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PDF: 1,7 MB - EQUAL

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2.2<br />

lichen Leben teilzunehmen. Zum anderen soll das verborgene<br />

Gründungspotenzial identifiziert und wirtschaftlich<br />

verfügbar gemacht werden.<br />

Ansatzpunkt ist die gezielte Fortentwicklung des bestehenden<br />

Instrumentariums zur Existenzgründungsförderung<br />

sowie seine Anpassung an die speziellen Bedarfe<br />

der <strong>EQUAL</strong>-Zielgruppen. Wie die Analyse der Ausgangsbedingungen<br />

zeigt, sind Frauen an Existenzgründungen<br />

unterproportional beteiligt. Im Sinne des Gender Mainstreaming<br />

soll die Situation von existenzgründungswilligen<br />

und existenzgründungsfähigen Frauen deshalb<br />

besondere Berücksichtigung finden.<br />

Zielorientierte Innovationen beinhalten die Erschließung<br />

zukunftsweisender Felder und Branchen für Neugründungen<br />

und eine frühzeitige Sensibilisierung von Personen<br />

für die berufliche Perspektive der Selbständigkeit, die<br />

bereits in Schulen und Berufsschulen einsetzen soll.<br />

Als Prozessinnovation ist die Weiterentwicklung bestehender<br />

Beratungs- und Coaching-Ansätze zu integrierten<br />

Unterstützungskonzepten bei der Gründung, Konsolidierung,<br />

Erweiterung und in Krisensituationen von Unternehmen<br />

vorgesehen. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der<br />

Schaffung förderfreundlicher Infrastrukturen, was insbesondere<br />

durch die Einrichtung von One-Stop-Shops realisiert<br />

werden soll. Besonderes Augenmerk wird auch auf<br />

Gründerteams gerichtet, die durch die Bündelung von<br />

Kompetenzen die Überlebenschance von Neugründungen<br />

verbessern. Dabei sind Unternehmensgründungen von<br />

Benachteiligten durch Maßnahmen für einen verbesserten<br />

Zugang zu Kleinkrediten, Risikokapital und Bürgschaften<br />

zu flankieren.<br />

Im Bereich der strukturorientierten Innovationen sollen<br />

die Aktivierung und Vernetzung bereits bestehender<br />

Strukturen im Bereich der Beratung und des Coachings<br />

von Existenzgründerinnen und Existenzgründern und von<br />

Unternehmen in Krisensituationen vorangetrieben sowie<br />

die Zusammenarbeit von Gründerinnen und Gründern in<br />

Gründerzirkeln gefördert werden. Dabei soll auch dem<br />

wichtigen mittelstandspolitischen Thema „Unternehmensnachfolge“<br />

Bedeutung beigemessen werden.<br />

d) Stärkung der Sozialwirtschaft (Dritter Sektor)<br />

Die Sozialwirtschaft hat leider bis heute noch keine allgemeingültige<br />

Definition erhalten. Gemäß der Definition<br />

eines internationalen Forschungsprojekts (John Hopkins<br />

Comparative Sector Project) zählen zum Dritten Sektor<br />

alle diejenigen Organisationen, die durch freiwilliges<br />

Handeln entstanden und durch eigene Satzung dem allgemeinen<br />

Wohl verpflichtet sind, über ein Mindestmaß<br />

an Struktur verfügen, ihre Entscheidungen autonom treffen<br />

und keine Gewinne an Außenstehende und private<br />

Eigentümer ausschütten (PGI, S. 48). Das deutsche Steuerrecht<br />

hat ähnliche Maßstäbe für die Gemeinnützigkeit<br />

und umfasst damit alle gemeinnützigen Vereine, Stiftungen,<br />

gemeinnützige Kapitalgesellschaften sowie<br />

Genossenschaften. Mit dem Begriff der Sozialwirtschaft<br />

wird in Deutschland der Dienstleistungsbereich bezeichnet,<br />

der von gemeinnützigen Vereinen und Organisationen<br />

maßgeblich bearbeitet wird und eine Brücke zwischen<br />

Ehrenamt, Markt und Staat schlägt.<br />

Spezifische Inhalte Thema d)<br />

Schaffung und Sicherung von Arbeitsplätzen in<br />

Unternehmen des Dritten Sektors<br />

Erhöhung der Qualität der Arbeitsplätze in<br />

Unternehmen des Dritten Sektors<br />

Entwicklung von Konzepten zur Professionalisierung<br />

der Unternehmensführung in Dritte-Sektor-Betrieben<br />

Verbesserung des Dienstleistungsangebots, des<br />

Marketing und der Produkte von Dritte-Sektor-<br />

Unternehmen<br />

Vernetzung von Unternehmen im Dritten Sektor untereinander<br />

und mit Unternehmen der freien Wirtschaft<br />

(PGI, S.154)<br />

Die Strategie im Thema d) zielt auf die Erprobung von<br />

nachhaltigen Förderansätzen zur Entwicklung der<br />

Potenziale des Dritten Sektors. Neben der Sicherung und<br />

Erweiterung des Beschäftigungspotenzials im Bereich des<br />

Dritten Sektors sollen auch verstärkt qualitative<br />

Standards für Arbeitsplätze, Produkte und Dienstleistungen<br />

in diesem Bereich etabliert werden.<br />

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