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Vor 250 Jahren – Erdbeben<br />

in <strong>Heckinghausen</strong><br />

Im Geschichtskalendarium (in diesem Jahrbuch) findet sich der Eintrag, dass 1760 in<br />

<strong>Heckinghausen</strong> insgesamt 4 Erdbeben spürbar waren.<br />

Erdbeben in <strong>Heckinghausen</strong>? Dafür ist unsere Heimat nicht eben berühmt. Aber gerade<br />

aus unserem Stadtteil stammen wichtige Hinweise auf Erdbeben in früheren Zeiten. Die<br />

Quelle hierzu ist die schon in mehreren Jahrbüchern (erstmals Jahrbuch 1997/98) zitierte<br />

Beckmannsche Chronik, die die Inhaber eines der Bauernhöfe auf der Bockmühle verfassten.<br />

Eigentlich nur als Familienchronik gedacht, notierte der zweite Inhaber Caspar Beckmann II<br />

auch alle sonstigen wichtigen Ereignisse.<br />

Erdbeben entstehen, wenn sich zwei Schollen der Erdrinde, die sich aneinander reiben und<br />

vielleicht sogar gegensätzlich bewegen, ineinander verhaken. Lösen sich die Schollen wieder<br />

von einander, so geschieht dies mit einem plötzlichen Spannungsausgleich, einem Ruck, der<br />

dann als Erbeben spürbar ist. Das bergische Land ist an sich eine geologisch ruhige Gegend,<br />

die nicht zu Erdbeben neigt. Anders sieht es jedoch in der nahe gelegenen Kölner Bucht<br />

und ihren Nachbargebieten aus. Das Rheintal und seine mittelgebirgigen Nachbargebiete,<br />

darunter Eifel und Westerwald, sind die bedeutendsten Erdbebenzonen Deutschlands. Hier<br />

existiert ein Bruch in der Erdkruste, der vom Bodensee bis in die Köln/Bonner Bucht und<br />

weiter rheinabwärts verläuft. Entlang dieses Bruches bewegen sich die unterschiedlich großen<br />

Schollen. Beispielsweise bewegt sich der Schwarzwald in eine andere Richtung als etwa die<br />

benachbarten Vogesen. Die Geschwindigkeit dieser Bewegungen ist zwar minimal, wenige<br />

Zentimeter in vielen Jahrhunderten. Die gewaltigen Massen der Schollen sorgen aber dafür,<br />

dass trotz der Langsamkeit der Bewegungen die Spannungsentladungen derart gewaltige<br />

Energien freisetzen, dass es zu Erdbeben kommt.<br />

Der große zeitliche Abstand zwischen solchen Beben, die Jahrzehnte der Ruhe, in denen<br />

nichts geschieht, läßt uns vergessen, das solche Naturphänomene auch bei uns vorkommen.<br />

Den meisten heutigen Zeitgenossen dürfte gerade noch der Erdstoß vom 13. April 1992 in<br />

Erinnerung sein, der in <strong>Heckinghausen</strong> zum Glück nur geringe Schäden hinterließ. Immerhin<br />

zeigten die Giebelwände etlicher Häuser anschließend Setzrisse, in einem Fall mit bis zu<br />

einem Zentimeter Breite. Ein noch leichteres Beben folgte am 22. Juli 2002. Auch 1932 war<br />

in unserer Heimatstadt ein Erdbeben spürbar. Die Epizentren der Beben liegen in der oben<br />

beschriebenen Bruchgegend in der Kölner Bucht und in der Eifel. Das Bergische Land wird<br />

dagegen nur von den Ausläufern gestreift. Dadurch bleiben dem Wuppertal katastrophale<br />

Schäden erspart; die Auswirkungen sind hier geringer als im Rheinland.<br />

Immerhin gab es noch 1951 bei einem Beben bei Euskirchen mehrere Verletzte und<br />

Millionen-Schäden. Auch in den folgenden Jahrzehnten gab es regelmäßig Erdstöße, die<br />

zwar so leicht waren, dass sie keinen Schaden anrichteten, aber doch bis ins Wuppertal zu<br />

spüren waren. In der Bensberger Erdbebenwarte der Universität Köln hat man ermittelt, dass<br />

in den letzten zweihundert Jahren etwa 55 Beben der Stärke V auf der Mercalli-Skala und 14<br />

Beben bis Stärke VIII mit schweren Gebäudeschäden stattfanden. Stärke V bedeutet immerhin<br />

ein ziemlich starkes Beben, dass nicht nur in Gebäuden sondern auch im Freien gefühlt wird<br />

und bei dem Lampen pendeln. Stärke VIII erreicht ein Beben, dass zu Gebäudezerstörungen<br />

führt und bei dem das Steuern von Kraftwagen beeinträchtigt ist.<br />

Was für die Gegenwart gilt, gilt natürlich auch für vergangene Zeiten. Erdbeben, die so<br />

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