PDF: 1,7 MB - EQUAL
PDF: 1,7 MB - EQUAL
PDF: 1,7 MB - EQUAL
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
4.4<br />
4.4 Aufbau von Entwicklungspartnerschaften<br />
Im deutschen <strong>EQUAL</strong>-Programm werden alle Förderbereiche<br />
umgesetzt. Die Entwicklungspartnerschaften können<br />
dabei entweder einen regionalen oder einen sektoralen<br />
Handlungsansatz wählen.<br />
Der Anteil der regionalen Entwicklungspartnerschaften<br />
wird in der 2. Förderrunde etwa drei Viertel betragen.<br />
Im Rahmen der Bewertung der Interessenbekundung<br />
werden die Bundesländer bei diesen potenziellen Entwicklungspartnerschaften<br />
die Passung zu ihren jeweiligen<br />
arbeitsmarktpolitischen Prioritäten prüfen. Die anderen<br />
Entwicklungspartnerschaften werden sektorale sein,<br />
darunter auch alle Entwicklungspartnerschaften im<br />
Themenbereich Asylbewerberinnen und Asylbewerber.<br />
Entwicklungspartnerschaften sind komplexe Arbeits- und<br />
Kommunikationseinheiten, die unter dem Dach einer<br />
Kooperationsvereinbarung eine gemeinsame Zielsetzung<br />
mit einem gemeinsamen Arbeitsplan verfolgen.<br />
Zwei Arten von Entwicklungspartnerschaften<br />
Geografische Entwicklungspartnerschaften entwickeln<br />
Handlungsstrategien zum Abbau vorliegender Diskriminierung<br />
am Arbeitsmarkt auf lokaler oder regionaler<br />
Ebene (z.B. Stadt, Arbeitsamtsbezirks)<br />
Sektorale Entwicklungspartnerschaften gehen von<br />
einem überregionalen Handlungsansatz aus und entwickeln<br />
Innovationen gegen Diskriminierung z.B. in<br />
einem Wirtschaftssektor oder für spezifische<br />
Zielgruppen.<br />
Partnerschaftlicher Prozess<br />
Aufbau und Kommunikation einer Entwicklungspartnerschaft<br />
sind partnerschaftliche Prozesse, für deren Realisierung<br />
schon beim Aufbau der Entwicklungspartnerschaft<br />
ein angemessener Rahmen und zielführende<br />
Kommunikationsstrukturen grundlegend sind. Bereits vor<br />
der Antragstellung sollten daher weitreichende Überlegungen<br />
angestellt werden.<br />
Partner einer Entwicklungspartnerschaft<br />
Operative Partner setzen die Ziele der<br />
Entwicklungspartnerschaft um, führen Teilprojekte<br />
durch oder übernehmen koordinierende und administrative<br />
Aufgaben.<br />
Strategische Partner sind an der Entwicklung der<br />
Projektstrategie und der projektübergreifenden<br />
Handlungsansätze beteiligt. Sie sind maßgebliche<br />
Akteure des Mainstreaming auf regionaler Ebene.<br />
Nicht alle Akteure einer Entwicklungspartnerschaft müssen<br />
eigene Projekte durchführen, denn es gibt zwei<br />
Ebenen der Beteiligung:<br />
Operative Partner setzen als Kernakteure die Ziele der<br />
Entwicklungspartnerschaft um. Sie führen Teilprojekte<br />
durch oder übernehmen koordinierende und administrative<br />
Aufgaben. Innerhalb der operativen Ebene müssen<br />
eine Reihe von Fragen partnerschaftlich geklärt<br />
werden: Welche Rolle spielen die einzelnen Partner,<br />
wie sieht eine sinnvolle Arbeitsteilung aus, wer koordiniert<br />
die Arbeit und sichert den Informationsfluss und<br />
wie stehen die einzelnen Projekte zueinander in<br />
Beziehung? Wer hat welche Kompetenzen? Und<br />
schließlich: Welche Partner sind für die Zielerreichung<br />
unentbehrlich?<br />
Strategische Partner entwickeln auf einer erweiterten<br />
Handlungsebene gemeinsam mit den operativen<br />
Partnern eine grundlegende Projektstrategie und passen<br />
sie im Projektverlauf an. Gemeinsam mit den strategischen<br />
Partnern werden projektübergreifende<br />
Orientierungen diskutiert und umgesetzt. Zu den strategischen<br />
Partnern von Entwicklungspartnerschaften<br />
zählen u.a. Vertreterinnen und Vertreter von Kommunen,<br />
Arbeitsverwaltungen und Bundesländern sowie<br />
der Zielgruppen und Repräsentanten gesellschaftlicher<br />
Gruppen und Verbände. Damit werden auf der strategischen<br />
Ebene bereits potenzielle Abnehmer der zu<br />
entwickelten Innovationen einer Region oder eines<br />
Wirtschaftssektors beteiligt. Nicht zuletzt aufgrund<br />
der Mainstreaming-Funktion sind die Entwicklungspartnerschaften<br />
gefordert, Wege zur effektiven<br />
Einbindung der strategischen Partner zu entwickeln.<br />
44