Entwicklungen nach Fukushima - ESB-Radler
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Grenzüberschreitende Strommärkte<br />
Interim Tight Volume Coupling (ITCV)<br />
zwischen zentral-westeuropäischem<br />
und nordischem Markt (seit 9.11.2010)<br />
Market Coupling Zentralwesteuropa<br />
(CWE MC) umfasst ehemaliges trilaterales<br />
Market Coupling von Frankreich und Benelux<br />
(21.11.2006–8.11.2010) und Deutschland<br />
(seit 9.11.2010)<br />
Nordischer Markt (Market Splitting) mit<br />
Deutschland gekoppelt (abgelöst durch ITCV<br />
seit 9.11.2010)<br />
Market Splitting von Spanien und Portugal<br />
Market Coupling von Tschechien und Slowakei<br />
Quelle: Bundesnetzagentur<br />
Erzeugung erneuerbarer Energien ist deshalb eine Anpassung<br />
des Versorgungssystems notwendig. Die Erweiterung<br />
und Integration der Stromnetze ist dringend<br />
erforderlich.<br />
Genau in diesen Schwankungen und den impliziten<br />
Schwierigkeiten der exakten Erzeugungsprognose liegt<br />
natürlich auch die Problematik der Vermarktung: Das<br />
schwankende Angebot an Energie muss exakt auf die<br />
ebenfalls fluktuierende Nachfrage abgestimmt sein.<br />
Anders ausgedrückt: die Feinabstimmung der bedarfsgerechten<br />
Lieferung von Strom für den morgigen und<br />
heutigen Tag, der sogenannte Day-Ahead- und der Intraday-Handel,<br />
sowie die Zurverfügungstellung von<br />
Regelenergie, zusätzliche Kapazitäten, die innerhalb<br />
von Minuten zu- und abgeschaltet werden können,<br />
muss präziser und flexibler werden. Regelenergie wird<br />
nicht an der Börse gehandelt, dafür aber Day-Ahead-<br />
und Intraday-Kontrakte.<br />
Welche Rolle spielt die Börse?<br />
Zunächst ermöglicht die Börse, in diesem Fall die EPEX<br />
SPOT 1 mit Sitz in Paris, seit 2010 die Vermarktung von<br />
EEG-Strom über ihren Handelsplatz mit dem Ziel der<br />
Annäherung des EEG-Ausgleichssystems an den Markt. 2<br />
10 Schwerpunkt Erneuerbare Energien – <strong>Entwicklungen</strong> <strong>nach</strong> <strong>Fukushima</strong><br />
Dies ist klar ein politischer Auftrag, um die Wirkung<br />
des Ausbaus erneuerbarer Energie in Deutschland transparent<br />
zu machen und die Erneuerbaren stärker in den<br />
Markt zu integrieren. Iris Weidinger, Vorsitzende des<br />
Board of Directors der EPEX SPOT, betonte auf einer<br />
Veranstaltung der Bundesnetzagentur im Juli 2011, dass<br />
die Vermarktung von EEG-Strom reibungslos verläuft<br />
und der Marktpreis für elektrische Energie nicht beeinflusst<br />
wird. Es kam bislang zu keinerlei Marktverwerfungen.<br />
Gleichzeitig ist das Auktionsvolumen an der<br />
Börse aufgrund der EEG-Vermarktung deutlich angestiegen.<br />
Darüber hinaus bietet die Börse dem Großhandel Möglichkeiten<br />
flexibler und sehr kurzfristiger Bereitstellung<br />
von Energie. Im Intraday-Markt werden <strong>nach</strong> Schluss<br />
des Day-Ahead-Handels noch kurzfristige Geschäfte getätigt,<br />
um beispielsweise auf Abweichungen der Last (Nachfrage)<br />
von der Prognose oder auf Ausfälle von Kraftwerksblöcken<br />
reagieren zu können und die Fahrplanabweichung<br />
zu reduzieren. Die EPEX SPOT-Strombörse<br />
ermöglicht Intraday-Geschäfte noch bis zu 45 Minuten<br />
vor Lieferung. Im OTC-Handel können bei Kraftwerksausfällen<br />
– regelzonenübergreifend – noch bis zu 15 Minuten<br />
vor Lieferbeginn Geschäfte abgeschlossen werden. Regel-