nicht nur durch die hohen CO2-Emissionen in die<br />

Kritik, auch ihre Ausbeutung wird immer schwieriger.<br />

Fossile Energie wird dadurch immer teurer. So gleichen<br />

sich die Erzeugungskosten an und die Netzparität – der<br />

Preis für Solarstrom entspricht dem Preis für den Strom,<br />

der aus den öffentlichen Netzen eingespeist wird – wird<br />

in vielen Ländern Realität, zum Beispiel in Italien und<br />

Deutschland. In den kommenden Jahren werden sich<br />

immer mehr Märkte in den verschiedenen Regionen der<br />

Erde in diese Richtung entwickeln.<br />

Deutschland spielt durch die geplante Energiewende<br />

weltweit eine Vorreiterrolle, an deren Aktivitäten sich<br />

andere Länder orientieren.<br />

Speziell für ländliche oder Gegenden mit schwierigen<br />

natürlichen Voraussetzungen gewinnen die Themen<br />

Selbstversorgung und Eigenverbrauch der dezentral<br />

erzeugten Energie auch an Bedeutung. Wenn die Anschlusskosten<br />

an ein öffentliches Netz sehr hoch sind<br />

oder die Umsetzung schwierig ist, haben Solaranlagen<br />

den Vorteil, dass der Strom dort produziert wird, wo er<br />

verbraucht wird. Diese <strong>Entwicklungen</strong> wird die DEGERenergie<br />

auch in Zukunft mitgestalten.<br />

Schwerpunkt Erneuerbare Energien – <strong>Entwicklungen</strong> <strong>nach</strong> <strong>Fukushima</strong> 17


Investitionen in Erneuerbare Energien helfen, eine unabhängige, kostengünstige und um-<br />

weltfreundliche Energieversorgung für Morgen aufzubauen. Zudem bieten diese Investiti-<br />

onen auch attraktive Renditen, wie dieser Artikel am Beispiel Windenergie verdeutlicht.<br />

Investition in Windenergie<br />

Von Daniel Bussin (IPBS 2006)<br />

Schon während meines Studiums hat mich <strong>nach</strong>haltige<br />

Entwicklung begeistert. Seitdem fokussiere ich meine<br />

Arbeit auf diesen Bereich. Noch immer ist das Primärziel<br />

vieler Unternehmen, eine marktbeherrschende Stellung<br />

einzunehmen. Dabei werden wirtschaftliche, politische<br />

und gesellschaftliche Strukturen geschaffen, um den<br />

Zugang zu Rechten, Informationen, Rohstoffen, Waren<br />

und Dienstleistungen zu kontrollieren und überhöhte<br />

Preise durchsetzen zu können. Das hat zur Folge, dass<br />

die Natur und die Gesellschaft für diese Zwecke schonungslos<br />

ausgebeutet werden. Erneuerbare Energien<br />

(EE) haben das Potenzial, einige solcher Strukturen implodieren<br />

zu lassen. Menschen werden unabhängiger,<br />

wenn sie mit EE dezentral und kostengünstig ihre eigene<br />

Energie produzieren. Zudem schonen viele Formen von<br />

EE Ressourcen und schützen das Klima, was für den<br />

Fortbestand der Menschheit auf unserem Planeten ein<br />

wichtiger Faktor ist. Bis Mitte dieses Jahrhunderts werden<br />

EE den größten Anteil an der Energieversorgung ausmachen.<br />

Es macht mich froh, mit meiner Arbeit zu diesem<br />

Wandlungsprozess beitragen zu können. Bei EE handelt<br />

es sich um einen <strong>nach</strong>haltigen Wachstumsmarkt. Dabei<br />

bieten EE auch attraktive Investitionsmöglichkeiten,<br />

wie ich am Beispiel von Windenergie zeigen will.<br />

Die folgende Grafik zeigt die vier Marktsegmente, bei<br />

denen im Windgeschäft Geld verdient wird. Die genannten<br />

Werte sind grobe Erfahrungswerte für On-Shore<br />

(Festland)-Installationen und können von Projekt zu<br />

Projekt variieren.<br />

Projektentwicklung<br />

Bau Betrieb<br />

1. 2. 3.<br />

4.<br />

Windkraftanlagen-Herstellung<br />

18 Schwerpunkt Erneuerbare Energien – <strong>Entwicklungen</strong> <strong>nach</strong> <strong>Fukushima</strong><br />

1. Das erste Marktsegment ist die Projektentwicklung.<br />

Diese schafft die Grundlagen für Errichtung<br />

und Betrieb eines Windparks. Sie dauert bis zu fünf<br />

Jahre und ist abgeschlossen, wenn das Projekt finanzierungsfähig<br />

ist. Ein Projekt kann dann finanziert<br />

werden, wenn es die folgenden Kriterien erfüllt:<br />

1. Landsicherung, 2. Wirtschaftlichkeit, 3. Netzanschluss<br />

und 4. Baugenehmigung. Andernfalls ist das<br />

Projekt wertlos. Das Risiko ist in diesem Marktsegment<br />

hoch. Die Kosten für Entwicklung von eine Megawatt<br />

(MW) Windenergie bis zur Baugenehmigung belaufen<br />

sich auf ca. 35.000 €. Da <strong>nach</strong> dem erfolgreichen<br />

Abschluss der Entwicklungsphase das Risiko bereits<br />

bedeutend vermindert ist, lassen sich am Markt dafür<br />

zwischen 65.000 € und 200.000 €/MW erzielen.<br />

2. Für die reine Bau- und Anlagenerrichtung kann man<br />

je <strong>nach</strong> Projektgröße zwischen sechs und zwölf Monaten<br />

ansetzen. Beim Bau von Windparks erzielt der<br />

Bauunternehmer eine angemessene Marge.<br />

3. Der Betrieb eines Windparks erfolgt i. d. R. über<br />

20 Jahre. Über diesen Zeitraum kann man im europäischen<br />

Umfeld mit einer Eigenkapitalrendite zwischen<br />

8 und 15 % rechnen. Neben dem Projektpreis,<br />

den Finanzierungs- sowie den operativen Kosten<br />

hängt die Wirtschaftlichkeit von Windprojekten am<br />

stärksten von den Einspeiseerlösen ab. Diese bestehen<br />

aus der eingespeisten Strommenge multipliziert<br />

mit dem Einspeisetarif (ET). Für die produzierte und<br />

eingespeiste Strommenge ist die Gewährleistung hoher<br />

technischer Verfügbarkeit der Anlagen Grundvoraussetzung,<br />

damit Wind in Strom umgewandelt werden<br />

kann.<br />

Der größte Unsicherheitsfaktor für die Erlöse ist das<br />

Windaufkommen, welches jährlichen Schwankungen<br />

unterliegt. So zeigt sich, dass in den letzten<br />

Jahren die Windverhältnisse unter dem Durchschnitt


Daniel Bussin (IPBS 2006)<br />

der letzten 20 Jahre lagen. In nationalen Einspeisegesetzen<br />

wird die Windenergievergütung reguliert<br />

und die Abnahme des produzierten Stroms garantiert.<br />

Dadurch werden wirtschaftliche Anreize geschaffen,<br />

um den Ausbau der Windenergie voranzutreiben.<br />

4. Die Anlagenhersteller verdienen schließlich durch<br />

den Verkauf ihrer Anlagen. Zudem bieten sie für<br />

ihre Anlagen Wartungsleistungen über die ersten<br />

Betriebsjahre der Windparks an (i. d. R. 10 bis 15<br />

Jahre). Technisch sind die deutschen Anlagenhersteller<br />

immer noch führend. Bei den weltweiten<br />

Marktanteilen haben sich jedoch auch chinesische<br />

Anlagenhersteller etabliert und befinden sich bereits<br />

unter den Top 5 am Weltmarkt.<br />

Investoren, die in Wind investieren möchten,<br />

können innerhalb der beschriebenen vier<br />

Marktsegmente investieren.<br />

Die Projektentwicklung bietet hierbei die lukrativsten<br />

Renditen, wobei in diesem Zusammenhang das Rendite-<br />

Risiko-Verhältnis eine maßgebliche Größe ist. Etablierte<br />

Projektentwicklungsfirmen sind meist inhabergeführt<br />

und -finanziert. Einige werden auch extern, durch Private<br />

Equity-Firmen finanziert. In Deutschland sind Kommanditgesellschaften<br />

(Geschlossene Fonds) eine beliebte Investitionsform.<br />

Diese findet man häufig bei Schiffen,<br />

Immobilien und im Bereich der Erneuerbaren Energien.<br />

Von 2000 bis 2005 gab es in Deutschland einen regelrechten<br />

Boom bei Geschlossenen Wind-Fonds. Großzügige<br />

Kreditvergabe und die zum Teil geschönten Windgutachten<br />

in diesem Zeitraum führten bei diesen Fonds<br />

jedoch vielfach zu wirtschaftlichen Schwierigkeiten.<br />

Dabei haben Anleger erhebliche Verluste erlitten. Neuaufgelegte<br />

Wind-Fonds berücksichtigen die aktuellen<br />

Windverhältnisse, um solche Szenarien zu vermeiden.<br />

Nach seinem Studium arbeitete Daniel für Sindicatum Carbon Capital im Bereich<br />

Clean Development Mechanism (CDM) zuerst in London und anschließend als<br />

Head of Climate Change SE-Asia in Jakarta.<br />

Seit 2010 ist er für die Corporate Energies-Gruppe in der Projekt- & Export-<br />

finanzierung in Berlin tätig.<br />

Daniel mag Reisen, Sprachen, Natur und Gesundheit.<br />

Zurzeit sind Genussrechte und Unternehmensanleihen<br />

als Anlageprodukte stark vertreten. Anleihen sind sehr<br />

beliebt und werden von größeren Windprojektentwicklern<br />

und -betreibern sowie von Anlagenherstellern herausgegeben.<br />

Investitionen in Anlagenhersteller sind<br />

zum Teil auch über frei handelbare Aktien möglich.<br />

Es gibt auch ein großes Interesse von verschiedensten<br />

Firmen und Privatpersonen, eigene Windparks als Direktinvestment<br />

zu betreiben.<br />

Der EE-Markt ist dynamisch. Investoren<br />

müssen die folgenden <strong>Entwicklungen</strong><br />

beachten.<br />

Die Politik will die EE stärker in die bestehende Energieversorgungsinfrastruktur<br />

integrieren. Um die Kontrollierbarkeit<br />

der Stromproduktion zu gewährleisten,<br />

liegt ein starker Fokus auf der Schaffung von virtuellen<br />

Kraftwerken und verschiedensten Formen der Speicherung<br />

von Energie. Neue Einspeiseregelungen fördern<br />

zudem den Eigenverbrauch des produzierten Stroms.<br />

Damit lässt sich Netzverlusten beim Transport sowie<br />

Netzüberlastungen entgegenwirken.<br />

Investitionen in EE gehen unvermindert weiter. Damit<br />

wird Energieerzeugung dezentraler, was u. a. die Position<br />

der Kommunen und regionaler Energieversorger<br />

stärkt. Sie können dadurch ihre Interessen stärker<br />

durchsetzen. Kommunen wollen mehr lokale Wertschöpfung.<br />

Einige von ihnen besitzen bereits eigene<br />

EE-Kraftwerke. Andere Gemeinden sind energieautark,<br />

sie verkaufen den erzeugten Strom direkt an die Bewohner.<br />

Ein weiterer positiver Aspekt ist die Schaffung<br />

von Arbeitsplätzen in oft konjunkturschwächeren,<br />

ländlichen Regionen. Idealerweise wollen Kommunen<br />

bei sich auch die EE-Anlagenproduktion integrieren.<br />

Kommunen gehen diesen Weg aus vorrangig wirtschaftlichen<br />

Motiven und betreiben damit aktiven Klimaschutz.<br />

Schwerpunkt Erneuerbare Energien – <strong>Entwicklungen</strong> <strong>nach</strong> <strong>Fukushima</strong> 19


Nach langer Vorbereitung und nun mit erhöhter Aufmerksamkeit <strong>nach</strong> dem Reaktorun-<br />

glück in Japan gründen drei regionale Unternehmen im Mai 2011 ein neues Unternehmen<br />

im Bereich Nachwachsende Rohstoffe und Wärme- und Energieausbeute mit vertikaler<br />

Integration – die MBS LignaTherm GmbH.<br />

MBS LignaTherm GmbH – eine Bioenergie-<br />

Kooperation von regionalen Partnern im<br />

Rhein-Main-Neckar-Gebiet<br />

Von Jobst Kühn von Burgsdorff (MBA 1997)<br />

Schon bevor 2011 die Energiewende ausgerufen wurde,<br />

bestand in der Region das gesellschaftliche Interesse<br />

und der politische Wille, die Biomassenutzung für eine<br />

klimafreundliche Energieversorgung auszubauen.<br />

Das Umfeld ist ideal: Der Ballungsraum Rhein-Main-<br />

Neckar hat eine gute Infrastruktur, wirtschaftliches<br />

• Projektentwicklung<br />

• Versorgung<br />

• Betriebsführung<br />

• Heizwerke<br />

• Projektgesellschaften<br />

• Investoren<br />

• Beteiligungen<br />

MBS LignaTherm – Die Ausgangssituation<br />

Heizwerk 1<br />

3 MW<br />

Wald-<br />

besitzer<br />

Landwirtschaft<br />

Wachstum und eine hohe Bevölkerungsdichte, so dass<br />

kein Mangel an Abnehmern der Energie und Wärme aus<br />

Holzkraftwerken besteht. Die räumliche Nähe zu großen<br />

Waldgebieten sowie zu ungenutzten, regionalen Biomassepotenzialen<br />

bietet eine sichere, leicht erreichbare<br />

Rohstoffbasis. Bisher sind durch die Trennung der Bereiche<br />

Forstwirtschaft, Logistik/Stoffströme und Ener-<br />

MBS Ligna-Therm GmbH<br />

Heizwerk 2<br />

1 MW<br />

Komunen Landkreise<br />

Heizwerk 3<br />

500 KW<br />

Wärmekunden,<br />

Gewerbe,<br />

Industrie,<br />

Andere<br />

20 Schwerpunkt Erneuerbare Energien – <strong>Entwicklungen</strong> <strong>nach</strong> <strong>Fukushima</strong><br />

MBS<br />

Ligna-<br />

Therm<br />

GmbH


Jobst Kühn von Burgsdorff (MBA 1997)<br />

gieerzeugung auf kommunaler und regionaler Ebene<br />

Kooperationen schwierig und nur langwierig zu verwirklichen,<br />

da sehr viele Teilnehmer an einen Tisch gebracht<br />

werden müssen und viele einzelne Themen in der<br />

Entstehungskette abzustimmen sind.<br />

Hier setzen die Interessen und die Fachkenntnisse der<br />

Gesellschafter an: Die BIOCEN GmbH ist ein modernes<br />

forstwirtschaftliches Unternehmen und bringt Kompetenzen<br />

in der Rohstofferzeugung und -versorgung ein,<br />

die Meinhardt GmbH ist ein Entsorgungsunternehmen<br />

mit Erfahrung in der Logistik und der energetischen<br />

Nutzung von Ersatzbrennstoffen und Altholz und die<br />

Süwag Energie AG ist ein regionaler Energieversorger,<br />

der <strong>nach</strong>haltige Kraftwerke beitreiben will.<br />

Kombiniert ergeben die Stärken dieser drei Unternehmen<br />

das Ziel der LignaTherm GmbH – die gemeinsame Entwicklung<br />

und Vermarktung klimafreundlicher Lösungen<br />

für die dezentrale Wärmeversorgung kommunaler und<br />

gewerblicher Objekte.<br />

MBS LignaTherm GmbH übernimmt diese Aufgabe für<br />

die Kunden, indem sie die in der Region vorhandenen<br />

Potenziale an Biomasse aus kommunalem, staatlichem<br />

und privatem Waldbesitz beziehungsweise landwirtschaftlicher<br />

Produktion bündelt und für die dezentrale<br />

Wärmeerzeugung im Rhein-Main-Neckar-Gebiet nutzbar<br />

macht. Damit will das Unternehmen einen effektiven<br />

und <strong>nach</strong>haltigen Beitrag zur klimafreundlichen Wärmeversorgung<br />

in der Region leisten und die Entstehungskette<br />

für die Kunden gezielt steuern. Dafür nimmt das<br />

Unternehmen die Wertschöpfungskette von der Produktion<br />

der Biomasse über deren Transport und Aufbereitung<br />

bis hin zum Vertrieb in die Hand. In Kooperation mit<br />

Jobst Kühn v. Burgsdorff ist seit Mai 2011 Geschäftsführer bei der LignaTherm GmbH.<br />

Seit 2009 ist er Geschäftsführender Gesellschafter der BIOCEN GmbH, einem Zusammenschluss<br />

von Land- und Forstwirten, die Dienstleistungen in unterschiedlichen<br />

Bereichen der erneuerbaren Energieerzeugung anbietet.<br />

Jobst ist Abschlussjahrgang MBA 1997 – damals noch an der Exportakademie – und<br />

hat bis 2008 bei den Danzer Furnierwerken Reutlingen gearbeitet, zuletzt als Exportleiter<br />

für die europäische Danzer-Gruppe.<br />

Das Unternehmen LignaTherm GmbH kann man im Internet unter<br />

www.lignatherm.de besuchen.<br />

den Kommunen und deren Energieversorgern wird eine<br />

preisgünstige Wärmeversorgung für neue Gewerbe- und<br />

Wohngebiete sowie für bestehende größere kommunale<br />

und gewerbliche Objekte angeboten. So wird den Städten<br />

und Gemeinden der Einstieg in eine dezentral organisierte<br />

und klimaschonende Energieerzeugung ermöglicht<br />

sowie die Wertschöpfung in der Region gesichert.<br />

Den Lieferanten der LignaTherm GmbH – staatliche,<br />

kommunale und private Waldbesitzer sowie Be- und<br />

Verarbeiter von Landschaftspflegeholz – können sich<br />

unternehmerisch an Biomasseanlagen beteiligen und<br />

eine <strong>nach</strong>haltige und klimaneutrale Wärmeversorgung<br />

aus eigenen, regionalen Rohstoffquellen unterstützen<br />

und sich eine langfristige Abnehmerstruktur sichern.<br />

Ein knappes Jahr <strong>nach</strong> der Gründung hat das Unternehmen<br />

bereits eine Vielzahl von eigenen Projekten als<br />

Referenzprojekte, und zwar sowohl im Bereich Marktstudien<br />

und Standortstudien als auch in den Bereichen<br />

Brennstoffversorgung und Projektierung von Holzkraftwerken.<br />

Mit der Erfahrung aus diesen Projekten bewahrheitet<br />

sich, dass die Gründungsidee trägt und die<br />

Biomassenutzung Zukunft hat.<br />

Entscheidend dafür sind:<br />

ß die Versorgung effizienter Standorte,<br />

ß die Schaffung regionaler Stoffkreisläufe und<br />

ß der Ausbau von Kooperationen auf lokaler und<br />

regionaler Ebene.<br />

Unter diesen Voraussetzungen wird die LignaTherm<br />

GmbH den Ausbau und die gesellschaftliche Akzeptanz<br />

der energetischen Biomassenutzung weiter vorantreiben.<br />

Schwerpunkt Erneuerbare Energien – <strong>Entwicklungen</strong> <strong>nach</strong> <strong>Fukushima</strong> 21


Energy is one of the essential inputs to economic and social development. Studies have<br />

shown that the share of overall energy in use, provided by modern fuels and electricity, is<br />

strongly correlated with per-capita income, life expectancy, literacy, and other indicators of<br />

human development.<br />

Geothermal Energy – Power beneath<br />

our feet<br />

By Matthias Jung (MBA 2009)<br />

As Kenneth Medlock, a fellow in energy and resource<br />

economics at the Rice University in Texas, has analyzed,<br />

“access to energy and the services it can provide<br />

has allowed us to do things more quickly. It has led to<br />

massive increases in productivity. If for some reason<br />

there’s an inability to continue to expand generation<br />

capabilities, it will choke development.” A recent visit<br />

to North Korea has showed me appallingly how far a<br />

nation can be thrown back in development if there is<br />

not sufficient energy for mobility, electricity, industrial<br />

and agricultural production.<br />

It is not only since the <strong>Fukushima</strong> nuclear disaster and<br />

the subsequent economic crisis of the Japanese economy<br />

that the link between energy supply and economic<br />

growth has become such evident. For Asia’s rapid economic<br />

development the availability of inexpensive energy<br />

has always been an enabling yet limiting force.<br />

More people, fast growing cities, and an exploding industry<br />

have created an escalating demand for energy<br />

across Asia. A demand that exceeds supply year after<br />

year despite efforts to increase power generation in<br />

many countries. This energy shortfall forces countries<br />

to rely on more expensive imports and represents the<br />

main threat to energy security.<br />

With coal, oil and gas still powering the region in large<br />

measure, the question is how to close the energy gap<br />

while meeting climate change commitments? Experts<br />

say clean renewable energy coupled with improved<br />

Installed geothermal power generation capacity by country (in GW)<br />

source: siemens energy<br />

22 Schwerpunkt Erneuerbare Energien – <strong>Entwicklungen</strong> <strong>nach</strong> <strong>Fukushima</strong>


Matthias Jung (MBA 2009)<br />

energy efficiency is the only real solution. Everything<br />

from mega projects, such as offshore wind farms, hydropower,<br />

solar concentrators, to community-sized offgrid<br />

mini-hydro generators, village biogas digesters,<br />

biofuels, photovoltaic panels and even wave power,<br />

will play a crucial role in Asia’s energy future. In this<br />

respect, looking beyond China and India, the two largest<br />

energy-consuming countries in developing Asia,<br />

can be rather interesting, especially from a business<br />

perspective. Only few countries in the world offer the<br />

renewable energy potential of Indonesia. The country<br />

offers not only opportunities in wind, solar, biomass<br />

and hydropower, it is also home to estimated 40 % of<br />

the world’s known geothermal resources.<br />

Geothermal energy is basically heat from the earth –<br />

clean and sustainable. When magma comes close to the<br />

surface, it heats ground water trapped in porous rock<br />

or water running along fractured rock surfaces and<br />

faults. Those large areas of hydrothermal resources are<br />

called geothermal reservoirs which are deep underground<br />

with no visible signs showing above ground.<br />

Sometimes geothermal energy finds its natural way to<br />

the surface in the form of volcanoes, hot springs or<br />

geysers. The most active geothermal resources are usually<br />

found along major plate boundaries where volcanoes<br />

and earthquakes are concentrated.<br />

Most of the earth’s geothermal activity occurs along<br />

the so-called Ring of Fire which goes around the edges<br />

of the Pacific Ocean. Not surprisingly, the U.S. currently<br />

leads the world with an installed power generating<br />

capacity of geothermal power plants of 3,100 MW, followed<br />

by the Philippines with an installed capacity of<br />

approximately 1,900 MW. Indonesia has currently more<br />

Southeast Asia has always been in the focus of Matthias who started his undergraduate<br />

studies right at the outset of the Asian Financial Crisis in 1997/98.<br />

In his first role as Marketing Manager for Germany’s investment promotion agency<br />

he developed & implemented marketing strategies to attract FDI from Southeast<br />

Asia. After the completion of his MBA program at the <strong>ESB</strong> Reutlingen and Nanyang<br />

Business School in Singapore, he joined Siemens as a Market Analyst for its<br />

oil & gas business in Asia-Pacific.<br />

Matthias is now based in Jakarta and heading the strategic marketing for Siemens<br />

Energy in Southeast Asia.<br />

than 1,300 MW of geothermal capacity, making it the<br />

fourth largest producer of geothermal power in the<br />

world.<br />

Under the second phase of its 10,000 MW power development<br />

plan, the Indonesian government aims to attract<br />

about US$12bn of new investment in the geothermal<br />

sector to boost energy production to 4,000 MW in<br />

the medium term. By 2020, this would bring Indonesia<br />

to the top rank of countries generating power from<br />

geothermal resources. There are a number of advantages<br />

with geothermal energy. Unlike other renewable<br />

resources, particularly wind, that are relatively intermittent,<br />

geothermal energy can provide continuous,<br />

reliable capacity at any given time. In addition, a geothermal<br />

power plant requires a comparatively small<br />

land area per MWh. Hydropower, which offers huge<br />

potential as well, has proven to be a rather unreliable<br />

source of electricity due to the severe droughts plaguing<br />

the region. The economics are also in favor of<br />

geothermal energy. Depending on the scenario for a<br />

plant, the production costs are somewhere between 4 to<br />

10 Euro cents per kWh. This makes geothermal energy<br />

one of the most inexpensive renewable sources of base<br />

load power.<br />

The technology and the maximum size of a geothermal<br />

power plant depend primarily on the temperature of the<br />

site and quality of thermal water. There are two basic<br />

types of plants used to generate electricity, indirect and<br />

direct cycles. In indirect cycles heat of the geothermal<br />

water with temperature of 80°C and above is transferred<br />

via a heat exchanger to a second liquid in an adjacent<br />

loop. This fluid then boils to vapor which powers<br />

the turbine generator. In direct cycle steam with tempe-<br />

Schwerpunkt Erneuerbare Energien – <strong>Entwicklungen</strong> <strong>nach</strong> <strong>Fukushima</strong> 23


The new Siemens SST-400 GEO steam turbine with a rating up to 60 MW<br />

is deployed in geothermal power plants<br />

rature of 160°C and above is used either to drive the<br />

turbine directly or with the help of separators where<br />

the hot water from the well flashes to steam.<br />

Geothermal resources are not without aspects to be<br />

considered. Every site is different in its characteristics,<br />

such as flow rate, pressure, pH, the content of noncondensable<br />

gas, and solid levels. The demands to the<br />

plant and in particular to the steam turbine are much<br />

higher than in conventional power plants fired by gas<br />

or coal. Highly corrosive steam, relatively low pressure,<br />

and the risk of earthquakes require a robust design,<br />

advanced techniques and special material selection to<br />

withstand the harsh environment.<br />

As a company committed to sustainable energy solutions,<br />

Siemens Energy has developed a new steam turbine<br />

for geothermal power plants which exactly fit into<br />

that market. It combines Siemens’ turbine know-how<br />

with the wealth of experience accumulated by its subsidiary<br />

company TurboCare in preventive and corrective<br />

maintenance of steam turbines for geothermal applications.<br />

The SST-400 GEO is a derivative of the SST-400<br />

turbine optimized for the harsh conditions of geothermal<br />

steam cycles. Its special material is selected to meet geothermal<br />

specific steam chemistry and to resist corrosion<br />

attacks and corrosion-assisted fatigue cracking of the<br />

blades, a major issue for geothermal steam turbines. The<br />

24 Schwerpunkt Erneuerbare Energien – <strong>Entwicklungen</strong> <strong>nach</strong> <strong>Fukushima</strong><br />

advanced design features offer high reliability and efficiency,<br />

the main criteria for purchase decisions in this industry.<br />

While the technology is proven and available, the Indonesian<br />

market for geothermal power generation will<br />

still need a while more to lift off. State owned power<br />

company PLN just announced that it will open three<br />

geothermal power plants with a total production capacity<br />

of 135 MW this year, nevertheless, project development<br />

has been minimal considering the substantial<br />

resources. Among the major barriers are the lack of a<br />

consistent legal basis, complex processes for operators<br />

to obtain permits and licenses, restrictions of foreign<br />

investment into power plants, and a lack of financial<br />

incentives combined with heavy subsidies for energy<br />

consumption. The government has been making efforts<br />

to speed up geothermal development though, especially<br />

in decreasing the subsidy in oil fuel, thereby making<br />

geothermal energy competitive against diesel-powered<br />

electricity generating stations. While foreign investment<br />

might still take a while, the two state-run companies<br />

PLN and Pertamina were asked to step in and ease<br />

the way to achieve the ambitious goals. This way or<br />

another, if Indonesia fully exploited its huge resources,<br />

it could fulfill its entire national energy needs. Geothermal<br />

energy can be an example for many Asian<br />

countries to bring electricity to people in remote areas<br />

while reducing the reliance on fossil fuels.


Holger Rupp (IPBS 1996)<br />

macht mit Get-neutral<br />

Konsum klimaneutral<br />

Das Interview mit Get-neutral-Gründer Holger Rupp<br />

führte Katja Breitinger (MBA 2006)<br />

Holger, kannst Du Dich kurz vorstellen? Was machst Du<br />

und was für eine Verbindung hast Du zur <strong>ESB</strong>?<br />

Ich bin begeisterter Familienvater und aktiver Outdoorsportler.<br />

Meinem <strong>ESB</strong>-Abschluss in Reims 1996 folgten<br />

berufliche Stationen in Marketing und Vertrieb bei SAP<br />

und Siebel Systems. 2004 habe ich meine erste eigene<br />

Firma gegründet. Wieder zurück in Reutlingen, bin ich<br />

der <strong>ESB</strong> <strong>nach</strong> wie vor eng verbunden und unterstütze<br />

bei Gelegenheit bei Auswahlgesprächen für Studenten.<br />

Bei Get-neutral beschäftigen wir derzeit drei <strong>ESB</strong>-Werkstudenten<br />

und betreuen mehrere <strong>ESB</strong>-Bachelor-Arbeiten.<br />

Das Unternehmen Get-neutral ist ein knappes Jahr alt.<br />

Was macht Ihr genau?<br />

Privater Konsum verursacht heute fast die Hälfte der<br />

weltweiten CO2-Emissionen. Aber anders als beim industriellen<br />

CO2-Ausstoß wird der Ausstoß aus privatem<br />

Konsum bislang weder durch Obergrenzen noch durch<br />

den Emissionshandel gesteuert. Hier setzen wir an: Per<br />

Smartphone-App und unter get-neutral.com können<br />

Verbraucher die CO2-Bilanzen von Produkten des täglichen<br />

Bedarfs abrufen und das entstandene CO2 kostenlos<br />

neutralisieren. Neutralisieren bedeutet, dass genau<br />

die Menge an CO2 durch Investitionen in Klimaschutzprojekte<br />

ausgeglichen wird, die ein Produkt verursacht<br />

hat. Die Produkte sind damit klimaneutral. Die Kosten<br />

der Neutralisierung werden von Sponsoren getragen,<br />

denen Klimaschutz wichtig ist.<br />

Das Besondere bei Get-neutral ist, dass erstmals Hersteller<br />

und Verbraucher gemeinsam etwas für den Klimaschutz<br />

tun können. Verbraucher haben das gute Gefühl,<br />

einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten, und werden<br />

mit dem Sammeln von Klimapunkten belohnt. Unternehmen<br />

werten ihr Angebot positiv auf und stärken<br />

ihre Marken durch klimaverantwortliches Handeln. Das<br />

wird von Verbrauchern über ihr Kaufverhalten belohnt.<br />

Mit unserem Angebot wird erstmals systematisch das<br />

Holger Rupp (IPBS 1996)<br />

große CO2-Einsparpotential beim privaten Konsum<br />

erschlossen. Wenn viele Menschen mitmachen, werden<br />

Produkte klimafreundlicher, es entstehen neue Wind-<br />

und Solarparks und Wald wird aufgeforstet. So helfen<br />

wir alle gemeinsam, unsere Umwelt auch für die kommenden<br />

Generationen lebenswert zu erhalten.<br />

Wie seid Ihr auf die Idee gekommen, Verbrauchern<br />

kostenlosen Klimaschutz zu ermöglichen?<br />

In der Diskussion um CO2-Emissionen gilt grundsätzlich<br />

der Leitsatz „Emissionen vermeiden“. Nur wenn sich<br />

Emissionen nicht vermeiden lassen, sollte versucht werden,<br />

sie zu reduzieren. Falls ein weiteres Reduzieren<br />

nicht möglich ist, sollten die restlichen Emissionen<br />

kompensiert werden.<br />

Unsere Idee entstand aus der Überlegung, dass wir als<br />

Verbraucher bestimmte Dinge konsumieren müssen –<br />

wir müssen essen, wir müssen trinken und so weiter.<br />

Diese Dinge lassen sich kaum vermeiden und nur schlecht<br />

reduzieren. Beim täglichen Konsum entstehen daher<br />

Emissionen, die wir als Verbraucher nicht vermeiden<br />

können, die Hersteller der Produkte jedoch schon. Da<br />

wären wir schon beim Geschäftsmodell von Get-neutral.<br />

Konsumenten geben den Impuls, sie führen die „Neutralisierung“<br />

durch. Bezahlt wird der Klimaschutz von<br />

Sponsoren, denen Klimaschutz wichtig ist und als Unterscheidungsmerkmal<br />

dient.<br />

Euer Unternehmen wurde vor fast einem Jahr gegründet.<br />

Was waren die wichtigen Meilensteine und wie sind Eure<br />

Pläne?<br />

Das Unternehmen wurde im Mai 2011 gegründet. Im<br />

November haben wir den ersten großen Meilenstein<br />

erreicht: Unsere Internetplattform und die App sind<br />

„live“ gegangen. Die Idee wird sehr gut angenommen,<br />

auch wenn es sich um ein neues und damit erklärungsbedürftiges<br />

Thema handelt. Unsere Nutzerzahlen steigen<br />

Schwerpunkt Erneuerbare Energien – <strong>Entwicklungen</strong> <strong>nach</strong> <strong>Fukushima</strong> 25


täglich, jedoch noch nicht schnell genug, um spürbar<br />

etwas zum Klimaschutz beitragen zu können. Unser Ziel<br />

der nächsten Monate ist es, zwei bis drei große Partner<br />

an Bord zu holen, um das Wachstum des Unternehmens<br />

zu beschleunigen und eine messebare Größe für den Klimaschutz<br />

zu erreichen. Dazu bauen wir aktiv unsere<br />

Kooperationen mit Umweltschutzorganisationen aus.<br />

Klimaschutz möchte – zumindest in Deutschland – fast jeder.<br />

Der erste Ansatz ist immer, Energie zu sparen und damit<br />

den CO2-Ausstoß zu reduzieren. Mit Euren Produkten<br />

kann man keine Energie sparen, was ist also für Euch der<br />

Hauptansatzpunkt, um den Klimaschutz voranzutreiben?<br />

Wir haben zwei Hauptansatzpunkte. Zum einen erzeugen<br />

wir erstmalig für Konsumenten Transparenz, wie viel<br />

CO2 in einem bestimmten Produkt ihres täglichen Bedarfs<br />

enthalten ist. Zum anderen beschäftigt sich jeder<br />

Mensch mehrfach täglich mit Konsum bzw. mit Konsumgütern,<br />

d. h. wir haben täglich sehr viele Ansatzpunkte,<br />

beim Verbrauch auf Klimaschutz zu achten und nicht<br />

wie z. B. bei der Wahl eines Stromanbieters nur einmal<br />

im Jahr.<br />

Klimaschutzzertifikate kann man auch bei Fluggesellschaften<br />

kaufen. Was ist der Unterschied zu Euren Produkten?<br />

Man kann bei Fluggesellschaften seine Flugreisen klimaneutral<br />

stellen. Der Unterschied zu unserem Service ist,<br />

dass Fluggesellschaften dafür Geld verlangen und zwar<br />

nicht zu knapp. Mit Get-neutral ist Klimaschutz für<br />

Verbraucher kostenlos, d. h. Sponsoren bezahlen für den<br />

Klimaschutz, der Verbraucher gibt dafür den Impuls.<br />

Woher kommt Euer Hauptkundenkreis? Habt Ihr vor,<br />

international <strong>nach</strong> Kunden zu suchen?<br />

Besonders interessant ist unser Service für Unternehmen<br />

aus der Konsumgüterindustrie und aus dem Einzelhandel.<br />

26 Schwerpunkt Erneuerbare Energien – <strong>Entwicklungen</strong> <strong>nach</strong> <strong>Fukushima</strong><br />

Get-neutral bietet diesen Unternehmen eine herstellerunabhängige<br />

Plattform, die es ihnen ermöglicht, Verbrauchern<br />

klimafreundliche Angebote zu machen. Wir<br />

planen, so schnell wie möglich den Service in weiteren<br />

europäischen Ländern anzubieten.<br />

An ein Unternehmen in diesem Bereich werden hohe Corporate<br />

Governance-Ansprüche gestellt – und auch an die<br />

Klimaprojekte, die unterstützt werden. Was sind die wesentlichen<br />

Punkte Eurer Corporate Governance für Euch<br />

und für die unterstützten Projekte?<br />

Wir prüfen den positiven Klimabeitrag der Projekte und<br />

stellen deren Qualität sicher, denn die Qualität der Klimaschutzprojekte<br />

ist der Schlüssel zur Akzeptanz bei<br />

Verbrauchern und Sponsoren. Wir wählen die Projekte<br />

sorgfältig aus. Ebenso wählen wir Unternehmen als<br />

Sponsoren aus, die erklärte Klimaschutzziele verfolgen.<br />

Wie stellt Ihr diese Qualität sicher?<br />

Wir lassen unsere Prozesse freiwillig vom TÜV überprüfen,<br />

damit sowohl die Nutzer unserer Plattform als<br />

auch unsere Sponsoren sicher sein können, dass wirklich<br />

etwas für den Klimaschutz getan wird.<br />

Wie schwierig ist es, geeignete Klimaschutzprojekte zu finden?<br />

Wird dies in Zukunft schwieriger werden?<br />

Es gibt viele Projekte, aus denen wir die besten auswählen,<br />

die wirklich zum <strong>nach</strong>haltigen Klimaschutz beitragen.<br />

Die richtige Auswahl von geeigneten Projekten ist<br />

daher durchaus eine Herausforderung, und dies wird<br />

sich in Zukunft nicht ändern. Zusammen mit anerkannten<br />

Projektentwicklern arbeiten wir auch direkt Klimaschutzprojekte<br />

aus, die unseren Sponsoren gerecht werden.<br />

Vielen Dank für das Gespräch und viel Erfolg!<br />

Vielen Dank.


Mot du Président<br />

Liebe Alumnae und Alumni!<br />

<strong>ESB</strong> Business School –<br />

Spitze in Masterprogrammen<br />

in Deutschland<br />

Erstmals seit der Umstellung auf Bachelor/Master<br />

hat das CHE (Centrum<br />

für Hochschulentwicklung) in Zusammenarbeit<br />

mit der Wochenzeitung<br />

Die Zeit Masterprogramme an 86 deutschen<br />

Hochschulen bewertet. Die <strong>ESB</strong><br />

Business School liegt mit ihrem Angebot<br />

auch hier in der Spitzengruppe,<br />

gemeinsam mit neun weiteren Hochschulen<br />

in Deutschland, darunter die<br />

Universitäten Mannheim, Augsburg,<br />

die TU München sowie die privaten<br />

Hochschulen HHL Leipzig, ZU Friedrichshafen,<br />

WHU Vallendar und EBS<br />

Oestrich-Winkel. Obgleich die <strong>ESB</strong><br />

Business School seit vielen Jahren<br />

hervorragend positioniert ist, dürfen<br />

wir solche Ergebnisse nicht als selbstverständlich<br />

betrachten. Wir danken<br />

allen engagierten Professoren, Mitarbeitern<br />

und Studenten, die mit ihrem<br />

Einsatz dazu beitragen, die Reputation<br />

der <strong>ESB</strong> Businesss School überzeugend<br />

und kontinuierlich <strong>nach</strong> außen<br />

zu vertreten. Herzlichen Glückwunsch!<br />

Neu: Alumni-Geschäftsstelle<br />

in Reutlingen<br />

Ein weiteres Novum gibt es auch bei<br />

uns im Verein: Zum ersten Mal in der<br />

Geschichte der Alumni-Arbeit an der<br />

<strong>ESB</strong> werden wir ab dem 1. April<br />

eine eigene Geschäftsstelle auf dem<br />

Campus in Reutlingen einrichten.<br />

Wir freuen uns, mit Natalia Sevastianova<br />

eine erfahrene und engagierte<br />

Leiterin für unsere Geschäftsstelle<br />

gewonnen zu haben, die Euch von<br />

ihrer Arbeit im Career Center und als<br />

Chefredakteurin des Europolitan<br />

bekannt ist. Sie wird von Cornelia<br />

Binder bei der Mitgliederbetreuung<br />

und im Rechnungswesen unterstützt<br />

werden.<br />

Events 2012: IBWE und<br />

Alumni-Wochenende<br />

Das Jahr ist noch jung und wir<br />

möchten Euch bereits jetzt einen<br />

kleinen Überblick über die großen<br />

Veranstaltungen in diesem Jahr<br />

geben.<br />

Genaue Daten findet Ihr auf unserer<br />

Homepage. Ende April treffen sich<br />

Alumni und Studenten des IPBS-<br />

Programms in Bischofsmais im Bayerischen<br />

Wald zum International Business<br />

WeekEnd, in diesem Jahr mit<br />

deutlichen bayerischen Akzenten.<br />

Im November findet unser Alumni-<br />

Wochenende statt, dieses Mal wieder<br />

als „Oldboys Coming Home“ auf<br />

dem Campus in Reutlingen.<br />

Darüber hinaus können wir uns in<br />

diesem Jahr auf einen Reigen weiterer<br />

Veranstaltungen der Stammtische<br />

in Euren Städten freuen.<br />

Wir freuen uns auf Euch.<br />

Herzliche Grüße, Euer Daniel<br />

Für das Team von <strong>ESB</strong> Reutlingen<br />

Alumni e. V.: André Grube, Daniel Nothelfer,<br />

Frank Peter Pawlak, Katja Breitinger,<br />

Magnus Pflücke, Matthias Kerner,<br />

Michael Müller, Michael Pauli,<br />

Sebastian Röhrich, Simon Nisi<br />

Daniel Nothelfer (IPBS 2001)<br />

Alumni Mot du Président 27


Euer neues Team:<br />

Natalia Sevastianova und Cornelia Binder<br />

Von Daniel Nothelfer (IPBS 2001)<br />

Wir freuen uns, Euch mit dieser Ausgabe unser Team<br />

vorzustellen, das ab diesem Jahr die neue Geschäftsstelle<br />

von <strong>ESB</strong> Reutlingen Alumni e. V. auf dem Campus<br />

in Reutlingen betreuen wird.<br />

Natalia Sevastianova leitet die neue Geschäftsstelle und<br />

ist Eure erste Ansprechpartnerin bei Fragen zum Alumni-<br />

Verein. Sie hat die Federführung für die Kommunikation<br />

mit unseren Mitgliedern über Internet, Newsflash und<br />

Europolitan, außerdem verantwortet sie die Planung<br />

und Durchführung unserer Networking-Events in Reutlingen,<br />

Deutschland und weltweit. Darüber hinaus wird sie<br />

die weitere Entwicklung des Vereins maßgeblich mitgestalten.<br />

Wir freuen uns, mit Natalia eine sehr erfahrene<br />

und engagierte Mitarbeiterin zu gewinnen: Natalia arbeitet<br />

bereits seit 2008 an der <strong>ESB</strong>, sie hat in den letzten<br />

Jahren das Career Center maßgeblich aufgebaut und die<br />

Alumni-Arbeit an der <strong>ESB</strong> unterstützt. Im letzten Jahr<br />

hat sie darüber hinaus die Chefredaktion des Europolitan<br />

übernommen.<br />

Cornelia Binder übernimmt die Verantwortung für die<br />

Bereiche Finanz- und Rechnungswesen, Datenbankmanagement<br />

und Weiterbildung und unterstützt Euch bei<br />

Euren Fragen zu Login, Veranstaltungsanmeldungen<br />

und Beitragseinzug. Cornelia ist seit 2010 an der <strong>ESB</strong><br />

Business School im Bereich Controlling und Rechnungswesen<br />

tätig und übernimmt diese Aufgaben mittlerweile<br />

auch für die Knowledge Foundation der Hochschule<br />

Reutlingen und für VIMA e. V., den Verein zur Förderung<br />

der internationalen Managementausbildung (früher<br />

Förderkreis) an der <strong>ESB</strong> Business School. Durch ihre Tätigkeit<br />

bei der Knowledge Foundation ist Cornelia die optimale<br />

Besetzung, um den Bereich Weiterbildung mitzuentwickeln,<br />

den wir uns für das Jahr 2012 als Schwerpunktthema<br />

auf die Fahnen geschrieben haben.<br />

28 Alumni Strategie<br />

Natalia Sevastianova (<strong>ESB</strong> Business School)<br />

Cornelia Binder (Knowledge Foundation<br />

@ Reutlingen University)


Beitragseinzug 2011/2012<br />

Von André Grube (IB 2001)<br />

Wir haben im Dezember den Beitragseinzug für das<br />

laufende Geschäftsjahr durchgeführt und dazu von einigen<br />

unserer Mitglieder Rückfragen erhalten, die wir<br />

im Folgenden für alle beantworten möchten.<br />

Ist mein Mitgliedsbeitrag steuerlich absetzbar?<br />

<strong>ESB</strong> Reutlingen Alumni e. V. ist <strong>nach</strong> dem letzten vorliegenden<br />

Bescheid des Finanzamtes Reutlingen vom<br />

11. Juli 2011 <strong>nach</strong> § 5 Abs. 1 Nr. 9 des Körperschaftssteuergesetzes<br />

wegen Förderung der Bildung von der<br />

Körperschaftssteuer befreit.<br />

Eine entsprechende Zuwendungsbestätigung zur Einreichung<br />

beim Finanzamt steht auf www.esb-alumni.net<br />

unter Archives&Services / Europolitan zur Verfügung<br />

(Login erforderlich).<br />

Unter der Downloadliste kannst Du das Dokument ansehen,<br />

herunterladen, ausdrucken und zusammen mit<br />

einem Zahlungs<strong>nach</strong>weis (Überweisungsträger/Kontoauszug)<br />

beim Finanzamt einreichen.<br />

Mein Beitrag wurde nicht eingezogen –<br />

was tun?<br />

In diesem Fall haben wir von Dir keine korrekte Bankverbindung.<br />

Wir würden Dich bitten, für das laufende Geschäftsjahr<br />

Deinen Mitgliedsbeitrag von 60 EUR für Alumni<br />

und 25 EUR für Studenten und Alumni im ersten Abschlussjahr<br />

auf unser Konto bei der GLS-Bank zu überweisen.<br />

Empfänger: <strong>ESB</strong> Reutlingen Alumni e. V.<br />

Beschreibung: Name, Jahrgang, Mitgliedsbeitrag 2010/11<br />

GLS Gemeinschaftsbank eG Bochum<br />

KontoNr.: 70 169 66 100<br />

BLZ: 430 609 67<br />

BIC: GENO DEM 1 GLS<br />

Bei über 3.000 Mitgliedern verursacht die Überprüfung<br />

der Überweisungen einen hohen Verwaltungsaufwand,<br />

die Erteilung einer Einzugsermächtigung ist für alle<br />

Beteiligten deutlich einfacher.<br />

Daher ziehen wir von Mitgliedern mit Einzugsermächtigung<br />

nur den reduzierten Mitgliedsbeitrag von 50 EUR<br />

für Alumni und 15 EUR für Studenten und Alumni im<br />

ersten Abschlussjahr ein.<br />

Wir würden Dich daher bitten, dem Verein für kommende<br />

Geschäftsjahre eine Einzugsermächtigung zu<br />

erteilen. Bitte fülle dazu das Formular aus unter www.<br />

esb-alumni.de/membership.jsp. Name, Jahrgang und<br />

Einzugsermächtigung genügen als Information.<br />

Wie lange habe ich Zeit, meine Überweisung<br />

zu tätigen?<br />

Dein Mitgliedsbeitrag wurde bereits ab dem 1. Juli 2011<br />

fällig und sollte schnellstmöglich überwiesen werden,<br />

spätestens jedoch bis zum 31. Mai 2012.<br />

Am 1. Juli 2012 beginnt das neue Geschäftsjahr. Alle<br />

Mitglieder, von denen wir bis zu diesem Zeitpunkt keinen<br />

Beitrag erhalten haben, werden wir aus dem Verein<br />

ausschließen.<br />

Was muss ich tun, um meine Mitgliedschaft<br />

zu verlängern?<br />

Die Antwort ist einfach: Nichts. Wie bei jedem deutschen<br />

Verein entsteht eine Mitgliedschaft mit dem Eintritt<br />

in einen Verein und berechtigt zur Teilnahme an<br />

Mitgliederversammlungen und das aktive und passive<br />

Wahlrecht zum Vorstand. Eine Mitgliedschaft endet erst<br />

mit der Kündigung durch das Mitglied oder durch Ausschluss<br />

durch den Vorstand des Vereins.<br />

Alumni Strategie 29


Liebe Alumni,<br />

wir haben auf den folgenden Seiten die wichtigsten Neuigkeiten der letzten Zeit aus der<br />

Alumni-Community für Euch zusammengefasst. Bitte lasst uns wissen, wenn es von Euch<br />

oder aus Eurem Alumni-Netzwerk Interessantes zu berichten gibt, z. B. neue Jobs, Orts-<br />

wechsel, Hochzeiten und Nachwuchs. Wir freuen uns über Eure Zuschriften und Beiträge<br />

an europolitan@esb-alumni.net.<br />

News<br />

November 2011<br />

Peter Lorenz (IPBS 1996) new<br />

CEO at Unirac<br />

Peter, all the best with your new<br />

responsibility!<br />

Unirac, Inc., a Hilti Group Company<br />

and North America’s leading provider<br />

of infrastructure for solar power<br />

systems, today announced Peter<br />

Lorenz has been appointed as<br />

the company’s new chief executive<br />

officer. Lorenz succeeds Douglas<br />

May who retired from the company<br />

at the end of October.<br />

Peter comes to Unirac from Quanta<br />

Services, a leading specialized contracting<br />

services company in the<br />

electric power, natural gas and<br />

telecommunications industries, where<br />

he served as President of Quanta<br />

Renewable Energy Services. Under<br />

Lorenz’s leadership, Quanta became<br />

a leading solar EPC company with<br />

more than 120 MW of solar projects<br />

installed over the last three years.<br />

Peter has a proven track record in<br />

identifying new opportunities and<br />

building businesses in both the<br />

energy and solar markets. Prior to<br />

his tenure at Quanta Services, Lorenz<br />

was employed seven years<br />

with McKinsey & Company in<br />

Houston as an Associate Principal<br />

30 Alumni News<br />

where he served clients in the electric<br />

power and renewable energy<br />

industry across multiple continents<br />

and helped build McKinsey’s global<br />

solar competence. Before that,<br />

he had several finance assignments<br />

with Royal Dutch Shell in London<br />

from 1996 to 1999 and helped build<br />

Shell Solar’s global business as the<br />

company’s finance manager. Lorenz<br />

received his MBA from Harvard University,<br />

and his dual BA in European<br />

business administration from Reutlingen<br />

and Middlesex University.<br />

Alexander Haussmann (IPBS<br />

2011) erhält Exzellenzpreis der<br />

Deutsch-Französischen Hochschule<br />

Alexander, herzlichen Glückwunsch!<br />

Anlässlich des 13. Deutsch-Französischen<br />

Forums, der Deutsch-Französischen<br />

Hochschul-Studienmesse,<br />

wurden am Freitag, den 18. November,<br />

in Straßburg die Exzellenzpreise<br />

der Deutsch-Französischen Hochschule<br />

verliehen. In diesem Jahr wurden<br />

neun Absolventen ausgezeichnet.<br />

Zu den Preisträgern 2011 in den<br />

Wirtschaftswissenschaften gehört<br />

auch Alexander Haussmann, Absolvent<br />

der <strong>ESB</strong> und der Reims<br />

Management School. Der Preis wurde<br />

gefördert von der Saar LB.<br />

Die Exzellenzpreise wurden auf<br />

Initiative von Herrn Jacques Renard<br />

(Club des Affaires Sarre-Lorraine)<br />

und der DFH im Jahr 2002 ins Leben<br />

gerufen. Sie belohnen die besten<br />

Absolventen der DFH für ihre herausragenden<br />

fachlichen und interkulturellen<br />

Kompetenzen. Jeder<br />

Preis in Höhe von 1.500 Euro wird<br />

durch ein Unternehmen gesponsert.<br />

Dezember 2011<br />

Ramona Kammerer<br />

(IPBS 2012) und Simone<br />

Schöndorfer (IPBS 2012)<br />

erfolgreich beim War of Talents<br />

2011<br />

Wir gratulieren Simone und Ramona<br />

zu diesem hervorragenden Ergebnis!<br />

Im Herbst 2011 öffnete der „War of<br />

Talents“ des Mannheim Finance und<br />

Controlling Club e. V. (MFCC e.V.)<br />

zum dritten Mal seine Wettkampfarena.<br />

Im Frankfurter Messeturm<br />

präsentierten Teams von sieben<br />

Hochschulen ihre Ergebnisse zu<br />

einer Fallstudie rund um die Themen<br />

Finance und Controlling.<br />

Ebenfalls zum dritten Mal stand am<br />

Ende ein Team von der <strong>ESB</strong> Business<br />

School der Hochschule Reutlingen<br />

ganz oben auf dem Siegertreppchen:<br />

Ramona Kammerer,


Simone Schöndorfer (beide <strong>ESB</strong><br />

Business School, BSc International<br />

Management, deutsch-spanischer<br />

Studiengang) und Felix Alexander<br />

Schell (Uni Mannheim) freuten sich<br />

über den Siegerpokal – und natürlich<br />

den Scheck über 1.500 Euro.<br />

Am diesjährigen Wettbewerb nahmen<br />

Studierende der <strong>ESB</strong> Business School,<br />

der Universität Mannheim, der Universität<br />

zu Köln, der EBS European<br />

Business School, der Ludwig-Maximilians-Universität<br />

München<br />

und der Universität Zürich teil.<br />

Neu war, dass sich das Sieger-Team<br />

dieses Mal aus Studierenden von<br />

zwei Hochschulen rekrutierte:<br />

Reutlingen und Mannheim. „Unserer<br />

Meinung <strong>nach</strong> war vor allem die<br />

gute Zusammenarbeit innerhalb<br />

unseres Teams ausschlaggebend für<br />

den Erfolg. Gemeinsam mit Felix<br />

Schell von der Uni Mannheim haben<br />

wir eines der beiden gemischten<br />

Teams gebildet. Dabei profitierten<br />

wir sehr stark von den jeweiligen<br />

Kompetenzen des anderen, die sich<br />

in diesem Fall sehr gut ergänzt<br />

haben“, so Ramona Kammerer.<br />

Theresa Wilhelm, Caroline<br />

Mensch, Carolin Hug und<br />

Katharina Maria Wahl: ‚Las<br />

Alemanas Ambiciosas‘ gewinnen<br />

Case Study Competition<br />

Liebes Team, wir gratulieren zu diesem<br />

tollen Ergebnis!<br />

Nach dem Sieg beim „War of Talents“<br />

schafften es nun vier Studentinnen<br />

aus dem deutsch-spanischen Studiengang<br />

BSc International Management<br />

auf den ersten Platz beim Fallstudienwettbewerb,<br />

der von der Unternehmensberatung<br />

Oliver Wyman an<br />

spanischen Universitäten ausgeschrieben<br />

wurde. Das Team „Las<br />

Alemanas Ambiciosas“, bestehend<br />

aus den Reutlinger Studentinnen,<br />

die zurzeit alle an der spanischen<br />

Partnerhochschule, der ICADE der<br />

Universidad Pontificia Comillas in<br />

Madrid studieren, gewann den ersten<br />

Preis mit 2.000 €.<br />

Thomas Mechtersheimer (AW<br />

1992) joins the Management<br />

Board of Fresenius Kabi AG<br />

Dear Thomas, the Alumni Community<br />

of <strong>ESB</strong> Business School congratulates<br />

you to your new role and wishes you<br />

all the best for 2012!<br />

The Supervisory Board of Fresenius<br />

Kabi AG today announced changes<br />

in the Management Board of Fresenius<br />

Kabi. Effective March 1, 2012<br />

Thomas Mechtersheimer, who has<br />

been Senior Vice President for Fresenius<br />

Medical Care South Asia Pacific,<br />

will join the Fresenius Kabi<br />

AG Management Board as Deputy<br />

Member and will assume the position<br />

of President of region Asia<br />

Pacific. As of January 1, 2013 Thomas<br />

Mechtersheimer will become a<br />

full Member of the Management<br />

Board of Fresenius Kabi AG. Fresenius<br />

Kabi is the market leader in<br />

infusion therapy and clinical nutrition<br />

in Europe and holds leading<br />

positions in important countries of<br />

Latin America and the Asia-Pacific<br />

region.<br />

Fresenius Kabi is focused on the<br />

therapy and care of critically and<br />

chronically ill patients inside and<br />

outside the hospital. Thomas joined<br />

Fresenius in 1995 and has since<br />

held several executive positions<br />

within the Asian organization. Prior<br />

to joining Fresenius Medical Care,<br />

he worked in Industrial Automation<br />

and Special Machinery companies,<br />

both in Sales as well as in Technical<br />

Services. Thomas studied International<br />

Business at the Reutlingen University,<br />

Germany.<br />

Holger Rupp (IPBS 1996)<br />

macht mit Get-neutral Konsum<br />

klimaneutral<br />

Holger, wir wünschen Dir viel Erfolg<br />

mit Deiner Neugründung!<br />

Seit November 2011 ist ein weiteres<br />

<strong>ESB</strong>-Start-up mit seinem Service<br />

online: Get-neutral. Gegründet wurde<br />

Get-neutral von <strong>ESB</strong>-Alumnus<br />

Holger Rupp (IPBS 1996) und vier<br />

Mitstreitern.<br />

Get-neutral ist das erste <strong>ESB</strong>-Startup,<br />

das als „smartest green business<br />

idea“ beim Ecosummit Award nominiert<br />

wurde. Mehr Informationen<br />

über das Unternehmen findet Ihr<br />

im Interview mit Holger auf S. 25.<br />

Alumni News 31


Januar 2012<br />

Christine Rupp (IPBS 1999)<br />

steigt in die Führungsriege<br />

von Booz & Company auf<br />

Christine, wir wünschen Dir viel<br />

Erfolg in Deiner neuen Position!<br />

Seit dem 1. Oktober 2011 verstärken<br />

insgesamt 18 weitere Partner die<br />

Geschäftsführung der internationalen<br />

Strategieberatung Booz & Company,<br />

darunter drei aus dem deutschsprachigen<br />

Raum: Christine Rupp (Stuttgart),<br />

Matthias Bäumler (Berlin) und<br />

Andreas Lenzhofer (Zürich). Damit<br />

erhöht sich die Partnerschaft im<br />

deutschsprachigen Raum auf knapp<br />

50 Partner.<br />

Christine Rupp absolvierte ihr Studium<br />

der Europäischen Betriebswirtschaft<br />

an der European School<br />

of Business in Reutlingen und der<br />

französischen École Supérieure de<br />

Commerce in Reims. Vor ihrem<br />

Eintritt bei Booz & Company sammelte<br />

Rupp Erfahrungen bei SAP,<br />

Hewlett Packard und Adhésion &<br />

Associés. Sie gehört heute der<br />

weltweiten Communications, Media<br />

& Technology Practice von<br />

Booz & Company an und ist Managing<br />

Partner des Stuttgarter Büros,<br />

dabei vor allem spezialisiert auf<br />

große Kostentransformationsprojekte<br />

und Vertriebsthemen bei internationalen<br />

Klienten in der Telekommunikationsbranche.<br />

32 Alumni News<br />

Klara Eisenlohr, Natascha<br />

Ribul Moro und Annika<br />

Schmelzle (alle IPBS 2012)<br />

siegen beim italienischen<br />

Business Game-Wettbewerb<br />

Liebes Team, wir gratulieren zu<br />

diesem tollen Ergebnis!<br />

Drei Studentinnen aus dem deutschitalienischen<br />

Studiengang BSc International<br />

Management 2012 schafften<br />

es auf den ersten Platz beim Business<br />

Game-Wettbewerb, der von der Unternehmensberatung<br />

Accenture an italienischen<br />

Universitäten ausgeschrieben<br />

wurde. Die University Management<br />

Competition ist ein nationaler Wettbewerb<br />

unter 18 Universitäten in Italien,<br />

an der 2011 über 2.200 Studenten<br />

teilnahmen. Das Team „GGP Group“<br />

(Akronym für German Girl Power),<br />

bestehend aus den Reutlinger Studentinnen<br />

Klara Eisenlohr, Natascha<br />

Ribul Moro und Annika Schmelzle,<br />

die zurzeit alle im letzten Jahr an<br />

der italienischen Partnerhochschule,<br />

der Università Cattolica del Sacro<br />

Cuore – Sede di Piacenza studieren,<br />

gewann den ersten Preis mit jeweils<br />

einem iPad 2. Nachdem das Team<br />

sich bereits im Frühjahr universi-<br />

tätsintern gegen alle Kommilitonen<br />

durchgesetzt und für das Halbfinale<br />

qualifiziert hatte, spielte es in den<br />

Halbfinalen gegen Teams aus ganz<br />

Italien, konnte den positiven Trend<br />

fortsetzen und alle Konkurrenten hinter<br />

sich lassen. Am 1. Dezember begaben<br />

sich die drei Studentinnen <strong>nach</strong><br />

Mailand, wo im Pelota Jaialai zwischen<br />

11 Teams das Finale ausgetragen<br />

wurde. Das Finale unterschied<br />

sich essenziell von den Qualifikationsrunden.<br />

Während die Aufgabe im Vorfeld<br />

immer darin bestand, ein Start-up<br />

zu leiten, musste im Finale ein hochverschuldetes<br />

Unternehmen saniert<br />

und mit der Anpassung verschiedenster<br />

Hebel wieder auf den richtigen<br />

Weg gebracht werden.<br />

Martina Stegmaier (IPBS<br />

2004) wird ab 1. März neue<br />

CEO & President der German<br />

American Chamber of Commerce<br />

of the Southern US<br />

(GACC South)<br />

Martina, wir wünschen Dir viel Erfolg<br />

in Deinem neuen Aufgabenfeld!<br />

Martina Stegmaier studierte International<br />

Management im deutschspanischen<br />

Studiengang an der <strong>ESB</strong>.<br />

2004 begann sie als Trainee im Bereich<br />

Consulting Services der GACC South,<br />

wurde 2008 Director of Consulting<br />

Services und 2010 Vice President.<br />

Währenddessen studierte sie an der<br />

Goizueta Business School der Emory<br />

University und erwarb dort ihren MBA.


Etienne Schmüser (AW 2009)<br />

Tief erschüttert vernahmen wir im Dezember letzten Jahres die traurige Nachricht, dass unser Studienkollege und<br />

vor allem sehr guter Freund Etienne Schmüser plötzlich und völlig unerwartet aus unserer Mitte gerissen wurde. Mit<br />

ihm verlieren wir einen treuen und aufrichtigen Weggefährten, der eine nicht zu schließende Lücke hinterlässt.<br />

Eti, der Gedanke, das Leben ohne Dich weiterführen zu müssen, ist für uns alle noch immer unfassbar. Wir werden Deine<br />

Lebensfreude, Deinen Witz und Deine Bereitschaft, Dich für Deine Freunde einzusetzen, niemals vergessen. Durch Dein<br />

außerordentliches Engagement im Rahmen von Tutorien und unzähligen Fachschaftsaktivitäten hast Du es Dir selbst und<br />

Deinen Mitstudierenden ermöglicht, die gemeinsame Studienzeit zu einer Erfahrung von unschätzbarem Wert zu machen.<br />

Unvergessen bleibt auch Dein leidenschaftlicher und humorvoller Auftritt als Steve Jobs im Rahmen einer <strong>ESB</strong>-<br />

Vorlesung. Während seiner Rede an einem strahlend schönen Junitag vor sechs Jahren gab Jobs den Absolventen<br />

der Stanford University bei ihrer Abschlussfeier folgendes mit auf den Weg:<br />

“Your time is limited, so don’t waste it living someone else’s life. Don’t be trapped by dogma – which is living with<br />

the results of other people’s thinking. Don’t let the noise of others’ opinions drown out your own inner voice. And,<br />

most important, have the courage to follow your heart and intuition. They somehow already know what you truly<br />

want to become. Everything else is secondary.“<br />

Etienne, Du hast diese Worte verinnerlicht wie kaum ein Zweiter. Du hattest stets den Mut, Deinem eigenen Herzen<br />

und Deiner Intuition zu folgen und dabei, wenn nötig, unpopuläre Standpunkte zu vertreten. Wir sind stolz darauf,<br />

dass Du uns Deine Freunde nanntest und glücklich darüber, mit Dir viele gemeinsame Stunden verbracht zu haben, in<br />

denen wir Glück und Leid teilten, Herausforderungen zusammen meisterten und vor allem extrem viel Spaß hatten!<br />

Wir werden Dich unsagbar vermissen, aber Du wirst in unseren Erinnerungen, unseren Geschichten und unseren<br />

Herzen immer ein Teil von uns bleiben.<br />

Deine Freunde aus Reutlinger Zeiten<br />

Etienne Schmüser<br />

* 27.6.1985<br />

† 15.12.2011<br />

In stillem Gedenken an unseren ehemaligen Studenten, Kommilitonen und Freund Etienne Schmüser trauern wir<br />

mit der Familie und den Angehörigen um den schmerzlichen Verlust.<br />

Vorstand, Professoren, Mitarbeiter, Studenten und Alumni der <strong>ESB</strong> Business School<br />

Alumni Nachruf 33


Stammtisch London auf den Spuren<br />

des römischen Londinium<br />

Von Ramona Roos (IPBS 2008)<br />

Die Kulturinteressierten des Stammtischs London trafen<br />

sich im Sommer zu einer Führung von „London Walks“<br />

durch die City of London, um mehr über die Geschichte<br />

und die Entstehung der römischen Siedlung Londinium<br />

zu erfahren.<br />

Vermutlich wurde Londinium von den Römern gegründet,<br />

allerdings nicht, wie manchmal behauptet wird, von<br />

Julius Caesar, als er 55 v. Chr. auf die Insel kam. Unklar<br />

ist, ob Caesar mit dem Ziel kam, die Insel zu unterwerfen<br />

oder nur auf Erkundungsfeldzug war. Er erwähnt die<br />

Siedlung in seinen ansonsten akribischen Berichten<br />

nicht, weshalb davon ausgegangen wird, dass sie zu<br />

dieser Zeit nicht existierte. Caesar geriet in Konflikte<br />

mit einheimischen keltischen Stämmen und zog sich<br />

auf das europäische Festland zurück. Die Römer kamen<br />

erst ein Jahrhundert später, 43 n. Chr., erneut über den<br />

Ärmelkanal.<br />

Beerhouse<br />

34 Alumni Stammtische<br />

Ihr Ziel war es, Britannien zu einem Teil des römischen<br />

Reiches zu machen, was v. a. bedeutete, den dort lebenden<br />

Menschen Schutz zu gewähren, gleichzeitig aber<br />

Steuern einzuführen. Dies wurde mit Hilfe von Kämpfen,<br />

aber v. a. auch durch Verhandlungen mit den einheimischen<br />

Stämmen durchgesetzt. Durch diese Verhandlungen<br />

hatten die Römer verschiedene Verbündete wie z. B.<br />

den Anführer des keltischen Stammes der Icener, Prasutagus.<br />

Er hatte mit den Römern vereinbart, dass diese<br />

seiner Familie und seinem Stamm <strong>nach</strong> seinem Tode<br />

Sicherheit und Schutz gewährten. Die Römer hielten<br />

sich allerdings nicht an diese Abmachung, brachten<br />

viele Stammesmitglieder um und vergewaltigten die<br />

Töchter der verwitweten Königin Boudicca. Diese sann<br />

auf Rache und startete einen Aufstand gegen die römischen<br />

Besatzer, dem sich mit der Zeit einige Zehntausend<br />

Rebellen anschlossen. Die Aufständischen verübten<br />

einen Überraschungsangriff auf Londinium, die<br />

Römer konnten sich nicht verteidigen und flüchteten,<br />

ihre Siedlung wurde niedergebrannt. Schließlich allerdings<br />

konnten sich die Römer doch zur Wehr setzen<br />

und schlugen nicht nur die Rebellion nieder, sondern<br />

zwangen Königin Boudicca in den Selbstmord durch<br />

Gift, vermutlich in der Nähe des heutigen Gleis 4 der<br />

King’s Cross Station. Eine Statue neben Westminster<br />

Bridge erinnert an die rachsüchtige Königin der Icener.<br />

Das damalige Straßenniveau liegt 40 Fuß unter dem<br />

heutigen, die verschiedenen Schichten sind in der von<br />

Christopher Wren erbauten St. Bride’s Church zu sehen.<br />

Eine dieser Schichten besteht aus sehr viel roter Asche,<br />

die von den Bränden des Boudicca-Aufstands herrührt.<br />

Die Siedlung Londinium, „the area by the pool“, war<br />

zwischen den heutigen Ludgate Hill und Cornhill gelegen<br />

und somit im Westen vom River Fleet, im Osten<br />

vom River Walbrook (heute beide unterirdisch) und im<br />

Süden von der Themse umgeben. Auf Grund der guten<br />

Anbindung an die Seewege und der Nähe zum europäischen<br />

Festland entwickelte sich Londinium zu einer der<br />

bedeutendsten Handelsstädte nördlich der Alpen. Wie<br />

wichtig Londinium wurde, ist unter anderem auch daran<br />

zu erkennen, dass die Römer ein Amphitheater er-


Weih<strong>nach</strong>tsmarkt: WFI meets <strong>ESB</strong><br />

richteten, dessen Reste unter der heutigen Guild Hall<br />

noch zu sehen sind. Ferner verfügte Londinium über<br />

ein Forum, eine Basilika und Bäder.<br />

Ca. 400 Jahre, <strong>nach</strong>dem die Römer <strong>nach</strong> Londinium<br />

gekommen waren, verlagerten sich ihre Prioritäten und<br />

sie verließen Britannien. Zurück blieben die Sachsen,<br />

die ins Land gekommen waren, um für die Römer<br />

Steinmetz- und ähnliche Arbeiten zu verrichten. Auch<br />

sie drückten der Stadt ihren Stempel auf, was man<br />

nicht zuletzt an einigen Ortsnamen noch erkennen<br />

kann: Aldwych steht für „altes Dorf“, Cheapside kommt<br />

vom sächsischen „cheap“, was „verkaufen“ bedeutet.<br />

Mit dem Abzug der Römer aus Britannien endete unser<br />

zweistündiger Ausflug in die römische Vergangenheit<br />

der britischen Hauptstadt. Bei einem Pitcher Pimms am<br />

Themseufer ließen wir den Nachmittag gemütlich ausklingen.<br />

Stichwort: Stammtisch London<br />

Der Stammtisch in London war vor einigen Jahren etwas<br />

eingeschlafen und versucht seitdem, wieder aktiver<br />

zu werden. Ob Fußballweltmeisterschaft im Bavarian<br />

Beerhouse, gemütliches Beisammensein im Katzenjammers,<br />

Pub-crawl in East London oder ein gemeinsamer<br />

Besuch auf dem Weih<strong>nach</strong>tsmarkt im Winter Wonderland<br />

im Hyde Park – es ist bestimmt für jeden was dabei.<br />

Wir treffen uns ad hoc und mit wechselnden Locations,<br />

also tragt euch bitte für unseren Newsletter ein,<br />

um immer auf dem neusten Stand zu sein. Bitte meldet<br />

euch auch mit Ideen, Wünschen, Anregungen, wir sind<br />

für alles offen. Für 2012 haben wir schon verschiedene<br />

Ideen, wie z. B. ein Besuch im „Dans le noir“ und eine<br />

Führung in Hampton Court Palace. Auch das Feiern<br />

wird natürlich nicht zu kurz kommen. Wir freuen uns<br />

auf Teilnehmer, egal ob regelmäßig oder als London-<br />

Besucher.<br />

Jessica und Ramona<br />

WM 2010: Partie Deutschland gegen England<br />

Alumni Stammtische 35


Stammtisch Peking grüßt alle!<br />

Von Matthias Kittler (IPBS 2011)<br />

����<br />

2012 ist da, das Jahr des Drachen! Hier beim Stammtisch<br />

���� in Beijing, der Mitte des Reiches der Mitte, haben<br />

sich auch im vergangenen Jahr die Alt- und Neueingesessenen<br />

ein ums andere Mal getroffen, um bei Ente<br />

süß-sauer und Pflaumenwein über die spannenden Stories<br />

des chinesischen Alltags zu diskutieren. Die Locations<br />

waren natürlich, wie das Leben in China auch, voller<br />

Vielfalt und voller Überraschungen – so gab es Treffen<br />

im Irish Pub (klar!), in gediegenen Lounges oder auf<br />

gemütlichen Rooftops. Den krönenden Abschluss bildete<br />

im nicht ganz so weih<strong>nach</strong>tlichen Peking ein stimmungsvolles<br />

Pre-Christmas-Dinner, bei dem auch fast die ganze<br />

Truppe versammelt war. An dieser Stelle auch noch einmal<br />

einen ganz besonderen Dank an Sven, der vorher<br />

Pre-Christmas-Dinner in Peking<br />

36 Alumni Stammtische<br />

den Stammtisch hier organisiert hat, uns jedoch Ende<br />

letzten Jahres leider in Richtung USA verlassen hat.<br />

Für das neue Jahr kann es eigentlich nur heißen: Weitermachen.<br />

Es werden wieder tolle Abende und vielleicht<br />

auch das ein oder andere Special auf die Stammtischler<br />

warten. Wir werden versuchen, uns – je <strong>nach</strong><br />

Arbeitslage – circa jeden Monat zu treffen, und freuen<br />

uns natürlich immer auf neue Oldgirls und -boys (oder<br />

���� solche, die es noch werden wollen), die zu der kleinen<br />

aber feinen Runde dazustoßen möchten. In diesem Sinne:<br />

����<br />

Matthias (IPBS 2011)<br />

& die <strong>ESB</strong>eijing-Stammtisch-Crew


Am 26. November 2011 kamen zum wiederholten Male ehemalige Studenten der Studien-<br />

gänge Außenwirtschaft (AW) und International Business (IB) in der Aula der Hochschule<br />

Reutlingen zusammen, um Erfahrungen aus dem Berufsleben mit Studierenden, Mitar-<br />

beitern und Dozenten auszutauschen. Organisiert wurde das Ganze von einer Projekt-<br />

gruppe der aktuellen Studierenden dieser Studiengänge unter der Leitung von Katharina<br />

Gishewski (IB 2013).<br />

„Alumni Get Together“ der Studiengänge<br />

Außenwirtschaft und International Business<br />

Von Andrea Greiner (IB 2013)<br />

Los ging es um 11 Uhr mit einer kurzen Begrüßung von<br />

Katharina Gishewski, die das Wort an Prof. Dr. Hans-<br />

Martin Beyer, Finanzprofessor und Studiendekan von<br />

IB, und an Prof. Dr. Hermann Laßleben, Professor für<br />

Personalmanagement, übergab. Die beiden Referenten<br />

berichteten über die aktuelle Struktur der <strong>ESB</strong> Business<br />

School, neue Professoren sowie Master-Studiengänge. Für<br />

Gruppenfoto der Get Together-Teilnehmer mit den <strong>ESB</strong>-Bären.<br />

die ehemaligen AW- und IB-Studenten war es interessant<br />

zu erfahren, wie der neue Studiengang BSc International<br />

Business aufgebaut ist, eine Kombination der bisherigen<br />

Programme AW und IB, der diese ab dem laufenden<br />

Semester ablöst. Nach diesen Vorträgen übernahm<br />

Matthias Kerner, der sein IB-Studium 2003 abschloss,<br />

das Wort. Unter dem Titel „Compliance Ma-<br />

Alumni Veranstaltungen 37


nagement bei der EnBW” präsentierte er sein aktuelles<br />

Tätigkeitsfeld und dessen zunehmende Bedeutung für<br />

Unternehmen.<br />

Nach der Kaffeepause wurde der interaktive Programmpunkt<br />

„Now it’s your turn“ eingeläutet. Einige Alumni<br />

beantworteten Fragen, die ihnen bereits zu Beginn der<br />

Veranstaltung schriftlich ausgehändigt wurden. Die interessierten<br />

anwesenden Studenten der <strong>ESB</strong> Business School<br />

erhielten so einen Einblick in das aktuelle Berufsleben<br />

der früheren Studenten. Sie nutzten die Gelegenheit,<br />

etwa <strong>nach</strong>zufragen, wie einfach es als ehemaliger AW-<br />

bzw. IB-Student war, im Berufsleben Fuß zu fassen.<br />

Das Alumni Get Together wurde mit einem Buffet abgerundet,<br />

bei dem sich die neugierigen Studierenden,<br />

Mitarbeiter und Dozenten in informeller Atmosphäre<br />

austauschten. Besonders für die Studenten war dies ein<br />

gelungenes Treffen, bekamen sie doch sowohl neue Ideen<br />

für das eigene Studium als auch Eindrücke davon, was<br />

einen AW- bzw. IB-Alumnus im Berufsleben erwartet.<br />

Im Folgenden Eindrücke und Kommentare von<br />

Teilnehmern des Alumni Get Togethers:<br />

Aline Dodd, Erstsemesterin im neuen Studiengang International<br />

Business, nahm gerne an dem Alumni-Treffen<br />

teil, denn obwohl sie noch keinen Traumberuf hat, ist ihr<br />

bewusst, dass „ein gutes Netzwerk die Grundlage für eine<br />

gute Zukunft“ ist und dass man am meisten von denjenigen<br />

lernen kann, die schon ins Berufsleben gestartet<br />

sind. Ihr Praktikum möchte sie bei einem internationalen<br />

Unternehmen wie der Lufthansa absolvieren. Auch wenn<br />

sie noch keine festen Karrierepläne hat, ist es ihr am<br />

Wichtigsten, dass sie später einmal zufrieden mit ihrem<br />

Job ist, denn „nur dann kann man auch erfolgreich sein.“<br />

Aurica Brunke, eine Alumna (IB 2010), die ebenfalls am<br />

Treffen teilnahm, gibt gerne Tipps an die jetzigen Studenten<br />

weiter. Der wertvolle Austausch miteinander lässt<br />

sie immer wieder zu Alumni-Treffen kommen. Ihr erstes<br />

Praktikum verbrachte sie in England bei Daimler Financial<br />

Services im Bereich Marketing. „Dort hatte ich Verantwortung<br />

vom ersten Tag an und konnte zudem in<br />

einer wirklich multikulturellen Atmosphäre arbeiten.“<br />

Ebenso herausfordernd war Auricas zweites Praktikum<br />

bei Novartis in München, wo sie verantwortlich für die<br />

Marke Fenistil war, vom Marketing bis hin zum Entwurf<br />

des Markenplans fürs kommende Jahr. Nach dem Auslandsstudium<br />

in Nevada, USA, und dem abgeschlossenen<br />

Bachelor nahm sie sich ein Jahr Auszeit in den<br />

USA, um zunächst die West- und Ostküste zu bereisen,<br />

und dann weiter <strong>nach</strong> Asien zu ziehen. Heute arbeitet<br />

38 Alumni Veranstaltungen<br />

Aurica bei Lilly Pharma, einem „tollen Unternehmen!“<br />

Auch Daria Samarenko, Absolventin des Studiengangs<br />

Außenwirtschaft 2010, fand ihren Weg an die <strong>ESB</strong> Business<br />

School, <strong>nach</strong>dem sie bereits ein Erststudium im<br />

Bereich Energietechnik absolviert hatte. Dass die Energietechnik<br />

sie schon immer faszinierte, kam ihr unter anderem<br />

während ihres Praktikums bei Fichtner in Stuttgart<br />

zugute, einer Engineering- und Consulting-Firma. Mit<br />

ihrem Auslandssemester in Montpellier, Frankreich,<br />

schloss sie ihren Bachelor ab. Heute arbeitet Daria bei<br />

BTO Management Consulting in Berlin, die v. a. in den<br />

Bereichen Energie, Chemie, Öl und Gas beratend tätig sind.<br />

Matthias Kiesel, Absolvent des Außenwirtschaftsstudiengangs<br />

2009, versucht, die Alumni-Treffen regelmäßig<br />

in seinen Terminplan einzubauen, „weil es toll ist, Leute<br />

von früher zu treffen, und die neuen Studierenden der<br />

<strong>ESB</strong> kennenzulernen.“ Schon während seines ersten<br />

Praktikums in Miami bei einem kleinen Tochterunternehmen<br />

von Hugo Boss im Bereich Eventmanagement<br />

bekam er viele Städte wie New York und Orlando zu<br />

sehen. Diese Erfahrung rundete er mit einem Auslandsstudium<br />

in Paris ab. Bei seinem zweiten Praktikum bei<br />

IBM machte Matthias dann die Erfahrung, dass man<br />

dort im Vergleich zu kleinen Unternehmen oftmals nur<br />

eine Nummer ist und meist nur seine eigene Abteilung<br />

kennt, einen kleinen Ausschnitt vom großen Ganzen.<br />

„Dies hat mir gar nicht gefallen, was mich dann dazu<br />

führte, ein Jobangebot von IBM abzulehnen, das ich während<br />

meines letzten Semesters Anfang 2009 bekam. Durch<br />

Zufall fand ich ein Unternehmen namens Meltwater, das<br />

mit circa 1.000 Angestellten bei Weitem nicht so groß wie<br />

IBM ist, aber doch sehr international arbeitet und einem<br />

viele Möglichkeiten bietet, im Ausland zu sein. Meltwater<br />

bietet Software-Services an und ist viel im Cloud Computing<br />

tätig. Seit drei Jahren arbeite ich dort nun schon in<br />

Berlin. Schon <strong>nach</strong> einem Jahr bekam ich die Leitung für<br />

ein Team übertragen, und heute bin ich im Business Management<br />

Development bei Meltwater tätig.“<br />

Der Erfahrungsaustausch war beim Alumni Get Together<br />

für alle Beteiligten eine Bereicherung. Allein dem <strong>ESB</strong><br />

Reutlingen Alumni e. V. ist diese Plattform zu verdanken.<br />

Als einer der größten Alumini-Vereine Deutschlands mit<br />

mittlerweile über 3.600 Mitgliedern sorgt er nicht nur<br />

für einen regen Austausch zwischen den ehemaligen und<br />

derzeitigen Studenten, sondern organisiert außerdem<br />

regelmäßige Wochenendtreffen in verschiedenen Städten,<br />

Stammtische auf allen Kontinenten und veröffentlicht<br />

eine vierteljährlich erscheinende Zeitschrift mit den<br />

neuesten Informationen und Entwicklungsberichten. So<br />

können alle, die bereits in Verbindung mit der <strong>ESB</strong> stehen,<br />

auch untereinander in Verbindung bleiben.


Mit dem Bus 370 Kilometer zum IBWE fahren? Kommt gar nicht in Frage!<br />

Wir radeln einfach – und zwar die fast dreifache Distanz!<br />

Mit der 9. <strong>ESB</strong> Cycling Tour for Charity and<br />

Children zum IBWE-Heimspiel in Bayern!<br />

Von Sebastian Weber, Alex Evans, Michael Kitsche,<br />

Michael Kranich (alle IPBS 2012)<br />

Es wäre eine der kürzesten Relay-Touren aller Zeiten geworden,<br />

doch wir haben uns anders entschieden: vom 18.<br />

bis 27. April 2012 werden 30 Studenten des IMD-Studienganges<br />

stolze 1.001 Kilometer zum IBWE radeln. Wichtige<br />

Stationen auf unserer Tour sind Strasbourg, Freiburg, Zürich,<br />

Bregenz und München. Zwischen Reutlingen und<br />

dem Bayerischen Wald liegen für uns also Frankreich, die<br />

Schweiz, Österreich – und viele Berge. Seit Februar<br />

schwitzen wir zweimal wöchentlich beim Spinning, um<br />

diese Strecke schaffen zu können, denn für uns alle ist die<br />

Relay eine enorme sportliche Herausforderung, die wir<br />

gemeinsam meistern wollen.<br />

Ziel der Tour: 20.000 EUR für einen<br />

guten Zweck<br />

Im Mittelpunkt steht jedoch nicht allein die sportliche<br />

Leistung: Wir wollen möglichst viele Spenden für die von<br />

uns unterstützten wohltätigen Zwecke sammeln. Unser<br />

Ziel ist es, eine Spendensumme von mindestens 20.000<br />

EUR zu erreichen.<br />

Wie auch in den Jahren zuvor wird die Spendensumme jeweils<br />

zur Hälfte dem „Förderverein für krebskranke Kinder<br />

Tübingen e. V.“ und dem Reutlinger Verein „Integramus e. V.“<br />

zugutekommen.<br />

Der erstere unterstützt die Arbeit der Kinderkrebsstation<br />

des Universitätsklinikums Tübingen mit einem „Elternhaus“.<br />

Dort können betroffene Familien zu Spielen, Gesprächsgruppen<br />

und vielen anderen Aktivitäten zusammenkommen,<br />

um sich gemeinsam mit der Krebskrankheit ihrer Kinder<br />

intensiv auseinanderzusetzen und zu lernen, besser mit ihr<br />

umzugehen und den Alltag mit ihr zu bewältigen. „Integramus<br />

e. V.“ leistet zum einen entwicklungspolitische<br />

Bildungsarbeit mit dem Ziel der Integration ausländischer<br />

Kinder. Außerdem fördert der Verein humanitäre Projekte<br />

in Kenia und Osteuropa (Weißrussland & Ukraine).<br />

Relay erstmals CO2-neutral<br />

In Zusammenarbeit mit dem von <strong>ESB</strong>-Alumnus Holger<br />

Rupp gegründetem Start-up Get-neutral gestalten wir die<br />

Relay erstmals komplett CO2-neutral. Wir unterstützen<br />

somit das Ziel, dass Kinder von heute auch in Zukunft auf<br />

einem lebenswerten Planeten leben können.<br />

Darüber hinaus konnten wir uns bereits die Unterstützung<br />

mehrerer Unternehmen sichern, die uns Sach- und Geldspenden<br />

zukommen lassen. Auch die Studentenschaft der<br />

Hochschule Reutlingen sowie VIMA e. V. unterstützen uns<br />

bei unserem Vorhaben mit einem Kostenzuschuss.<br />

Zusätzlich generieren wir Spendeneinkommen durch die<br />

Relay Action Days auf dem Campus im März, beim traditionellen<br />

Abfahrtsevent in der Reutlinger Innenstadt sowie<br />

bei den Spendenaktionen entlang der Strecke.<br />

Dennoch brauchen wir Eure Unterstützung!<br />

Weitere Spenden erhoffen wir uns von Euch, den Alumni, denn<br />

jeder weitere Euro erhöht unsere Spendensumme und bringt<br />

uns so unserem Ziel näher, 20.000 EUR übergeben zu können!<br />

Wenn Ihr mit uns gemeinsam diese beiden Vereine unterstützen<br />

wollt, spendet bitte auf unser Spendenkonto:<br />

IPBS Studenten der <strong>ESB</strong> e. V.<br />

Stichwort: <strong>ESB</strong> <strong>Radler</strong> 2012<br />

Kreissparkasse Reutlingen<br />

Konto-Nr. 100024003<br />

BLZ 640 500 00<br />

Schaut gerne auch auf unserer Website www.esbradler.de<br />

vorbei und werdet Fans auf Facebook www.facebook.com/esbradler!<br />

Nachfragen, Anfragen zu Unterstützungsmöglichkeiten<br />

Eures Arbeitgebers, Adressen für Zuwendungsbescheinigungen<br />

etc. richtet Ihr bitte an relay@stubue.de<br />

Wir freuen uns auf Eure Unterstützung! Eure <strong>ESB</strong> <strong>Radler</strong> 2012<br />

Alumni Veranstaltungen 39


Am Freitag, dem 28. Oktober 2011, war es wieder soweit. Sechs ehemalige <strong>ESB</strong>-Studenten<br />

gaben ca. 80 Teilnehmern im Rahmen des Alumni Coachings wichtige Tipps zur Bewerbung<br />

in einzelnen Branchen.<br />

Alumni Coaching auch in diesem Jahr<br />

erfolgreich<br />

Von Stefanie Layer (IPBS 2012)<br />

Die Veranstaltung startete um 16 Uhr im Pavillon des<br />

Hochschulgebäudes 17. Ann-Sophie Stippig und Ellen<br />

Stokinger, die das Alumni-Ressort an der <strong>ESB</strong> leiten,<br />

eröffneten das Event. Nach ihrer Begrüßung ergriff<br />

Prof. Dr. Baumeister das Wort, stellte die verschiedenen<br />

Workshops kurz vor und bedankte sich bei den Referenten<br />

und Helfern für ihr Engagement sowie bei den Teilnehmern<br />

für ihr zahlreiches Erscheinen. Zuletzt begrüßte<br />

auch Michael Müller, Board Member des <strong>ESB</strong> Alumni-<br />

Vereins, die Teilnehmer im Namen des <strong>ESB</strong> Alumni e. V.<br />

herzlich. Nach seiner Präsentation machten sich die Teilnehmer<br />

auf zu den Workshops.<br />

„Ace the case – so packt Ihr das! Fallstudien-Interview<br />

bei Strategieberatungen” – das war der Titel, den Michael<br />

Müller, ehemaliger Mitarbeiter der A.T. Kearney GmbH,<br />

für seinen Workshop wählte. In ihm zeigte er den Teilnehmern,<br />

wie man Fallstudien während eines Interviews<br />

mit einer Top-Management-Beratung erfolgreich lösen<br />

kann. Der Einstieg in die Beratungsbranche war auch<br />

im Workshop von Kathrin Schlau und Erwin Biebrich<br />

von Booz & Company Gegenstand der Betrachtung. Unter<br />

dem Titel „Wege in die Beratung“ gaben die zwei ehemaligen<br />

<strong>ESB</strong>-Studenten einen Einblick in die Anforderungen,<br />

die Beratungsunternehmen an ihre Bewerber stellen,<br />

und erklärten, wie man diese erfolgreich meistert. Pierre<br />

Beckers von L’Oréal Deutschland GmbH zeigte hingegen,<br />

welche Dinge für Bewerbungen in den Bereichen Marketing<br />

und Sales wichtig sind. Neben Tipps und Tricks für<br />

Interviews stellte er verschiedene Einstiegs- und Praktikamöglichkeiten<br />

in der Konsumgüterbranche vor. Auch<br />

Daniela Asmuth, Mitarbeiterin bei der Henkel AG & Co.<br />

KGaA, beleuchtete die Konsumgüterbranche. In ihrem<br />

Workshop „Der Weg ins Brand Management in der<br />

Konsumgüter-Industrie – Vorbereitung & Mini-Cases“<br />

sprach sie über den Bereich Brand Management und<br />

zeigte den Teilnehmern, wie man sich sowohl auf Inter-<br />

40 Alumni Veranstaltungen<br />

views als auch auf kleine Fallstudien in diesem Bereich<br />

vorbereitet. Eine generelle Anleitung zum Thema Bewerbung<br />

erhielten die Teilnehmer im Workshop von<br />

Barbara Danner. Die Mitarbeiterin von Personal Innovation<br />

GmbH Lee Hecht Harrison nannte ihren Workshop<br />

„Das 1x1 für Lebenslauf und Interviews“. Darin gab sie<br />

wertvolle Hinweise und beantwortete alle W-Fragen<br />

rund um das Thema.<br />

Nach ca. zwei Stunden intensiver Arbeit kamen alle zu<br />

einem Get-together bei Getränken und Snacks zusammen.<br />

Dabei hatten die Teilnehmer noch einmal die Chance, sich<br />

untereinander, aber auch mit den anderen Alumni auszutauschen<br />

und neue Kontakte zu knüpfen – Abschluss<br />

eines gelungenen Nachmittags.<br />

Das Alumni-Ressort bedankt sich recht herzlich bei den<br />

teilnehmenden Referenten und bei allen, die Teil dieses<br />

Events waren.<br />

Teilnehmer beim Workshop


Vom Elfenbeinturm ins Klassenzimmer:<br />

Zwei Jahre bei Teach First Deutschland<br />

Von Dominik Dresel (IPBS 2010)<br />

Inspiriert durch das von Präsident John F. Kennedy<br />

gegründete Peace Corps, bei dem sich seit 1961 amerikanische<br />

Graduates für zwei Jahre im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit<br />

engagieren, entwickelte die<br />

22-jährige Princeton-Studentin Wendy Kopp 1989 die<br />

Idee, Absolventen renommierter Universitäten für einen<br />

zweijährigen Lehrauftrag an Schulen in sozialen Brennpunkten<br />

zu gewinnen. Teach For America, die aus dieser<br />

Idee entstandene Initiative, zählt heute zu den einflussreichsten<br />

NGOs im öffentlichen Bildungswesen der Vereinigten<br />

Staaten und ist zu einem äußerst attraktiven und<br />

selektiven Arbeitgeber geworden – 2011 bewarben sich<br />

beispielsweise rund 18 % der Harvard-Absolventen für<br />

das Programm. Die Organisation hat ein starkes Netzwerk<br />

von rund 25.000 Alumni hervorgebracht, die sich in<br />

Führungspositionen u. a. in Politik und Wirtschaft für<br />

mehr Gerechtigkeit im US-Bildungswesen einsetzen –<br />

eine beispiellose Lobby für unterprivilegierte Kinder,<br />

denen es die Schwächen des Systems unmöglich machen,<br />

ihre Potenziale zu entfalten.<br />

Seit die Befunde des Programme for International Student<br />

Assessment (PISA) im vergangenen Jahrzehnt gezeigt<br />

haben, dass das deutsche Bildungswesen nicht lediglich<br />

nur durchschnittlich leistungsstark ist, sondern dass darüber<br />

hinaus die soziale Herkunft den Bildungserfolg eines<br />

Kindes so stark bestimmt wie in kaum einem anderen<br />

Mitgliedsstaat der OECD, ist das Thema Bildungsgerechtigkeit<br />

auch hierzulande im Mainstream angekommen.<br />

Dass es sich die Bundesrepublik nicht länger erlauben<br />

kann, ganze Gesellschaftsschichten von Bildungserfolg<br />

und damit langfristig von einem produktiven Beitrag<br />

zur Volkswirtschaft und Gesellschaft auszuschließen, ist<br />

inzwischen den meisten klar. Aber um Strategien zu<br />

entwickeln, wie wir aus der Blackbox Schule ein gerechtes,<br />

leistungsstarkes und differenzierendes System<br />

machen können, dafür sind viele Entscheidungsträger<br />

(offensichtlich) zu weit von den Realitäten entfernt.<br />

Nachdem die äußerst erfolgreiche britische Initiative<br />

Teach First, die analog zu, aber unabhängig von Teach<br />

For America hochqualifizierte Absolventen an Brennpunktschulen<br />

schickt, bereits seit 2002 den Proof of<br />

Principle auch für Europa erbringt und zudem seit<br />

2007 die globale Dachorganisation Teach For All Unterstützung<br />

für die weltweite Adaption der Idee bereitstellt,<br />

existiert nun seit 2008 auch eine äquivalente<br />

deutsche Bildungsinitiative: Teach First Deutschland,<br />

gegründet von zwei Absolventen der Berliner Hertie<br />

School of Governance und heute unter anderem durch<br />

zwei ehemalige McKinsey-Berater geführt.<br />

In den letzten vier Jahren ist die Teach First Deutschland<br />

GmbH von einem studentischen Start-up zu einem professionellen<br />

und profilierten Social Enterprise geworden,<br />

das unter anderem durch Geldgeber wie die Robert-Bosch-<br />

Stiftung, die Hertie-Stiftung, die Zeit-Stiftung und die<br />

Vodafone-Stiftung finanziert wird. In insgesamt fünf<br />

Bundesländern (Baden-Württemberg, Berlin, Hamburg,<br />

Nordrhein-Westfalen und Thüringen) haben bislang in<br />

drei Jahrgängen rund 200 Absolventen (sogenannte<br />

Fellows) die Herausforderung angenommen, vom akademischen<br />

Elfenbeinturm direkt in einen sozialen Brennpunkt<br />

zu wechseln – ich bin einer von ihnen.<br />

Gemäß dem Slogan „Einsatz für andere – Chancen für<br />

Dich“ möchte Teach First Deutschland sowohl einen<br />

gesellschaftlichen Mehrwert als auch einen individuellen<br />

Mehrwert für die Fellows schaffen. Die Arbeit an<br />

den Schulen wird begleitet durch regelmäßige Trainings,<br />

z. B. zu Themen wie Classroom Management oder Führung.<br />

Daneben bieten enge Partnerschaften etwa mit<br />

Deutsche Post DHL, Lanxess, Haniel, Siemens, McKinsey<br />

und Lufthansa den Fellows spannende Perspektiven<br />

<strong>nach</strong> der zweijährigen Einsatzzeit.<br />

Wer sich für das zweijährige Fellowship entscheidet,<br />

braucht, unabhängig von allen Benefits, vor allem zwei<br />

Dinge: Energie und Idealismus. Denn der Alltag an der<br />

Hauptschule ist oft rau und hält einiges an Herausforderungen<br />

bereit; neben einem zumeist erschreckend niedrigen<br />

Leistungsniveau, welches von den Schülerinnen<br />

und Schülern oft nur mit Resignation und Motivationslosigkeit<br />

quittiert wird, sind es vor allem soziale Realitäten,<br />

die eine nicht zu unterschätzende Belastung dar-<br />

Alumni Erfahrungen 41


stellen. Armut, häusliche Gewalt, fehlende Bereitschaft<br />

zur Integration und zum Teil sogar organisiertes Verbrechen<br />

im Umfeld gehören dazu. Hier zu fördern, zu motivieren,<br />

Perspektiven aufzuzeigen, das kostet viel Kraft –<br />

und wird mit monatlich 1.800 € brutto entlohnt.<br />

Dennoch bin ich unendlich dankbar für die gemachten<br />

Erfahrungen. Es ist zumindest bei einzelnen Schülern<br />

enorm schwierig, den teuflischen Kreislauf aus Erfolglosigkeit<br />

und Resignation zu durchbrechen, sie fachlich,<br />

vor allem jedoch persönlich voranzubringen und ihnen<br />

das Gefühl zu nehmen, schon mit 13 oder 14 Jahren keinen<br />

Einfluss mehr auf ihre persönliche Situation nehmen<br />

zu können. Doch immer wieder wird man durch kleine<br />

und zuweilen auch große Erfolgserlebnisse belohnt. So<br />

hat beispielsweise im vergangenen Jahr ein von mir über<br />

Monate hinweg intensiv geförderter Schüler am Jahresende<br />

den Übertritt auf das Wirtschaftsgymnasium geschafft,<br />

was seinem Leben eine nicht zu unterschätzende<br />

Wendung geben dürfte.<br />

Was dazu kommt, ist ein Sinn für die unterschiedlichen<br />

sozialen Realitäten in unserem Land, der einem in der<br />

Hochglanzwelt, in welcher wir uns als Betriebswirte<br />

meist bewegen, zu oft verloren geht; außerdem eine<br />

gewisse Demut gegenüber individuellem Erfolg, der oft<br />

der eigenen Leistung und erst in <strong>nach</strong>rangigem Maße<br />

den begünstigenden Umständen zugerechnet wird. Es<br />

ist kein Zufall, dass wir uns auch an der <strong>ESB</strong> in einem<br />

gesellschaftlich sehr exklusiven, bildungsbürgerlichen<br />

Umfeld bewegen!<br />

Zuletzt, und das geschieht ganz nebenbei, eignet man<br />

sich im Umgang mit den Schülern gewisse Führungsqualitäten<br />

an, die ohne Zweifel auch im Wirtschaftsleben<br />

von Vorteil sind. Wer, salopp gesagt, eine 9. Hauptschulklasse<br />

führen kann, der dürfte im Job auch in vielen<br />

schwierigen Situationen eine gewisse Souveränität bewahren.<br />

Neben allen bereits genannten Motiven bestand für<br />

mich auch darüber hinaus eine gewisse Stringenz in<br />

der Entscheidung, die Herausforderung Teach First<br />

Deutschland anzunehmen, denn bereits während meines<br />

Studiums habe ich mich auf den Bereich Bildung spezialisiert.<br />

Die Gründe dafür sind sowohl in meiner eigenen<br />

Biographie als „Bildungsaufsteiger“ und der damit verbundenen<br />

Faszination mit dem Wirkungsgrad dieses<br />

Feldes zu suchen, als auch in der Erkenntnis, dass das<br />

Bildungswesen <strong>nach</strong> der Liberalisierung von Bereichen<br />

wie Energie, Telekommunikation etc. einen der letzten<br />

staatlich dominierten Großsektoren darstellt. Bereits<br />

heute, sicherlich jedoch mittel- und langfristig, gibt es<br />

hier Marktnischen zu besetzen, wie z. B. am Boom des<br />

42 Alumni Erfahrungen<br />

Dominik Dresel (IPBS 2010)<br />

Privatschulwesens zu erkennen ist. Während eines<br />

sechsmonatigen Praktikums als Assistent des Vorstands<br />

des Bildungskonzerns Phorms Education in Berlin, meinem<br />

Engagement im Arbeitskreis Bildung der Friedrich-<br />

Naumann-Stiftung für die Freiheit und nicht zuletzt<br />

auch im Rahmen meiner Diplomarbeit zu Erfolgsfaktoren<br />

von Social Entrepreneurs im US-amerikanischen Bildungswesen<br />

habe ich realisiert, dass an den Schnittstellen<br />

zwischen Wirtschaft und Bildungswesen sowohl betriebswirtschaftliche<br />

als auch pädagogische Kompetenz<br />

unabdingbar ist.<br />

Teach First Deutschland hat mir die Möglichkeit gegeben,<br />

gemeinsam mit anderen Gestaltern und Leistungsträgern<br />

Teil einer Bildungsbewegung zu sein, die sich dem Thema<br />

Bildungsgerechtigkeit verpflichtet fühlt, gleichzeitig<br />

aber auch die angesprochenen Kenntnisse und nicht zuletzt<br />

die „Street Credibility“ zu erwerben, die mich für<br />

Aufgaben im Bildungssektor, aber auch anderen Bereichen<br />

prädestinieren.<br />

Wer sich für Bildung begeistert, wen das Fehlen von<br />

Chancengerechtigkeit in unserem Schulwesen empört,<br />

wer eine einmalige Herausforderung sucht, dem möchte<br />

ich das zweijährige Fellowship bei Teach First Deutschland<br />

<strong>nach</strong>drücklich empfehlen. Ich stehe unter dominik.<br />

dresel@klasse2010.teachfirst.de jederzeit für Fragen zur<br />

Verfügung.<br />

www.teachfirst.de<br />

www.was-willst-du-veraendern.de


Christian Heger (IPBS 2007) und Alexander Fiess (IPBS 2009) bestreiten im Zweierteam das<br />

härteste Mountainbike-Rennen der Welt: Die Craft Bike Transalp powered by Nissan 2011<br />

von Mittenwald an den Gardasee.<br />

Relay Extrem<br />

Von Alexander Fiess (IPBS 2009)<br />

670 Kilometer – vergleichbar mit der Relay. Das Ganze<br />

in acht Tagen – auch vergleichbar mit der Relay. Von<br />

Deutschland <strong>nach</strong> Italien – ebenfalls schon stattgefunden<br />

bei der Relay im Jahr 2009. Der einzige Unterschied:<br />

21.500 Höhenmeter (hm) quer über die Alpen, und zwar<br />

gegen 549 weitere Zweierteams. Einmal Relay in Extrem?<br />

„Da simma dabei“ – mit diesen Worten stimmte Chris<br />

dieser Wahnsinnsidee zu, die sich in Alex’ Hinterkopf<br />

bereits vor einigen Jahren festgesetzt hatte.<br />

Dies war im Januar 2011, sechs Monate vor<br />

Start des Wettkampfs.<br />

Nun stand die Vorbereitung ins Haus. Da wir beide voll<br />

berufstätig sind und keine Profis, mussten wir <strong>nach</strong> Plan<br />

vorgehen. Beide sind wir im Radsport zwar keine Anfänger<br />

mehr – Alex kann auf einige Jahre Mountainbike-<br />

Bundesliga vor dem Studium zurückblicken, Chris hat<br />

Alex und Christian (v.l.n.r.) auf der Passhöhe<br />

2010 bereits einen Ironman absolviert –, doch die Bike<br />

Transalp verlangt ein sehr spezifisches Training und<br />

vor allem Teampartner auf identischem Niveau. Wahrscheinlich<br />

hat dieser Druck auch dazu geführt, dass wir<br />

unsere Wohnungen in München aufgaben und eine WG<br />

gründeten. Von nun an war das bayerische Alpen- und<br />

Voralpenland südlich von München unser zweites Zuhause.<br />

So klingelte ab Mai mindestens dreimal in der<br />

Arbeitswoche der Wecker um 6:00 Uhr für unsere Morgenrunde<br />

in die bayerischen Voralpen. Die Transalp<br />

kann man sich nicht erkaufen, die muss man sich hart<br />

erarbeiten. Die Strecke von 670 Kilometern in einer<br />

Woche ist auch nicht das Problem, sondern es sind die<br />

Höhenmeter vor allem im Gelände und die Tatsache,<br />

dass man acht Tage hintereinander zwischen vier und<br />

sieben Stunden im Sattel sitzt und mit Muskelkraft die<br />

Alpen überquert.<br />

Wir bauten im Juni auch Kurztrainingslager in den Alpen<br />

ein und sammelten dort pro Tag mehr als 100 Kilometer<br />

und vor allem Höhenmeter. Außerdem holten wir uns<br />

in der bayerischen Trial- und Downhill-Szene fahrtechnisch<br />

noch den letzten Schliff. Insgesamt kamen wir so<br />

auf ca. 5.000 Trainingskilometer zur Vorbereitung, saßen<br />

pro Woche 12 bis 18 Stunden auf dem Rad und machten<br />

zusätzlich noch Lauftraining. Eine finale Leistungsdiagnostik,<br />

welche uns einen vergleichbaren Trainingszustand<br />

bescheinigte, beendete unsere Vorbereitung.<br />

So standen wir am 16. Juli 2011 im Startbereich der 14.<br />

Craft Bike Transalp powered by Nissan in Mittenwald<br />

und stellten uns dem Abenteuer und der Herausforderung.<br />

Durch den guten Kontakt von Christian zu CRAFT ergab<br />

sich die Möglichkeit, als Craft and Friends Team in grünen<br />

Trikots über die Alpen zu preschen. Als weitere<br />

Partner hatten wir Rocky Mountain, die so nett waren<br />

und uns hochkarätige Bikes zur Verfügung stellten,<br />

Alumni Erfahrungen 43


Im Ziel: Leider nur Alex im Finisher-Trikot<br />

Adidas Eyewear, EVOC, Ultra Sports und die Sportschule<br />

Fürstenfeldbruck. Als Rookies in diesem Wettkampf<br />

hatten wir keine allzu großen Erwartungen, unser Ziel<br />

war einzig und allein, gesund anzukommen und nicht<br />

vorzeitig aussteigen zu müssen.<br />

Auf der ersten Etappe fuhren wir zunächst zurückhaltend<br />

im großen Pulk und rollten im Stop-and-Go dahin. Ab<br />

dem ersten längeren Berg zog sich das Feld mehr und<br />

mehr in die Länge und wir begannen nun dasselbe von<br />

hinten aufzurollen. Die letzten 350 hm vor dem Ziel<br />

drehten wir noch ein wenig auf – es lief sehr gut und<br />

machte Spaß. Eineinhalb Stunden <strong>nach</strong> den Vollprofi s<br />

kamen wir auf dem 250. Platz ins Ziel. Damit waren<br />

wir mehr als zufrieden, denn immerhin hatte die erste<br />

Etappe knapp 100 Kilometer und 2.400 Höhenmeter.<br />

„Morgen geben wir Gas, jetzt bin ich richtig heiß“,<br />

meinte Chris kurz <strong>nach</strong> dem Zieleinlauf.<br />

Das Startfeld war an Tag 2 nicht mehr ganz so nervös<br />

wie am Vortag, und unsere Startposition war auch deutlich<br />

besser. Dennoch mussten drei Gipfel von jeweils<br />

mehr als 2.000 Metern Höhe erklommen werden. Von<br />

Weitem konnte man das Geiseljoch schon erkennen, doch<br />

uns trennten noch Dutzende Serpentinen und ca. 600<br />

Höhenmeter. „Chris, kämpf dich von Serpentine zu Serpentine<br />

und fahr dein Tempo, dann packen wir das – und<br />

schau bloß nicht <strong>nach</strong> oben“. Diesen Rat durfte sich<br />

auch Alex in den nächsten Tagen noch anhören.<br />

Die dritte Etappe führte uns von Mayrhofen <strong>nach</strong> Brixen.<br />

Als wir morgens aus dem Fenster schauten, regnete es<br />

in Strömen und es hatte 8° C. Damit konnten wir uns<br />

bereits ausrechnen, wo die Schneefallgrenze an diesem<br />

Tag lag. Es half nichts, da mussten wir durch. In Regenkleidung<br />

kämpften wir uns das Pfi tscherjoch hinauf. Ab<br />

einer Höhe von 1.800 Metern fuhren wir im Schnee und<br />

44 Alumni Erfahrungen<br />

allein den Duschhauben aus dem Hotel war es zu verdanken,<br />

dass wir selbst in Italien noch trockene Haare hatten.<br />

„Heute werden wir uns so richtig zerstören“, kündigten<br />

wir bereits beim Frühstück des nächsten Tages unseren<br />

Teamkollegen an. Die Königsetappe mit über 3.500 Höhenmetern<br />

bot sich hierfür natürlich hervorragend an.<br />

Nach einer Kohlenhydrat-Maximalzufuhr beim Frühstück<br />

gingen wir hochmotiviert an den Start. An diesem<br />

Tag stellte sich Alex im letzten Anstieg mehr als einmal<br />

die Frage, warum ein Mensch sich solch eine Tortur<br />

antut. Doch bei jedem überstandenen Wettkampf bleiben<br />

einem die positiven Dinge in Erinnerung und man<br />

will beim nächsten Mal noch einen draufsetzen. Physische<br />

Grenzerfahrungen werden zur Sucht und so kam<br />

es auch zu dieser Anmeldung. Wir kämpften also weiter.<br />

Im Ziel war uns klar, dass wir bis zum nächsten Tag<br />

unsere Körper wieder einigermaßen zurück auf die Spur<br />

bringen mussten, um weiter im Rennen zu bleiben. Dies<br />

bedeutete Nachmittagsschlaf und Massage bei der Team-<br />

Physiotherapeutin von Craft and Friends.<br />

Am Vortag hatten wir Platz 100 der Tageswertung knapp<br />

verfehlt. Ein Blick <strong>nach</strong> draußen ließ nichts Gutes für<br />

die heutige Etappe erwarten: Wieder Regen, wieder kalt.<br />

Später hatten wir erneut gegen den Schnee zu kämpfen,<br />

aber immer noch hochmotiviert und vor allem auf der<br />

Überholspur ergänzten wir uns im Team hervorragend.<br />

Ohne Teampartner wäre dieser Wettkampf sicher nicht<br />

zu überstehen. Bis auf 2.400 Meter ging es heute. Ab


1.600 Meter fuhren wir im Schneesturm. Auch die beste<br />

Kleidung hält Kälte und Nässe nicht ewig fern. Die größten<br />

Schwachstellen waren sowohl unsere Hände als auch<br />

die Füße, die <strong>nach</strong> kürzester Zeit förmlich eingefroren<br />

waren. „Das ist das Härteste, was ich je gemacht habe“,<br />

meinte Chris am Gipfel. Die Abfahrt glich einem Blindflug,<br />

Glätte führte zu unzähligen Unfällen im Starterfeld<br />

und der Rettungshelikopter war im Dauereinsatz.<br />

An der ersten Verpflegungsstation wurde uns schließlich<br />

mitgeteilt, dass die Strecke verkürzt wird. Nachdem es<br />

also nur noch 20 Kilometer bis zum Ziel waren, brannten<br />

bei uns beiden die Sicherungen durch und wir gaben<br />

Vollgas, so dass wir am Ende Platz 86 bei dieser Etappe<br />

erreichten.<br />

Nach der Höllenetappe am 5. Tag war das Feld bei der<br />

6. Etappe ab Alleghe deutlich kleiner. Im Stakkato ging<br />

es die ersten 25 Kilometer ständig bergauf und bergab.<br />

Dies machte an diesem Morgen besonders Alex zu schaffen,<br />

der während des Frühstücks aufgrund starker Halsschmerzen<br />

eher auf Halstabletten als auf Kohlenhydrate<br />

gesetzt hatte. Gesund bleiben ist eine der wichtigsten<br />

Voraussetzungen, um diese Strapazen zu überstehen.<br />

Wir mussten deutlich Tempo rausnehmen und zusätzliche<br />

Energy-Gels futtern. Da<strong>nach</strong> lief es wieder besser. Die<br />

Strecken, die heute bergab führten, waren technisch<br />

vom Feinsten: Steile Downhills, flowige Trails – die<br />

Dolomiten von ihrer schönsten Seite.<br />

Der 7. Tag war in mehrfacher Hinsicht ereignisreich.<br />

Auf den ersten 30 Kilometern lief es blendend und wir<br />

gaben richtig Gas, doch irgendwann meinte Alex: „Das<br />

sind nicht die Teams, von denen wir an den Vortagen<br />

umgeben waren“. Im ersten langen Aufstieg wurde uns<br />

das auch schmerzvoll gezeigt – wir wurden förmlich<br />

<strong>nach</strong> hinten durchgereicht. Offenbar waren wir die Etappe<br />

zu schnell angegangen. Während der Abfahrt bildete<br />

Ziel Etappe1<br />

Start Etappe 7<br />

sich um uns eine große Gruppe. Doch wie es in einem<br />

Peloton üblich ist, sind Überholvorgänge in und aus<br />

dem Wind nicht ganz ungefährlich. Vor Chris scherte<br />

ein Biker ein, Chris berührte dessen Hinterrad und<br />

überschlug sich bei knapp 40 km/h auf dem Asphalt.<br />

Tapfer stand er sofort wieder auf und versuchte in seinem<br />

zerrissenen und blutigen Trikot, die Gruppe wieder<br />

einzuholen. Der Schock beschleunigte ihn dabei noch<br />

zusätzlich. Der Schmerz kam erst über eine Stunde später<br />

im Zielbereich: Seine linke Hand war extrem angeschwollen.<br />

Die erste Diagnose eines Arztes war „Verstauchung“.<br />

Nach einer Nacht voller Schmerzen aber war klar: Die<br />

Hand war gebrochen. Das Rennen war gelaufen, die<br />

Platzierung unseres Zweierteams nicht mehr wichtig,<br />

denn eine Weiterfahrt war für Chris ausgeschlossen.<br />

Lediglich Alex konnte sich in Riva del Garda ein Finisher-Trikot<br />

sichern, da er gemeinsam mit dem Mann<br />

der Team-Physiotherapeutin ein neues Zweierteam für<br />

die letzte Etappe bildete. Chris hat dafür an diesem<br />

achten Tag als erster das Ziel erreicht – im Teamtruck J –<br />

und half einarmig, die Zapfanlage für das Finisher-Bier<br />

aufzubauen. Am Abend besuchten wir die achte und<br />

letzte Pastaparty in Folge, anschließend waren wir bis<br />

zum nächsten Morgen bei der After Party, denn eines<br />

hatten wir lange nicht gemacht: Gefeiert!<br />

Unser Ziel für die Craft Bike Transalp 2012? Ist doch<br />

klar, jetzt wollen wir zusammen finishen! Unser Team<br />

hat super funktioniert und die Probe aufs Exempel bestanden.<br />

Die Vorbereitungen laufen bereits wieder auf<br />

Hochtouren, denn jetzt haben wir beide so richtig Blut<br />

geleckt.<br />

PS: Hier noch der Link zu unserem ausführlichen Blog,<br />

den wir jeden Tag <strong>nach</strong> Ende der Etappe erstellten.<br />

http://biketransalp.bike-festival.de.dedi1569.your-server.de/index.php?id=748&L=0<br />

Alumni Erfahrungen 45


Liebe Europolitan-Leser,<br />

mit diesem Interview beginnen wir unsere neue Rubrik „<strong>ESB</strong>-Familiengeschichten“. Es gibt<br />

immer mehr <strong>ESB</strong>-Ehen und auch Kinder, die in die Fußstapfen ihrer Eltern treten und zum<br />

Studium <strong>nach</strong> Reutlingen kommen. Zum Start der Rubrik ein Interview mit Oliver Fritsch<br />

und seinem Sohn Felix Fritsch.<br />

Wie der Vater, so der Sohn<br />

Das Interview führte Natalia Sevastianova<br />

(<strong>ESB</strong> Business School)<br />

Oliver, Dein Diplom-Abschluss liegt genau 23 Jahre zurück,<br />

während Felix seinen Bachelor in 2014 erlangen wird. Eine<br />

einfache Rechnung zeigt, dass dazwischen genau 25 Jahre<br />

liegen. Welche Programme (Links) habt Ihr ausgewählt?<br />

Wohl die gleichen?<br />

Oliver: Ich hatte mich damals für die Kombi Englisch/<br />

Deutsch an der Middlesex University (London)/Reutlingen<br />

entschieden. Leider ist dieser schöne Campus mittlerweile<br />

ausgeschieden.<br />

Felix: Ich habe mich für den irischen Link beworben – die<br />

Entscheidung fiel in Sekundenschnelle: Papa war in<br />

England, die USA waren für mich <strong>nach</strong> 12 Jahren kein<br />

Thema mehr, und Irland hat dann mit Guinness und<br />

grünen Wiesen das Rennen gemacht.<br />

Felix und Oliver beim Wandern in Irland<br />

46 Alumni <strong>ESB</strong>-Familiengeschichten<br />

Oliver, wie bist Du damals an die <strong>ESB</strong> gekommen?<br />

Meine Bundeswehrzeit vor dem Studium habe ich als<br />

Generalsfahrer bei der Nato in Brüssel verbracht – als<br />

ich gesehen habe, wie schön und unterhaltsam es ist,<br />

auf der internationalen Bühne herumzutanzen, wollte<br />

ich mehr davon. Mein bester Freund hat mir damals<br />

von der <strong>ESB</strong> Business School erzählt und das hat mich<br />

gleich angesprochen. Irgendwie habe ich dann bei der<br />

Bewerbung EBS und <strong>ESB</strong> durcheinandergebracht – nein,<br />

just kidding. Als Badener wollte ich immer schon mal<br />

schwäbisches Territorium unsicher machen.<br />

Felix, warum hast Du Dich für die <strong>ESB</strong> entschieden – genau<br />

wie Dein Vater?<br />

Es war eine Geldsache – ich hatte schon mehrere Studienplätze<br />

in Amerika, davon kostete der billigste (<strong>nach</strong><br />

Stipendien) immer noch rund 14.000 Dollar im Jahr.<br />

Ich hätte am Ende meines Kurses ungefähr 30.000 bis<br />

40.000 Dollar Schulden gehabt. Dagegen sind die deutschen<br />

Studiengebühren ein Klacks. Das Angebot der<br />

<strong>ESB</strong>, das vielfältige Programm und die vielen Reisemöglichkeiten<br />

haben mich überzeugt.<br />

Oliver, wie sieht man es als Vater, wenn die Kinder das<br />

Gleiche machen? Fühlt man sich als Elternteil ernst genommen?<br />

Ich bin da sehr im Zwiespalt mit mir. Auf der einen<br />

Seite war meine Studienzeit mit die schönste im Leben<br />

und ich weiß, dass mein Sohn mit seinen politischen<br />

und internationalen Ambitionen sehr viel davon profitieren<br />

und lernen kann. Auf der anderen Seite besteht<br />

immer die Gefahr, dass Kinder das Leben der Eltern<br />

leben (oder das exakte Gegenteil davon tun), und das<br />

behindert die volle Selbstentfaltung und eine authentische


Oliver 1988 auf <strong>ESB</strong>-Ausflug in einem Münchner<br />

Biergarten<br />

Lebensführung. Deshalb haben meine Co-Autorin Michaela<br />

Lang und ich diesem Thema in unserem neuen „Anti-<br />

Burnout-Buch“ (erscheint März 2012, mvg Verlag) ein<br />

ganzes Kapitel gewidmet und zeigen, wie man sich aus<br />

dieser Falle löst.<br />

Felix, welche Erzählungen Deines Vaters vom Studium an<br />

der <strong>ESB</strong> waren für Dich ausschlaggebend – wenn überhaupt?<br />

Kannst Du uns vielleicht eine solche Geschichte<br />

erzählen?<br />

Die Geschichten waren natürlich auch für die Entscheidung<br />

wichtig. Die, die mich am meisten fasziniert hat,<br />

war die Pub-Szene. Zum Feiern kamen alle Nationalitäten<br />

natürlich mit, haben sich dann aber im Pub aufgeteilt:<br />

Die Engländer haben sich gegenseitig unter den Tisch<br />

gesoffen, die Franzosen haben rumgeknutscht, die Spanier<br />

haben Karten gespielt, und die Deutschen saßen am<br />

Ende immer in der Ecke und haben rumdiskutiert – lauter<br />

Stereotypen, aber es hat das Leben perfekt beschrieben.<br />

Bei uns im Jahrgang ist es praktisch das Gleiche – nur<br />

jetzt sind es statt Pubs nun Clubs, und es wird eher<br />

gebrüllt als leise gesprochen.<br />

Oliver, was berichtet Felix von seinem Studienalltag? Ist<br />

dieser jetzt aus Deiner Sicht anders, oder hat er vielleicht<br />

mit anderen Problemen zu kämpfen? Fragt er Dich um Rat?<br />

Viel erinnert mich an meine eigenen Erlebnisse in London<br />

damals: die DCU krebst im Vergleich zur <strong>ESB</strong> – und zum<br />

amerikanischen System – auf niedrigem Niveau herum,<br />

es wird viel Zeit verplempert und die Ansprüche sind<br />

erstaunlich niedrig. Das führt ganz klar dazu, dass Felix<br />

sich fragt, ob er zum Beispiel an einem der amerikanischen<br />

Colleges, die er sich auch angeschaut hatte, nicht<br />

besser aufgehoben gewesen wäre. Um Rat fragt er mich<br />

schon auch, vor allem wenns darum geht, wie man<br />

Alberto Valiente, Pablo De Frutos Torres, Jonas Hense<br />

und Felix <strong>nach</strong> dem ersten Biereinkauf.<br />

etwas richtig kocht und zubereitet. Deshalb habe ich<br />

ihm das meiner Ansicht <strong>nach</strong> beste Universalkochbuch<br />

der Welt geschenkt, das es schon seit 50 Jahren gibt:<br />

„Ich helf Dir kochen!“<br />

Felix, ich weiß, dass dies Deine erste Erfahrung mit Europa<br />

ist, da Du in den USA aufgewachsen bist. Sind die Europäer<br />

anders? Was war vertraut?<br />

Das Leben in Europa ist viel schneller eingestellt – ich<br />

kenne in Boise, Idaho/USA, vielleicht zwei Leute, die<br />

eine Uhr tragen. Da spielt Zeit einfach eine viel kleinere<br />

Rolle als in Europa. Obwohl – die Iren sind auch eher<br />

langsam eingestellt: Der Bus kommt, wann er will und<br />

wenn man rumstresst, wird man schräg angeschaut.<br />

Das Lebensmotto der Iren ist „Ah, it’ll be grand” – es<br />

wird alles gut, keine Sorge. Da fast alle meiner Kommilitonen<br />

Englisch als Zweitsprache gelernt haben, ist mein<br />

Slang doch etwas schwer zu verstehen und ich musste<br />

mich ein bisschen anpassen, damit alle mich leicht verstehen<br />

konnten. Alles ist teurer, die Mode anders, und<br />

in der Innenstadt haben alle das sogenannte ‚European<br />

walking face’, einen eher unfreundlichen Gesichtsausdruck.<br />

Meine Kommilitonen sind viel selbstständiger<br />

als meine Freunde in Amerika, dafür aber nicht mehr<br />

von den kleinen Sachen im Leben fasziniert. In unserer<br />

WG gelte ich immer noch als der Kleine, was ich ganz<br />

okay finde. Im Endeffekt ist es eine andere Welt, aber<br />

nicht so anders, dass ich mich nicht wohlfühlen würde –<br />

im Großen und Ganzen sind Amerika und Europa doch<br />

kulturelle Nachbarn.<br />

Oliver, Du warst etliche Jahre in der freien Wirtschaft in<br />

mehreren Ländern tätig, bevor Du Dein eigener Herr geworden<br />

bist. Was machst Du jetzt genau? Und warum endlich<br />

mal wieder Deutschland?<br />

Alumni <strong>ESB</strong>-Familiengeschichten 47


Ich bin als Geschäftsführer bei der Werbeartikelfirma<br />

werbemax.de im Chiemgau eingestiegen und habe dort<br />

die Bereiche Online-Marketing und IT übernommen<br />

und geholfen, die Kosten massiv zu senken. Das wirklich<br />

Spannende an der Sache ist, dass wir gleichzeitig eine<br />

neue Firma aufbauen, mit der wir unsere tiefen Kenntnisse<br />

aus Produktdesign, Psychologie und der haptischen<br />

(fühlbaren) Wahrnehmung kombinieren und in einzigartige<br />

Produkte umsetzen können. Unser Ziel dabei:<br />

Menschen zu helfen, selbstbestimmt und stressfrei zu<br />

leben und ihr Potenzial voll zu entfalten. Wir entwickeln<br />

und gestalten sogenannte „Denkzeuge (aus Denken +<br />

Werkzeuge) für Kopfarbeiter“. Ich liebe Deutschland und<br />

möchte meine positiven Erkenntnisse aus der amerikanischen<br />

Selbstverantwortungsphilosophie hier weiter<br />

verbreiten und „fühlbar“ machen.<br />

Felix, inwiefern hat das Berufsleben Deines Vaters Deine<br />

Entscheidung beeinflusst, auch BWL zu studieren?<br />

Eigentlich gar nicht. Ich bin mir immer noch nicht ganz<br />

sicher, ob BWL meins ist. Wenn ich die Arbeit meines<br />

Vaters sehe, ist das alles eher abstrakt: Coaching, Motivation<br />

und Zahlen, die hoch- und runtergehen. Ich interessiere<br />

mich eher für konkrete Produkte aus eigener<br />

Hand, das Gefühl von Selbstständigkeit ist stärker, wenn<br />

man etwas Handfestes kreiert und jeden Schritt der<br />

Produktion erklären kann. Das fehlt bei einem abstrakten<br />

Produkt.<br />

Kennst Du auch seine Bücher? Hast Du sie gelesen? Erzählt<br />

Dein Vater zu Hause oft von seiner Arbeit?<br />

Die Bücher kenne ich, daran habe ich auch als Kind<br />

geschuftet! Ich hab geholfen, die Seiten-Links für die<br />

Annette Sieg, Florian Pollack, Oliver Fritsch und<br />

Monika Riedel (v.l.) <strong>nach</strong> der Diplomvergabe an der<br />

Middlesex University<br />

48 Alumni <strong>ESB</strong>-Familiengeschichten<br />

virtuelle Version des ersten Buchs zu erstellen, das war<br />

richtige Knochenarbeit. Gelesen habe ich sie nicht, für<br />

einen Teenager waren die Konzepte, die darin besprochen<br />

wurden, tausend Jahre entfernt. Vielleicht habe ich ja<br />

in 30 Jahren eine Identitätskrise und wende mich dann<br />

an meinen Vater und seine Bücher. Mein Vater ist von<br />

der Persönlichkeit her Coach: Wenn ich meine Lebensentscheidungen<br />

anschaue, merke ich doch, dass er mich<br />

immer irgendwo motiviert oder beeinflusst hat. Manchmal<br />

stört dieses konstante Coaching, aber im Endeffekt<br />

hat er mich dann doch ganz gut beraten und von einigen<br />

weniger schlauen Ideen wieder abgebracht. Er kann eigentlich<br />

nicht nicht von seiner Arbeit reden.<br />

Oliver, was soll Felix Deiner Meinung <strong>nach</strong> aus seinem Studium<br />

mitnehmen? Außer dem Fachwissen, versteht sich.<br />

Was war damals für Dich selbst das Wichtigste, das Du in<br />

dieser Zeit gelernt hast? Um welche Erfahrungen bist Du<br />

reicher geworden?<br />

Das Wichtigste ist nicht das Fachwissen, das ja auch<br />

eine immer kürzere Halbwertszeit hat. Ehrlich gesagt<br />

hat nie jemanden interessiert, was ich an der <strong>ESB</strong> alles<br />

gelernt habe … selbst wenn ich meine <strong>ESB</strong>-Unterlagen<br />

erst <strong>nach</strong> 25 Jahren entsorgt habe. Das Wichtigste, was<br />

Felix meiner Ansicht <strong>nach</strong> aus dem Studium für sein<br />

Leben mitnehmen kann, ist ein positives Grundvertrauen<br />

und eine „Can-Do“-Einstellung: Er kann alles in<br />

seinem Leben erreichen, was ihm vorschwebt. Und die<br />

Erfahrung, dass er alleine seinen Mann stehen kann und<br />

überlebensfähig ist, egal wo auf der Welt. Das war<br />

auch das Wichtigste für mich: Dieses Studium macht<br />

den ganzen Planeten zu Deinem persönlichen Spielplatz.<br />

Felix (oben, zweiter von rechts) und andere Mitglieder<br />

des ersten und vierten Jahres bereit für das „Footlay“<br />

zum IBWE 2011 in Frankreich.


1986 in London beim Warten auf den Bus: Beate<br />

Hammond, Ingrid Weatherall, Ulrike (Schröder) Guigui,<br />

Susanne (Huber) Reinhard, Charlotte (Brenner) Zeile,<br />

Klaus Meyer, Andrew Barker, Oliver (v.l.)<br />

Du überlegst, was Du tun willst, wo es Dir gefällt, und<br />

dann tust Du es einfach. Sehr wichtig ist für mich war<br />

auch immer der Austausch mit Kommilitonen aus meinem<br />

Jahrgang gewesen, mit Monika, Annette, Ulrike,<br />

Beate, Marion, die mich oft mitgezogen, gecoacht und<br />

motiviert haben und mit denen ich auch heute noch in<br />

engem Kontakt stehe.<br />

Felix, Du kommst im September <strong>nach</strong> Reutlingen, um die<br />

zweite Hälfte Deines Studiums in Deutschland zu absolvieren.<br />

Was erwartet Dich hier, was meinst Du? Gibt es hier<br />

etwas, worauf Du am meisten gespannt bist?<br />

Also, unsere Späher im dritten Jahr berichten, dass<br />

Reutlingen ein kompletter Systemwechsel ist. Die erzählen<br />

richtige Schauergeschichten: Jeden Tag von 7<br />

bis 9 in der Hochschule, zigtausend Prüfungen, Arbeiten<br />

und Assessments. Dafür steigt auch das Niveau aus dem<br />

Keller – die DCU ist im Endeffekt eine Partyschule und<br />

die dreizehn Stunden die Woche bringen vom Gefühl<br />

her wenig. Dafür wurde uns auch berichtet, das irischdeutsche<br />

Schüler es doch in Reutlingen am leichtesten<br />

haben: Wir machen viel mehr Gruppenarbeiten im Vergleich<br />

zu ICADE oder CESEM. Auf das Niveau freue ich<br />

mich, aber Deutsch schreiben wird nochmal eine Herausforderung<br />

– insbesondere die Thesis wird spannend. Ich<br />

freue mich auch auf die Vielfalt der optionalen Kurse.<br />

Hier in Dublin haben wir nur ein Wahlfach, und da sind<br />

nur Sprachen vorhanden. Irgendwie bin ich in einen<br />

Englischkurs reingerutscht – ich freue mich, wenn ich<br />

keine negotiation skills mehr üben muss. In unserem<br />

Kurs gibt es viele Einzelfälle, mit denen die Bürokratie<br />

unserer Schule einfach nicht umgehen kann. Bei der<br />

<strong>ESB</strong> sind wir dann endlich unter Kollegen, wo Einzelfälle<br />

die Norm sind.<br />

Oliver, ab September kannst Du alle Neuigkeiten von der<br />

<strong>ESB</strong> und dem Leben in Reutlingen direkt von Felix beziehen.<br />

Welche Geheimtipps zu Reutlingen hast Du ihm bereits mit<br />

auf den Weg gegeben? Bist Du eigentlich seit Deiner eigenen<br />

Absolventenfeier auf dem Reutlinger Campus gewesen?<br />

Constantin Huesker, Jonas Hense, Juliette Savinel und<br />

Felix kurz vor der Giant’s Causeway.<br />

Ich bin schon auf die Neuigkeiten gespannt! Nach der<br />

Abschlussfeier habe ich noch an ein paar Kongressen und<br />

Partys teilgenommen, wo wir Absolventen etwas über<br />

unsere Arbeits- und Bewerbungspraxis erzählt haben.<br />

Geheimtipps habe ich leider keine – ich habe in Sondelfingen<br />

in einer feuchten Kellerwohnung gewohnt und bin<br />

die meiste Zeit zum Tee trinken zu Kommilitoninnen oder<br />

ins Programmkino <strong>nach</strong> Tübingen geflüchtet. Der Fabrikverkauf<br />

von Boss in Metzingen war damals noch ein Geheimtipp<br />

– mittlerweile steht da ja ein ganzer Shoppingplanet.<br />

Wandern vielleicht auf der Achalm?<br />

Felix, meine letzte Frage an Dich – hattest Du einen Plan B,<br />

falls es mit dem BWL-Studium nicht geklappt hätte? Was<br />

wäre das genau gewesen?<br />

BWL war eigentlich mein Plan B – an den anderen<br />

Unis habe ich mich für Studienplätze im Biologie-Bereich<br />

beworben. Aber das waren alles sogenannte liberal arts<br />

colleges, die ein breites Fachspektrum abdecken. Ich hätte<br />

wahrscheinlich mehrere Male den Kurs gewechselt – political<br />

science, Geschichte, Philosophie, Lehramt, das hat<br />

mich alles interessiert. Ich habe aber nicht vor, 15 Jahre<br />

an der Uni zu verrotten, und ich glaube, als Einzel-<br />

Fachkurs ist die <strong>ESB</strong> ganz gut für mich. Es ist mir nie<br />

der Gedanke gekommen, nicht zur Uni zu gehen, obwohl<br />

Bienenzüchten wenig mit Uni zu tun hat.<br />

Oliver, die gleiche Frage an Dich: Was war die Alternative<br />

zur <strong>ESB</strong> und ...?<br />

Eine Alternative war für mich, in Tübingen Volkswirtschaft<br />

und Spanisch zu studieren, meine Siebdruckerei<br />

weiter auszubauen oder Journalist zu werden. Aber<br />

zum Glück hat es mit Reutlingen geklappt und ich<br />

würde es jederzeit wieder tun, weil ich dadurch einzigartige<br />

Menschen und grenzenlose Arbeitsmöglichkeiten<br />

kennengelernt habe.<br />

Lieber Oliver, lieber Felix, ich danke Euch für dieses Gespräch.<br />

Alumni <strong>ESB</strong>-Familiengeschichten 49


Bericht aus dem Dekanat<br />

Von Prof. Dr. Ottmar Schneck<br />

(Dekan der <strong>ESB</strong> Business School)<br />

Liebe Alumnae und Alumni,<br />

aus dem Dekanat senden wir Ihnen herzliche Grüße in<br />

dieser Europolitan-Ausgabe. Das letzte Semester war wieder<br />

sehr turbulent und mit der Finalisierung des Struktur-<br />

und Entwicklungsplanes (SEP) sowie der Einreichung des<br />

Antrags auf Systemakkreditierung bei der FIBAA auch<br />

arbeitsintensiv. Ich hatte Ihnen bereits in der letzten Ausgabe<br />

angekündigt, dass wir Ihnen gerne einen SEP zusenden,<br />

wenn Sie uns Ihre Kontaktdaten mitteilen. Wir wollen<br />

diesen allerdings nicht als PDF ins Netz stellen. Eine<br />

an deutschen Hochschulen vielbeachtete Bundesdekanekonferenz<br />

BDK wurde von uns im Oktober des vergangenen<br />

Jahres durchgeführt. Hierzu finden Sie in dieser<br />

Ausgabe einen eigenen Beitrag.<br />

Programmatisch hat sich Wesentliches bei den Wirtschaftsingenieuren<br />

ergeben. Hier wurden die ursprünglich<br />

für vier Semester angelegten Masterprogramme in<br />

Produktionsmanagement PM und International Logistics<br />

Management ILM zusammengefasst in ein dreisemestriges<br />

MSc-Programm mit dem Titel International<br />

Operations Management (IOM). Die Innovation des<br />

neuen Programmes ist die Ausrichtung auf Industrie-<br />

und Forschungsprojekte und ein hoher Anteil englischsprachiger<br />

Vorlesungen. Die Möglichkeit zu Doppelabschlüssen<br />

mit ausländischen Partnerhochschulen ist<br />

ebenfalls gegeben. Die Masterstudierenden können<br />

<strong>nach</strong> einem einführenden Semester zwischen den Vertiefungen<br />

Produktion und Logistik wählen. Zielgruppe<br />

sind Bachelorabsolventen mit 210 ECTS. Bewerbungsschluss<br />

ist für das Sommersemester der 15.1. und für<br />

das Wintersemester der 15.7. eines Jahres.<br />

Auch die Rankings sind weiterhin positiv. Dass wir im<br />

erstmals durchgeführten CHE-Ranking für konsekutive<br />

Masterstudiengänge als einzige Hochschule fünf grüne<br />

Punkte erhalten haben, macht uns stolz. Bei den Universitäten<br />

sind nur wenige damit ausgezeichnet worden.<br />

Auch beim international durchgeführten EDUNI-<br />

VERSAL-Ranking, bei dem jüngst die Programme mit<br />

Schwerpunkt Supply Chain Management verglichen<br />

wurden, landete unser ILM-Programm (International<br />

Logistics Management) bei den 100 BEST-Mastern der<br />

1000 BEST-Business Schools immerhin unter den ersten<br />

100 Programmen weltweit. Und beim Stifterverband der<br />

deutschen Wissenschaften kam unser IAT-Programm (International<br />

Accounting and Taxation) in die Endausschei-<br />

50 <strong>ESB</strong> Dean’s Message<br />

Prof. Dr. Ottmar Schneck<br />

dung der besten fünf Studienprogramme Deutschlands.<br />

Zahlreiche Erfolge von Studierenden bei Businessplan-<br />

Wettbewerben und Ausschreibungen sind auf unserer<br />

Homepage verzeichnet und all diesen Preisträgern gebührt<br />

unser Respekt und unsere Anerkennung. Bezüglich<br />

der weiteren Internationalisierung der <strong>ESB</strong> sind wir<br />

stolz, mit der IIT Madras in Chennai einen weiteren<br />

indischen Partner gewonnen zu haben. Und mit dem<br />

Marist College in New York haben wir einen weiteren<br />

US-Partner für unsere Studierenden. Wir planen ab WS<br />

2012/13 eine International Week und vermehrt den<br />

Einsatz von Guest Lectures aus unseren Partnerhochschulen<br />

im Ausland. Der Austausch nicht nur von Studierenden,<br />

sondern auch unserer Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter sowie Professorinnen und Professoren liegt<br />

uns sehr am Herzen. Zur weiteren Internationalisierung<br />

trägt nun auch ein gemeinsamer akademischer Kalender<br />

der beiden Bachelor-Studienprogramme IMD (IPBS) und<br />

IB bei. Dies ermöglicht nicht nur intern eine gemeinsame<br />

Organisation der Studien- und Prüfungsabläufe, sondern<br />

bietet insbesondere für alle Studierenden den Vorteil,<br />

rechtzeitig vorgesehene Auslandsaufenthalte anzutreten.<br />

Sie wissen, dass wir in Baden-Württemberg durch die<br />

neue grün-rote Landesregierung auch Veränderungen<br />

in der Bildungslandschaft erleben. Der Wegfall der Studiengebühren<br />

ist für uns finanziell eine Herausforderung.<br />

Schwerpunktthemen wie Diversity, Förderung<br />

von Frauen oder „Green Projects“ sind für uns bei ministeriellen<br />

Ausschreibungen zu beachten. Der doppelte<br />

Abiturientenjahrgang in 2012 wirft ebenfalls seine<br />

Schatten voraus. So sind bereits im letzten Semester<br />

deutlich höhere Bewerberzahlen aus anderen Bundesländern<br />

zu verzeichnen gewesen, die die gymnasiale<br />

Umstellung schon vollzogen haben. Inzwischen schreiben<br />

auch Eltern als gesetzliche Vertreter ihre Kinder bei<br />

uns ein, die durch die verkürzte Schulzeit noch keine<br />

18 Jahre alt sind. Demographischer Wandel, höhere Mobilität<br />

und Ansprüche der Studierenden zusammen mit unserem<br />

Ziel einer weiteren Internationalisierung der <strong>ESB</strong><br />

sind Herausforderungen, denen wir uns aktiv stellen.<br />

Wir freuen uns sehr, wenn Sie als Alumni uns weiterhin<br />

treu bleiben, die <strong>Entwicklungen</strong> verfolgen und uns<br />

in unserem Bemühen unterstützen. Das Wachstum des<br />

Alumni-Vereins freut uns deshalb besonders.<br />

Viele Grüße, Prof. Dr. Ottmar Schneck, Dekan


Spitzenergebnisse für <strong>ESB</strong>-Bachelor-<br />

und Master-Studiengänge<br />

Von Edeltraut Wetzel und Verena Werdich<br />

(<strong>ESB</strong> Business School)<br />

Seit einer Bestplatzierung im Manager-Magazin 1995<br />

hat die <strong>ESB</strong> Business School im Hochschulwettbewerb<br />

kontinuierlich gute Platzierungen erreicht. Die Ranking-<br />

Ergebnisse werden auf der Website www.esb-businessschool.de/business-school/rankings.html<br />

publiziert.<br />

Im Jahr 2011 hat die <strong>ESB</strong> Business School an folgenden<br />

bundesweiten Befragungen erfolgreich teilgenommen:<br />

ß CHE (Centrum für Hochschulentwicklung): Bestplatzierung<br />

in allen publizierten Kategorien (Die<br />

Zeit): Bachelor- und Master-Studiengänge;<br />

ß Trendence Graduate Barometer: Hochschulbericht<br />

reflektiert hohe Studienzufriedenheit;<br />

ß Universum/Access: Platz 1 (publiziert im Magazin<br />

Wirtschaftswoche).<br />

Das Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) hat sein<br />

Hochschulranking zum ersten Mal auf Masterstudiengänge<br />

ausgeweitet und im Jahr 2011 betriebswirtschaftliche<br />

Studiengänge von 85 Hochschulen evaluiert. Die<br />

im Januar 2012 in Die Zeit Campus publizierte Auswertung<br />

zeigt, dass – <strong>nach</strong> den mehrfach exzellent abschneidenden<br />

Bachelor-Studienprogrammen – auch die<br />

Master-Studiengänge der <strong>ESB</strong> Business School der Hochschule<br />

Reutlingen vorne liegen: Bei allen Bewertungskriterien<br />

– Praxisbezug, Wissenschaftsbezug, Übergang<br />

zum Master, Betreuung der Studierenden und Studiensituation<br />

insgesamt – befinden sich die <strong>ESB</strong>-Master-<br />

Studiengänge wie auch die <strong>ESB</strong>-Bachelor-Studiengänge<br />

in der Spitzengruppe.<br />

Solche ausgezeichneten Bewertungen erreichen nur noch<br />

zwei weitere Hochschulen für angewandte Wissenschaften;<br />

auch in der Kategorie Universitäten ist die Spitzengruppe<br />

mit sieben Universitäten übersichtlich: hier finden<br />

sich die Universitäten Mannheim und Augsburg, die TU<br />

München sowie die privaten Hochschulen HHL Leipzig,<br />

ZU Friedrichshafen, WHU Vallendar und EBS Oestrich-<br />

Winkel.<br />

Zusätzlich hat die <strong>ESB</strong> Business School im internationalen<br />

Ranking von Eduniversal Spitzenplätze erzielt:<br />

ß <strong>ESB</strong> Business School unter den ersten zehn Top<br />

Business Schools in Deutschland,<br />

ß Masterprogramm MSc in Logistics Management<br />

als eines der weltweit besten Masterprogramme<br />

ausgezeichnet.<br />

In der Regel kombinieren die Befragungen die Angaben<br />

von Hochschul- bzw. Fakultäts-Kennzahlen mit der<br />

Abfrage von Fakten und Einstellungen von Studierenden,<br />

Absolventen, Hochschulmitgliedern, Arbeitgebern bzw.<br />

Professionals. Neben der Öffentlichkeitswirkung durch<br />

publizierte Rankings profitiert die <strong>ESB</strong> Business School<br />

auch ganz besonders von den Auswertungsberichten,<br />

die Aufschluss über die Positionierung im Bildungsmarkt<br />

geben und die Stärken und Schwächen im Vergleich zum<br />

Umfeld aufzeigen (externe Wahrnehmung).<br />

Gerade für die Sicherstellung einer hervorragenden<br />

Qualität der Studiengänge und der Services, aber auch<br />

für Marketing-Maßnahmen der Fakultät spielt die Sichtweise<br />

aller Beteiligten sowie der am Studienangebot<br />

und dem Qualifikationsprofil der Absolventen interessierten<br />

Stakeholder eine zentrale Rolle. Die Beteiligung<br />

an externen und internen Evaluationen ist ein wichtiges<br />

Instrument des Qualitätsmanagements und damit<br />

ein Element des Anforderungskatalogs der Akkreditierungsagenturen.<br />

Die vergleichende Betrachtung der<br />

übergreifenden Befragungen gibt Anhaltspunkte für<br />

eine kontinuierliche Entwicklung der Studienangebote<br />

der <strong>ESB</strong> Business School und ist Anreiz, im zunehmend<br />

auch internationalen Wettbewerb gute Platzierungen<br />

zu erreichen.<br />

<strong>ESB</strong> News 51


Zusammenfassung der Ergebnisse der Universum Professional Survey 2011,<br />

Partnerbericht Hochschule Reutlingen, Wirtschaftswissenschaften<br />

Der ideale Arbeitgeber:<br />

Karriereziele der <strong>ESB</strong>-Alumni<br />

Von Verena Werdich<br />

(Fakultätsreferentin der <strong>ESB</strong> Business School)<br />

Im Herbst 2011 wurden die Alumni der <strong>ESB</strong> Reutlingen<br />

gebeten, sich an der Studie „Universum Professional<br />

Survey 2011“ zu beteiligen. Diese Studie ist mit über<br />

7.000 Teilnehmern die international größte Befragung<br />

zu Karrierevorstellungen und Arbeitgeberpräferenzen<br />

von Young Professionals und Professionals. Bekannt ist<br />

Universum v. a. durch die Studierendenbefragungen<br />

und die Rankings in der WIRTSCHAFTSWOCHE. Jetzt<br />

haben wir den Bericht vorliegen.<br />

An der Online-Befragung haben 79 Alumni der <strong>ESB</strong> mit<br />

einem durchschnittlichen Alter von 31,2 Jahren und<br />

einer durchschnittlichen Berufserfahrung von 5,8 Jahren<br />

teilgenommen. Schon bei der Zusammensetzung<br />

der Stichprobe unterscheidet sich das Profil dieser <strong>ESB</strong>ler<br />

erheblich von der Gesamtheit.<br />

Die <strong>ESB</strong>-Professionals der Befragung sind im Durchschnitt<br />

ß fast ein Jahr jünger,<br />

ß mit fast 47 % liegt der Frauenanteil deutlich<br />

höher<br />

52 <strong>ESB</strong> Umfrage<br />

ß sie haben bereits mehr Berufserfahrung und verdienen<br />

– das überrascht am meisten – fast 9.000 €<br />

mehr pro Jahr.<br />

Teilweise bedingt durch den Hochschulstandort, aber<br />

auch durch die Ausbildungsschwerpunkte der <strong>ESB</strong><br />

Business School weicht auch das Berufsbild von dem<br />

der übrigen Befragten ab:<br />

ß 80 % der Befragten arbeiten aktuell in Süddeutschland<br />

(Baden-Württemberg 48 %, Bayern<br />

20 %, Hessen 12%) und hier verstärkt in der Management-<br />

und Strategieberatung, in der Automobilindustrie<br />

(jeweils 13 %) sowie in Handel<br />

und Konsumgüterindustrie. (Universum Professional<br />

Survey, S. 7)<br />

Als attraktivste Arbeitgeber nennen die <strong>ESB</strong>ler Audi,<br />

BMW Group, Google, Robert Bosch, Daimler Mercedes-<br />

Benz, Deutsche Lufthansa, Porsche, EZB, McKinsey &<br />

Company und BCG. Insbesondere die Automobilindustrie<br />

hat gegenüber den Vorjahren unter den <strong>ESB</strong>lern<br />

stark an Attraktivität gewonnen.<br />

Erfreulich ist, dass die Alumni der <strong>ESB</strong> mit ihrem aktuellen<br />

Arbeitsgeber deutlich zufriedener sind als die<br />

Gesamtheit der Befragten (78 % eher zufrieden, nur 3 %<br />

sehr unzufrieden) und folglich nur wenige von ihnen<br />

Interesse an einem kurzfristigen Wechsel des Arbeitgebers<br />

haben. (Universum Professional Survey, S. 18/19)<br />

Man könnte spontan meinen, dass unsere Alumni vielleicht<br />

weniger anspruchsvoll sind, aber genau das Gegenteil<br />

ist der Fall: Die Ansprüche der <strong>ESB</strong>-Alumni an<br />

ihre Karriere sind sehr hoch und vielfältig. Bei einer<br />

Auswahl von neun Karrierekriterien ist<br />

ß 76 % eine ausgewogene Work-Life-Balance wichtig,<br />

ß 55 % die intellektuelle Herausforderung und


ß 40 % streben <strong>nach</strong> internationalen Laufbahnen<br />

und Führungsfunktionen.<br />

Sie haben weniger das Verlangen <strong>nach</strong> Sicherheit und<br />

Beständigkeit (<strong>ESB</strong> 21 % versus Gesamt 37 %), sondern<br />

streben eher einen Sprung ins Ausland und eine internationale<br />

Laufbahn an (<strong>ESB</strong> 40 % versus Gesamt 17 %).<br />

(Universum Professional Survey 2011, S. 16)<br />

Was bedeutet Work-Life-Balance für die Alumni der<br />

<strong>ESB</strong>? 36 % der <strong>ESB</strong>-Professionals erwarten von ihrem<br />

Arbeitgeber, dass die Karriere die Familienplanung<br />

nicht beeinflusst bzw. umgekehrt. Sie wünschen sich<br />

ausreichend Freizeit für ihr Privatleben, wobei – und<br />

das ist interessant – dies z. B. nicht zwangsläufig bedeuten<br />

muss, dass die Freizeit nicht auch einmal unterbrochen<br />

werden darf (Erreichbarkeit).<br />

Flexible Arbeitszeiten und flexible Arbeitsbedingungen<br />

werden von allen Befragten gleichermaßen gefordert.<br />

Die oben genannten Karriereziele sind dann auch die<br />

Messlatte für die Attraktivität des Arbeitgebers.<br />

Entscheidend für eine hohe Arbeitgeberattraktivität ist<br />

in erster Linie die Erfüllung konkreter Jobeigenschaften:<br />

Neben einer anspruchsvollen Tätigkeit (sehr wichtig:<br />

49 %) und einer vielfältigen Arbeitsaufgabe (sehr wichtig:<br />

44 %) legen die <strong>ESB</strong>-Alumni viel Wert darauf, an<br />

professionellen Trainings und Weiterbildungsmaßnahmen<br />

teilnehmen zu können.<br />

Die <strong>ESB</strong>ler sind wissensdurstig und ehrgeizig. Sie wünschen<br />

sich Unternehmen, die ihre Entwicklung stetig<br />

fördern, ihnen spannende Berufsperspektiven aufzeigen<br />

und sie auf Führungsaufgaben vorbereiten. Das wirkt<br />

sich auch auf die Gehaltsvorstellungen aus: Die <strong>ESB</strong>-<br />

Alumni wünschen sich natürlich ein attraktives Grundgehalt<br />

(46 %), aber im Vergleich zu den anderen Betriebswirten<br />

richten sie den Blick verstärkt auf die Gehaltsentwicklunge<br />

bzw. alternative Gehaltsmodelle.<br />

Gegenüber dem Vorjahr gewinnt v. a. der Wunsch <strong>nach</strong><br />

Förderung einer zukünftigen Ausbildung an Bedeutung.<br />

28 % der <strong>ESB</strong>ler messen an dieser Möglichkeit die Attraktivität<br />

ihres Arbeitgebers, das sind 11 % mehr als<br />

2010. (Universum Professional Survey 2011, S. 31/32)<br />

Bei der Beurteilung der Bedeutung des Ansehens und<br />

Images der Arbeitgeber sind ethische Maßstäbe der Unternehmen<br />

und ein hoher Level an sozialer Verantwortung<br />

stärker in den Fokus geraten: 2011 achteten die<br />

<strong>ESB</strong>-Alumni bis zu 20 % mehr auf gelebte Werte im<br />

Unternehmen als noch 2010. (Universum Professional<br />

Survey 2011, S. 25/26)<br />

Die <strong>ESB</strong>ler sind einsatzbereit, begeisterungsfähig und<br />

offen für Neues. Doch gleichzeitig muss genug Platz für<br />

private Träume und Lebenswünsche bleiben. Diese bereits<br />

formulierten Karriereziele bestimmen natürlich auch<br />

maßgeblich die Auswahl möglicher Arbeitgeber. (Universum<br />

Professional Survey 2011, S. 29/30)<br />

Zusammenfassend bleibt eigentlich nur zu sagen, dass<br />

es sehr erfreulich ist, dass wohl der Großteil der Befragten<br />

den passenden Arbeitgeber gefunden hat und im<br />

Job zufrieden ist. Wir wünschen weiterhin viel Erfolg<br />

und gutes Gelingen bei der Verwirklichung der Karriereziele.<br />

Bei Fragen zum Bericht können Sie sich gerne an<br />

Frau Werdich (verena.werdich@reutlingen-university.<br />

de) oder an Frau Wetzel (edeltraud.wetzel@reutlingenuniversity.de)<br />

wenden.<br />

<strong>ESB</strong> Umfrage 53


Im Oktober 2011 fand an der Hochschule Reutlingen die 80. BundesDekaneKonferenz<br />

der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultäten der Hochschulen für angewandte Wissen-<br />

schaften statt. Ausrichter der Herbsttagung 2011 war die <strong>ESB</strong> Business School.<br />

Bildung unter neuen Vorzeichen –<br />

Turbulenzen am Bildungsmarkt<br />

Von Kerstin Kindermann und Prof. Dr. Stephan Seiter<br />

(<strong>ESB</strong> Business School)<br />

Die halbjährlich stattfindenden BundesDekaneKonferenzen<br />

befassen sich mit richtungsweisenden Themen<br />

und aktuellen Fragestellungen aus den Aufgabengebieten<br />

der Hochschulen und finden jeweils an unterschiedlichen<br />

Hochschulstandorten statt. Die <strong>ESB</strong> Business<br />

School wird bei diesen Konferenzen in der Regel vom<br />

Dekan, Professor Dr. Ottmar Schneck, oder dem Studiendekan<br />

im Vorstand, Professor Dr. Stephan Seiter, vertreten.<br />

Neben der Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch<br />

werden interessante Einblicke in die Aktivitäten anderer<br />

Hochschulen eröffnet und die ausrichtende Fakultät<br />

kann sich vorstellen.<br />

Die Tagung fand auch großen Anklang in der Stadt<br />

Reutlingen. So betonte Oberbürgermeisterin Barbara<br />

Bosch die positive Zusammenarbeit zwischen Stadt und<br />

Hochschule, der ein erstklassiger Ruf vorauseile, der<br />

durch Spitzenplatzierungen in zahlreichen Rankings in<br />

den letzten Jahren <strong>nach</strong>drücklich belegt werde. Die<br />

Hochschule Reutlingen stelle außerdem einen bedeutenden<br />

Standortfaktor dar.<br />

Traditionell wurde die Tagung am Mittwoch<strong>nach</strong>mittag<br />

mit einem Empfang der Stadt Reutlingen begonnen.<br />

Bürgermeister Rist und IHK-Hauptgeschäftsführer Dr.<br />

Epp begrüßten zusammen mit dem Präsidenten der<br />

Hochschule Reutlingen, Professor Dr. Niess, Dekan Prof.<br />

Schneck sowie dem Vorsitzenden der BundesDekane-<br />

Konferenz, Professor Dr. Klaus, über 50 Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmer im Rathaus. Der plötzliche Wintereinbruch<br />

sorgte dafür, dass die geplante Stadtführung<br />

zum größeren Teil als Indoor-Veranstaltung stattfand.<br />

Emeritus Professor Dr. Spandau fesselte die Zuhörer mit<br />

54 <strong>ESB</strong> Veranstaltungen<br />

illustren Anekdoten und viel Wissenswertem über die<br />

Stadt und ihre Bürger.<br />

Die Jahre der reinen Selbstverwaltung sind vorbei, die<br />

Hochschulen müssen sich heute Aufgabengebieten wie<br />

z. B. Akkreditierung, Qualitätsmanagement oder Internationalisierung<br />

widmen. Deshalb hatte Prof. Seiter als<br />

Verantwortlicher für die 80. BundesDekaneKonferenz<br />

unter dem Motto „Bildung unter neuen Vorzeichen“<br />

auch ein neues Tagungsformat gewählt. An runden Tischen<br />

diskutierten Gruppen die Vorträge der Referentinnen<br />

und Referenten und präsentierten die Ergebnisse.<br />

Die sehr guten Erfahrungen mit dieser Vorgehensweise<br />

legen es nahe, auch in Zukunft entsprechend zu verfahren.<br />

Der Wettbewerb hat sich im Hochschulbereich in den<br />

letzten Jahren verschärft. Zu den wichtigsten Herausforderungen<br />

der nächsten Jahre gehören der demographische<br />

Wandel und dessen Implikationen für die zukünftige<br />

Ausgestaltung von Studienprogrammen. Gunvald<br />

Herdin vom Centrum für Hochschulentwicklung<br />

(CHE) erläuterte am Donnerstagvormittag die aktuellen<br />

und absehbaren <strong>Entwicklungen</strong> bei den Studierendenzahlen.<br />

Prof. Seiter stellte die Ergebnisse einer Studie<br />

über den Wettbewerb im akademischen Bereich von<br />

Professor Dr. Simonovich vor, der leider verhindert war.<br />

Dr. Heinrich-Stefan Rolvering von der Rolvering, Germann<br />

& Effing Unternehmensberatung PartG präsentierte<br />

aus unternehmerischer Sicht die Erwartungen an<br />

die Hochschulabsolventen. Eine sehr angeregte Diskussion<br />

wurde über die Frage geführt, ob sich die Hochschulen<br />

für angewandte Wissenschaften in einer Art


Sandwich-Position zwischen der Dualen Hochschule<br />

und den Universitäten befänden, die dazu führen könnte,<br />

dass sie mittelfristig in den beiden anderen Hochschulformen<br />

aufgehen werden.<br />

Basierend auf diesen aktuellen Trends und Wettbewerbsveränderungen<br />

konzentrierten sich die Vorträge von<br />

Daisuke Motoki, dem Geschäftsführer der FIBAA-Akkreditierungsagentur<br />

und Prodekan Professor Dr. Karl-Heinz<br />

Rau von der Hochschule Pforzheim auf das Thema Akkreditierung.<br />

In beiden Vorträgen wurden die große Relevanz<br />

von Akkreditierungsverfahren für die Entwicklung<br />

des Studienangebots und das Qualitätsmanagement im<br />

tertiären Bildungsbereich sowie die Implikationen für<br />

die externe Wahrnehmung deutlich. Professor Dr. Harald<br />

Dallmann, als Vizepräsident für Lehre an der Hochschule<br />

Reutlingen für Qualitätsmanagement verantwortlich,<br />

verdeutlichte, wie an der Hochschule Akkreditierung<br />

und Qualitätsmanagement zusammenwirken. Alle drei<br />

Beiträge und die anschließende Diskussion zeigten, wie<br />

wichtig die Verankerung des Qualitätsmanagements für<br />

erfolgreiche Studienprogramme ist.<br />

Thema des dritten Tages: Internationalisierung der<br />

Hochschulbildung und die Bedeutung neuer Organisations-<br />

und Finanzierungsmodelle. Insbesondere die zunehmende<br />

Internationalisierung der Wirtschaft und<br />

Gesellschaft wirkt sich auf die Gestaltung der Studienprogramme<br />

aus. Deshalb wurden auch die Schaffung<br />

attraktiver Studienbedingungen für international mobile<br />

Studierende sowie Chancen und Herausforderungen<br />

einer international orientierten akademischen Ausbildung<br />

thematisiert. Dr. Nina Lemmens, Leiterin der Abteilung<br />

Internationalisierung und Kommunikation beim DAAD,<br />

gab einen sehr informativen Einblick in die Optionen,<br />

die sich für Hochschulen im Hinblick auf die Internationalisierung<br />

ergeben und machte gleichzeitig die großen<br />

Anforderungen deutlich, die an erfolgreiche Bildungsinstitutionen<br />

gestellt werden. Professor Baldur Veit, Leiter<br />

des Reutlingen International Office (RIO), informierte<br />

über die Reutlinger Strategie, die unsere Hochschule<br />

und insbesondere die <strong>ESB</strong> Business School zu einer der<br />

internationalsten Bildungseinrichtungen Deutschlands<br />

gemacht hat. Welches Engagement notwendig ist und<br />

welche Hindernisse auf einem solchen Weg auftreten<br />

können, verdeutlichte Professor Dr. Dennis A. De, Direktor<br />

des Centre for European Business Studies Reutlingen –<br />

Mumbai an der <strong>ESB</strong> Business School in seinem Vortrag<br />

zum Thema Diversität.<br />

In Zeiten knapper Kassen sehen sich Hochschulen zunehmend<br />

der Notwendigkeit zur Erschließung zusätzlicher<br />

Finanzierungsquellen gegenüber. Zwei denkbare Optionen<br />

sind Fundraising und die Einrichtung von bezahlten<br />

Gäste auf dem Campus in Reutlingen<br />

Weiterbildungsangeboten. Caroline Mattingley-Scott,<br />

an der Goethe-Universität in Frankfurt für das Fundraising<br />

zuständig, illustrierte exemplarisch die Aspekte<br />

dieses für viele Hochschulen neuen Betätigungsfelds.<br />

Ein vertrauteres Gebiet ist dagegen das Thema Weiterbildung.<br />

Dietmar Höller, Geschäftsführer der Knowledge<br />

Foundation@Reutlingen University (KFRU), stellte die<br />

Struktur der Weiterbildungsaktivitäten in Reutlingen<br />

dar und zeigte, wie sich die Zusammenarbeit zwischen<br />

den verschiedenen Akteuren erfolgreich gestalten lässt.<br />

Im Mittelpunkt der BDK steht auch immer die Verbindung<br />

von Praxis und Theorie. Deshalb unterstützten<br />

zahlreiche regionale und internationale Unternehmen<br />

wie Die Zeit, die Robert Bosch GmbH, die RWT-Gruppe,<br />

der Reutlinger General-Anzeiger, die enterprise Autovermietung,<br />

der Ausstellungs- und Messe-Ausschuss<br />

der Deutschen Wirtschaft (AUMA), die MLP Finanzberatung<br />

und viele mehr diese Bildungskonferenz.<br />

Die Unterstützung der Wirtschaft weiß auch Dekan<br />

Prof. Schneck sehr zu schätzen, weshalb er sich in seinem<br />

Grußwort nochmals explizit bei allen Sponsoren und der<br />

Stadt Reutlingen, der IHK und die Handwerkskammer<br />

bedankte. Die <strong>ESB</strong> Business School unterliege staatlichen<br />

Reglementierungen, stehe aber gleichzeitig im Wettbewerb<br />

mit meist privater in- und ausländischer Konkurrenz,<br />

weil eines ihrer Ziele sei, „als internationalste Hochschule<br />

in Deutschland unterwegs zu sein“. Deshalb müsse<br />

und wolle man mit bislang schon 30 % ausländischen<br />

Studierenden viele internationale Standards erfüllen.<br />

Besonderer Dank ging auch an den BDK-Vorsitzenden<br />

Prof. Klaus und an Geschäftsführer Professor Dr. Ziegler<br />

für deren Unterstützung bei der Vorbereitung der Konferenz<br />

sowie an seinen Kollegen, <strong>ESB</strong>-Studiendekan Prof.<br />

Seiter und dessen Kernteam: Katharina Kotapski (Dekanat),<br />

Katharina Martin (PR) und Verena Werdich (Fakultätsreferentin).<br />

Im Juni 2012 findet die 81. Bundes-<br />

DekaneKonferenz an der Hochschule für <strong>nach</strong>haltige<br />

Entwicklung Eberswalde unter dem Tagungsthema<br />

„Nachhaltigkeit in aufstrebenden Regionen“ statt.<br />

<strong>ESB</strong> Veranstaltungen 55


Die <strong>ESB</strong> Business School dankt ihren Partnern, die<br />

sie durch eine Mitgliedschaft im Verein zur Förderung<br />

der internationalen Managementausbildung<br />

(V.I.M.A.) e.V. unterstützen.<br />

ALDI GmbH & Co. KG MURR<br />

Bain & Company Germany, Inc.<br />

BASF SE<br />

Bayer<br />

becos GmbH<br />

Beiersdorf AG<br />

Booz & Company GmbH<br />

Robert Bosch GmbH<br />

The Boston Consulting Group GmbH<br />

Capgemini Deutschland GmbH<br />

Commerzbank AG<br />

Daimler AG<br />

Danone GmbH<br />

Deloitte Consulting GmbH<br />

Deutsche Bank AG<br />

Deutsche Post DHL Inhouse Consulting GmbH<br />

Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungs-<br />

gesellschaft<br />

General Electric Jenbacher Gasmotoren<br />

Hewlett Packard GmbH<br />

Hilti Deutschland GmbH<br />

IBM Deutschland GmbH<br />

Alfred Kärcher GmbH & Co. KG<br />

Lilly Deutschland GmbH<br />

L’Oréal Deutschland GmbH<br />

Mars GmbH<br />

MBtech Group GmbH & Co. KGaA<br />

MLP Finanzdienstleistungen AG<br />

OC&C Strategy Consultants GmbH<br />

Oliver Wyman Consulting GmbH<br />

Otto Group<br />

Payback GmbH<br />

Procter & Gamble Holding GmbH<br />

RGE - Rolvering, Germann & Effing<br />

Unternehmensberatung PartG<br />

SAP AG<br />

Schwarz Finanz und Beteiligungs GmbH & Co. KG<br />

Lidl Stiftung & Co. KG<br />

Shell Deutschland Oil GmbH<br />

Siemens Management Consulting<br />

Solon Management Consulting GmbH & Co. KG<br />

Somfy GmbH<br />

Stern Stewart & Co. GmbH<br />

UBS Deutschland AG<br />

Veyhl GmbH<br />

Vodafone D2 GmbH<br />

Wefit Solutions AG<br />

Willi Betz Unternehmensgruppe<br />

Georg von Holtzbrinck GmbH & Co. KG<br />

ZF Friedrichshafen AG

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