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im fokus Hochschule für angewandte Wissenschaften München Mit Volldampf in die Papiermacher-Zukunft In kaum einer Branche geht es bei der Produktion so kapitalintensiv zur Sache wie bei den Papierherstellern. Etwa eine halbe Milliarde Euro steckt in einem einzigen Maschinenpark – mit gewaltigen, mehr als hundert Meter langen und zehn Meter breiten Papiermaschinen als Herzstücke jeder Fabrik. Rund um die Uhr sind diese Ungetüme in Betrieb. Müssen sie Zwangspausen einlegen, tun sich tiefe Löcher in der Firmenbilanz auf. Dies zu verhindern und Arbeitsabläufe kontinuierlich zu verbessern, liegt in der Verantwortung hochqualifizierter Ingenieure. Deren potenzielles Berufsfeld allerdings ist wesentlich weiter gefasst und international ausgerichtet: Karriere machen sie auch in Forschung und Entwicklung, als Manager, bei nationalen oder internationalen Behörden und in Consulting-Firmen. Junge Leute aus ganz Europa lassen sich an der Hochschule für angewandte Wissenschaften in München zu Papier ingenieuren ausbilden. Die einen belegen zunächst einen „Bachelor of Engineering“-Studiengang, andere nehmen den Ritterschlag der Zunft in Angriff – den „Master of Engineering in Paper Technology“. 14
Kurz nachdem die digitale Datenverarbeitung ihren Siegeszug um die Welt angetreten hatte, prognostizierten vermeintlich kluge Köpfe das baldige Versiegen der Papierflut. Künftig werde gespeichert statt gedruckt, hieß es, Aktenordner zur Archivierung seien Relikte der Vergangenheit, Bücher und Zeitungen würden in naher Zukunft elektronisch publiziert. Inzwischen wissen wir es besser: Ge- und bedruckt wird mehr denn je, die Aufl agen von Zeitungen und Zeitschriften sind Schwankungen unterworfen, aber insgesamt weitgehend stabil, und vielen Verlagen geht es prächtig – trotz des Internets und auch ohne E-Books, die nach wie vor keine nennenswerte Rolle spielen. Papier hat seine Bedeutung behalten. Der Markt wächst sogar, ebenso die Anforderungen an Qualität und Produktvielfalt. Mehr als 5.000 Papiersorten werden derzeit weltweit hergestellt – von Druck- und Schreib papieren über vielfältig veredelte Spezialsorten bis hin zu den verwandten Produkten Karton und Pappe. Berufsbild mit Zukunft Vom kleinen Staat Finnland abgesehen – dort gelingt es seit jeher, mehr diplomierte Ingenieure auszubilden als das eigene Land braucht – herrschte bis in die jüngste Vergangenheit europaweit eklatanter Nachwuchsmangel an Papieringenieuren. Renommierte Ausbildungsstätten wie die Münchner Hochschule für angewandte Wissenschaften erfreuen sich deshalb regen Zulaufs. Kein Wunder, denn nach bestandener Abschlussprüfung steht Absolventinnen und Absolventen im wahrsten Sinne des Wortes die Welt offen. Ihnen winken attraktive Jobs mit besten Aufstiegschancen in der Zellstoff- und Papierindustrie, bei Zulieferern aus Maschinenbau, Chemie oder Bespannungswesen, außerdem in der Papierverarbeitung, bei Druckereien oder in der Wellpappen- und Verpackungsindustrie. Die meisten Arbeitsplätze finden sich im Umfeld der Produktion: Einsteiger starten als Assistenz der Betriebsleitung oder des Technischen Direktors. Mit entsprechender Berufserfahrung können Papieringenieure die Leitung von Labors für Prozess-, Eingangsund Ausgangskontrolle übertragen bekommen. An der Forschung Interessierten stehen Leitungsfunktionen in der Entwicklung offen, andere übernehmen Führungsaufgaben in der betrieblichen Planung. Viele Laufbahnen bergen Aufstiegschancen zum Betriebsleiter, bei entsprechender Qualifi kation auch zum Geschäftsführer. Nicht selten beruft man Papieringenieure in Unternehmensvorstände. Voraussetzung sind neben fundiertem Fachwissen – auch im wirtschaftlichen und teilweise im juristischen Bereich – unverzichtbare so genannte „Soft Skills“ wie Teamfähigkeit, Führungs- und Sozialkompetenz. All das bekommen Studierende in München vermittelt. Unerlässlich in Zeiten mit der Globalisierung einhergehender internationaler Firmenzusammenschlüsse sind gute Englischkenntnisse, ohne sie geht gar nichts. So finden beispielsweise bereits im Master-Studiengang an der Münchner Hochschule für angewandte Wissenschaften sämtliche Lehrveranstaltungen in der Weltsprache Nummer eins statt. Gruppen, enger persönlicher Kontakt der Studierenden zu Professorinnen und Professoren sowie die zentrale Lage in der Maxvorstadt unweit des Hauptbahnhofs gehören zum großen Plus. Zudem zeichnen sie Internationalität und exzellente Verbindungen in die Wirtschaft aus – vornehmlich in bayerische Unternehmen, je nach Studiengang teilweise aber auch weit darüber hinaus. An der Fakultät für Versorgungstechnik, Verfahrenstechnik, Druck- und Medientechnik – der größten Papierfakultät im deutschsprachigen Raum – weht ein Hauch von Exklusivität, denn der nach gemeinsamem Grundstudium in zwei Wahl-Fachrichtungen geteilte Ausbildungsgang Verfahrenstechnik Papier und Verpackung mit Bachelor-Abschluss ist bundesweit einzigartig. Das ebenfalls in zwei Varianten angebotene und zum Diplom als „Master of Engineering in Paper Technology“ führende Aufbaustudium genießt den Ruf als eines der besten seiner Art in Europa. Eng verbunden ist die Hochschule sowohl mit der Papiertechnischen Stiftung (PTS), einem branchenweit bekannten Forschungs-, Beratungs- und Weiterbildungsinstitut, als auch mit dem Vereinigten Papierfachverband München e.V. (VPM). Insgesamt hat die Papieringenieur-Ausbildung in München eine weit längere Tradition als die erst 1971 gegründete Hochschule selbst: Bereits 1949 lehrte man in der Landeshauptstadt Papiererzeugung sowie Papier- und Pappeverarbeitung – damals noch am Oskarvon-Miller-Polytechnikum, das zusammen mit fünf weiteren Ingenieurschulen später in der Hochschule aufging. 1999 initiierte ein Arbeitskreis die Bachelor- und Masterstudiengänge. 2004 nahmen die ersten Studierenden ihre Masterausbildungen auf. Anonymes Studieren ist hier praktisch unmöglich, denn von wenigen Ausnahmen abgesehen kommen die Kommilitonen von weit her. Infolgedessen ist auch an Wochenenden immer jemand vor Ort, um Kneipen und Biergärten zu erkunden oder die Köpfe fachbezogen miteinander zum Rauchen zu bringen. Sogar Bewerbungen von Studentinnen und Studenten aus asiatischen Ländern gehen mittlerweile in München ein. Fakultät auf Erfolgskurs Wer Papieringenieur werden oder sich einschlägig weiterbilden will und an der Münchner Hochschule eingeschrieben ist, darf sich gut aufgehoben fühlen. Effizient organisierte Ausbildung, Lernen in kleinen Klassischer Unterricht gehört neben dem Experimentieren im Labor ebenfalls zum Studienprogramm. Ausgabe 1 · 2009 15
Seite 1 und 2: Ausgabe 1 · 2009 Cover Story OpenD
Seite 3 und 4: editorial Zukunftsfähigkeit im Bli
Seite 5 und 6: 5 6 1. Gerhard Hiller mit voller Ko
Seite 7 und 8: 10 Huyck.Wangner Förderpreis 2008
Seite 9 und 10: Die fundierte Systematik bei OpenDO
Seite 11 und 12: Enormer Einfluss der Bespannung auf
Seite 13: In einem Gespräch mit h.w.com verr
Seite 17 und 18: Großzügig ausgestattete Labore mi
Seite 19 und 20: Ofenböck: Unsere Produkte entsprec
Seite 21 und 22: angigstes Ziel, die eher an Maschin
Seite 23 und 24: exxact - das neue Pressfilzkonzept

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