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PDF: 1,7 MB - EQUAL

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2.3<br />

Aktivitäten gegen Rassismus und<br />

Fremdenfeindlichkeit<br />

28<br />

Von den ca. 7,3 Mio. in Deutschland lebenden Ausländerinnen<br />

und Ausländern stammen rund 75% aus Herkunftsstaaten<br />

außerhalb der EU. Migrantinnen und Migranten<br />

sind häufig der Diskriminierung auf dem Arbeitsmarkt<br />

ausgesetzt. Diese ist zum einen auf die oft unzureichende<br />

Beherrschung der deutschen Sprache und auf fehlende<br />

oder im Heimatland erworbene und in Deutschland (im<br />

Rahmen der EU-Verordnungen) nicht anerkannte Schulund<br />

Berufsabschlüsse zurückzuführen. Zum anderen kommen<br />

soziale Probleme und Eingliederungsschwierigkeiten<br />

hinzu, wie z.B. kulturelle Desinformation, ethnische Diskriminierung<br />

und daraus resultierende Vorurteile.<br />

Grundsätzlich lassen sich vier Zielgruppen unterscheiden:<br />

Arbeitsmigrantinnen und -migranten, die aufgrund<br />

von Anwerbeabkommen nach Deutschland gekommen<br />

sind, sowie ihre Nachkommen.<br />

Aussiedlerinnen und Aussiedler aus osteuropäischen<br />

Ländern, insbesondere aus den Nachfolgestaaten der<br />

Sowjetunion: Sie sind zwar im Besitz der deutschen<br />

Staatsangehörigkeit und haben Anspruch auf erweiterte<br />

Eingliederungsleistungen, weisen ansonsten jedoch<br />

die gleichen integrationsbedingten Problemlagen auf<br />

wie andere Migrantengruppen.<br />

Flüchtlinge, Asylbewerberinnen und Asylbewerber aus<br />

den Entwicklungsländern und Südosteuropa, die nur<br />

über eingeschränkte Aufenthalts- und Arbeitsrechte<br />

verfügen.<br />

Sonstige in Deutschland lebende ethnische Minderheiten<br />

wie z.B. Sinte und Roma und Personen, die<br />

Opfer von Menschenhandel wurden.<br />

Die in der Gemeinschaftsinitiative <strong>EQUAL</strong> vorgesehenen<br />

Strategien zur Bekämpfung von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit<br />

am Arbeitsplatz sollen – ähnlich dem<br />

Gender Mainstreaming-Prinzip – als Querschnittsaufgabe<br />

aufgegriffen werden. Alle Entwicklungspartnerschaften<br />

sind gefordert, eine Strategie zu entwickeln und Maßnahmen<br />

umzusetzen, die geeignet sind, Diskriminierungen<br />

von Migrantinnen und Migranten abzubauen und die<br />

soziale Integration zu fördern. Die von den Entwicklungspartnerschaften<br />

und Teilprojekten umzusetzenden<br />

Handlungsstrategien setzen dabei insbesondere bei den<br />

sprachlichen und sozialen Faktoren an.<br />

Maßnahmen im Querschnittsthema Rassismus und<br />

Fremdenfeindlichkeit richten sich zum einen an die<br />

Zielgruppen selbst. Sie zielen zum anderen auf die interkulturelle<br />

Zusammenarbeit zwischen Ausländerinnen und<br />

Ausländern und Deutschen. Die Inhalte zu fördernder<br />

Maßnahmen sind eng angelehnt an die Maßnahmen des<br />

Förderthemas b) Bekämpfung von Rassismus und<br />

Fremdenfeindlichkeit auf dem Arbeitsmarkt.<br />

Zur Unterstützung von Verständigung und Toleranz und<br />

zum Abbau von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit bilden<br />

folgende Maßnahmen und Aktivitäten Handlungsempfehlungen<br />

für Entwicklungspartnerschaften:<br />

Interkulturelle Trainings zur Sensibilisierung,<br />

die aktive Einbindung von Migrantenselbstorganisationen,<br />

die den Zugang zur Zielgruppe gewährleisten<br />

können sowie<br />

die Erhöhung des Anteils von Migrantinnen und<br />

Migranten in arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen entsprechend<br />

ihrer Arbeitsmarktsituation in der jeweiligen<br />

Region oder in dem von der Entwicklungspartnerschaft<br />

adressierten Sektor.<br />

Viele beispielhafte Handlungsstrategien im Bereich von<br />

Schule, Ausbildung, Betrieb und Multiplikatorentrainings,<br />

Gemeinwesen und Öffentlichkeitsarbeit sind den<br />

Projekten des ebenfalls im Bundesministerium für<br />

Wirtschaft und Arbeit umgesetzten Bundesprogramms<br />

„XENOS Leben und Arbeiten in Vielfalt“ zu entnehmen<br />

(vgl. www.xenos-de.de).

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