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Ausgabe 1 · 2009<br />

Cover Story<br />

OpenDOOR<br />

Interview:<br />

W. Hamburger GmbH,<br />

Pitten<br />

Im Fokus:<br />

Hochschule München


Inhalt<br />

Ausgabe 1 · 2009<br />

4<br />

14<br />

8<br />

18<br />

3 EDITORIAL<br />

Zukunftsfähigkeit im Blick<br />

4 INSIDE HUYCK.WANGNER<br />

Kurzmeldungen<br />

8 COVER STORY<br />

OpenDOOR: Bespannungskonzepte,<br />

die sich rechnen<br />

12 HUYCK.WANGNER AT WORK<br />

Andrew White: Ein Faible<br />

für innovative Technologien<br />

14 IM FOKUS<br />

Hochschule für angewandte<br />

Wissenschaften München:<br />

Mit Volldampf in die Papiermacher-<br />

Zukunft<br />

18 KUNDENINTERVIEW<br />

W. Hamburger GmbH, Pitten:<br />

Der Spezialist für Wellpappe-<br />

Rohpapiere<br />

22 PRODUCT NEWS<br />

ö apexx – a class of its own<br />

ö exxact – das neue Pressfi lzkonzept<br />

I–IV<br />

h.w.com asia<br />

Nachrichten und Informationen<br />

von und über Huyck.Wangner Asia<br />

IMPRESSUM | HERAUSGEBER: Huyck.Wangner Germany GmbH | Postfach 29 52 | D-72719 Reutlingen | www.xerium.com |<br />

REDAKTION: Oliver Baumann, Stephan Ernst, Andrea Glaser, Rainer Gutbrod, Ernst Kerschhofer, Christian Küberl |<br />

TEXT UND GESTALTUNG: NBB Kommunikation, München |<br />

Printed in Germany |<br />

2


editorial<br />

Zukunftsfähigkeit im Blick<br />

Ein positiver Aspekt der gegenwärtigen, weltweiten Finanzkrise kann<br />

sein, dass den Güter herstellenden Industrien wieder mehr Beachtung<br />

geschenkt wird – nicht zuletzt durch Maßnahmen zur Stabilisierung<br />

der jeweiligen Absatzmärkte und letztlich auch durch die soziale und<br />

ökologische Förderung von staatlicher Seite. Denn die produzierenden<br />

Unternehmen bilden das Rückgrat einer jeden Volkswirtschaft. Es<br />

ist gut, wenn diese Tatsache wieder mehr in den Vordergrund rückt.<br />

Gerade in Zeiten des Abschwungs gilt umso mehr: Unternehmen<br />

müssen zum Kern ihres Handelns zurückkehren und es auf lang -<br />

fristiges, profi tables Wachstum ausrichten.<br />

Eine hohe Investions- und Innovationsquote, mehrere Standbeine,<br />

die starke Bindung gut qualifizierter Mitarbeiter an das Unternehmen,<br />

globale Präsenz, gepaart mit regionaler Identität – das sind jene Voraussetzungen,<br />

die ein Unternehmen auch künftig erfolgreich machen<br />

und für nachhaltige Wertschöpfung in unruhigen Zeiten sorgen. Hinzu<br />

kommt, dass in Phasen großer Unsicherheit die stete Orientierung an<br />

den Bedürfnissen der Kunden und Auftraggeber sicherstes Erfolgsrezept<br />

ist.<br />

Product News (Seiten 22, 23) mit aktuellen Informationen zu den<br />

neuesten Entwicklungen aus unserem Haus.<br />

Wir haben mit unseren Bespannungsprodukten die Zukunftsfähigkeit<br />

fest im Blick und richten sie unter dem Aspekt der Kostenstrukturen<br />

auch zum Wohl Ihrer Unternehmensziele nach Effi zienz und Produktivität<br />

aus.<br />

Auf eine weiterhin erfolgreiche Zusammenarbeit!<br />

Herzlichst<br />

Ernst Kerschhofer<br />

Director Sales & Marketing<br />

Huyck.Wangner Europe<br />

Daher werden auch wir von Huyck.Wangner nicht aufhören, unsere<br />

Papier maschinenbespannungen immer wieder mit neuen Technologien<br />

und Anwendervorteilen auszustatten. Dieses Jahr wird sicher noch die<br />

ein oder andere Herausforderung für Sie und uns parat halten, aber<br />

wir werden auf dem eingeschlagenen Weg unbeirrt weitermachen –<br />

Schulter an Schulter mit Ihnen, und in der festen Überzeugung, die<br />

optimale Lösung zu finden.<br />

Vor diesem Hintergrund steht auf unserer Agenda ganz oben der Erhalt<br />

unserer Technologie- und Innovationsführerschaft. Wir werden die geplanten<br />

Investitionen insbesondere auf unserem europäischen Heimatmarkt,<br />

dem künftig eine Schlüsselstellung zuteil wird, aufrechterhalten<br />

und für eine gut gefüllte Produktpipeline, ergänzt durch entsprechend<br />

profitable Anwenderkonzepte sorgen. Einen ersten Eindruck von<br />

unserer Offensive erhalten Sie in der Cover Story (Seite 8) und den<br />

Ausgabe 1 · 2009 3


inside huyck.wangner<br />

1 2 3 4<br />

Ernst Kerschhofer verantwortlich<br />

für gesamtes Sales &<br />

Marketing PMC Europe<br />

Der bisher in die Sparten Formier siebe<br />

und Pressfi lze unterteilte Geschäfts bereich<br />

Sales & Marketing wurde am 1. Juli 2008 komplett<br />

unter die Leitung von Ernst Kerschhofer<br />

gestellt. Damit übernimmt Kerschhofer als<br />

Vice President Paper Machine Clothing<br />

die Gesamtverantwortung für Vertrieb und<br />

Marketing in Europa. Ihm berichten direkt für<br />

den Bereich Marketing Rainer Gutbrod<br />

(Formiersiebe) und Christian Küberl (Pressfilze)<br />

und für den Bereich Sales Stefan<br />

Helmschrott (Zentraleuropa), Stefano Micheli<br />

(Südeuropa) und Andy White (Nordeuropa).<br />

Raimo Makkonen unterstützt<br />

das Team in Schweden<br />

Seit April 2008 unterstützt Raimo Makkonen<br />

die Sales- und Service-Mannschaft<br />

von Huyck.Wangner Scandinavia im schwedischen<br />

Uppsala. Makkonen studierte an der<br />

Technischen Hochschule YHT in Markaryd<br />

und hat einen Abschluss als Papiertechniker.<br />

Er ist seit nahezu 30 Jahren in der Papierindustrie<br />

tätig. Seine Laufbahn begann er als<br />

Maschinenführer bei einem schwe dischen<br />

Papierhersteller. Dank seiner langjährigen<br />

Berufserfahrung in<br />

den Bereichen<br />

Verkauf, Produktmanage<br />

ment und<br />

Papiermaschinen-<br />

Service ist er mit<br />

dem Prozess der<br />

Papier herstellung<br />

bestens vertraut.<br />

Hippolit Gstrein neuer<br />

Werks leiter bei<br />

Huyck.Wangner Austria<br />

Dipl.-Ing. Dr. Hippolit Gstrein hat<br />

die Werksleitung in Gloggnitz übernom men.<br />

Er trat damit die<br />

Nachfolge des in<br />

den Ruhestand<br />

verabschiedeten<br />

Walter Luger an.<br />

Gstrein hatte sich<br />

zuvor mit seinem<br />

langjährigen Wirken<br />

als Chef der Abteilung<br />

Forschung<br />

und Entwicklung<br />

wie kein anderer um<br />

das Wohler gehen des Unternehmens verdient<br />

gemacht.<br />

Im Ruhestand<br />

Gerhard Hiller<br />

Mitte letzten Jahres trat Gerhard Hiller<br />

nach 36 Berufsjahren in den wohlverdienten<br />

Ruhestand. Unter seiner Leitung entwickelten<br />

sich die Sieb- und Papiermusteruntersuchungen<br />

des Reutlinger Labors zu einer bei den<br />

Papier herstellern geschätzten und anerkannten<br />

Dienstleistung. Auch mit seinen „Tipps für<br />

Papiermacher“ zu Themen wie Siebreinigung<br />

oder -Beschädigung, die in der internatio nalen<br />

Fachpresse veröffentlicht wurden, stellte er<br />

sein enormes Wissen unter Beweis.<br />

Dave Morris<br />

In seiner Funktion als regionaler Verkaufs-Manager<br />

war Dave Morris insbesondere<br />

den Papiermachern in Großbritannien<br />

bestens bekannt. Nach 27 Jahren trat<br />

Morris im August 2008 seinen Ruhestand an.<br />

Seine Leiden schaft für Papier schlechthin<br />

zeigte sich auch in seinem Engagement inner -<br />

halb der Papierbranche. Im Jahre 2001<br />

stand er als Präsident dem britischen Papiermacher<br />

verband PMATA (Paper Makers’ Allied<br />

Trades Association) vor.<br />

Paul Myerscough<br />

Nach 10jähriger Firmenzugehörigkeit ist<br />

Paul Myerscough von Huyck.Wangner UK<br />

Ende September 2008 in den wohlverdienten<br />

Ruhestand gegangen. Myerscough hatte<br />

sich in den letzten Jahren vor allem dem<br />

Bereich „Corporate Contracts“ gewidmet<br />

und vertrat Huyck.Wangner Europe bei allen<br />

wichtigen Verhandlungen mit den Papierherstellern.<br />

Chemi Washer Meeting bei<br />

Huyck.Wangner Austria<br />

Reger Meinungsaustausch zwischen<br />

Kunden, internen und externen Fachleuten<br />

stand im Mittelpunkt des 2. Europäischen<br />

Chemi Washer Meetings, zu dem Huyck.<br />

Wangner Austria im April 2008 nach Glogg nitz<br />

eingeladen hatte. Zu Gast waren neben<br />

Kunden aus Frankreich, Italien, Norwegen,<br />

Österreich, Portugal, Russland, der Schweiz<br />

und der Slowakei Gastredner und -hörer<br />

aus Deutschland (Walzenbezüge, Stowe<br />

Woodward Germany), Österreich (Entwässerungselemente,<br />

Leipa und OEM Andritz AG)<br />

und den USA (OEM Kadant BC). Sie tauschten<br />

sich unter anderem über Effi zienz- und<br />

Produktivitätssteigerung hinsichtlich maschinenbaulicher<br />

und prozesstechnischer<br />

Lösungsansätze sowie über den Einfluss von<br />

Schwingungstechnik auf Vibrationsprobleme<br />

aus. Breiten Raum nahm die Diskussion darüber<br />

ein, welchen Einfl uss die Siebauswahl<br />

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4


5 6<br />

1. Gerhard Hiller mit voller Konzentration und Passion bei der Arbeit im Huyck.Wangner<br />

Labor in Reutlingen ...<br />

2. ... und bei der Verabschiedung von seinem Team<br />

3. Sagen Auf Wiedersehen: Dave Morris ...<br />

4. ... Paul Myerscough<br />

5. Zum zweiten Mal bei Huyck.Wangner Austria in Gloggnitz: das Europäische<br />

Chemi Washer Meeting als Drehscheibe für den Austausch und die Vermittlung<br />

von Know-how hinsichtlich der Bespannungen in diesem Anwendungsbereich<br />

6. Vor dem berühmtesten Wahrzeichen Münchens: der Arbeiterbetriebsrat von<br />

Huyck.Wangner Austria versammelte sich nach ausgiebigem Sightseeing und<br />

Shopping vor dem Hofbräuhaus, in dem man sich mit einer zünftigen Brotzeit<br />

und bayerischen Schmankerln vor der nächsten Besichtigungsetappe gestärkt hatte<br />

Textil-Fachverband: Tagung bei<br />

Huyck.Wangner Austria<br />

Unter Leitung des inzwischen ausgeschiedenen<br />

Präsidenten Dr. Peter Pfneisl und<br />

seines Nachfolgers Ing. Reinhard Backhausen<br />

hat der Fachverband der österreichischen<br />

Textilindustrie im Mai 2008 seine Ausschusssitzung<br />

bei Huyck.Wangner Austria abgehalten.<br />

Bei einer anschließenden Werksbesichtigung<br />

ließen sich die Gäste Fertigungsund<br />

Anwendungstechnik präsentieren und<br />

zeigten sich vom Huyck.Wangner-Standort<br />

Gloggnitz beeindruckt.<br />

auf eine höchstmögliche Maschinenleistung<br />

hat und welche Lösungen Huyck.Wangner<br />

Austria hier anbietet. Als Veranstalter unterstrich<br />

das Unternehmen seine dominante<br />

Position im Chemi Washer-Segment. Mit<br />

einem Weltmarktanteil von mehr als 80 Prozent<br />

setzt Huyck.Wangner Austria darin seit<br />

Jahren technische Standards.<br />

SPCI, Stockholm<br />

Zum hochkarätigen Branchentreff hat<br />

sich mittlerweile das traditionelle Mittagessen<br />

entwickelt, zu dem das schwedische Verkaufs-<br />

und Service-Team seine Kunden jedes<br />

Jahr anlässlich der SPCI in Stockholm bereits<br />

seit 1990 einlädt. Insgesamt folgte 2008<br />

die rekordverdächtige Anzahl von 135 Gästen<br />

aus der skandinavischen Papierindustrie an<br />

zwei aufeinanderfolgenden Tagen der Einladung<br />

ins Royal Star Hotel. In entspannter<br />

Atmosphäre wurden Neuigkeiten rund um<br />

die Papierherstellung und über aktuelle<br />

Produktinnovationen ausgetauscht. Huyck.<br />

Wangner Scandinavia wertet dies als<br />

großen Sympathie- und Vertrauensbeweis der<br />

Kunden.<br />

Product Launch apexx<br />

Im Frühjahr letzten Jahres fand im<br />

Reutlinger Headquarter der interne Product<br />

Launch des neuen, strukturgebundenen<br />

Formiersieb-Designs apexx statt. Das gesamte<br />

europäische Team aus Verkauf, Technischem<br />

Service und Anwendungstechnik<br />

nahm daran teil und informierte sich über das<br />

neue Konzept und seine Vorteile. Detaillierte<br />

Produktinfos zu apexx finden Sie auf Seite 22.<br />

Betriebsausflug 2008<br />

nach Bayern<br />

Ein zünftiger Abend bei Speis’, Trank<br />

und Blasmusik im Münchner Hofbräuhaus war<br />

Schluss- und Höhepunkt des Betriebsratsausfluges<br />

2008 von Huyck.Wangner Austria in<br />

die bayerische Landeshauptstadt. Vier erlebnisreiche<br />

Tage lang hatten die Kolleginnen<br />

und Kollegen aus Gloggnitz zuvor die Isarmetropole<br />

erkundet. Highlights wie die Allianz<br />

Arena, die Bavaria Filmstudios, die BMW Welt<br />

sowie Schloss Nymphenburg standen auf<br />

dem Besichtigungsprogramm. Dass bei<br />

dem dichtgedrängten Terminplan auch das<br />

Shoppen nicht zu kurz kam, versteht sich<br />

von selbst.<br />

Saica-Besuchergruppe<br />

zu Gast in Zizurkil<br />

Im Mai 2008 folgte eine Besucher gruppe<br />

des spanischen Wellpappenherstellers Saica<br />

der Einladung von Huyck.Wangner Spain zur<br />

Werksbesichtigung ins baskische Zizurkil. Die<br />

Mitarbeiter der PM8 aus dem Werk in Burgo<br />

de Ebro informierten sich vor Ort umfassend<br />

über die neuesten Entwicklungen im Formiersiebbereich.<br />

Führungskräfte-Nachwuchs<br />

in Gloggnitz<br />

Mit einem Besuch bei Huyck.Wangner in<br />

Gloggnitz begannen Studenten und Lehrkräfte<br />

der Papier- und Zellstofftechnik an der<br />

Universität Graz eine Rundreise zu Top-<br />

Unternehmen der Branche in Österreich,<br />

Deutschland und Italien. Nachdem Dipl.-Ing.<br />

Dr. Hippolit Gstrein den künftigen Führungskräften<br />

die Firmenstruktur von <strong>Xerium</strong> <strong>Technologies</strong><br />

<strong>Inc</strong>. vorgestellt hatte, veranschaulichten<br />

Dipl.-Ing. Klaus Haiden und Dipl.-Ing.<br />

Jürgen Dominik ihren Gästen bei einer Führung<br />

durch die Produktion die Herstellung von<br />

Pressfilzen. Im Zuge von Präsentation und<br />

Rundgang ergaben sich engagiert geführte<br />

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Ausgabe 1 · 2009 5


F_Zellchem_Einladung_D_E.indd 1<br />

31.03.2008 14:02:50 Uhr<br />

inside huyck.wangner<br />

7 8 9<br />

Diskussionen über einschlägige Arbeitsmaterialien<br />

und -pro zesse, vor allem aber über<br />

den Einfluss der Bespannung auf die Effizienz<br />

von Papier maschinen.<br />

Papiermacher treffen sich<br />

in Kubovahut<br />

Auf Einladung des tschechischen<br />

Trockensiebherstellers TSF in Strakonice beteiligte<br />

sich Huyck.Wangner mit Vorträgen von<br />

Karl Betz, Anwendungstechnik Forming<br />

Fabrics, und Christian Küberl, Marketing Press<br />

Felts, am zwölften „Meeting of Paper Industry<br />

Specialists“. Insgesamt neun Redner waren<br />

zu der Vortragsreihe geladen, die Mitte letzten<br />

Jahres im tschechischen Kobova Hut stattfand,<br />

und an der über 70 Gäste aus 25<br />

Papierfabriken aus Tschechien, Polen und<br />

der Slowakei teilnahmen. Bereits zum elften<br />

Mal in Folge steuerte Huyck.Wangner Knowhow<br />

und Expertise im Bereich der Papiermaschinenbespannungen<br />

bei.<br />

Vortrag an der<br />

Universität Girona<br />

Anlässlich der Vortragsreihe „Einsatz<br />

von Altpapier in der Papiererzeugung“, die die<br />

Universität von Girona im Juni 2008 mit<br />

externen Referenten aus der Papierindustrie<br />

veranstaltete, informierte Julio I. Menéndez<br />

von Huyck.Wangner Spain die Studenten<br />

des Fachbereichs Paper Engineering über<br />

die neueste Technologie bei Formiersieben.<br />

Die Veranstaltung fand im Rahmen der<br />

engen Zusammenarbeit der Universität mit<br />

Instituten und Unternehmen aus der Industrie<br />

statt.<br />

„Aiming 2 be best“<br />

lautete das Motto bei der<br />

Zellcheming 2008<br />

AIMING 2 BE BEST<br />

EINLADUNG<br />

Rund 200 Gäste folgten der Einladung<br />

von Huyck.Wangner zur traditionellen Kundenveranstaltung<br />

anlässlich der Zellcheming in<br />

Wiesbaden. Im Park des Jagdschlosses Platte<br />

waren die Gäste nach dem Willkommensgruß<br />

mit Jagdbläsern, Aperitifs und Hors d’oeuvres<br />

zunächst bei unterhaltsamen Abenteuer- und<br />

Geländespielen gefordert: Bogen- und Tontaubenschießen,<br />

Navigation und Kartenlesen<br />

zur Schärfung des Orientierungssinns oder<br />

das „Halali“-Quiz, bei dem das Geheimnis<br />

des Jägerlateins gelüftet wurde.<br />

In Teams wurde um Höchstleistung<br />

gekämpft und insbesondere beim Bogenschießen<br />

die letzten Kraftreserven des Tages<br />

verbraucht. Kein Wunder, dass das Buffet<br />

aus Wildspezialitäten beim anschließenden<br />

Dinner im architektonisch modern renovierten<br />

Schloss großen Zuspruch fand.<br />

Bereits am Nachmittag präsentierte<br />

Huyck.Wangner im Rahmen eines Pressegesprächs<br />

vor der versammelten Fachpresse<br />

aus ganz Europa die neuesten Unternehmenszahlen<br />

und Produktinnovationen.<br />

Sport und Spiel für einen<br />

guten Zweck<br />

Seit fast einem Vierteljahrhundert<br />

messen sich Mitarbeiter von Huyck.Wangner<br />

Austria und Vertreter der Gloggnitzer Wirtschaft<br />

alljährlich am 15. August erst auf dem<br />

Tennisplatz und anschließend beim traditionellen<br />

Schnapsen am Kartentisch − beides<br />

stets für einen guten Zweck. Beim Tennis<br />

hatte die Wirtschaft 2008 gegen die Bespannungsspezialisten<br />

keine Chance, beim Kartenspiel<br />

machte sie dann Punkte gut. Letztlich<br />

aber ging die Huyck.Wangner-Mannschaft als<br />

Siegerin vom Platz. Wie immer spendeten die<br />

Beteiligten während des Treffens für den<br />

Verein „Silbersberg“, der geistig behinderte<br />

Menschen betreut. Dabei fl ossen 1.400 Euro<br />

in die Spendenkasse.<br />

Münchner Papierseminare<br />

Im Rahmen der Münchner Papier -<br />

semi nare, die im September 2008 von der<br />

Hochschule München veranstaltet wurden,<br />

refe rierte Dietmar Scholz von der Reutlinger<br />

Anwendungstechnik Huyck.Wangner über<br />

die Entwicklung, den Aufbau und Einsatz<br />

von Nasssieben. Ziel des Lehrgangs war die<br />

An eig nung von Grundkenntnissen, die Auffrischung<br />

von vorhandenem Wissen und der<br />

gegenseitige Erfahrungsaustausch. Die Teilnehmer<br />

kamen aus der papier- und kartonerzeugenden<br />

Industrie, der Druckindustrie sowie<br />

den chemischen und maschinenbaulichen Zulieferindustrien.<br />

Huyck.Wangner beteiligte sich<br />

bereits zum vierten Mal an der Vortragsreihe.<br />

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6


10<br />

Huyck.Wangner<br />

Förderpreis 2008<br />

Im Fachbereich Verfahrenstechnik<br />

Papier und Verpackung/Master of Engi neering<br />

in Paper Technology an der Hochschule für<br />

angewandte Wissenschaften München<br />

(vormals Fachhochschule München) zeichnete<br />

Huyck.Wangner 2008 Kai B. Hemesath<br />

für das beste Grund stu dium aus. Der mit<br />

1.500 Euro dotierte Förderpreis wurde vom<br />

Spezialisten für Papier ma schi nen be span nungen<br />

bereits zum neunten Mal verl iehen. Der<br />

24-jährige Osnabrücker Kai B. Hemesath<br />

schloss das Grundstudium mit der her -<br />

vor ragenden Note 1,4 ab. Ernst Kerschhofer,<br />

Director PMC Sales & Marketing Huyck.<br />

Wangner, und Prof. Dr. Stephan Kleemann,<br />

Leiter des Studiengangs Verfahrenstechnik<br />

Papier und Verpackung an der kürzlich umbenannten<br />

Hochschule für angewandte Wissenschaften<br />

München, überreichten im Rahmen<br />

der Abschlussfeier zum Sommersemester<br />

2008 den Förderpreis und gratulierten dem<br />

Gewinner für die über zeugende Leistung.<br />

Fachvortrag von<br />

Huyck.Wangner Germany<br />

an der PTS München<br />

Bei einem Fachseminar zum Themenkreis<br />

„Erhöhung der Maschinenverfügbarkeit<br />

durch Vermeidung von Betriebsstörungen in<br />

der Papierzeugung“ an der Papiertechnischen<br />

Stiftung PTS in München referierte Karl Betz<br />

von der Anwendungstechnik Forming Fabrics<br />

über das Vermeiden von Störungen in der<br />

Siebpartie. Die rund 30 Teilnehmer der zweitägigen<br />

Veranstaltung kamen vornehmlich aus<br />

den Bereichen Produktion und Instandhaltung<br />

bei der papiererzeugenden Industrie sowie<br />

von deren Zulieferern. Die PTS bietet jährlich<br />

rund 40 Seminare, Symposien und Workshops<br />

an, die die aktuellen Themen der<br />

Papier industrie auf hohem fachlichen Niveau<br />

berücksichtigen.<br />

Huyck.Wangner Italia<br />

auf der MIAC<br />

Über 200 Aussteller haben bei der jährlich<br />

veranstalteten internationalen Papierfachmesse<br />

MIAC (Mostra dell’Industria<br />

Cartaria) im toskanischen Lucca ihre Pro dukte<br />

und Dienstleistungen im Herbst 2008 präsentiert.<br />

Seit 1997 ist auch Huyck.Wangner<br />

Italia mit einem Stand vertreten. Im Mittelpunkt<br />

des Besucherinteresses standen<br />

dort diesmal die neuen Formiersiebdesigns<br />

apexx, contexx und formexx.<br />

7. Sowohl der Textil-Fachverband traf<br />

sich bei Huyck.Wangner Austria zu<br />

seiner Ausschusssitzung ...<br />

8. ... als auch der Führungskräfte-<br />

Nachwuchs der Papier- und<br />

Zellstofftechnik an der Uni Graz<br />

9. Sherwood Forest in der Nähe von<br />

Wiesbaden: bei bester Laune und<br />

Aussentemperaturen übten sich<br />

die Teilnehmer der Huyck.Wangner-<br />

Kundenveranstaltung in Robin Hood-<br />

Manier an Pfeil und Bogen<br />

10. Asse und harter Aufschlag wurden<br />

belohnt: das Tennisteam von Huyck.<br />

Wangner Austria blieb im Wettbewerb<br />

mit der Gloggnitzer Wirtschaft unangefochtener<br />

Sieger und spendete die<br />

Einnahmen traditionell an den Verein<br />

„Silberberg“<br />

11. Huyck.Wangner Italia präsentierte sich<br />

zum elften Mal auf der MIAC und freute<br />

sich über das rege Kundeninteresse<br />

Neue allgemeine e-mail-<br />

Adresse für Huyck.Wangner<br />

Europe<br />

Für allgemeine Anfragen, die sich nicht<br />

an einen speziellen Ansprechpartner richten,<br />

hat Huyck.Wangner die allgemeine E-Mail-<br />

Adresse contact@huyck.wangner.com eingerichtet.<br />

Dort eingehende Nachrichten werden<br />

an die entsprechenden Abteilungen und<br />

Personen weitergeleitet.<br />

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Ausgabe 1 · 2009 7


cover story<br />

OpenDOOR: Bespannungskonzepte,<br />

die sich rechnen<br />

Die konjunkturelle Abschwächung im Verlauf des zweiten Halbjahres 2008 und die Turbulenzen an den<br />

Finanzmärkten haben ihre Spuren auch in der Papierindustrie hinterlassen. Zwar sinkt der Rohölpreis<br />

seit Ende letzten Jahres, doch der Ausblick bei den europäischen Papier- und Zellstoffunternehmen fällt<br />

– bedingt durch die schwache Nachfrage nach ihren Produkten und die anhaltende Unsicherheit hinsichtlich<br />

des prognostizierten globalen Wirtschaftsabschwungs – sehr verhalten aus. Waren es bislang<br />

steigende Energie- und Rohstoffkosten, die die Entwicklung hemmten, kommen nun mit Kapazitätsreduzierungen<br />

und Finanzierungsrisiken neue Herausforderungen hinzu.<br />

8


Die fundierte Systematik bei OpenDOOR sichert<br />

Produktinnovationen gegen Marktrisiken ab und gewährleistet<br />

einen unverstellten Blick auf Wachstumschancen.<br />

Als Zulieferer wirkt Huyck.Wangner diesem Trend nicht nur<br />

mit einer einmaligen Produktoffensive bei den Papiermaschinenbespannungen<br />

entgegen, sondern entwickelt auch mit einer umfangreichen<br />

Prozessoptimierung rund um die Sieb- und Pressenpartie<br />

Anwenderkonzepte, die den Papiermachern Raum für Mehrwert und<br />

profitable Ergebnisse schaffen.<br />

Betrachtet man aktuell das Verhältnis von Produktion und Nachfrage,<br />

wird deutlich: Künftig steigen die Überkapazitäten in Europa<br />

weiter, während in Asien – allen voran in China – der Papierbedarf<br />

regional noch lange nicht gedeckt werden kann.<br />

Für die europäischen Papierhersteller bedeutet dies, dass sowohl<br />

Produktions- als auch Investitionsstrategien ergebnisorientiert auf die<br />

Produktionseffizienz ausgerichtet sind. Durch den ständig wachsenden<br />

Kostendruck richtet sich der Fokus auf Effizienzmodelle, die von innovativen<br />

Produkt- und Anwenderlösungen getragen werden. Will heißen:<br />

Erst wenn die beiden Komponenten eng miteinander verzahnt und<br />

individuell auf das jeweilige Anforderungsprofi l der Papiermaschine<br />

abgestimmt sind, lässt sich die angestrebte Profitmaximierung<br />

erzielen.<br />

OpenDOOR – Absicherung von Innovationen<br />

gegen Marktrisiken<br />

Der zunehmende Druck auf die Papierhersteller und die unaufhörliche<br />

Forderung nach kurzfristigen Ergebniszielen lassen die Durchführung<br />

von Bespannungsversuchen auf Papiermaschinen immer<br />

schwieriger werden. Um diese wertvollen Tests im Sinne des Papiermachers<br />

mit nachweislichen Ergebnissteigerungen evaluieren zu<br />

können, hat Huyck.Wangner nun das OpenDOOR-Konzept eingeführt.<br />

OpenDOOR, Synonym für “Defi ning Objectives. Optimizing Results.”,<br />

ist ein weiterer Baustein des Ansatzes Advanced PMC, mit dem das<br />

Unternehmen seine effi zienzorientierte Produkttechnologie stärkt,<br />

indem es einen exakt bezifferbaren Mehrwert für den Kunden mit einbaut.<br />

Von Weavexx, wie Huyck.Wangner Europe eine Tochtergesellschaft<br />

der <strong>Xerium</strong> <strong>Technologies</strong> <strong>Inc</strong>. und ausgewiesener Bespannungsspezialist<br />

in USA, wurde OpenDOOR vor rund zwei Jahren für amerikanische<br />

Papiermacher entwickelt und mit großem Erfolg bereits am<br />

Markt erprobt.<br />

OpenDOOR zielt durch seine fundierte Systematik primär auf die<br />

Absicherung von Marktrisiken bei Produktinnovationen und neuen<br />

Anwenderlösungen ab. Gleichzeitig bildet die strategische Vorgehensweise<br />

die notwendige Voraussetzung für die immer stärker eingeforderten<br />

Einsparungen bei der Papierproduktion. Steht beispielsweise<br />

ein neues Formiersieb oder Pressfilz vor der Einführung, wird in enger<br />

Abstimmung mit ausgewählten Papiermachern – vornehmlich europaweit<br />

tätige Konzerne – eine Innovationspartnerschaft ins Leben gerufen.<br />

Ausgangspunkt ist ein Pilotversuch, dessen Durchführung im<br />

Vorfeld eng mit dem Kunden abgestimmt wird, d.h. er wird noch vor<br />

dem Product Launch mit in die Produktentwicklung eingebunden.<br />

Die Hauptkriterien, die für ein OpenDOOR-Projekt zu Grunde gelegt<br />

werden, sind Produktivität, Effi zienz, Rohstoff- und Energiekosten.<br />

Sie bestimmen sowohl bei Huyck.Wangner die Entwicklung des<br />

Bespannungsproduktes selbst als auch den Produktionsprozess beim<br />

Kunden.<br />

Ausgabe 1 · 2009 9


cover story<br />

Kalkulatorisch unabhängige Evaluation<br />

der Einsparpotenziale<br />

Sobald der Fahrplan für den Pilotversuch mit dem Kunden in allen<br />

Details fi xiert ist, wird die Papiermaschine mit neuer Bespannung<br />

ausgestattet und – quasi als Herzstück von OpenDOOR – die Läufe in<br />

unterschiedlichsten Leistungsparametern gemessen. Hierzu setzt<br />

Huyck.Wangner eine Reihe exklusiver Analyseverfahren und -instrumente<br />

ein, die zuverlässige Resultate an allen Positionen der Sieb- und<br />

Pressenpartie bringen: Entwässerungskapazität und -verteilung,<br />

Blattaufbau, Durchlässigkeit, Suspensionsdicke, Stoffbewegungen<br />

sowie das exakte Verhalten und den Zustand der in der Maschine<br />

laufenden Bespannung. Hierzu stehen modernste Messtechniken und<br />

-geräte zur Verfügung wie beispielsweise der patentierte Fabric<br />

Scanning Profiler (FSP), der NDC Drainage Profiler und das „Dragon“-<br />

Softwareprogramm, mit dem die gesamte Siebpartie hinsichtlich ihrer<br />

Leistungsparameter bilanziert wird.<br />

Alle Mess- und Analysedaten, die vor Ort an der Papiermaschine<br />

gesammelt werden, fließen in der speziell für OpenDOOR entwickelten<br />

Database zusammen. Ähnlich einer Rasterfahndung, bei der ein<br />

Datenprofi l auf ein vergleichbares gelegt wird, nehmen die Experten<br />

aus F&E, Anwendungstechnik und Produktmanagement die Auswertung<br />

der gemessenen Anwendung vor. Mittels einer eigens entwickelten<br />

Kalkulator-Software, die nicht nur die Bespannungsdaten,<br />

sondern auch die individuellen Produktions- und Papiermaschinenkosten<br />

beinhaltet (anteiliger Rohstoff- und Energieeinsatz, Chemikalien,<br />

Arbeitskraft etc.), lässt sich insbesondere für die einzelnen Bespannungspositionen<br />

ein exakter Vorher-/Nachher-Vergleich mit dem erzielten<br />

Plus feststellen – wahlweise in zusätzlichen Papiertonnen oder<br />

barer Münze. Frei von jeglichen Verkaufsfloskeln zeigt der OpenDOOR-<br />

Kalkulator unterm Strich das objektiv verlässliche Resultat in nackten<br />

Zahlen – vor allem, weil die eingesetzten Material- und Produktionskosten<br />

jeweils aus übergeordneten Marktstatistiken stammen.<br />

Bis Ende letzten Jahres wertete Huyck.Wangner rund 40<br />

OpenDoor-Projekte bei verschiedenen Kunden auf unterschiedlichsten<br />

Papiermaschinentypen aus. Die Bilanz kann sich sehen<br />

lassen:<br />

• Bei 20 Projekten stiegen die Kosten für die Bespannung zwar<br />

um ingesamt rund 713.000 Euro, dem gegenüber stehen jedoch<br />

erzielte Einsparungen von rund 10,3 Mio Euro.<br />

• Bei 10 Projekten, bei denen die Bespannungskosten neutral<br />

blieben, lag der Gewinn bei gesamt 1,4 Mio. Euro.<br />

• Bei 10 Projekten konnten die Kosten für die Bespannung sogar um<br />

insgesamt 340.000 Euro gesenkt werden und die Einsparungen –<br />

letztlich auf eine höhere Produktivität zurückzuführen – wiesen eine<br />

Gesamtsumme von rund 2 Mio. Euro auf.<br />

Die eigens für OpenDOOR entwickelte Software kalkuliert zuverlässig<br />

Produktions- und Papiermaschinenkosten an unterschiedlichsten<br />

Bespannungspositionen und zeigt Einsparpotenziale auf.<br />

Addiert man die Daten aus allen 40 Versuchsprojekten, dann<br />

stehen sich zwei erstaunliche Zahlen gegenüber: Insgesamt erhöhten<br />

sich die Ausgaben für neue Bespannungsprodukte zwar um 373.000<br />

Euro, am Ende aber konnten die Papiermacher 13,7 Mio. Euro<br />

Ein sparungen verbuchen. Oder anders formuliert: Jeder Euro, den sie<br />

zusätzlich in die Papiermaschinenbespannung investierten, brachte in<br />

der Produktion ein sattes Plus von rund 37 Euro.<br />

10


Enormer Einfluss der Bespannung auf<br />

positive Kostenstruktur<br />

Wenn man zudem in Betracht zieht, dass die Bespannung durchschnittlich<br />

nur 3 Prozent der Betriebskosten einer Papiermaschine<br />

ausmacht, aber mit ihrer Leistungsfähigkeit bis zu 80 Prozent der<br />

gesamten Produktionskosten beeinflusst, dann wird klar, warum<br />

Papiermaschinenbespannungen nicht als Kostenfaktor sondern als<br />

Investment im Sinne der angestrebten Profi tmaximierung mit einem<br />

exzellenten Return on Invest zu verstehen sind. Die einzigartige, meist<br />

patentierte Produkttechnologie sowohl bei Sieben als auch Filzen<br />

basiert auf dem angestammten Know-how als einer der weltweit<br />

führenden Zulieferer der Papierindustrie. Hier kommt dem<br />

Unternehmen die jahrzehntelange Markterfahrung zu Gute. Eine<br />

wertvolle Sammlung von Daten aus tausenden Anwendungen auf<br />

unterschiedlichsten Papiermaschinen unterstützt und begleitet eine<br />

Produktentwicklung von Beginn an. So fließen umfassende Test- und<br />

Analyseergebnisse aus allen Abteilungen – F&E, Anwendungstechnik,<br />

Labor, Product Management, Produktion – schon am Reißbrett in die<br />

neue Bespannung mit ein. In diesen interdisziplinären internen Prozess<br />

wird bei OpenDoor dann ab der Prelaunch-Phase der Kunde miteinbezogen.<br />

Das heißt, dass er das Anforderungsprofil des neuen<br />

Produktes mit seinen individuellen Bedürfnissen ergänzt und für seine<br />

Papier maschine die optimal abgestimmte Bespannung erhält. In<br />

diesem transparenten, von Gegenseitigkeit getragenen Entwicklungsprozess<br />

sind die Produktvorteile und der daraus resultierende<br />

Mehrwert für den Papierhersteller bereits eingebaut. Am Ende stehen<br />

für ihn dann in der Praxis die Steigerung der Produktivität, die Senkung<br />

der Energiekosten und der nachhaltige Einsatz von Rohstoffen auf der<br />

Habenseite.<br />

Für eine positive Bilanz sorgen darüber hinaus die Synergieeffekte<br />

aus der engen Zusammenarbeit zwischen der Formiersieb- und<br />

Pressfi lzspartie. Sie schlagen sich in einer abgestimmten Produktpalette<br />

nieder, die – weil alle Bespannungspositionen der Sieb- und<br />

Pressenpartie bis ins kleinste Leistungsmerkmal aufeinander abgestimmt<br />

sind – zusätzlichen Gewinn generiert.<br />

Mit OpenDOOR erbringt Huyck.Wangner den objektiven Nachweis,<br />

dass in seinen neuen Bespannungsprodukten und -technologien<br />

sowohl ein beachtliches Optimierungspotenzial für Effizienz<br />

und Produktivität als auch die immer notwendiger werdenden<br />

Ent lastungen auf Produktionskostenseite stecken. Mit apexx, der<br />

neuesten Genera tion bei Formiersieben und der Filzkonstruktion<br />

exxakt (detaillierte Informationen fi nden Sie auf den Seiten 22-23 in<br />

der Rubrik „Product News“) wird zudem der Anspruch auf innovative<br />

Spitzen technologie im Bereich der Papiermaschinenbespannungen<br />

unter mauert. ö<br />

Ausgabe 1 · 2009 11


huyck.wangner at work<br />

Andrew White:<br />

Ein Faible für innovative<br />

Technologien<br />

Andrew White (40), Manager Value Creation bei Huyck.Wangner UK, ist schon seit zwei Jahrzehnten in<br />

der Papierindustrie tätig. Das Produkt Papier und seine Herstellung fasziniert ihn auch heute noch so<br />

wie am ersten Tag, als er nach Abschluss seines Papiertechnik-Studiums an der Universität von<br />

Manchester (BSc Paper Science) seine berufliche Karriere bei UPM Shotton UK begann. Die „Übersetzung“<br />

neuer Technologien in kundenorientierte Anwenderlösungen ist sein Spezialgebiet. Für den<br />

Kunden ein Produkt und dessen begleitende Serviceleistungen so zu gestalten, dass es ihm höchstmögliche<br />

Produktions effizienz und messbare Vorteile bringt, ist der Motor seiner Arbeit. Sie hat ihn<br />

im Lauf der Jahre über alle Kontinente und in Hunderte von Papierfabriken geführt. Ausgleich zu den<br />

beruflichen Herausforderungen findet der Vater zweier Töchter bei privaten Reisen mit der Familie, beim<br />

Golfen und als Fußballfan.<br />

12


In einem Gespräch mit h.w.com verrät Andrew White unter Anderem, was es<br />

damit genau auf sich hat.<br />

h.w.com: Nach Ende Ihres Studiums in Manchester starteten Sie 1988 Ihre<br />

Karriere in der Papierindustrie? Welches waren die einzelnen Stationen?<br />

Andrew White: Meine erste Station war damals UPM Shotton UK. Als<br />

Shift Supervisor und dann als Assistant Superintendent arbeitete ich<br />

dort am Start-up der PM 2 mit – zu damaliger Zeit eine der modernsten<br />

Newsprint-Maschinen der Welt.<br />

Danach ging es nach Tasmanien zu den Australian Newsprint Mills nach<br />

Boyer. Dort arbeitete ich an der Inbetriebnahme einer neuartigen CCS<br />

(cold caustic soda)-Zellstofflinie und im Anschluss am Einbau<br />

der Gapformer sowohl auf der PM 2 in Boyer als auch auf der PM 1 in<br />

Albury. Zurück in England, war ich bei UK Paper Sittingsbourne für<br />

zwei Papiermaschinen zur Herstellung von holzfreiem, beschichtetem<br />

Papier verantwortlich. Eine davon war die weltweit erste mit Filmpressen-Beschichtung.<br />

h.w.com: Wann führte Sie Ihr beruflicher Weg zu Huyck.Wangner?<br />

White: Ich habe bei Huyck UK im September 1998 als Product Manager<br />

für Zeitungsdruck- und Zeitschriftenpapiere angefangen. Spannend<br />

war der Launch des ersten SSB-Designs huytexx und die damit<br />

verbundenen Kundenbesuche bei vielen Start-up-Projekten in ganz<br />

Europa. Danach habe ich an der Entwicklung von Anwender-Leitlinien<br />

mitgearbeitet und war an der Entwicklung der zweiten und dritten SSB-<br />

Generation sowie von groben SSB-Geweben für Braunpapiere beteiligt.<br />

Die strukturgebundenen Designs haben sich in der Branche sehr<br />

gut etabliert und auch wir machen mit SSB-Formiersieben heute rund<br />

70 Prozent unseres Umsatzes in diesem Segment. Ich habe diese Zeit<br />

genossen, denn ich war bei dieser revolutionären Technologie von Anfang<br />

an dabei. Als positiv und aufschlussreich habe ich ebenso die<br />

Reisen durch ganz Europa empfunden. Die Gespräche mit den<br />

Papiermachern, die vielen Papiermaschinen für unterschiedlichste<br />

Papiersorten, Erfahrungen mit unterschiedlichen Kulturen. Das<br />

erweitert den Horizont und trägt dazu bei, wertvolle Erfahrungen direkt<br />

vor Ort zu sammeln. Wichtig ist auch der Rückhalt von den Kollegen.<br />

Ganz gleich vor welchem Problem man mit dem Kunden steht – es<br />

gibt immer einen Spezialisten, den man anrufen und um Unterstützung<br />

bitten kann.<br />

<strong>Xerium</strong> in Südamerika besucht und viel über Monofi lamente sowie<br />

Fasern gelernt. Nach Abschluss habe ich mich als Technical Manager<br />

Forming Fabrics dann ausschließlich der Zusammenführung von Huyck<br />

und Wangner gewidmet, um hier eine höchstmögliche Synergie zu<br />

erreichen.<br />

h.w.com: Was steht auf Ihrem beruflichen Wunschzettel?<br />

White: Ich wünsche mir – so wie bei SSB – nochmals eine bahn brechende<br />

Entwicklung in der Papierindustrie mitzumachen.<br />

h.w.com: Und wie sieht die private Wunschliste aus?<br />

White: Ich möchte unbedingt mein Golf-Handicap verbessern. Da ich<br />

noch gar nicht geboren war, als England ein wichtiges Fußballturnier<br />

gewonnen hat (1966 wurde England Weltmeister, Anmerkung der<br />

Redaktion), wünsche ich mir, dass wir nach so langer Zeit endlich<br />

mal wieder den Weltmeistertitel holen – am besten im Finale gegen<br />

Deutschland im Elfmeterschießen. Da ich kürzlich zum ersten Mal in<br />

Südafrika war und von den Eindrücken ganz begeistert bin, möchte<br />

ich dieses wunderbare Land gerne nochmals bereisen.<br />

h.w.com: Reisen ist bei Ihnen also nicht nur berufliche Pflicht, sondern gehört<br />

auch zu Ihren liebsten Hobbys. Gibt es darüber hinaus noch welche?<br />

White: Ja, Reisen steht ganz oben. Ganz gleich, wohin ich reise – ich<br />

nehme von überall einmalige Impressionen mit. So beispielsweise als<br />

ich, wie schon erwähnt, kürzlich mit meiner Familie in Südafrika war,<br />

und wir auf einer Safari ein Rudel Löwen beim Fressen einer jungen<br />

Giraffe aus fünf Meter Entfernung beobachteten. Dies war atemberaubend.<br />

Es müssen ja nicht immer die großen Abenteuerreisen sein<br />

– wunderbar abschalten kann ich auch beim Golfen, Segeln oder, was<br />

meine Frau und meine Töchter sehr zu schätzen wissen, beim Kochen<br />

und bei der Gartenarbeit.<br />

h.w.com: Herr White, herzlichen Dank für die Beantwortung der Fragen. ö<br />

h.w.com: Wie ist Ihr beruflicher Werdegang bei Huyck.Wangner verlaufen?<br />

White: Zunächst war ich als Technischer Leiter verantwortlich für die<br />

Andwendungstechnik bei Huyck in Europa. Anschließend war ich als<br />

Product Manager Forming für die Regionen Europa und Asia Pacifi c<br />

zuständig. Auf vielen Reisen nach Japan, Korea und Australien habe ich<br />

den dortigen Papiermachern die Vorteile der SSB-Technologie näher<br />

gebracht. Nach der Zusammenführung von Huyck.Wangner wurde<br />

mein Verantwortungsbereich als Product Manager Forming Europe<br />

für dieses Produktsegment mit allen zugeordneten Abteilungen entsprechend<br />

ausgeweitet.<br />

Zusätzlich habe ich an einem weltweit angelegten Projekt mitgearbeitet,<br />

bei dem es um die Beschaffung von Kunststoffgarnen ging. Es<br />

war sehr erfahrungsreich, auch in einem ganz anderen Bereich<br />

unseres Jobs – nämlich auf der Rohstoffseite und seiner Herstellung –<br />

Einblick zu erhalten. Im Zuge dieses Projektes habe ich die Werke von<br />

Mit der Kamera hatte Andrew White auf der Safari im afrikanischen<br />

Busch sogar den König der Löwen im Visier.<br />

Ausgabe 1 · 2009 13


im fokus<br />

Hochschule für angewandte Wissenschaften München<br />

Mit Volldampf in die<br />

Papiermacher-Zukunft<br />

In kaum einer Branche geht es bei der Produktion so kapitalintensiv zur Sache wie bei den Papierherstellern.<br />

Etwa eine halbe Milliarde Euro steckt in einem einzigen Maschinenpark – mit gewaltigen,<br />

mehr als hundert Meter langen und zehn Meter breiten Papiermaschinen als Herzstücke jeder Fabrik.<br />

Rund um die Uhr sind diese Ungetüme in Betrieb. Müssen sie Zwangspausen einlegen, tun sich tiefe<br />

Löcher in der Firmenbilanz auf. Dies zu verhindern und Arbeitsabläufe kontinuierlich zu verbessern, liegt<br />

in der Verantwortung hochqualifizierter Ingenieure. Deren potenzielles Berufsfeld allerdings ist wesentlich<br />

weiter gefasst und international ausgerichtet: Karriere machen sie auch in Forschung und Entwicklung,<br />

als Manager, bei nationalen oder internationalen Behörden und in Consulting-Firmen. Junge Leute aus<br />

ganz Europa lassen sich an der Hochschule für angewandte Wissenschaften in München zu<br />

Papier ingenieuren ausbilden. Die einen belegen zunächst einen „Bachelor of Engineering“-Studiengang,<br />

andere nehmen den Ritterschlag der Zunft in Angriff – den „Master of Engineering in Paper Technology“.<br />

14


Kurz nachdem die digitale Datenverarbeitung ihren Siegeszug um<br />

die Welt angetreten hatte, prognostizierten vermeintlich kluge Köpfe<br />

das baldige Versiegen der Papierflut. Künftig werde gespeichert<br />

statt gedruckt, hieß es, Aktenordner zur Archivierung seien Relikte<br />

der Vergangenheit, Bücher und Zeitungen würden in naher Zukunft<br />

elektronisch publiziert. Inzwischen wissen wir es besser: Ge- und<br />

bedruckt wird mehr denn je, die Aufl agen von Zeitungen und Zeitschriften<br />

sind Schwankungen unterworfen, aber insgesamt weitgehend<br />

stabil, und vielen Verlagen geht es prächtig – trotz des Internets und<br />

auch ohne E-Books, die nach wie vor keine nennenswerte Rolle<br />

spielen. Papier hat seine Bedeutung behalten. Der Markt wächst sogar,<br />

ebenso die Anforderungen an Qualität und Produktvielfalt. Mehr<br />

als 5.000 Papiersorten werden derzeit weltweit hergestellt – von<br />

Druck- und Schreib papieren über vielfältig veredelte Spezialsorten bis<br />

hin zu den verwandten Produkten Karton und Pappe.<br />

Berufsbild mit Zukunft<br />

Vom kleinen Staat Finnland abgesehen – dort gelingt es seit jeher,<br />

mehr diplomierte Ingenieure auszubilden als das eigene Land braucht<br />

– herrschte bis in die jüngste Vergangenheit europaweit eklatanter<br />

Nachwuchsmangel an Papieringenieuren. Renommierte Ausbildungsstätten<br />

wie die Münchner Hochschule für angewandte Wissenschaften<br />

erfreuen sich deshalb regen Zulaufs. Kein Wunder, denn nach bestandener<br />

Abschlussprüfung steht Absolventinnen und Absolventen im<br />

wahrsten Sinne des Wortes die Welt offen. Ihnen winken attraktive<br />

Jobs mit besten Aufstiegschancen in der Zellstoff- und Papierindustrie,<br />

bei Zulieferern aus Maschinenbau, Chemie oder Bespannungswesen,<br />

außerdem in der Papierverarbeitung, bei Druckereien oder in der Wellpappen-<br />

und Verpackungsindustrie.<br />

Die meisten Arbeitsplätze finden sich im Umfeld der Produktion:<br />

Einsteiger starten als Assistenz der Betriebsleitung oder des<br />

Technischen Direktors. Mit entsprechender Berufserfahrung können<br />

Papieringenieure die Leitung von Labors für Prozess-, Eingangsund<br />

Ausgangskontrolle übertragen bekommen. An der Forschung<br />

Interessierten stehen Leitungsfunktionen in der Entwicklung offen,<br />

andere übernehmen Führungsaufgaben in der betrieblichen Planung.<br />

Viele Laufbahnen bergen Aufstiegschancen zum Betriebsleiter, bei<br />

entsprechender Qualifi kation auch zum Geschäftsführer. Nicht selten<br />

beruft man Papieringenieure in Unternehmensvorstände. Voraussetzung<br />

sind neben fundiertem Fachwissen – auch im wirtschaftlichen<br />

und teilweise im juristischen Bereich – unverzichtbare so genannte<br />

„Soft Skills“ wie Teamfähigkeit, Führungs- und Sozialkompetenz. All<br />

das bekommen Studierende in München vermittelt. Unerlässlich in<br />

Zeiten mit der Globalisierung einhergehender internationaler Firmenzusammenschlüsse<br />

sind gute Englischkenntnisse, ohne sie geht<br />

gar nichts. So finden beispielsweise bereits im Master-Studiengang an<br />

der Münchner Hochschule für angewandte Wissenschaften sämtliche<br />

Lehrveranstaltungen in der Weltsprache Nummer eins statt.<br />

Gruppen, enger persönlicher Kontakt der Studierenden zu Professorinnen<br />

und Professoren sowie die zentrale Lage in der Maxvorstadt unweit<br />

des Hauptbahnhofs gehören zum großen Plus. Zudem zeichnen sie<br />

Internationalität und exzellente Verbindungen in die Wirtschaft aus –<br />

vornehmlich in bayerische Unternehmen, je nach Studiengang teilweise<br />

aber auch weit darüber hinaus.<br />

An der Fakultät für Versorgungstechnik, Verfahrenstechnik,<br />

Druck- und Medientechnik – der größten Papierfakultät im deutschsprachigen<br />

Raum – weht ein Hauch von Exklusivität, denn der nach<br />

gemeinsamem Grundstudium in zwei Wahl-Fachrichtungen geteilte<br />

Ausbildungsgang Verfahrenstechnik Papier und Verpackung mit<br />

Bachelor-Abschluss ist bundesweit einzigartig. Das ebenfalls in zwei<br />

Varianten angebotene und zum Diplom als „Master of Engineering in<br />

Paper Technology“ führende Aufbaustudium genießt den Ruf als eines<br />

der besten seiner Art in Europa. Eng verbunden ist die Hochschule<br />

sowohl mit der Papiertechnischen Stiftung (PTS), einem branchenweit<br />

bekannten Forschungs-, Beratungs- und Weiterbildungsinstitut, als<br />

auch mit dem Vereinigten Papierfachverband München e.V. (VPM).<br />

Insgesamt hat die Papieringenieur-Ausbildung in München eine<br />

weit längere Tradition als die erst 1971 gegründete Hochschule selbst:<br />

Bereits 1949 lehrte man in der Landeshauptstadt Papiererzeugung<br />

sowie Papier- und Pappeverarbeitung – damals noch am Oskarvon-Miller-Polytechnikum,<br />

das zusammen mit fünf weiteren Ingenieurschulen<br />

später in der Hochschule aufging. 1999 initiierte ein Arbeitskreis<br />

die Bachelor- und Masterstudiengänge. 2004 nahmen die ersten<br />

Studierenden ihre Masterausbildungen auf. Anonymes Studieren ist<br />

hier praktisch unmöglich, denn von wenigen Ausnahmen abgesehen<br />

kommen die Kommilitonen von weit her. Infolgedessen ist auch an<br />

Wochenenden immer jemand vor Ort, um Kneipen und Biergärten zu<br />

erkunden oder die Köpfe fachbezogen miteinander zum Rauchen zu<br />

bringen. Sogar Bewerbungen von Studentinnen und Studenten aus<br />

asiatischen Ländern gehen mittlerweile in München ein.<br />

Fakultät auf Erfolgskurs<br />

Wer Papieringenieur werden oder sich einschlägig weiterbilden<br />

will und an der Münchner Hochschule eingeschrieben ist, darf sich gut<br />

aufgehoben fühlen. Effizient organisierte Ausbildung, Lernen in kleinen<br />

Klassischer Unterricht gehört neben dem Experimentieren<br />

im Labor ebenfalls zum Studienprogramm.<br />

Ausgabe 1 · 2009 15


im fokus<br />

Insbesondere mit Blick auf seinen hohen Energiebedarf bietet<br />

das Papiergewerbe großes Potenzial für Ressourcen schonende<br />

technische Neuerungen. Für seine Forschung auf diesem Gebiet hat<br />

der Bereich für Papiererzeugung und Verpackung von der bayerischen<br />

Staatsregierung unlängst 600.000 Euro Förderungsmittel zugesagt<br />

bekommen. Damit sollen lösungsmittelfreie Beschichtungen und<br />

Klebstoffe entwickelt werden, die Umweltbelastungen und Energieverbrauch<br />

bei der Produktion reduzieren.<br />

Bachelor als Basis<br />

Mathematik, Physik und Chemie, Grundlagen des Maschinenbaus<br />

sowie Herstellungstechnik bilden das Fundament des zweigleisig<br />

angelegten Studienganges Verfahrenstechnik Papier und Verpackung.<br />

Aus ihm gehen praxisorientierte Bachelor of Engineering hervor, die<br />

ihre fundierten Kenntnisse bei der Lösung praktischer Probleme in der<br />

Papier- und Zellstoffindustrie anzuwenden wissen; eine wichtige Rolle<br />

spielt zudem die Fähigkeit, betriebswirtschaftliche Zusammenhänge zu<br />

kennen und Gesichtspunkte wie Umwelt- und Sozialverträglichkeit<br />

kompetent beurteilen zu können. Nach dem einheitlichen, zweisemestrigen<br />

Grundstudium gilt es, sich für eine der Richtungen<br />

Papiertechnik oder Kunststoff, Verpackung, Gestaltung zu entscheiden.<br />

Beide Fachrichtungen werden weitere fünf Semester lang studiert<br />

– bei jeweils drei theoretischen Semestern, einem Praxissemester in<br />

der Industrie mit anschließendem Blockunterricht sowie einem<br />

Semester für das Anfertigen der Bachelor-Arbeiten, die meist ebenfalls<br />

aus der Mitarbeit in einem Betrieb heraus entstehen.<br />

Beide Fachrichtungen bieten dieselben Studienbedingungen,<br />

unterscheiden sich jedoch mit Blick auf Ausbildungsziele, Tätigkeitsfelder<br />

und daraus resultierende berufliche Laufbahnen. Intensive<br />

Laborübungen, vielfältige Fachvorträge, abwechslungsreiche<br />

Exkur sionen, zahlreiche Berührungspunkte mit der Industrie sowie<br />

häufig im Ausland absolvierte Praktika gewährleisten, dass jeder weiß<br />

worauf es ankommt, wenn der Berufsstart naht.<br />

Eine ausschließlich bei der Fachrichtung Papiertechnik gegebene<br />

Besonderheit ist der duale Studiengang. Dieser Studiengang bietet<br />

die Möglichkeit, das Bachelorstudium und die Ausbildung als Facharbeiter<br />

an der Papiermacherschule im baden-württembergischen<br />

Gernsbach parallel zu absolvieren. Insgesamt verkürzt sich die<br />

Ausbildungszeit dadurch auf viereinhalb Jahre.<br />

Über den Master-Studiengang zum Diplom<br />

Für Bachelor-Absolventen sieht es in Sachen Karriere vielversprechend<br />

aus, noch besser aber für diplomierte „Master of Engineering<br />

in Paper Technology“. Auch bei diesem Studium führen unterschiedliche<br />

Wege zu den akademischen Weihen: Wer einen mit „gut“ benoteten<br />

Abschluss in Verfahrenstechnik Papier und Verpackung aus<br />

der Münchner Hochschule in der Tasche hat, oder als Papieringenieur<br />

von woanders her kommt, kann kurz und bündig draufsatteln: binnen<br />

zweier Semester einschließlich der Master-Arbeit oder wahlweise auch<br />

innerhalb von vier Teilzeit-Semestern, denn Master kann man berufsbegleitend<br />

werden. Bringt man statt der erwähnten Qualifikationen den<br />

Modern, offen und mit Fachliteratur bestens bestückt – so präsentiert sich die Bibliothek der Hochschule München.<br />

16


Großzügig ausgestattete Labore mit modernen Versuchseinrichtungen und Analysegeräten lassen die Studenten gerne<br />

ihrem Lern- und Forschungsdrang nachgehen (oben) – ebenso gerne nutzen Sie die entspannte Atmosphäre im Foyer (unten)<br />

Diplom- oder Bachelor-Abschluss einer anderen Fachrichtung plus<br />

mindestens ein Jahr Berufserfahrung mit, dauert das Ganze vier,<br />

berufsbegleitend acht Semester. Zweimal jährlich – Mitte März und<br />

Anfang Oktober – starten die Studiengänge. Bewerbungen für das<br />

Sommersemester werden von Mai bis August entgegengenommen,<br />

für das Wintersemester von November bis Februar. Wer mit von der<br />

Partie sein will, das lehrt die Erfahrung, sollte nicht allzu lange mit dem<br />

Bewerben warten.<br />

Das Master-Ausbildungsprogramm erweitert und vertieft bereits<br />

vorhandene Kenntnisse. Darüber hinaus setzt es Schwerpunkte in den<br />

Bereichen Coating, Automation, Projektmanagement und Umweltverantwortung,<br />

ganz dezidiert aber auch in Sachen Kooperationsfähigkeit<br />

und interkulturelle Kommunikation. Denn das Studium kann<br />

entweder die Basis für weitere wissenschaftliche Arbeit bilden, oder<br />

auch das Sprungbrett für den schnellen Einstieg in Führungs positionen<br />

irgendwo innerhalb der sich weltweit immer stärker vernetzenden<br />

Papiermacherzunft. Durchaus auch in Asien. ö<br />

Ausgabe 1 · 2009 17


interview<br />

W. Hamburger GmbH, Pitten:<br />

Der Spezialist für Wellpappe-<br />

Rohpapiere<br />

1853 legte Wilhelm Hamburger mit der Gründung<br />

eines Betriebes für Hadernhalbstoffe in Pitten<br />

den Grundstein für eine Unternehmensgruppe, die<br />

heute in Europa zu den führenden Papierherstellern<br />

zählt. Unter dem Dach der W. Hamburger AG<br />

pro duzierten die Tochtergesellschaften Rieger,<br />

Hamburger-Spremberg, Mosburger Dunapack<br />

und Brigl & Bergmeister 2007 an 13 europäischen<br />

Standorten rund 1,1 Millionen Tonnen Wellpappe-<br />

Roh papiere sowie Verpackungs- und Etikettenpapiere.<br />

Der Umsatz lag bei 850 Millionen Euro. Das<br />

Unter nehmen beschäftigt derzeit 3.950 Mitarbeiter.<br />

Dass das Unternehmen nach über 150 Jahren so erfolgreich<br />

dasteht wie nie zuvor, ist der umsichtigen Führung der Familie<br />

Prinzhorn zu verdanken, die nunmehr in fünfter Generation das Ruder<br />

fest in der Hand hält und die Geschicke der Hamburger-Gruppe stets<br />

mit Weitsicht, Verantwortung und Zuverlässigkeit geleitet hat. Die<br />

Verbindung von Tradition und Innovationskraft, das Aufspüren neuer<br />

Märkte und Chancen sowie die richtige Weichenstellung für die<br />

Zukunft und der Zusammenhalt sind fest verankerte Pfeiler der<br />

Unternehmensphilosophie.<br />

In einem Gespräch mit Werner Ofenböck, Werksleiter und<br />

Prokurist bei der W. Hamburger GmbH im österreichischen Stammwerk<br />

Pitten hat sich die h.w.com über die neuesten Entwicklungen der<br />

Containerboard Division informiert.<br />

h.w.com: Mit welchen Adjektiven würden Sie die W. Hamburger GmbH<br />

beschreiben?<br />

Werner Ofenböck: Wir sind zuvorderst kunden- und serviceorientiert,<br />

flex ibel, verlässlich und arbeiten mit unseren Kunden eng zusammen,<br />

wenn es darum geht, ihnen die bestmögliche Papierlösung zu bieten.<br />

h.w.com: W. Hamburger zählt in Europa zu den führenden Herstellern von<br />

Wellpappe-Rohpapieren. Welche Pluspunkte weist das Papier auf?<br />

18


Ofenböck: Unsere Produkte entsprechen internationalem Top-Standard.<br />

Damit zählen wir zweifellos zu den besten Herstellern in Europa. Um<br />

uns aber nicht nur unter Qualitätsaspekten von unseren Wettbewerbern<br />

mit ihrem Wellpappe-Rohpapieren abzuheben, liegt unser besonderes<br />

Bestreben darin, auch beim Service zu punkten: Flexibilität und<br />

kompromissloser Kundendienst sind bei uns das Salz in der Suppe −<br />

und ein ganz wesentlicher Bestandteil des dauerhaften Unternehmenserfolges.<br />

Unter dem Motto „Alles aus einer Hand“ bieten wir unseren<br />

Kunden die gesamte Produktpalette von exzellenten Wellpappe-<br />

Rohpapieren.<br />

h.w.com: Welche Rohstoffe setzen Sie für die Herstellung der Papiere ein?<br />

Ofenböck: Hier im Pittener Stammwerk verwenden wir als Rohstoff<br />

ausschließlich Altpapier, darunter gemischte Abfälle, Kaufhaus- und<br />

Well pappe-Abfälle sowie Kraftabfälle der Spezifi kation gebrauchte<br />

Wellpappe 1 und 2. Um ihre Festigkeit zu erhöhen und sie qualitativ<br />

zu verbessern, wird in der Leimpresse Stärke aufgetragen.<br />

h.w.com: Wo liegen die bedeutendsten Absatzmärkte für W. Hamburger-<br />

Papiere?<br />

Ofenböck: Wenn wir das Augenmerk ausschließlich auf die Produktion<br />

aus Pitten richten, ist es so, dass wir etwa 40 Prozent des Papieres in<br />

Österreich ausliefern, dementsprechend gehen rund 60 Prozent in den<br />

Export. Hauptabnehmer sind Deutschland und Polen, mit 14 bzw. 13<br />

Prozent des Produktionsvolumens, gefolgt von Italien mit acht Prozent,<br />

Litauen, Ungarn und der Slowakei mit zusammen ebenfalls acht sowie<br />

Kroatien mit vier Prozent; der Rest verteilt sich auf weitere europäische<br />

Märkte.<br />

Aus Alt mach Neu: Bei der Hamburger GmbH, Pitten,<br />

werden sämtliche Wellpappe-Rohpapiere ausschließlich<br />

aus Altpapier hergestellt.<br />

Die PM 4 ist eine zweilagige Testlinermaschine mit fünf Metern<br />

Arbeits breite und einer jährlichen Produktionskapazität von gut<br />

290.000 Tonnen. Auf ihr stellen wir die Produktlinien Austroliner<br />

1, 2 und 3 im Grammaturenbereich von 120 bis 230 g/m² her.<br />

h.w.com: Hier in Pitten sind zwei Papiermaschinen im Einsatz – die PM 3 und<br />

PM 4. Welches Papier produzieren Sie damit?<br />

Ofenböck: Mit der PM 3, einer einlagigen Maschine von zweieinhalb<br />

Metern Arbeitsbreite, stellen wir Wellstoff und Fluting her. Produzierte<br />

Sorten sind Wellstoff mit einem Flächengewicht im Bereich von<br />

100 g/m² bis 170 g/m², fallweise auch Wickelkarton mit mehr als<br />

170 g/m² Flächengewicht. Die Produktionskapazität der PM 3 liegt<br />

bei rund 120.000 Jahrestonnen.<br />

h.w.com: Zur PM 4 gibt es einiges zu sagen. Sie haben sie 2004 komplett neu<br />

konzipiert und umgebaut. Können Sie unseren Leser mitteilen, unter welcher<br />

Zielsetzung dieser Umbau stand, und wie hoch das Investitionsvolumen war?<br />

Ofenböck: Der Totalumbau der PM 4 stand unter Prämisse, eine<br />

maßgebliche Steigerung der Produktionsgeschwindigkeit bei höherer<br />

Runnability zu erreichen und so die Kapazität der Maschine um mehr<br />

als 30 Prozent auszubauen.<br />

Besonders stolz sind wir darauf, dass der Stillstand von Papier zu<br />

Papier nur rekordverdächtige 37 Tage dauert. In dieser Zeit wurde die<br />

alte Maschine abgebaut und die neue montiert. Die Gesamtkosten des<br />

Umbaus lagen bei etwa hundert Millionen Euro.<br />

Angehende Papiermacher finden bei Hamburger Pitten beste<br />

Ausbildungsbedingungen vor.<br />

h.w.com: Insbesondere in der Sieb- und Pressenpartie wurde das Maschinenkonzept<br />

wesentlich verändert. Welches sind die neuen Leistungsmerkmale<br />

bzw. Vorteile für die Papierherstellung?<br />

Ofenböck: Wir haben die PM 4 von der Siebpartie bis zum Aufroller neu<br />

gebaut und dabei die bestehende Vortrockenpartie teilweise wiederverwendet.<br />

Der wesentliche Unterschied zu der alten Papiermaschine<br />

besteht in dem neuen Maschinenkonzept in der Sieb- und Pressenpartie.<br />

In der Pressenpartie gibt es beispielsweise keine freien Züge<br />

mehr. Dies minimiert die Störungsquellen für etwaige Abrisse enorm.<br />

Durch die neuen Stoffaufläufe erreichen wir nicht nur bessere Qualität<br />

bei höheren Produktionsgeschwindigkeiten sondern auch eine höherwertige<br />

Profi lregelung. Mit dem neuen GAP Former, der das frühere<br />

Langsieb ersetzt, erreichen wir zudem hervorragende Leistungen bei<br />

Entwässerung und Formation und rücken im Hinblick auf die Qualität<br />

unserer Papiere ins europäische Spitzenfeld.<br />

Ausgabe 1 · 2009 19


interview<br />

Mit der 2004 komplett umgebauten PM 4 erzielt<br />

Hamburger Pitten herausragende Runnability und höchste<br />

Produktionseffizienz. Dazu trägt in erheblichem Maße<br />

auch die Bespannung von Huyck.Wangner bei.<br />

h.w.com: Wenn wir von Sieb- und Pressenpartie sprechen – seit wann arbeiten<br />

Sie mit Huyck.Wangner zusammen?<br />

Ofenböck: Mir persönlich ist das Unternehmen während meines Berufslebens<br />

immer ein Begriff gewesen. Soweit ich weiß, arbeiten die beiden<br />

Firmen ungefähr seit 1970 zusammen. Auf jeden Fall schon länger als<br />

ich hier beschäftigt bin, und das ist seit 1980. Darüber hinaus liegt<br />

Gloggnitz, der Sitz von Huyck.Wangner Austria, ja nur ein paar Kilometer<br />

von Pitten entfernt in nächster Nachbarschaft.<br />

h.w.com: Sie setzen sowohl Formiersiebe als auch Pressfilze und Trockensiebe<br />

von Huyck.Wangner ein. Warum? Welche Vorteile hinsichtlich der Produktionseffizienz<br />

bringt ein geschlossenes und perfekt aufeinander abgestimmtes<br />

Bespannungskonzept?<br />

Ofenböck: Das größte Potenzial beim Optimieren einer Papiermaschine<br />

liegt in der Runnability. Ein Teil der Runnability hängt von der Bespannung<br />

ab, die sie wesentlich beeinflusst. Ist sie bestmöglich auf Papiermaschine<br />

und Produkt abgestimmt, erhöht das die Produktions effizienz<br />

erheblich. Für Hamburger Pitten ist die Performance der Bespannung<br />

bei der Optimierung seiner Anlagen deshalb ganz wesentlich.<br />

h.w.com: Wodurch sammelt Huyck.Wangner bei Ihnen weitere Pluspunkte?<br />

Wie zufrieden sind Sie mit Beratung und technischen Service?<br />

Ofenböck: Beratung und Service müssen auf jeden Fall stimmen. Das<br />

ist bei Huyck.Wangner auch absolut der Fall. Darüber hinaus liegt ein<br />

entscheidender Vorteil unserer Zusammenarbeit darin, dass wir<br />

Produkte gemeinsam verbessern und exakt auf die Papiermaschine<br />

abstimmen. So arbeiten wir derzeit beispielsweise an der Entwicklung<br />

eines optimalen Pick up-Filzes.<br />

h.w.com: Was kommt hinsichtlich Papiertechnologie in den nächsten Jahren<br />

auf die Papiermacher zu – speziell im Bereich Wellpappe? Wo liegen die größten<br />

Herausforderungen?<br />

Ofenböck: Die Qualität des Rohstoffes Altpapier lässt nach. Das<br />

müssen wir bei der Papierherstellung zunehmend berücksichtigen.<br />

Deshalb betreiben wir einen immer höheren Aufwand dafür, es für<br />

die Produktion aufzubereiten. Parallel dazu wird immer mehr leichtes<br />

Flächengewicht nachgefragt. Für uns heißt das: Wir stehen vor der<br />

Herausforderung, dünneres Papier in gewohnter Qualität verfügbar zu<br />

machen. Reißfestigkeit ist hierbei das wichtigste Schlüsselwort. Insgesamt<br />

erzeugt die Branche aufgrund stetig steigender Produktivität<br />

der Papiermaschinen mehr Tonnage in immer kürzerer Zeit – darauf<br />

haben wir uns einzustellen, hier müssen wir mithalten. Und: Die Tatsache,<br />

dass Energie stetig teuerer wird, macht sich im produzierenden<br />

Gewerbe ganz besonders stark bemerkbar. Obwohl der Ölpreis gerade<br />

wieder etwas gesunken ist, stellen wir uns diesbezüglich mittelfristig<br />

auf weiterhin hohe Belastungen ein. Die Energiekosten werden ein<br />

zentrales – wenn nicht das zentrale – Thema in der Papiererzeugung.<br />

20


angigstes Ziel, die eher an Maschinen- und Elektrotechnik orientierte<br />

Ausbildung noch stärker mit der Papiertechnik zu verbinden.<br />

h.w.com: Wie viele Mitarbeiter sind hier in Pitten aktuell beschäftigt?<br />

Ofenböck: Insgesamt sind wir hier 260 Mitarbeiter. Davon arbeiten an<br />

die 200 in der Produktion und Instandhaltung, die anderen in der<br />

Verwaltung und IT.<br />

Rund 410.000 Tonnen Wellpappe-Rohpapiere verlassen<br />

jährlich das Werk der Hamburger GmbH in Pitten<br />

h.w.com: Apropos Energieversorgung: In der Fachpresse konnten wir kürzlich<br />

lesen, dass die W. Hamburger GmbH in Pitten die Errichtung einer Ersatz brennstoffanlage<br />

mit einem Investitionsvolumen von rund 35 Millionen Euro plant.<br />

Welche Zielsetzung verfolgt das Unternehmen mit diesem beachtlichen<br />

Vorhaben?<br />

Ofenböck: Um weiter profi tabel wirtschaften zu können, brauchen wir<br />

Alternativen zu fossilen Brennstoffen wie Gas, Kohle oder Öl. Die<br />

Anlage wird uns in die Lage versetzen, pro Jahr bis zu 45.000 Tonnen<br />

Reststoffe aus der Papierherstellung wie Folienreste, Klebeband,<br />

Styropor und Verpackungsmaterial zu verbrennen. Dabei entstehen so<br />

viel Abwärme und Strom, dass wir damit 20 bzw. sechs Prozent<br />

unseres jeweiligen Jahresbedarfes für die Papierzeugung decken<br />

können. Diese Anlage ist umweltverträglich. Sie wird über modernste<br />

Technik ver fügen – unter anderem über eine mehrstufi ge Rauchgasreinigung.<br />

Überdies verringern wir mit ihr das Verkehrsaufkommen hier<br />

im Pittental, weil wir Reststoffe nicht mehr wie bisher über Straße und<br />

Schiene abtransportieren lassen müssen. Nicht zuletzt stärken wir mit<br />

der Investition den gesamten Wirtschaftsstandort.<br />

h.w.com: Seit wann sind Sie bei W. Hamburger beschäftigt, und welchen Weg<br />

sind Sie im Unternehmen gegangen?<br />

Ofenböck: Ich bin 1980 ins technische Büro eingetreten, ab 1985 oblag<br />

mir die Leitung der Elektroabteilung. Seither war ich in verschiedenen<br />

Funktionen maßgeblich an allen Großprojekten der W. Hamburger-<br />

Gruppe beteiligt. Zu nennen sind hier insbesondere der Umbau der<br />

Papiermaschinen 3 in Pitten und der PM 2 bei der Papierfabrik Rieger<br />

im bayerischen Trostberg. Das war 1991 und 1992. Ein weiterer<br />

Meilenstein war 2004 der Umbau der PM 4, über den wir vorher gesprochen<br />

haben, sowie der Neubau der PM 1 bei unserer Papierfabrik<br />

Spremberg in Sachsen. Zur Jahrtausendwende wurde ich hier in Pitten<br />

Tech nischer Leiter, 2003 dann Werksleiter. Im Zuge der Expansion des<br />

Konzerns habe ich mich in den vergangenen Monaten insbesondere<br />

mit Projektierung, Energieversorgung und Infrastruktur sowie mit<br />

dem Bereich E-Technik befasst.<br />

h.w.com: Was wünschen Sie sich für die Zukunft – als Werksleiter, aber auch<br />

ganz persönlich?<br />

Ofenböck: Zunächst einmal wünsche ich mir weiter stabil wachsende<br />

Märkte, eine gut kalkulierbare Kostenstruktur im Hinblick auf Energie<br />

und Rohstoffe, verlässliche Partner auf Kunden- sowie Lieferantenseite,<br />

mit denen auch persönlich die Chemie stimmt. Alles in allem also<br />

eine sichere Zukunft für den Standort Pitten und die ganze Unternehmensgruppe.<br />

Meine persönlichen Wünsche fallen unspektakulär aus:<br />

Gesundheit, Glück und Zufriedenheit für meine Familie und mich.<br />

h.w.com: Herr Ofenböck, vielen Dank für das Gespräch. ö<br />

h.w.com: Die Belegschaft der Hamburger-Gruppe zeichnet sich durch Teamgeist<br />

und Solidarität aus. Die Unternehmensleitung bzw. die Gründerfamilie<br />

Prinzhorn stärken den Zusammenhalt unter anderem mit einer Förderstiftung,<br />

deren Erträge jährlich an ehemalige Mitarbeiter im Ruhestand ausgezahlt<br />

werden. Wie gestaltet das Unternehmen die Ausbildung, und was wird für den<br />

Werksnachwuchs hier in Pitten getan?<br />

Ofenböck: Gute Mitarbeiter sind das größte Potenzial eines Unternehmens.<br />

Was will ich beispielsweise mit den besten Hightech-Maschinen<br />

bewegen, wenn deren Bedienung und Wartung nicht auf entsprechend<br />

hohem Niveau erfolgen? Der Schlüssel zum Erfolg liegt in gut ausgebildeten,<br />

motivierten Mitarbeitern. Deshalb schreibt W. Hamburger<br />

Qualifi kation ganz groß. Wir holen Jahr für Jahr zehn neue Auszubildende<br />

ins Team und übernehmen dann auch die meisten Lehrlinge.<br />

Außerdem bieten wir allen Kolleginnen und Kollegen im Rahmen einer<br />

Mitarbeiter- sowie einer Management-Akademie maßgeschneiderte<br />

interne und externe Fortbildungsmaßnahmen. Dabei ist unser vor-<br />

Ernst Kerschhofer (links), Director Sales & Marketing Huyck.<br />

Wangner Europe, bedankt sich bei Werner Ofenböck, Werksleiter<br />

und Prokurist der Hamburger GmbH, Pitten, für das Interview.<br />

Ausgabe 1 · 2009 21


product news<br />

apexx – a class of its own<br />

Mit apexx bringt Huyck.Wangner eine Formier siebgeneration auf den Markt, die hinsichtlich<br />

Ent wässerungsleistung und Gewebestabilität neue Maßstäbe setzt und bislang einzigartige<br />

Siebtechnologien des Bespannungsspezialisten nutzt.<br />

Die Basis der apexx-Produktfamilie bildet ein neu entwickeltes<br />

Kettkonzept, dessen Einfl uss auf Entwässerung und Retention den<br />

gesamten Blattaufbau revolutioniert. Es unterstützt die Hauptanforderungskriterien<br />

wesentlich besser, als dies mit konventionellen feinen<br />

Siebdesigns möglich ist. Ausschlaggebend ist dabei die spezielle<br />

Querorientierung der Maschenstruktur, die garantiert, dass längsorientierte<br />

Fasern aus dem Stoffauflauf durch ein querorientiertes Gewebe<br />

besser reteniert werden.<br />

Die Querorientierung der Maschen wird durch eine papierseitige<br />

Schusszahl bis 48/cm erreicht. Die Limitation bestehender SSB-<br />

Designs liegt bei dieser Schusszahl eindeutig in der Entwässerungskapazität.<br />

Durch die spezielle 1:2-Kettausführung, bei der im Vergleich<br />

zur Papierseite an der Laufseite doppelt so viele Ketten zur Verfügung<br />

stehen, wird trotz hoher Schusszahl eine einmalig große freie Fläche<br />

erreicht. Mit dem neuen apexx-Sieb ist es erstmals möglich, trotz<br />

höchster Schusszahlen eine hervorragende Entwässerungsleistung<br />

zu erzielen. Gleichzeitig unterstützt das Kettkonzept nicht nur die<br />

Blattformation, sondern wirkt sich auch höchst positiv auf die Siebstabilität<br />

aus: Die besondere laufseitige Bindungsstruktur stabilisiert<br />

das Gewebe zusätzlich.<br />

Die Testläufe im Vorfeld des Product Launch Ende April 2008<br />

und erste Kundenreaktionen zeigen, dass apexx eine Reihe von messbaren<br />

Vorteilen für die Papiermacher bringt:<br />

• Im Vergleich zu feinen SSB-Varianten bieten die neuen Formiersiebe<br />

signifikant verbesserte Blattbildungseigenschaften.<br />

• Die im Vergleich zu feinen SSB-Designs höhere Entwässerungskapazität<br />

ohne jegliche Limitierung des Entwässerungsprozesses<br />

sorgt maßgeblich für gute Runnability und ein großes Betriebsfenster.<br />

• Die Kette und die spezielle laufseitige Struktur garantieren hinsichtlich<br />

Laufzeit und Gewebeverzug höchste Stabilität.<br />

• Daraus resultieren wiederum eine verbesserte Querstabilität und<br />

ein höheres Laufzeitpotential.<br />

Huyck.Wangner bietet apexx in unterschiedlichen Ausführungen für die<br />

Herstellung grafischer Papiere und Newsprint an. ö<br />

22


exxact – das neue Pressfilzkonzept<br />

Moderne, schnelllaufende Papiermaschinen be nötigen eine Pressenbespannung, die von der<br />

ersten Minute an eine hohe Maschinenleistung erzielt. Mit exxact hat Huyck.Wangner eine neu artige<br />

Produktlinie auf den Markt gebracht, die bei der Leistungssteigerung neue Maßstäbe setzt.<br />

Im Gegensatz zu den verschiedensten „gewickelten“ Filzkonstruktionen,<br />

mit denen die Papierindustrie derzeit „überfl utet“ wird,<br />

überzeugt das neue Pressfi lzkonzept aus der Entwicklungsschmiede<br />

von Huyck.Wangner durch ein präzise gefertigtes Gewebe mit perfekten<br />

Entwässerungseigenschaften für schnelllaufende Papiermaschinen.<br />

exxact zeichnet sich durch ein höchst präzise gefertigtes<br />

Gewebe aus und ist weltweit der erste Pressfi lz, der mit zwei unterschiedlichen<br />

Kettsystemen produziert wird.<br />

Dabei werden neue Investitionen in Webmaschinen mit zwei<br />

Kettsystemen und die "Multischaft“-Technologie eingesetzt, um erstmalig<br />

eine Formiersieb-ähnliche Konstruktion in einem Pressfi lz zu<br />

reproduzieren. Diese Kombination führt zu einem äußerst geringen<br />

Ausgangssortenvolumen, was für den sofortigen Anlauf wichtig ist.<br />

Gleichzeitig weist das Gewebe eine hohe Durchlässigkeit auf und sorgt<br />

somit für einen geringen Durchfl usswiderstand bei geringer Dicke<br />

sowie eine hohe Entwässerung. Durch diesen Webprozess ist bei<br />

exxact jeder Faden perfekt positioniert. Dank der strömungsgünstig<br />

geformten Entwässerungskanäle und durch die gewebte Struktur<br />

generiert exxact zusätzlich noch die Vorteile eines Gewebes hinsichtlich<br />

Runnability, Laufstabilität, Profi lausgleich und Verschmutzungsresistenz.<br />

Die positive Resonanz von Papiermacherseite bestätigt<br />

die herausragenden Produkteigenschaften: sofortiger Anlauf mit einer<br />

gesteigerten Maschinengeschwindigkeit um 20 m/min., gleichmäßige<br />

Längs- und Querprofile über die gesamte Laufzeit, 5% höhere Gesamtentwässerung,<br />

haarfreier Lauf und konstant hohe Maschinenleistung.<br />

Im Gesamtergebnis steigert die optimale Performance nicht nur<br />

Produktion und Produktivität, sondern bringt durch das perfekte Laufverhalten<br />

beachtliche Energieeinsparungen. Die Produkteigenschaften<br />

wurden in erster Linie für schnelllaufende grafi sche Papiermaschinen<br />

(News, P&W, LWC, SC) und hier wiederum für Positionen wie Pick-up,<br />

Unterfi lze und Schuhpressen abgestimmt. Die hohe Nachbestellrate<br />

seit Markteinführung von exxact Anfang des Jahres bestätigt, dass die<br />

Papiermacher mit der herausragenden Leistung dieser neuen Filzgeneration<br />

äußerst zufrieden sind. ö<br />

Ausgabe 1 · 2009 23


Huyck.Wangner Germany GmbH<br />

Reutlingen<br />

Huyck.Wangner Austria GmbH<br />

Gloggnitz<br />

Huyck.Wangner Spain, S.A.<br />

Villabona<br />

Huyck.Wangner Italia S.p.A.<br />

Latina<br />

www.xerium.com<br />

24

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