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1 Einführung<br />

1.1 Zunehmen<strong>de</strong> Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>s Wissens<br />

In seinem Buch „Intelligent Enterprise“ schreibt James B. Quinn [Quin91], daß die ökonomische<br />

Stärke einer mo<strong>de</strong>rnen Unternehmung eher auf ihren intellektuellen Fähigkeiten als auf ihren harten<br />

Werten wie Bo<strong>de</strong>n, Fabriken und Material beruht. Ebenso hängt <strong>de</strong>r Wert <strong>de</strong>r meisten Produkte von<br />

<strong>de</strong>r Entwicklung von „Knowledge-based Intangibles“ wie technologischem Wissen, Produkt<strong>de</strong>sign,<br />

Marketingpräsentation, Beziehungen zu <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n, persönlicher Kreativität und Innovation ab.<br />

Die Erkenntnis, daß das Wissen eines Unternehmens einen Wettbewerbsvorteil darstellt, ist nicht neu.<br />

Jedoch zeigen die Veröffentlichungen <strong>de</strong>r letzten Zeit (vgl. u.a. [BaKu96], [GüEs96], [Kars95],<br />

[MüOs96], [Stei95], [Swan96]) ein gewisses Bedürfnis, systematisch Wissen aufzuspüren, abzuspeichern<br />

und zu verbreiten. Zu<strong>de</strong>m ergeben sich durch <strong>de</strong>n verstärkten Gebrauch von Informationsverarbeitung<br />

(IV) quasi automatisch mehr Aufzeichnungen im Sinne eines elektronischen Organisationsgedächtnisses<br />

(Organizational Memory). Verstärkt wird die Entwicklung durch <strong>de</strong>n stürmischen Boom<br />

<strong>de</strong>s Internets und <strong>de</strong>r daraus resultieren<strong>de</strong>n Probleme <strong>de</strong>r Informationsüberflutung.<br />

1.2 Motivation für das Wissensmanagement in Virtuellen Unternehmen<br />

Im Kontext von Virtuellen Unternehmen (VU) gewinnt das Wissensmanagement beson<strong>de</strong>re Be<strong>de</strong>utung.<br />

Folgen<strong>de</strong> Aspekte sind dafür verantwortlich:<br />

• Bei VU verzichtet man auf die „Institutionalisierung zentraler Managementfunktionen“ [AFHS95]<br />

und schafft somit eine „schlanke“ Unternehmung. Damit fehlt das mittlere Management als Träger<br />

<strong>de</strong>s Metawissens und Bin<strong>de</strong>glied zwischen <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nsten Bereichen.<br />

• Da sich die Partner zumeist kaum kennen, weiß man auch nicht um die Fähigkeiten <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren<br />

und kann diese somit auch nicht für <strong>de</strong>n Missionszweck <strong>de</strong>s VU erschließen. Die Nutzung solcher<br />

gegenseitiger Wissensressourcen sollte aber ohne „lästiges mündliches Durchfragen“ möglich sein.<br />

• Die beteiligten Parteien befin<strong>de</strong>n sich durch die immer neuen Konstellationen bzgl. <strong>de</strong>r Zusammensetzung<br />

<strong>de</strong>s „Teams“ ständig am Beginn <strong>de</strong>r Lernkurve. Dies gilt um so mehr, als das VU vorzugsweise<br />

zur Erfüllung kun<strong>de</strong>nindividueller, d.h. einzigartiger Leistungen vor laufend neuartige<br />

Situationen gestellt wird, die <strong>de</strong>n gesamten Wissensschatz an Erfahrungen <strong>de</strong>r Partner benötigen.<br />

• Das VU tritt gegenüber seinen Kun<strong>de</strong>n als Problemlöser auf, muß also „geballtes“ Know-how anbieten<br />

können.<br />

Im VU unterstützt das Wissensmanagement zum einen die eigene Organisation, da diese vor immer<br />

neue Aufgaben gestellt ist, und zum an<strong>de</strong>ren das Zusammenwirken <strong>de</strong>r Partner. Als Unterstützung<br />

braucht das Wissensmanagement sog. Organizational Memory Information Systems (OMIS), weil die<br />

Personen als Träger <strong>de</strong>s Organisationsgedächtnisses eines VU nach <strong>de</strong>ssen En<strong>de</strong> aus <strong>de</strong>r Gemeinschaft<br />

ausschei<strong>de</strong>n, ihr Wissen mitnehmen und somit eine Lücke hinterlassen. So gewinnt die Behauptung<br />

von Swanson [Swan96]: „The new organizational knowledge will be increasingly more<br />

system based compared to person based.“ für VU beson<strong>de</strong>rs an Gewicht.

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