Entwicklungen nach Fukushima - ESB-Radler
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Daniel Bussin (IPBS 2006)<br />
der letzten 20 Jahre lagen. In nationalen Einspeisegesetzen<br />
wird die Windenergievergütung reguliert<br />
und die Abnahme des produzierten Stroms garantiert.<br />
Dadurch werden wirtschaftliche Anreize geschaffen,<br />
um den Ausbau der Windenergie voranzutreiben.<br />
4. Die Anlagenhersteller verdienen schließlich durch<br />
den Verkauf ihrer Anlagen. Zudem bieten sie für<br />
ihre Anlagen Wartungsleistungen über die ersten<br />
Betriebsjahre der Windparks an (i. d. R. 10 bis 15<br />
Jahre). Technisch sind die deutschen Anlagenhersteller<br />
immer noch führend. Bei den weltweiten<br />
Marktanteilen haben sich jedoch auch chinesische<br />
Anlagenhersteller etabliert und befinden sich bereits<br />
unter den Top 5 am Weltmarkt.<br />
Investoren, die in Wind investieren möchten,<br />
können innerhalb der beschriebenen vier<br />
Marktsegmente investieren.<br />
Die Projektentwicklung bietet hierbei die lukrativsten<br />
Renditen, wobei in diesem Zusammenhang das Rendite-<br />
Risiko-Verhältnis eine maßgebliche Größe ist. Etablierte<br />
Projektentwicklungsfirmen sind meist inhabergeführt<br />
und -finanziert. Einige werden auch extern, durch Private<br />
Equity-Firmen finanziert. In Deutschland sind Kommanditgesellschaften<br />
(Geschlossene Fonds) eine beliebte Investitionsform.<br />
Diese findet man häufig bei Schiffen,<br />
Immobilien und im Bereich der Erneuerbaren Energien.<br />
Von 2000 bis 2005 gab es in Deutschland einen regelrechten<br />
Boom bei Geschlossenen Wind-Fonds. Großzügige<br />
Kreditvergabe und die zum Teil geschönten Windgutachten<br />
in diesem Zeitraum führten bei diesen Fonds<br />
jedoch vielfach zu wirtschaftlichen Schwierigkeiten.<br />
Dabei haben Anleger erhebliche Verluste erlitten. Neuaufgelegte<br />
Wind-Fonds berücksichtigen die aktuellen<br />
Windverhältnisse, um solche Szenarien zu vermeiden.<br />
Nach seinem Studium arbeitete Daniel für Sindicatum Carbon Capital im Bereich<br />
Clean Development Mechanism (CDM) zuerst in London und anschließend als<br />
Head of Climate Change SE-Asia in Jakarta.<br />
Seit 2010 ist er für die Corporate Energies-Gruppe in der Projekt- & Export-<br />
finanzierung in Berlin tätig.<br />
Daniel mag Reisen, Sprachen, Natur und Gesundheit.<br />
Zurzeit sind Genussrechte und Unternehmensanleihen<br />
als Anlageprodukte stark vertreten. Anleihen sind sehr<br />
beliebt und werden von größeren Windprojektentwicklern<br />
und -betreibern sowie von Anlagenherstellern herausgegeben.<br />
Investitionen in Anlagenhersteller sind<br />
zum Teil auch über frei handelbare Aktien möglich.<br />
Es gibt auch ein großes Interesse von verschiedensten<br />
Firmen und Privatpersonen, eigene Windparks als Direktinvestment<br />
zu betreiben.<br />
Der EE-Markt ist dynamisch. Investoren<br />
müssen die folgenden <strong>Entwicklungen</strong><br />
beachten.<br />
Die Politik will die EE stärker in die bestehende Energieversorgungsinfrastruktur<br />
integrieren. Um die Kontrollierbarkeit<br />
der Stromproduktion zu gewährleisten,<br />
liegt ein starker Fokus auf der Schaffung von virtuellen<br />
Kraftwerken und verschiedensten Formen der Speicherung<br />
von Energie. Neue Einspeiseregelungen fördern<br />
zudem den Eigenverbrauch des produzierten Stroms.<br />
Damit lässt sich Netzverlusten beim Transport sowie<br />
Netzüberlastungen entgegenwirken.<br />
Investitionen in EE gehen unvermindert weiter. Damit<br />
wird Energieerzeugung dezentraler, was u. a. die Position<br />
der Kommunen und regionaler Energieversorger<br />
stärkt. Sie können dadurch ihre Interessen stärker<br />
durchsetzen. Kommunen wollen mehr lokale Wertschöpfung.<br />
Einige von ihnen besitzen bereits eigene<br />
EE-Kraftwerke. Andere Gemeinden sind energieautark,<br />
sie verkaufen den erzeugten Strom direkt an die Bewohner.<br />
Ein weiterer positiver Aspekt ist die Schaffung<br />
von Arbeitsplätzen in oft konjunkturschwächeren,<br />
ländlichen Regionen. Idealerweise wollen Kommunen<br />
bei sich auch die EE-Anlagenproduktion integrieren.<br />
Kommunen gehen diesen Weg aus vorrangig wirtschaftlichen<br />
Motiven und betreiben damit aktiven Klimaschutz.<br />
Schwerpunkt Erneuerbare Energien – <strong>Entwicklungen</strong> <strong>nach</strong> <strong>Fukushima</strong> 19