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Entwicklungen nach Fukushima - ESB-Radler

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Holger Rupp (IPBS 1996)<br />

macht mit Get-neutral<br />

Konsum klimaneutral<br />

Das Interview mit Get-neutral-Gründer Holger Rupp<br />

führte Katja Breitinger (MBA 2006)<br />

Holger, kannst Du Dich kurz vorstellen? Was machst Du<br />

und was für eine Verbindung hast Du zur <strong>ESB</strong>?<br />

Ich bin begeisterter Familienvater und aktiver Outdoorsportler.<br />

Meinem <strong>ESB</strong>-Abschluss in Reims 1996 folgten<br />

berufliche Stationen in Marketing und Vertrieb bei SAP<br />

und Siebel Systems. 2004 habe ich meine erste eigene<br />

Firma gegründet. Wieder zurück in Reutlingen, bin ich<br />

der <strong>ESB</strong> <strong>nach</strong> wie vor eng verbunden und unterstütze<br />

bei Gelegenheit bei Auswahlgesprächen für Studenten.<br />

Bei Get-neutral beschäftigen wir derzeit drei <strong>ESB</strong>-Werkstudenten<br />

und betreuen mehrere <strong>ESB</strong>-Bachelor-Arbeiten.<br />

Das Unternehmen Get-neutral ist ein knappes Jahr alt.<br />

Was macht Ihr genau?<br />

Privater Konsum verursacht heute fast die Hälfte der<br />

weltweiten CO2-Emissionen. Aber anders als beim industriellen<br />

CO2-Ausstoß wird der Ausstoß aus privatem<br />

Konsum bislang weder durch Obergrenzen noch durch<br />

den Emissionshandel gesteuert. Hier setzen wir an: Per<br />

Smartphone-App und unter get-neutral.com können<br />

Verbraucher die CO2-Bilanzen von Produkten des täglichen<br />

Bedarfs abrufen und das entstandene CO2 kostenlos<br />

neutralisieren. Neutralisieren bedeutet, dass genau<br />

die Menge an CO2 durch Investitionen in Klimaschutzprojekte<br />

ausgeglichen wird, die ein Produkt verursacht<br />

hat. Die Produkte sind damit klimaneutral. Die Kosten<br />

der Neutralisierung werden von Sponsoren getragen,<br />

denen Klimaschutz wichtig ist.<br />

Das Besondere bei Get-neutral ist, dass erstmals Hersteller<br />

und Verbraucher gemeinsam etwas für den Klimaschutz<br />

tun können. Verbraucher haben das gute Gefühl,<br />

einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten, und werden<br />

mit dem Sammeln von Klimapunkten belohnt. Unternehmen<br />

werten ihr Angebot positiv auf und stärken<br />

ihre Marken durch klimaverantwortliches Handeln. Das<br />

wird von Verbrauchern über ihr Kaufverhalten belohnt.<br />

Mit unserem Angebot wird erstmals systematisch das<br />

Holger Rupp (IPBS 1996)<br />

große CO2-Einsparpotential beim privaten Konsum<br />

erschlossen. Wenn viele Menschen mitmachen, werden<br />

Produkte klimafreundlicher, es entstehen neue Wind-<br />

und Solarparks und Wald wird aufgeforstet. So helfen<br />

wir alle gemeinsam, unsere Umwelt auch für die kommenden<br />

Generationen lebenswert zu erhalten.<br />

Wie seid Ihr auf die Idee gekommen, Verbrauchern<br />

kostenlosen Klimaschutz zu ermöglichen?<br />

In der Diskussion um CO2-Emissionen gilt grundsätzlich<br />

der Leitsatz „Emissionen vermeiden“. Nur wenn sich<br />

Emissionen nicht vermeiden lassen, sollte versucht werden,<br />

sie zu reduzieren. Falls ein weiteres Reduzieren<br />

nicht möglich ist, sollten die restlichen Emissionen<br />

kompensiert werden.<br />

Unsere Idee entstand aus der Überlegung, dass wir als<br />

Verbraucher bestimmte Dinge konsumieren müssen –<br />

wir müssen essen, wir müssen trinken und so weiter.<br />

Diese Dinge lassen sich kaum vermeiden und nur schlecht<br />

reduzieren. Beim täglichen Konsum entstehen daher<br />

Emissionen, die wir als Verbraucher nicht vermeiden<br />

können, die Hersteller der Produkte jedoch schon. Da<br />

wären wir schon beim Geschäftsmodell von Get-neutral.<br />

Konsumenten geben den Impuls, sie führen die „Neutralisierung“<br />

durch. Bezahlt wird der Klimaschutz von<br />

Sponsoren, denen Klimaschutz wichtig ist und als Unterscheidungsmerkmal<br />

dient.<br />

Euer Unternehmen wurde vor fast einem Jahr gegründet.<br />

Was waren die wichtigen Meilensteine und wie sind Eure<br />

Pläne?<br />

Das Unternehmen wurde im Mai 2011 gegründet. Im<br />

November haben wir den ersten großen Meilenstein<br />

erreicht: Unsere Internetplattform und die App sind<br />

„live“ gegangen. Die Idee wird sehr gut angenommen,<br />

auch wenn es sich um ein neues und damit erklärungsbedürftiges<br />

Thema handelt. Unsere Nutzerzahlen steigen<br />

Schwerpunkt Erneuerbare Energien – <strong>Entwicklungen</strong> <strong>nach</strong> <strong>Fukushima</strong> 25

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