Entwicklungen nach Fukushima - ESB-Radler
Entwicklungen nach Fukushima - ESB-Radler
Entwicklungen nach Fukushima - ESB-Radler
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Katja Mayer (IPBS 1989)<br />
zonenintern können Abweichungen von Last und Prognose<br />
noch bis zum folgenden Werktag um 16 Uhr ausgeglichen<br />
werden.<br />
So kann Strom aus fluktuierenden Energiequellen in<br />
den Markt integriert werden, wenn konventionelle Kapazitäten<br />
intelligent zu- und abgeschaltet und der Day-<br />
Ahead- und Intraday-Markt klug genutzt werden. Neben<br />
einem auf erneuerbare Energien abgestimmten Marktdesign<br />
muss die Vollendung des Energiebinnenmarktes<br />
bis Ende 2014 (Ziel) und somit die konsequente europäische<br />
Integration der Energiemärkte weiterhin von<br />
höchster Priorität sein. Hierzu gehört auch die europaweite<br />
marktbasierte Systemintegration von erneuerbaren<br />
Energien.<br />
Deutschland spielt allein aufgrund seiner geografischen<br />
Lage eine zentrale Rolle im europäischen Stromverbund.<br />
Gerade auch vor diesem Hintergrund wurde vor<br />
vier Jahren die bereits oben genannte EPEX SPOT als<br />
deutsch-französische Strombörse gegründet. Die Börse<br />
engagiert sich sehr stark für die Kopplung der europäischen<br />
Strommärkte. Das Ziel ist die Optimierung des<br />
Zuteilungsprozesses von Kapazitäten an den Grenzkuppelstellen,<br />
der Voraussetzung für den Im- und Export<br />
von Strom zwischen Marktgebieten. Durch die stärkere<br />
Nutzung von erneuerbaren Energien gewinnt auch dieser<br />
Faktor zunehmend an Bedeutung. Monitoring-Berichte<br />
der Bundesnetzagentur zeigen, dass Deutschland<br />
direkt <strong>nach</strong> dem Atomkraftmoratorium zeitweise vom<br />
Katja Mayer ist Expertin für Corporate Sustainability und Energiemärkte, im Speziellen<br />
für den Handel mit CO2-Emissionsrechten <strong>nach</strong> dem Kyoto-Protokoll. Seit<br />
Juni 2011 sitzt sie im Aufsichtsrat der EEX – European Energy Exchange in Leipzig.<br />
Seit ihrem <strong>ESB</strong>/CESEM-Abschluss 1989 hat Katja an vielen internationalen Projekten<br />
innerhalb renommierter Organisationen mitgewirkt und war als selbstständige<br />
Beraterin insbesondere für Unternehmen des Finanzdienstleistungssektors<br />
tätig. Sie leitet Workshops, moderiert Diskussionen und hält Vorträge zu ihren<br />
Kernthemen Internationales, Nachhaltigkeit und Projektmanagement. Außerdem<br />
ist sie engagiertes Mitglied der Junior Chamber International (JCI). 2000 gründete<br />
sie die Unternehmensberatung KM Networks GmbH.<br />
Katja wohnt mit ihrer Familie im Rhein-Main-Gebiet.<br />
Nettoexporteur zum Nettoimporteur von Strom wurde.<br />
Dagegen ist Deutschland bei Gutwetterlagen – sprich<br />
viel Wind und viel Sonne – weiterhin Exporteur von<br />
Strom. Das kann auch untertags sehr schnell wechseln.<br />
Anders ausgedrückt: Energiemärkte können nicht<br />
mehr national isoliert betrachtet werden.<br />
Die Energiewende birgt einige Herausforderungen.<br />
Auch die Börse versteht sich als Teil der Lösung und<br />
hat sich folgende Ziele gesetzt:<br />
ß Märkte zu erhalten, wo sie bereits existieren und<br />
weiterhin sinnvoll sind<br />
ß Märkte zu ermöglichen, wo Angebot und Nachfrage<br />
vorhanden sind<br />
ß Märkte zu erweitern, wo neue Marktziele Anpassungen<br />
erfordern<br />
In diesem Sinne: Lasst uns weiter das Neue wagen,<br />
auch wenn es zunächst als undenkbar gilt!<br />
1 Die EPEX SPOT ist eine Tochtergesellschaft der EEX – European Energy<br />
Exchange in Leipzig sowie der französischen Strombörse Powernext.<br />
Sie ermöglicht den Handel mit Standardkontrakten für die physische Lieferung<br />
von Strom innerhalb der österreichischen, französischen,<br />
deutschen bzw. schweizerischen Übertragungsnetze.<br />
2 EEG steht für Erneuerbare-Energien-Gesetz. Das EEG enthält eine<br />
Mindestpreisregelung, die den Ausbau von erneuerbaren Energien<br />
fördern soll. Im Handel an der Börse muss diese Subvention dann wieder<br />
ausgeglichen werden, um Marktverzerrungen zu vermeiden.<br />
Schwerpunkt Erneuerbare Energien – <strong>Entwicklungen</strong> <strong>nach</strong> <strong>Fukushima</strong> 11