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Entwicklungen nach Fukushima - ESB-Radler

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Stammtisch London auf den Spuren<br />

des römischen Londinium<br />

Von Ramona Roos (IPBS 2008)<br />

Die Kulturinteressierten des Stammtischs London trafen<br />

sich im Sommer zu einer Führung von „London Walks“<br />

durch die City of London, um mehr über die Geschichte<br />

und die Entstehung der römischen Siedlung Londinium<br />

zu erfahren.<br />

Vermutlich wurde Londinium von den Römern gegründet,<br />

allerdings nicht, wie manchmal behauptet wird, von<br />

Julius Caesar, als er 55 v. Chr. auf die Insel kam. Unklar<br />

ist, ob Caesar mit dem Ziel kam, die Insel zu unterwerfen<br />

oder nur auf Erkundungsfeldzug war. Er erwähnt die<br />

Siedlung in seinen ansonsten akribischen Berichten<br />

nicht, weshalb davon ausgegangen wird, dass sie zu<br />

dieser Zeit nicht existierte. Caesar geriet in Konflikte<br />

mit einheimischen keltischen Stämmen und zog sich<br />

auf das europäische Festland zurück. Die Römer kamen<br />

erst ein Jahrhundert später, 43 n. Chr., erneut über den<br />

Ärmelkanal.<br />

Beerhouse<br />

34 Alumni Stammtische<br />

Ihr Ziel war es, Britannien zu einem Teil des römischen<br />

Reiches zu machen, was v. a. bedeutete, den dort lebenden<br />

Menschen Schutz zu gewähren, gleichzeitig aber<br />

Steuern einzuführen. Dies wurde mit Hilfe von Kämpfen,<br />

aber v. a. auch durch Verhandlungen mit den einheimischen<br />

Stämmen durchgesetzt. Durch diese Verhandlungen<br />

hatten die Römer verschiedene Verbündete wie z. B.<br />

den Anführer des keltischen Stammes der Icener, Prasutagus.<br />

Er hatte mit den Römern vereinbart, dass diese<br />

seiner Familie und seinem Stamm <strong>nach</strong> seinem Tode<br />

Sicherheit und Schutz gewährten. Die Römer hielten<br />

sich allerdings nicht an diese Abmachung, brachten<br />

viele Stammesmitglieder um und vergewaltigten die<br />

Töchter der verwitweten Königin Boudicca. Diese sann<br />

auf Rache und startete einen Aufstand gegen die römischen<br />

Besatzer, dem sich mit der Zeit einige Zehntausend<br />

Rebellen anschlossen. Die Aufständischen verübten<br />

einen Überraschungsangriff auf Londinium, die<br />

Römer konnten sich nicht verteidigen und flüchteten,<br />

ihre Siedlung wurde niedergebrannt. Schließlich allerdings<br />

konnten sich die Römer doch zur Wehr setzen<br />

und schlugen nicht nur die Rebellion nieder, sondern<br />

zwangen Königin Boudicca in den Selbstmord durch<br />

Gift, vermutlich in der Nähe des heutigen Gleis 4 der<br />

King’s Cross Station. Eine Statue neben Westminster<br />

Bridge erinnert an die rachsüchtige Königin der Icener.<br />

Das damalige Straßenniveau liegt 40 Fuß unter dem<br />

heutigen, die verschiedenen Schichten sind in der von<br />

Christopher Wren erbauten St. Bride’s Church zu sehen.<br />

Eine dieser Schichten besteht aus sehr viel roter Asche,<br />

die von den Bränden des Boudicca-Aufstands herrührt.<br />

Die Siedlung Londinium, „the area by the pool“, war<br />

zwischen den heutigen Ludgate Hill und Cornhill gelegen<br />

und somit im Westen vom River Fleet, im Osten<br />

vom River Walbrook (heute beide unterirdisch) und im<br />

Süden von der Themse umgeben. Auf Grund der guten<br />

Anbindung an die Seewege und der Nähe zum europäischen<br />

Festland entwickelte sich Londinium zu einer der<br />

bedeutendsten Handelsstädte nördlich der Alpen. Wie<br />

wichtig Londinium wurde, ist unter anderem auch daran<br />

zu erkennen, dass die Römer ein Amphitheater er-

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