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10:00 abraxas - a-guide.

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Foto: Eigen+Art Berlin<br />

25 titelthema<br />

der falschen Haltestelle aus dem UFO gestiegen sind und in jeder anderen<br />

Stadt längst Superstars wären. Das wird verhindert von diesem furchtbaren<br />

Blei, das sogar die Verrückten magnetisch innerhalb der Stadtgrenzen hält.<br />

Woher kommt das?<br />

Meine Generation wurde noch von der Kriegs­ und Aufbaugeneration erzogen.<br />

Da gab es viel Demut und diese Haltung: »Das habt ihr jetzt davon.«<br />

Anpacken, aber nicht aus dem Fenster lehnen. Brav sein. Wer aus der Reihe<br />

tanzt, wird nicht verachtet, sondern wie eine Amöbe durch den Organismus<br />

geschleust und spurlos ausgeschieden. Das gibt es in vielen Kleinstädten.<br />

Fährst du gelegentlich noch nach Augsburg?<br />

Klar, ich besuche die Familie, meine Großmutter lebt noch, und Freunde.<br />

Dort gibt es gute Leute, die versuchen kulturell was zu bewegen und auf die<br />

Beine zu stellen. Da habe ich größten Respekt vor. Es deprimiert mich aber zu<br />

sehen, wie manche Typen immer an derselben Stelle sitzen, das Bierglas etwas<br />

leerer, der Bauch etwas dicker, ein paar Haare weniger. Kein Grund für<br />

Vorwürfe, aber mich würde das auf Dauer aggressiv machen. Teile der Aggression,<br />

die ich in meinen Bildern verarbeite, stammen gewiss aus diesem lauwarmen<br />

Stumpfsinn, diesem »anderen Leuten den Arsch auf der Bank halten«.<br />

Und in Berlin?<br />

Als ich ankam, merkte ich, dass es hier wesentlich einfacher ist, etwas zu<br />

organisieren. Man lässt dich machen, und wenn du nackt durch die Straßen<br />

hüpfst, ist das den Leuten auch egal. Was man auch vorhat, es geht einem<br />

von der Hand. Es gibt sofort einen Kreis von Unterstützern. Früher dagegen<br />

war ich extrem allein. Was mich natürlich auch gestärkt hat.<br />

Du fühlst dich in Berlin wohl?<br />

Nein! Ich fühle mich nie wohl. Sagen wir: etwas schöner unwohl als woanders.<br />

Berlin ist die einzige Stadt, die – na, sagen wir: Es gefällt mir hier.<br />

Ist Berlin nun so toll, wie es immer heißt?<br />

Nein. Berlin ist ein Hype, eine virtuelle Stadt. Es gibt zwei Berlins: das Bild von<br />

außen und der geografische Ort. Beide haben nichts miteinander zu tun.<br />

Hast du vor, hier zu bleiben?<br />

Auf keinen Fall.<br />

Was hat Augsburg, was Berlin nicht hat?<br />

Einen sehr speziellen Charme.<br />

Und würdest du noch einmal zurückgehen nach Augsburg?<br />

Vielleicht in einem anderen Leben. Als Reh.<br />

www.eigen-art.de<br />

PREMIEREN IM MÄRZ<br />

FAUST-SZENEN<br />

6. Sinfoniekonzert<br />

8. | 9. März 20<strong>10</strong> | Kongresshalle<br />

EINSAME MENSCHEN<br />

Gerhart Hauptmann<br />

17. März 20<strong>10</strong> | Großes Haus<br />

BALLETTGALA 20<strong>10</strong><br />

19. März 20<strong>10</strong> | Großes Haus<br />

BIEDERMANN UND DIE BRANDSTIFTER<br />

Max Frisch<br />

20. März 20<strong>10</strong> | Komödie<br />

DICHTERLIEBE<br />

Robert Schumann | Heinrich Heine<br />

27. März 20<strong>10</strong> | Hoffmann-Keller<br />

Besucherservice 0821. 324 49<strong>00</strong> | www.theater.augsburg.de<br />

Gerd Lange, Requisite

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