04.11.2012 Aufrufe

Herunterladen - Heckinghausen.net

Herunterladen - Heckinghausen.net

Herunterladen - Heckinghausen.net

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Haushaltssicherung<br />

Die Finanzsituation in Wuppertal<br />

Nachlese zur Jahreshauptversammlung 2010<br />

Oberbürgermeister Peter Jung und Stadtkämmerer Dr. Johannes Slawig haben am<br />

17.11.2009 ein Haushaltssicherungskonzept (HSK) vorgestellt, das in seiner vollen Wirkung<br />

Einsparungen von jährlich rd. 80 Mio. Euro vorsieht. Dies war Anlass zur Diskussion auf unserer<br />

Jahreshauptversammlung am 14.04.2010.<br />

Wie kam es zu der schwierigen Haushaltssituation der Stadt Wuppertal? Zu dieser Frage<br />

nahm der Leiter des städtischen Finanzressorts, Alfred Lobers, in einem interessanten Vor-trag<br />

Stellung:<br />

Seit 1993 sind die Einnahmen und Ausgaben des städtischen Haushaltes nicht mehr ausgeglichen.<br />

Während es am Anfang noch jährliche Fehlbeträge zwischen 11 und 51 Mio. Euro<br />

(umgerech<strong>net</strong>) gab, „stürzte“ der Haushalt in den Jahren 2001 und 2009 regelrecht „ab“.<br />

Hauptursache in den neunziger Jahren war der wirtschaftliche Strukturwandel, verbunden<br />

mit den strukturell bedingten Arbeitsmarktproblemen.<br />

Im Jahr 2001 wirkte sich erstmals die Reform der Unternehmensbesteuerung 2000 einschließlich<br />

entsprechender Steuersenkungen belastend aus. Hauptsächlich die Gewerbesteuereinnahmen<br />

gingen drastisch zurück.<br />

Im Jahr 2009 erlebte die Stadt Wuppertal (wie auch viele andere Städte) die Folgen der<br />

Weltwirtschaftskrise, die sich schon 2008 abzeich<strong>net</strong>e, besonders dramatisch: Der Haushaltsfehlbetrag<br />

stieg von rd. 127 Mio. Euro im Jahr 2007 auf 223 Mio. Euro im Jahr 2009<br />

an. Größte Belastung war wieder die Gewerbesteuer mit einem Rückgang von rd. 40 %.<br />

Die Ausgaben dagegen konnten und können nicht im gleichen Maße gesenkt werden.<br />

Im Gegenteil, viele Ausgaben steigen noch an. So stiegen die Ausgaben für die Kosten der<br />

Unterkunft (Hartz IV) von rd. 99,3 Mio. Euro im Jahr 2008 auf rd. 108,9 Mio. Euro im Jahr<br />

2009 an. Der Bund hat im gleichen Zeitraum seinen Anteil zu Lasten der Städte von 28,6 %<br />

auf 25,4 % gekürzt. Jährliche Mehrbelastung dadurch rd. 10 Mio. Euro!<br />

Ein weiterer wesentlicher Teil des Defizits geht auf weitere Entscheidungen des Bundes<br />

bzw. des Landes zurück, so z. B. die Zahlungen in den Solidarfonds Ost, die Einführung der<br />

Offenen Ganztagsschule oder die Kürzungen von Landeszuschüssen im Kindergarten- und<br />

im Weiterbildungsbereich. Und es geht weiter: das Wachstumsbeschleunigungsgesetz des<br />

Bundes z. B. wird die Stadt Wuppertal ab 2011 mit jährlich 8,35 Mio. Euro treffen!<br />

In den letzten Wochen schimmert jedoch Hoffnung am Horizont: Der Bund hat eine Finanzkommission<br />

gebildet, um die Finanzausstattung der Kommunen neu zu überdenken. Zur Zeit<br />

wird diskutiert...<br />

Das Land Nordrhein-Westfalen hat dagegen schon gehandelt. Kürzungen bei den Schlüsselzuweisungen<br />

(erhalten die Städte u. a. für die Erfüllung staatlicher Aufgaben) werden schon<br />

in diesem Jahr rückgängig gemacht. Für Wuppertal bedeutet dies nach vorläufigen Berechnungen<br />

Mehreinnahmen von rd. 7 Mio. Euro jährlich. Darüber hinaus wird ein Entschuldungsfonds<br />

angelegt. Näheres wird sich vermutlich noch in diesem Herbst zeigen.<br />

Und die Stadt darf wieder ausbilden!<br />

Lichtblicke! Es reicht noch nicht, aber inzwischen werden die Sorgen der Kommunen (und<br />

vor allen Dingen deren Ursachen) ernst genommen. Das stete Bemühen besonders Wuppertals<br />

zeigt erste Erfolge zum Wohle unserer Bürgerinnen und Bürger.<br />

Alfred Lobers, Leiter Finanzressort Stadt Wuppertal<br />

8

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!