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Entwicklungen nach Fukushima - ESB-Radler

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Oliver 1988 auf <strong>ESB</strong>-Ausflug in einem Münchner<br />

Biergarten<br />

Lebensführung. Deshalb haben meine Co-Autorin Michaela<br />

Lang und ich diesem Thema in unserem neuen „Anti-<br />

Burnout-Buch“ (erscheint März 2012, mvg Verlag) ein<br />

ganzes Kapitel gewidmet und zeigen, wie man sich aus<br />

dieser Falle löst.<br />

Felix, welche Erzählungen Deines Vaters vom Studium an<br />

der <strong>ESB</strong> waren für Dich ausschlaggebend – wenn überhaupt?<br />

Kannst Du uns vielleicht eine solche Geschichte<br />

erzählen?<br />

Die Geschichten waren natürlich auch für die Entscheidung<br />

wichtig. Die, die mich am meisten fasziniert hat,<br />

war die Pub-Szene. Zum Feiern kamen alle Nationalitäten<br />

natürlich mit, haben sich dann aber im Pub aufgeteilt:<br />

Die Engländer haben sich gegenseitig unter den Tisch<br />

gesoffen, die Franzosen haben rumgeknutscht, die Spanier<br />

haben Karten gespielt, und die Deutschen saßen am<br />

Ende immer in der Ecke und haben rumdiskutiert – lauter<br />

Stereotypen, aber es hat das Leben perfekt beschrieben.<br />

Bei uns im Jahrgang ist es praktisch das Gleiche – nur<br />

jetzt sind es statt Pubs nun Clubs, und es wird eher<br />

gebrüllt als leise gesprochen.<br />

Oliver, was berichtet Felix von seinem Studienalltag? Ist<br />

dieser jetzt aus Deiner Sicht anders, oder hat er vielleicht<br />

mit anderen Problemen zu kämpfen? Fragt er Dich um Rat?<br />

Viel erinnert mich an meine eigenen Erlebnisse in London<br />

damals: die DCU krebst im Vergleich zur <strong>ESB</strong> – und zum<br />

amerikanischen System – auf niedrigem Niveau herum,<br />

es wird viel Zeit verplempert und die Ansprüche sind<br />

erstaunlich niedrig. Das führt ganz klar dazu, dass Felix<br />

sich fragt, ob er zum Beispiel an einem der amerikanischen<br />

Colleges, die er sich auch angeschaut hatte, nicht<br />

besser aufgehoben gewesen wäre. Um Rat fragt er mich<br />

schon auch, vor allem wenns darum geht, wie man<br />

Alberto Valiente, Pablo De Frutos Torres, Jonas Hense<br />

und Felix <strong>nach</strong> dem ersten Biereinkauf.<br />

etwas richtig kocht und zubereitet. Deshalb habe ich<br />

ihm das meiner Ansicht <strong>nach</strong> beste Universalkochbuch<br />

der Welt geschenkt, das es schon seit 50 Jahren gibt:<br />

„Ich helf Dir kochen!“<br />

Felix, ich weiß, dass dies Deine erste Erfahrung mit Europa<br />

ist, da Du in den USA aufgewachsen bist. Sind die Europäer<br />

anders? Was war vertraut?<br />

Das Leben in Europa ist viel schneller eingestellt – ich<br />

kenne in Boise, Idaho/USA, vielleicht zwei Leute, die<br />

eine Uhr tragen. Da spielt Zeit einfach eine viel kleinere<br />

Rolle als in Europa. Obwohl – die Iren sind auch eher<br />

langsam eingestellt: Der Bus kommt, wann er will und<br />

wenn man rumstresst, wird man schräg angeschaut.<br />

Das Lebensmotto der Iren ist „Ah, it’ll be grand” – es<br />

wird alles gut, keine Sorge. Da fast alle meiner Kommilitonen<br />

Englisch als Zweitsprache gelernt haben, ist mein<br />

Slang doch etwas schwer zu verstehen und ich musste<br />

mich ein bisschen anpassen, damit alle mich leicht verstehen<br />

konnten. Alles ist teurer, die Mode anders, und<br />

in der Innenstadt haben alle das sogenannte ‚European<br />

walking face’, einen eher unfreundlichen Gesichtsausdruck.<br />

Meine Kommilitonen sind viel selbstständiger<br />

als meine Freunde in Amerika, dafür aber nicht mehr<br />

von den kleinen Sachen im Leben fasziniert. In unserer<br />

WG gelte ich immer noch als der Kleine, was ich ganz<br />

okay finde. Im Endeffekt ist es eine andere Welt, aber<br />

nicht so anders, dass ich mich nicht wohlfühlen würde –<br />

im Großen und Ganzen sind Amerika und Europa doch<br />

kulturelle Nachbarn.<br />

Oliver, Du warst etliche Jahre in der freien Wirtschaft in<br />

mehreren Ländern tätig, bevor Du Dein eigener Herr geworden<br />

bist. Was machst Du jetzt genau? Und warum endlich<br />

mal wieder Deutschland?<br />

Alumni <strong>ESB</strong>-Familiengeschichten 47

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