Die Straße der Romanik - Harzdruckerei GmbH

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Nordroute Östlich der Elbe Von Volker Stephan Das Dorf Beuster liegt ganz im Norden Sachsen-Anhalts. Die Gemeinde mit rund 500 Einwohnern gehört seit 2011 politisch zur Hansestadt Seehausen. Man erreicht Beuster über die Bundesstraße 189 oder über den Elberadweg. Die Stiftskirche St. Nikolaus gehört seit 2007 zur Straße der Romanik. Der Förderverein veranstaltet regelmäßig Konzerte, Ausstellungen, Vorträge und Lesungen. Im Jahr 2010 kamen über 3000 Besucher. Dem Besucher stellt sich die Fra- Eine der ältesten Backsteinbauten nördlich der Alpen steht in Beuster. Die Lyonel-Feininger-Galerie ist ein Museum und Ausstellungshaus für die Kunst des 20. Jahrhunderts und der Gegenwart. Sie ist dem Werk Lyonel Feiningers gewidmet und verfügt mit der Sammlung des Bauhäuslers und Quedlinburgers Dr. Hermann Klumpp, die sich als Dauerleihgabe in der Lyonel-Feininger-Galerie befindet, über einen der weltweit bedeutendsten Bestände der Druckgrafik Feiningers. Zahlreiche Aquarelle und Zeichnungen sowie einige Fotografien und Objekte von Feiningers Hand bereichern den Bestand. Neben einer einmaligen Anzahl früher Gemälde gehören das „Selbstbildnis mit Tonpfeife“ aus dem Jahr 1910 und das durch den Kubismus angeregte Hauptwerk „Vollersroda I“ zur Sammlung. Das Museum ist seit 2006 eine Einrichtung der Stiftung Moritzburg, Kunstmuseum des Landes Sachsen-Anhalt, und zählt zu den Kleinodien der deutschen Museumslandschaft. Öffnungszeiten: Mai – Oktober: Di. – So., Feiertage von 10.00 – 18.00 Uhr November – März: Di. – So., Feiertage von 10.00 – 17.00 Uhr Die Straße der Romanik ge: wie kommt Beuster zu dieser für das Dorf ungewöhnlich großen Backsteinbasilika. Um Antwort auf diese Frage zu finden, müssen wir in die Geschichte zurückgehen. Im Mittelalter gehörte Beuster zum Bistum Verden. Der Baubeginn fällt in die Amtszeit von Bischof Hermann, der 1160 das Benediktinerinnenkloster Ebstorf und 1161 das Augustiner Chorfrauenstift in Diesdorf gründete. Sein Nachfolger Hugo, der das Benediktinerinnenkloster Krevese gründete, war darauf bedacht, seine Diözesangrenze nach Osten und Süden zu sichern. Dazu brauchte er das Stift in Beuster. Vermutlich gehörte das Stift dem Augustinerorden. Über die Gründung der Stiftskirche sind keine Urkunden erhalten. Unsere Kenntnisse über die Baugeschichte verdanken wir vor allem der Bauforschung. Im Ergebnis einer dendrochronologischen Reihenuntersuchung in den mittelalterlichen Kirchen der Altmark und des Jerichower Landes in den 1990-er Jahren überraschte der Bau von Beuster mit einer ungewöhnlich frühen Datierung. Frommhagen, Heußner und Schöfbeck (2000) haben festgestellt, dass das Bauholz für den Chor im Winter 1172/73 geschlagen worden ist. Damit rückte St. Nikolaus in das Interesse der modernen Bauforschung. Nach Schöfbeck (2003) ist St. Nikolaus in Beuster eines der ältesten sicher datierten Backsteinbauwerke nördlich der Alpen. Die Kirche erscheint wie ein einheitlicher romanischer Bau. Bei näherer Betrachtung des Baukörpers und seiner Details stellen sich Fragen, die auf eine bewegte Baugeschichte hinweisen. Durch Grabungen im Rahmen von Instandsetzun- gen 2002–2004 konnten interessante Befunde erhoben werden. Einflüsse von der Klosterkirche in Jerichow sind nicht zu übersehen. In Beuster fehlt (vergleichbar den Kirchen in Schönhausen/Elbe, Sandau und Königsmark) das Querhaus. Auffallend sind in Beuster und an den vergleichbaren Kirchen die Seitenschiffe. Diese lassen schon von außen darauf schließen, dass sich die Langhauswände zu den Seitenschiffen als Arkaden mit Pfeilern öffnen. Im ersten Bauabschnitt sind die Nord- und Südwand des Chores durch Lisenen in wohlproportionierte Felder gegliedert. Die Felder der Wandgliederung des Chores enden nach oben in einer Abfolge kleiner friesartiger Rundbogen. Beim Weiterbau der Kirche nach Westen, noch vor 1200, kam es zu Vereinfachungen der Wandgliederung. Dem romanischen Bau wurde im Westen während dieser 2. Bauperiode ein quadratischer Turm aus ungewöhnlich starkem Mauerwerk vorgelagert. Der romanische Innenraum mit Apsis und Chor ist nach der Bodenabsenkung wieder in ursprünglicher Form zu erleben. Von dem Standard-Grundriß weichen die Ostabschlüsse der Seitenschiffe mit ihren Apsiden ab, sie sind kapellenartig zum Langhaus abgeschlossen. Um 1500 wurde der heutige Turm auf das westliche Feld des Lang- Seite 16 Die Stiftskirche St. Nikolaus Beuster an der Straße der Romanik Lyonel-Feininger-Galerie Finkenherd 5a 06484 Quedlinburg Tel./Fax: 03946 6895930 E-Mail: info@feininger-galerie.de www.feininger-galerie.de Lebendige Geschichte Jährlich lockt ein Kleinod Tausende von Besuchern in die nordwestliche Altmark nahe der niedersächsischen Landesgrenze. An der Straße der Romanik gelegen, atmet der Flecken Diesdorf mit der Kirche und den Resten des 1161 gegründeten Augustiner-Chorherren- und Nonnen- Klosters und dem Freilichtmuseum von 1911 den Hauch der Geschichte, dessen Faszination sich wohl niemand entziehen kann. Lassen Sie sich in einem der ältesten Freilichtmuseen Deutschlands, in unverwechselbarem Fachwerkambiente altmärkischer Haus- und Hoflandschaft mitnehmen auf eine Zeitreise. Wir zeigen Ihnen den ländlichen Alltag früherer Generationen in historisch eingerichteten Häusern. An besonderen Aktionstagen sowie bei Museumsfesten wird nicht nur altes Handwerk, sondern altmärkisches Brauchtum im Jahres- und Lebenslauf vorgestellt. Bei uns können Sie einen lebendigen Eindruck gewinnen, wie in den letzten Jahrhunderten gelebt, gewohnt und gearbeitet wurde. Zentral und doch ruhig in der historischen Altstadt von Quedlinburg am Mathildenbrunnen gelegen.
Seite 17 Von Siegfried Behrens Die Klosterkirche St. Marien auf dem Münzenberg in Quedlinburg wurde 986 von Mathilde II. (Schwester Otto II.) zu Ehren ihres sehr früh verstorbenen Bruders gestiftet. Mathilde war damals Reichs äbtissin auf dem Schlossberg in Quedlinburg. Das Kloster wurde den Benediktinerinnen aus Thale übergeben und existierte bis 1530. Zu diesem Zeitpunkt kam es mit den Bauernaufständen zur Brandschatzung der Klosteranlage. Ab 1600 wurde der Münzenberg zur Besiedlung durch Randgruppen der Gesellschaft (Tagelöhner, Kesselschmiede, Gerber, Musikanten und Kleinkriminelle) von der Reichsäbtissin Adelheid freigegeben. Die neuen Bergbewohner erstellten zahlreiche, kleine, vorzugsweise Fachwerkbauten, die sich die Kirchenruine zu Nutze machten und in ihr Raumprogramm integrierten. So entstand eine Mischbebauung von Sakral- und Profanbauten, was den besonderen Charme dieser Anlage ausmacht und sicherlich einzig in Sachsen-Anhalt ist. Die Klosterkirche St. Marien ist mit der Wipertikirche, die annähernd zeitgleich entstanden ist das älteste Zeugnis romanischer Baukunst in Quedlinburg, großar- tige Reste dieses Baukörpers sind noch erhalten. Die Marienkirche ist knapp 36 m lang und etwa 16 m breit. Die Ostkrypta wird getragen von sechs rechteckigen Pfeilern. Die geräumige Halbkreisapsis besteht aus einem zweischichtigen Quaderverbund, wobei der einzelne Quader Die Straße der Romanik Vielfalt der Romanik in Quedlinburg Klosterkirche St. Marien auf dem Münzenberg wird restauriert Der Münzenberg von Quedlinburg ist heute ein architektonischer Geheimtipp für Besucher. Fotos (2): korschmedia in sich gewölbt erscheint. Diese Technik ist für Sachsen Anhalt einzig. Der Ostkrypta steht ein wuchtiger rechteckiger Querbau im Wes ten gegenüber. Der Zentralbau dazwischen ist annähernd quadratisch, zusätzlich bestehen kurze stummelförmige Querarme von lediglich 20 cm. Blick in die Westkrypta. Kräftige, quadtratische Sandsteinpfeiler tragen das Kreuzgratgewölbe. Direkt unterhalb des Schlosses, gegenüber der Feininger Galerie und des Kloppstockhauses lädt ein stilvoll eingerichtetes Café & Restaurant zum genießen und verwei len ein. Das historische Gebäude mit Café & Biergarten bietet 90 Gästen Platz. Es gibt feine Torten und selbst gebackenen Kuchen, frisch zubereitete Speisen, Kaf fee-, Tee- und Schoko ladenspezialitäten. Freundlicher und schneller Ser vice. Café & Restaurant Am Finkenherd Inh. Carola Stübig Schlossberg 15 06484 Quedlinburg Tel./Fax 03946 810373 www.cafe-amfinkenherd.de Café & Restaurant Am Finkenherd Derzeit wird die Westkrypta saniert. Einer der acht (1 x 1 m) dicken Pfeiler musste wegen bedrohlicher Längsrisse schrittweise abgetragen und mit altem intakten Steinmaterial wieder aufgebaut werden. Hierzu wurden in einem bergmännischem Verbau die Lasten der Gewölbedecke neutralisiert und in vier Einzelschritten der Pfeilerdurchmesser neu erstellt. Die mineralische Mörtelzusammensetzung wurde im Labor zunächst analysiert und schließlich das Material in gleicher Zusammensetzung gemischt, um den Wiederaufbau bauphysikalisch einwandfrei vornehmen zu können. Die verloren gegangenen Fensterbrüstungen der Südwand wurden an Hand der belegbaren Spuren rekonstruiert sowie stark verwitterte Pfeilervorlagen und defekte Wandstrukturen wiederhergestellt. Es konnte ein prägnantes Stück romanischer Baukunst erlebbar gemacht – und der Öffentlichkeit zurück gegeben werden. Als nächste Maßnahme ist die Wiederherstellung des historischen Gipsestrichs aus Hochbrandgips vorgesehen, einem Material, das in der Festigkeit Magerbeton entspricht. Es gibt derzeit nur zwei Lieferanten für dieses besondere Material. Wir beziehen unser Rohmaterial aus Hundisburg (Nähe Magdeburg). In Zusammenarbeit mit der Leuchtenfirma Zumtobel-Staff (Lemgo) konnte ein Lichtkonzept entworfen werden, das den besonderen Anforderungen der Romanik gerecht wird. Quedlinburger Stadtschloss **** SUPERIOR Quedlinburg – UNESCO-Weltkulturerbe Schlossmuseum Das Renaissanceschloss beherbergt ein Museum, in dem ein Stück großer deutscher Geschichte erlebbar wird. Auf die Spuren der Ottonen kann sich der Besucher im historischen Kellergewölbe begeben. Die Prunkgemächer laden zu einer Zeitreise in das Kaiserlich Freiweltliche Damenstift ein. Öffnungszeiten: April – Oktober: Dienstag – Sonntag, 10.00 Uhr – 18.00 Uhr; Montag Schließtag November – März: Dienstag – Sonntag, 10.00 Uhr – 16.00 Uhr; Montag Schließtag Museumspädagogische Museumspädagogische Angebote: · Führungen (Voranmeldung) · Kostümführungen (Ostern – Oktober, samstags und sonntags um 10.30 Uhr, 11.30 Uhr, 12.30 Uhr, 13.30 Uhr, 14.30 Uhr und 15.30 Uhr) · Veranstaltungen für Kinder und Erwachsene Kontaktadresse: Stadtverwaltung Quedlinburg Städtische Museen PF 1429 · 06472 Quedlinburg Tel.: (0 39 46) 9 05-6 81 Fax: (0 39 46) 90 56 89 schlossmuseum@quedlinburg.de www.quedlinburg.de Im Herzen der UNESCO Welterbestadt Quedlinburg steht das 1564 von Freiherrn von Hagen liebevoll restaurierte Renaissanceschlösschen, umgeben von charmanten Fachwerkhäusern der historischen Altstadt. Tägliche Stadtführungen, Rundfahrten, Einkaufsmöglichkeiten und interessante Bummel durch die sagenumwobenen Gassen, beleben den Aufenthalt. Schnell ist die Zeit verflogen und neue Eindrücke und Energie sind gesammelt … Lassen Sie den Stress des Alltags hinter sich und tauchen Sie ein in das individuelle Verwöhn-Ambiente des Hauses. 4 Nächte geniessen & 1 Nacht sparen! Nicht lange überlegen, sondern einfach geniessen und Sie bekommen einen Urlaubstag geschenkt. Unser besonderes Angebot für die große Erholungspause, wo man wieder Kraft für neue Ziele und Wege tanken kann. - 4 Übernachtungen inkl. Frühstück vom reichhaltigen Buffet - 4 Abendessen in Form von 3-Gang-Menüs - Kostenloser Leih-Bademantel auf dem Zimmer - Kostenlose Nutzung der Saunalandschaft 238,50 € p. P. im DZ Südroute Quedlinburg Grundriss der Klosterkirche Bockstraße 6 / Klink 11 | 06484 Quedlinburg | Tel: 03946 52600 | Fax: 03946 526010 | info@precisehotels.com | www.precisehotels.com
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