PDF: 1,7 MB - EQUAL
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2.2<br />
g) Erleichterung der Vereinbarkeit von Familie<br />
und Beruf<br />
Der strategischer Ansatz im Thema g) besteht darin, die<br />
Vereinbarkeit von Familie und Beruf durch eine gerechtere<br />
Verteilung der Erwerbs- und Reproduktionsarbeit zwischen<br />
den Geschlechtern zu verbessern.<br />
Ausdrücklich handelt es sich bei den angestrebten zielorientierten<br />
Innovationen nicht um ausschließliche<br />
Maßnahmen für Frauen. Männer sollen vielmehr systematisch<br />
in die Förderung einbezogen werden. Flankierend<br />
sind Angebote zur Betreuung von Kindern oder pflegebedürftigen<br />
Angehörigen einzusetzen.<br />
Mit den prozessorientierten Innovationen soll eine verstärkte<br />
Einbeziehung von Männern in neue, flexible Arbeitszeitmodelle<br />
unterstützt werden. Anknüpfend an die<br />
gesetzlichen Rahmenbedingungen geht es ferner um die<br />
Reduktion der Erwerbsarbeitszeit zugunsten der Familienarbeitszeit.<br />
Parallel zu diesem Ansatz soll eine zeitliche<br />
und räumliche Flexibilisierung von Qualifizierungsangeboten<br />
sowie der Arbeitsorganisation erfolgen. Ferner<br />
haben im Rahmen der Förderstrategie Maßnahmen zum<br />
Kompetenzerhalt bzw. zur Kompetenzerweiterung während<br />
der Familienzeit einen hohen Stellenwert, die Diskriminierungen<br />
bei der Reintegration in den Arbeitsmarkt<br />
vorbeugen.<br />
h) Abbau geschlechtsspezifischer Diskrepanzen auf<br />
dem Arbeitsmarkt<br />
Eng verknüpft mit der Vereinbarkeit von Familie und<br />
Beruf ist der Abbau geschlechtsspezifischer Ungleichheiten<br />
auf dem Arbeitsmarkt.<br />
In zielorientierter Hinsicht steht die Erschließung neuer<br />
beruflicher Perspektiven für Frauen im Zentrum der<br />
Strategie im Thema h), darunter insbesondere im Bereich<br />
der IuK-Berufe und im Wachstumssektor Dienstleistungen<br />
(z.B. Wellness-, Freizeit-, Kulturtourismusbereich, Gesundheits-<br />
und Pflegebereich) und Existenzgründung.<br />
Unter prozessorientierten Gesichtspunkten geht es<br />
darum, durch innovative Konzepte der Beratung und<br />
Begleitung das Berufswahlspektrum von Frauen, insbesondere<br />
im zukunftsgerichteten neuen Bereich der IuK-<br />
Berufe, in denen Frauen geringer vertreten sind als<br />
Männer, zu erweitern. Parallel dazu ist es erforderlich, die<br />
von Männern dominierten Berufe für Frauen und<br />
Mädchen zu öffnen bzw. das Tätigkeitsspektrum in diesen<br />
Berufen zu erweitern (z.B. Beratung und Dienstleistungen)<br />
und Beschäftigungsfelder für Frauen im<br />
Gesundheits- und Pflegebereich zu sichern.<br />
Mit dem Ziel die vertikale Segregation aufzubrechen, soll<br />
die berufliche Aufstiegsförderung von Frauen als ein in<br />
die Personal- und Unternehmensentwicklung integriertes<br />
Element realisiert werden.<br />
In diesem Sinne wird auch das Diversity Management<br />
sowie die Weiterentwicklung der Auditierungs- und<br />
Zertifizierungsansätze der Gleichstellungspolitik unterstützt.<br />
Spezifische Inhalte Thema h)<br />
Entwicklung von Kompetenzen zur Erhöhung des<br />
Anteils von Frauen in IuK- und hochwertigen<br />
Dienstleistungsberufen<br />
Erschließung von beruflichen Tätigkeitsfeldern mit<br />
höheren Qualifikationsanforderungen für Frauen<br />
Entwicklung von Konzepten zur Erhöhung des<br />
Frauenanteils an (betrieblichen) Führungspositionen<br />
Weiterentwicklung der Auditierungs- und Zertifizierungsansätze<br />
der Gleichstellungspolitik, einschließlich<br />
der Entwicklung eines europäischen Zertifizierungsprädikats<br />
(PGI, S. 171)<br />
Strukturorientierte Ansätze zielen auf die Sensibilisierung<br />
aller relevanten arbeitsmarktpolitischen Akteure hinsichtlich<br />
der geschlechtsspezifischen Diskrepanzen auf dem<br />
Arbeitsmarkt sowie auf die Unterstützung von bereits<br />
bestehenden und sich neu formierenden Frauennetzwerken.<br />
Dazu zählt auch die Weiterentwicklung des<br />
Mentoring-Modells zur Aufstiegsförderung von Frauen für<br />
den Einsatz in KMU.<br />
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