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2. Gütertrennung<br />

Gütertrennung ist ein<br />

Güterstand, der im Bürgerlichen<br />

Gesetzbuch<br />

(BGB) geregelt ist, jedoch<br />

in einem notariellen<br />

Ehevertrag vereinbart<br />

wird.<br />

Bei Gütertrennung stehen<br />

sich die Ehegatten<br />

vermögensrechtlich wie<br />

Unverheiratete gegenüber.<br />

Jeder hat sein eigenes<br />

Vermögen und tut damit,<br />

was er will.<br />

Bei Gütertrennung gibt<br />

es auch keinen Zugewinnausgleich.<br />

Das bedeutet,<br />

ein Ehegatte<br />

kann während der Ehe<br />

wesentlich mehr Vermögen<br />

erwirtschaften<br />

als der andere.<br />

Bei Gütertrennung ist<br />

auch der Versorgungsausgleichausgeschlossen.<br />

Für den Ehagatten, der<br />

weniger verdient als der<br />

andere und darum weniger<br />

Vermögen und<br />

weniger Rentenansprüche<br />

hat, ist diese Regelung<br />

nachteilig.<br />

Diese Nachteile sind<br />

durch individuelle Eheverträge<br />

vermeidbar:<br />

3. weitere Arten von<br />

Eheverträgen<br />

In Eheverträgen können<br />

Regelungen abweichend<br />

von den gesetzlichen<br />

Vorschriften über Zugewinngemeinschaft<br />

und<br />

Gütertrennung vereinbart<br />

werden.<br />

Denkbar ist z.B. folgende<br />

ehevertragliche Regelung:<br />

Die Ehegatten vereinbaren<br />

für den Fall, dass sie<br />

kinderlos bleiben, Gütertrennung<br />

und schließen<br />

somit Zugewinnausgleich<br />

und Versorgungsausgleich<br />

aus.<br />

Denn jeder kann und<br />

soll dann für sich selber<br />

sorgen.<br />

Für den Fall, dass Kinder<br />

kommen und ein<br />

Ehegatte deshalb seine<br />

Erwerbstätigkeit einschränkt,<br />

vereinbaren<br />

sie Zugewinngemeinschaft,<br />

also Zugewinnausgleich<br />

und Versorgungsausgleich.<br />

WEITERE VERTRÄGE · NAMENSRECHT<br />

Dies ist nur ein kurzer<br />

Überblick über die gesetzlichen<br />

Regelungen<br />

und vertraglichen Möglichkeiten<br />

im Zusammenhang<br />

mit dem<br />

Güterrecht.<br />

Jeder Fall ist jedoch individuell<br />

verschieden<br />

und erfordert individuelle<br />

Regelungen. Darum<br />

ist vor Abschluss<br />

eines Ehevertrages ein<br />

Beratungsgespräch bei<br />

einem Anwalt, der sich<br />

schwerpunktmäßig mit<br />

Familiensachen befasst,<br />

unerlässlich.<br />

Namensrecht<br />

Bei der EheschlieBung<br />

sollen die Ehegatten<br />

einen gemeinsamen<br />

Familiennamen (Ehenamen)<br />

bestimmen.<br />

Diesen Namen tragen<br />

beide Ehagatten nach<br />

der Heirat.<br />

Ehename kann der Geburtsname<br />

des Mannes<br />

oder der Geburtsname<br />

der Frau sein.<br />

Wenn sich die Ehegatten<br />

nicht auf einen gemeinsamen<br />

Ehenamen<br />

einigen können, behalten<br />

sie ihren Geburtsnamen<br />

auch nach der<br />

Eheschließung.<br />

Spätestens bei Heirat muss dem Standesbeamten mitgeteilt<br />

werden, welchen Namen die Ehegatten tragen wollen.<br />

Der Ehegatte, dessen Geburtsname nicht Ehename wird,<br />

kann seinen vor der Heirat geführten Namen dem Ehenamen<br />

voranstellen oder anfügen.<br />

Beispiel: Herr Fischer und Frau Schulz, geborene Müller<br />

heiraten. Für Frau Schulz ist es die zweite Ehe. Sie einigen<br />

sich auf den Familiennamen Fischer.<br />

Die Ehefrau kann ihren Geburtsnamen Müller dem Ehenamen<br />

Fischer voranstellen. Dann heißt sie nach der Heirat<br />

Frau Müller-Fischer.<br />

Oder sie kann ihren Geburtsnamen anfügen und heißt<br />

dann Fischer-Müller.<br />

Frau Schulz kann aber auch ihren bisherigen Namen aus<br />

erster Ehe – Schulz – voranstellen und heißt dann Schulz-<br />

Fischer.<br />

Oder sie kann ihn an den neuen Ehenamen anfügen und<br />

heißt dann nach der Heirat Fischer-Schulz …<br />

Die gemeinsamen Kinder tragen den Ehenamen, nicht aber<br />

den Doppelnamen.<br />

Anders ist das in Spanien, wo die Kinder den Namen des<br />

Vaters und den Namen der Mutter gleichzeitig tragen, zB.<br />

Carlos Santiago de Roca. Santiapo ist der Name des Vaters,<br />

de Roca der Name der Mutter. Darum haben viele Spanier<br />

so wohlklingende Namen.<br />

Meiner Meinung nach ist die spanische Regelung gerechter.<br />

Vielleicht setzt sie sich eines Tages auch bei uns in<br />

Deutschland durch.<br />

Text: Rechtsanwältin Ruth Werle, Rottweil<br />

7<br />

NAMEN

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