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Universität Bern, Institut für Wirtschaftsinformatik<br />

Universität Leipzig, Institut für Wirtschaftsinformatik<br />

Universität Erlangen-Nürnberg, Bereich Wirtschaftsinformatik I<br />

Wolfgang Faisst<br />

Wissensmanagement in Virtuellen Unternehmen<br />

Arbeitspapier <strong>de</strong>r Reihe<br />

„Informations- und Komm<strong>uni</strong>kationssysteme<br />

als Gestaltungselement Virtueller Unternehmen“<br />

Nr. 8/1996<br />

Herausgeber<br />

Prof. Dr. Dieter Ehrenberg<br />

Prof. Dr. Joachim Griese<br />

Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Peter Mertens<br />

Engehal<strong>de</strong>nstraße 8, CH-3012 Bern, Tel. +41/31/631-4785, FAX +41/31/631-4682<br />

Marschnerstraße 31, D-04109 Leipzig, Tel. +49/341/4941-281, FAX +49/341/476633<br />

Lange Gasse 20, D-90403 Nürnberg, Tel. +49/911/5302-284, FAX +49/911/536634


Wolfgang Faisst: Wissensmanagement in Virtuellen Unternehmen.*) Arbeitspapier <strong>de</strong>r Reihe „Informations- und<br />

Komm<strong>uni</strong>kationssysteme als Gestaltungselement Virtueller Unternehmen“ Nr. 8/1996. Institut für<br />

Wirtschaftsinformatik <strong>de</strong>r Universität Bern, Institut für Wirtschaftsinformatik <strong>de</strong>r Universität Leipzig, Bereich<br />

Wirtschaftsinformatik I <strong>de</strong>r Universität Erlangen-Nürnberg, Bern Leipzig Erlangen-Nürnberg 1996.<br />

Zusammenfassung<br />

Während die Ressource Wissen im innerbetrieblichen Kontext an Be<strong>de</strong>utung gewinnt, versucht dieser Beitrag das<br />

Wissensmanagement auch für Virtuelle Unternehmen (VU) zu motivieren. Auf <strong>de</strong>r einen Seite hilft das<br />

Wissensmanagement und seine IV-Unterstützung durch sog. Organizational Memory Information Systems<br />

(OMIS) <strong>de</strong>m jeweiligen Unternehmen selbst, die Anfor<strong>de</strong>rungen durch VU zu bewältigen. Auf <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Seite<br />

übernehmen etwa OMIS einen Teil <strong>de</strong>r Aufgaben <strong>de</strong>s mittleren Managements als Träger <strong>de</strong>s Metawissens.<br />

Nach<strong>de</strong>m auf die för<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>n Basistechnologien eingegangen wird, zeigt das Referat dann typische Komponenten<br />

von OMIS (Akquisition, Bewahrung, Instandhaltung, Suche und Retrieval) auf. Anhand von<br />

Anwendungsbeispielen <strong>de</strong>monstriert <strong>de</strong>r Autor, wie sich die verschie<strong>de</strong>nen Wissenskategorien durch OMIS<br />

erfassen lassen. Die Ausprägungen von OMIS vermitteln einen Eindruck <strong>de</strong>r bisher schon realisierten Systeme im<br />

Lebenszyklus eines VU. Dazu gehören u.a. Kompetenz-Datenbanken, Know-how-Datenbanken, Elektronische<br />

Organisationshandbücher, lernen<strong>de</strong> Workflow-Management-Systeme und Multi-Agenten-Systeme. Schließlich<br />

wer<strong>de</strong>n Erfor<strong>de</strong>rnisse und Barrieren <strong>de</strong>s Wissensmanagements im VU dargestellt, die sich auch aus <strong>de</strong>m Einsatz<br />

von OMIS ergeben könnten.<br />

Schlüsselbegriffe:<br />

Wissensmanagement, Organizational Memory, Wissen, Meta-Wissen, Organizational<br />

Memory Information Systems, Kompetenz-Datenbanken, Know-how-Datenbanken,<br />

Elektronische Organisationshandbücher, lernen<strong>de</strong> Workflow-Management-Systeme,<br />

Multi-Agenten-Systeme<br />

Summary<br />

While knowledge as a resource gains importance in a companywi<strong>de</strong> context, this paper motivates the link between<br />

knowledge management and virtual corporations (VC). On one hand knowledge management and its support<br />

by Organizational Memory Information Systems (OMIS) helps each enterprise to cope with the problems of<br />

a VC. On the other hand OMIS take over some parts of the middle management’s work as a carrier of metaknowledge.<br />

After a <strong>de</strong>scription of enabling technologies the paper shows typical components of OMIS<br />

(acquisition, retention, maintenance, search, and retrieval). With the help of examples from running systems the<br />

author <strong>de</strong>monstrates, how different knowledge categories might be recor<strong>de</strong>d by OMIS. Different kinds of OMIS<br />

like competence databases, know-how databases, electronic organization manuals, learning workflow management<br />

systems, and multi-agent systems transmit the impression of running systems in the life cycle of a VC. Finally,<br />

requirements and barriers of knowledge management in a VC are mentioned, which also might result from<br />

the use OMIS.<br />

Keywords:<br />

Knowledge Management, Organizational Memory, Knowledge, Meta-Knowledge, Organizational<br />

Memory Information Systems, Competence Databases, Know-how Databases,<br />

Electronic Organization Manuals, Learning Workflow Management Systems,<br />

Multi-Agent Systems<br />

*)<br />

Der vorliegen<strong>de</strong> Beitrag basiert auf Erkenntnissen aus <strong>de</strong>m Forschungsprojekt „Informations- und Komm<strong>uni</strong>kationssysteme<br />

als Gestaltungselement Virtueller Unternehmen“, welches von <strong>de</strong>r DFG unter Me 241/16-1 und Eh 127/3-1<br />

geför<strong>de</strong>rt wird. Beteiligte Partner sind das Betriebswirtschaftliche Institut, Bereich Wirtschaftsinformatik I <strong>de</strong>r<br />

Universität Erlangen-Nürnberg (Prof. Dr. P. Mertens), das Institut für Wirtschaftsinformatik <strong>de</strong>r Universität Leipzig<br />

(Prof. Dr. D. Ehrenberg) und assoziiert das Institut für Wirtschaftsinformatik <strong>de</strong>r Universität Bern in <strong>de</strong>r Schweiz<br />

(Prof. Dr. J. Griese).


Inhaltsverzeichnis<br />

1 Einführung 3<br />

1.1 Zunehmen<strong>de</strong> Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>s Wissens 3<br />

1.2 Motivation für das Wissensmanagement in Virtuellen Unternehmen 3<br />

2 Wissen und Organizational Memory 4<br />

2.1 Aufgaben <strong>de</strong>s Wissensmanagements 4<br />

2.2 Wissenskategorien 4<br />

2.3 Speichern von Wissen 5<br />

3 För<strong>de</strong>rn<strong>de</strong> Technologien 6<br />

3.1 Datenmanagement und Multimedia 6<br />

3.2 Computer Supported Cooperative Work 6<br />

3.3 Künstliche Intelligenz (KI) 6<br />

4 Organizational Memory Information Systems 6<br />

4.1 Akquisition 7<br />

4.2 Bewahrung 7<br />

4.3 Instandhaltung 8<br />

4.4 Suche und Retrieval 8<br />

5 Phasen <strong>de</strong>s VU und seine Unterstützung durch OMIS 9<br />

5.1 I<strong>de</strong>ntifikation von Marktchancen bzw. Virtualisierung von Innen 9<br />

5.2 Anbahnung 9<br />

5.3 Vereinbarungsphase 9<br />

5.3.1 Referenzmo<strong>de</strong>lle für VU 9<br />

5.3.2 Human Resource Information System (HRIS) für die Teambildung 9<br />

5.3.3 Lernen<strong>de</strong> Workflow-Management-Systeme 10<br />

5.4 Operative Phase 10<br />

5.4.1 Elektronische Organisationshandbücher (ELO) 10<br />

5.4.2 Know-how-Datenbanken 11<br />

5.4.3 Wissen und Metawissen 12<br />

5.4.4 Wissensverteilung 12<br />

6 Erfor<strong>de</strong>rnisse und Barrieren <strong>de</strong>s Wissensmanagements im Virtuellen Unternehmen 14<br />

6.1 Barrieren <strong>de</strong>s „Nicht-Könnens“ 14<br />

6.2 Lernen zu kooperieren 14<br />

6.3 Lernen durch Kooperieren 15<br />

6.4 Barrieren <strong>de</strong>s „Nicht-Wollens“ 15<br />

7 Zusammenfassung und Ausblick 16


1 Einführung<br />

1.1 Zunehmen<strong>de</strong> Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>s Wissens<br />

In seinem Buch „Intelligent Enterprise“ schreibt James B. Quinn [Quin91], daß die ökonomische<br />

Stärke einer mo<strong>de</strong>rnen Unternehmung eher auf ihren intellektuellen Fähigkeiten als auf ihren harten<br />

Werten wie Bo<strong>de</strong>n, Fabriken und Material beruht. Ebenso hängt <strong>de</strong>r Wert <strong>de</strong>r meisten Produkte von<br />

<strong>de</strong>r Entwicklung von „Knowledge-based Intangibles“ wie technologischem Wissen, Produkt<strong>de</strong>sign,<br />

Marketingpräsentation, Beziehungen zu <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n, persönlicher Kreativität und Innovation ab.<br />

Die Erkenntnis, daß das Wissen eines Unternehmens einen Wettbewerbsvorteil darstellt, ist nicht neu.<br />

Jedoch zeigen die Veröffentlichungen <strong>de</strong>r letzten Zeit (vgl. u.a. [BaKu96], [GüEs96], [Kars95],<br />

[MüOs96], [Stei95], [Swan96]) ein gewisses Bedürfnis, systematisch Wissen aufzuspüren, abzuspeichern<br />

und zu verbreiten. Zu<strong>de</strong>m ergeben sich durch <strong>de</strong>n verstärkten Gebrauch von Informationsverarbeitung<br />

(IV) quasi automatisch mehr Aufzeichnungen im Sinne eines elektronischen Organisationsgedächtnisses<br />

(Organizational Memory). Verstärkt wird die Entwicklung durch <strong>de</strong>n stürmischen Boom<br />

<strong>de</strong>s Internets und <strong>de</strong>r daraus resultieren<strong>de</strong>n Probleme <strong>de</strong>r Informationsüberflutung.<br />

1.2 Motivation für das Wissensmanagement in Virtuellen Unternehmen<br />

Im Kontext von Virtuellen Unternehmen (VU) gewinnt das Wissensmanagement beson<strong>de</strong>re Be<strong>de</strong>utung.<br />

Folgen<strong>de</strong> Aspekte sind dafür verantwortlich:<br />

• Bei VU verzichtet man auf die „Institutionalisierung zentraler Managementfunktionen“ [AFHS95]<br />

und schafft somit eine „schlanke“ Unternehmung. Damit fehlt das mittlere Management als Träger<br />

<strong>de</strong>s Metawissens und Bin<strong>de</strong>glied zwischen <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nsten Bereichen.<br />

• Da sich die Partner zumeist kaum kennen, weiß man auch nicht um die Fähigkeiten <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren<br />

und kann diese somit auch nicht für <strong>de</strong>n Missionszweck <strong>de</strong>s VU erschließen. Die Nutzung solcher<br />

gegenseitiger Wissensressourcen sollte aber ohne „lästiges mündliches Durchfragen“ möglich sein.<br />

• Die beteiligten Parteien befin<strong>de</strong>n sich durch die immer neuen Konstellationen bzgl. <strong>de</strong>r Zusammensetzung<br />

<strong>de</strong>s „Teams“ ständig am Beginn <strong>de</strong>r Lernkurve. Dies gilt um so mehr, als das VU vorzugsweise<br />

zur Erfüllung kun<strong>de</strong>nindividueller, d.h. einzigartiger Leistungen vor laufend neuartige<br />

Situationen gestellt wird, die <strong>de</strong>n gesamten Wissensschatz an Erfahrungen <strong>de</strong>r Partner benötigen.<br />

• Das VU tritt gegenüber seinen Kun<strong>de</strong>n als Problemlöser auf, muß also „geballtes“ Know-how anbieten<br />

können.<br />

Im VU unterstützt das Wissensmanagement zum einen die eigene Organisation, da diese vor immer<br />

neue Aufgaben gestellt ist, und zum an<strong>de</strong>ren das Zusammenwirken <strong>de</strong>r Partner. Als Unterstützung<br />

braucht das Wissensmanagement sog. Organizational Memory Information Systems (OMIS), weil die<br />

Personen als Träger <strong>de</strong>s Organisationsgedächtnisses eines VU nach <strong>de</strong>ssen En<strong>de</strong> aus <strong>de</strong>r Gemeinschaft<br />

ausschei<strong>de</strong>n, ihr Wissen mitnehmen und somit eine Lücke hinterlassen. So gewinnt die Behauptung<br />

von Swanson [Swan96]: „The new organizational knowledge will be increasingly more<br />

system based compared to person based.“ für VU beson<strong>de</strong>rs an Gewicht.


2 Wissen und Organizational Memory<br />

2.1 Aufgaben <strong>de</strong>s Wissensmanagements<br />

Von Krogh und Venzin [KrVe95] stellen folgen<strong>de</strong> Aufgaben an das Wissensmanagement:<br />

• Erschließen von Wissen (Erfahrungen, Best Practices) für alle, die dieses im Rahmen ihrer organisationalen<br />

Rolle benötigen<br />

• Verfügbarmachen von Wissen am Ort und zur Zeit <strong>de</strong>r Entscheidung<br />

• Erleichtern <strong>de</strong>s effektiven und effizienten Entwickelns von neuem Wissen (bspw. F&E-Aktivitäten,<br />

Lernen auf <strong>de</strong>r Basis von historischen Fällen)<br />

• Sicherstellen, daß je<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Organisation weiß, wo Wissen verfügbar ist<br />

• Umsetzen dieser Kompetenzen in neue Produkte und Dienstleistungen<br />

Es lassen sich bereits Beispiele für in Organigrammen erscheinen<strong>de</strong> Stellenbeschreibungen, wie<br />

„‘Vice Presi<strong>de</strong>nt Knowledge Transfer’ (Buckman Laboratories International), ‘Vice Presi<strong>de</strong>nt Intellectual<br />

Capital’ (Skandia AFS), ‘Principal Core Knowledge Team’ (Booz, Allen & Hamilton) o<strong>de</strong>r<br />

‘Knowledge Exchange Manager’ (GE Capital Services)“ [KrVe95, S. 418], fin<strong>de</strong>n.<br />

2.2 Wissenskategorien<br />

Wissen läßt sich nach von Krogh und Venzin [KrVe95] in verschie<strong>de</strong>ne Kategorien einteilen (vgl.<br />

Abbildung 1).<br />

Verborgenes Wissen:<br />

Der Mensch weiß mehr, als er in Worten<br />

ausdrücken kann.<br />

Prozeßwissen:<br />

Wissen über Abläufe und<br />

Zusammenhänge.<br />

Verinnerlichtes Wissen:<br />

Erfahrungen mit physischer<br />

Präsenz.<br />

Ereigniswissen:<br />

Wissen über Ereignisse,<br />

aber auch Trends innerhalb<br />

o<strong>de</strong>r außerhalb <strong>de</strong>r Organisation.<br />

Sozial konstruiertes Wissen:<br />

Geteiltes Wissen wird aus<br />

verschie<strong>de</strong>nen Sprachsystemen,<br />

(Organisations-) Kulturen,<br />

(Arbeits-) Gruppen etc. entwickelt.<br />

Kodiertes Wissen:<br />

Wissen, das noch vorhan<strong>de</strong>n ist,<br />

wenn die Mitarbeiter das Unternehmen<br />

verlassen haben.<br />

Konzeptionelles Wissen:<br />

Kognitive Fähigkeit, übergeordnete<br />

Muster zu erkennen, Basisannahmen<br />

zu über<strong>de</strong>nken o<strong>de</strong>r zu<br />

abstrahieren/synthetisieren.<br />

Abbildung 1: Wissenskategorien


2.3 Speichern von Wissen<br />

„Organizational memory provi<strong>de</strong>s information from the past that reduces transaction costs, contributes<br />

to effective and efficient <strong>de</strong>cision making, and is a basis for power within organizations.“<br />

[WaUn91]<br />

Know-how ist in unterschiedlichsten Formen vorhan<strong>de</strong>n: in Papierform, also auf Dokumenten, die im<br />

bisherigen Geschäftsverlauf entstan<strong>de</strong>n sind, in gespeicherter Form in <strong>de</strong>r unternehmenseigenen IV<br />

(siehe Tabelle 1) o<strong>de</strong>r lediglich im Gedächtnis <strong>de</strong>r Mitarbeiter. Streng genommen han<strong>de</strong>lt es sich bei<br />

<strong>de</strong>m letzteren nicht um Organisationswissen, <strong>de</strong>nn dieses ist verloren, wenn <strong>de</strong>r Mitarbeiter ausschei<strong>de</strong>t.<br />

Tabelle 1: Elektronisches Gedächtnis (modifiziert nach [StZw95])<br />

Memory Type Nature of Support Examples<br />

Group/team memory<br />

Design rationale/discussion memory<br />

Project memory<br />

Meeting memory<br />

Topical memory<br />

Document memory<br />

Environmental memory<br />

Support of small business team<br />

across time and projects<br />

Preserves the evolution of product<br />

<strong>de</strong>sign or policy discussion in the<br />

making<br />

Support of a large project, usually<br />

with distributed participants and<br />

long duration<br />

Provi<strong>de</strong>s continuity to a series of<br />

meetings<br />

Accumulates answers on a targeted<br />

range of topics<br />

Provi<strong>de</strong>s access to a targeted set of<br />

richly <strong>de</strong>scribed documents<br />

Assists in sense-making in interacting<br />

with the organizations’ environment<br />

Lotus Notes databases [Schl94]<br />

Usenet<br />

Project libraries [Mada94]<br />

GroupSystemsV [NDVV91]<br />

FAQ<br />

Digital libraries, training manuals,<br />

employee handbooks, training material<br />

Market research<br />

Meinungen = Wissen + Überzeugen<br />

Wissen = Information + Verstehen<br />

Informationen = Daten + Zweckbezug<br />

Entschei<strong>de</strong>r speichern und suchen nicht nur „Hard<br />

Facts“ (Zahlen, Fakten, Bil<strong>de</strong>r und Regeln), son<strong>de</strong>rn<br />

auch „Soft Information“. Diese weichen Informationen<br />

können in Form von verborgenem<br />

Wissen, Erfahrungen, Experimenten, Anekdoten,<br />

kritischen Ereignissen, „Stories“ o<strong>de</strong>r Details über<br />

strategische Entscheidungen vorhan<strong>de</strong>n sein<br />

[Tuom96]. Die von <strong>de</strong>n Mitarbeitern erzeugten Gedanken wer<strong>de</strong>n im Zuge <strong>de</strong>r täglichen Arbeit kaum<br />

mehr Leuten mitgeteilt als einer kleinen Gruppe von Vertrauten und Teammitglie<strong>de</strong>rn. Viele Unternehmen<br />

haben die unterschiedlichsten Informationssysteme für harte Fakten, aber keine für weiche<br />

Informationen, so daß diese oft verlorengehen. Der Erhalt solcher Informationen bil<strong>de</strong>t die Basis für<br />

organisationales Lernen. Daher sollte die IV helfen, u.a. Erfahrungen und „Stories“ elektronisch für<br />

<strong>de</strong>n zukünftigen Gebrauch zu speichern.


3 För<strong>de</strong>rn<strong>de</strong> Technologien<br />

Die Basistechnologien <strong>de</strong>s Wissensmanagements lassen sich in drei Cluster einteilen: Datenmanagement/Multimedia,<br />

Computer Supported Cooperative Work (CSCW) und Künstliche Intelligenz.<br />

3.1 Datenmanagement und Multimedia<br />

Es wer<strong>de</strong>n Technologien benötigt, die effizient und effektiv große Datenmengen (neben <strong>de</strong>n herkömmlichen<br />

Zahlen-, Text- und Graphikdarstellungen zunehmend Bewegtbil<strong>de</strong>r, Photographien und<br />

sogar Sprache) verarbeiten können. Hypermediabasierte Informationssysteme (s. [Groe94]) sind beson<strong>de</strong>rs<br />

nützlich bei umfangreichen, untereinan<strong>de</strong>r stark verknüpften und referenzierten Informationskomplexen.<br />

Diese Systeme können zusammen mit Volltextretrieval und Dokumentenmanagement helfen,<br />

sehr große Mengen an organisationalem Wissen zu speichern und wie<strong>de</strong>rzufin<strong>de</strong>n sowie <strong>de</strong>m Benutzer<br />

das Navigieren, Fragen und einen maßgeschnei<strong>de</strong>rten Zugang zu ermöglichen. Die Nutzer können<br />

damit Informationen erzeugen, Annotationen anlegen, Informationspakete zusammenschnüren<br />

und Informationen teilen, die aus Zahlen, Text, Graphiken, Vi<strong>de</strong>os und Sprache bestehen. In diesem<br />

Zusammenhang ist das World Wi<strong>de</strong> Web als weltweite Hypermediaplattform zu sehen.<br />

3.2 Computer Supported Cooperative Work<br />

Traditionelle Formen <strong>de</strong>r Informationsverbreitung wie Telefon, schriftliche Notizen, Fax o<strong>de</strong>r Faceto-Face-Meetings<br />

wer<strong>de</strong>n zunehmend durch computergestützte Komm<strong>uni</strong>kationssysteme wie Email,<br />

Bulletin boards, Electronic-Meeting-Systeme etc., die das Teilen von Informationen erleichtern (s.<br />

Übersicht in [ScKr96] und [BoSc95]), ergänzt. Studien haben gezeigt, daß diese Systeme die Partizipation<br />

<strong>de</strong>r Mitarbeiter erhöhen und die Ergebnisse <strong>de</strong>r Entscheidungen verbessern. Der Grund dafür<br />

könnte darin liegen, daß sie eher im Konsens und nicht durch Dominanz getroffen wer<strong>de</strong>n (s.<br />

[HiTu93]). Die Systeme schaffen soziale Netzwerke aus Mitarbeitern, die auch ihr Kontextwissen<br />

austauschen. CSCW unterstützt auch Rückkopplungsmechanismen und Begutachtungsprozesse innerhalb<br />

von Teams. So wird nicht nur die Komm<strong>uni</strong>kation, son<strong>de</strong>rn auch die Zusammenarbeit geför<strong>de</strong>rt.<br />

Groupware hat die Aufgabe, als Software-Tool für das Know-how-Management die Plattform für <strong>de</strong>n<br />

Wissensaustausch zu bieten. Beispielsweise enthält das Electronic Meeting System wie GroupSystems<br />

ein Gruppengedächtnis in Form von Sitzungsprotokollen (s. [NDVV91]). Weitere Beispiele<br />

dazu bieten u.a. die Systeme gIBIS o<strong>de</strong>r CM/1 (s. [StZw95]).<br />

3.3 Künstliche Intelligenz (KI)<br />

Expertensysteme übertragen das individuelle Expertenwissen <strong>de</strong>r Vergangenheit für künftige Mitglie<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>r Organisation. Falls sich das vorhan<strong>de</strong>ne Wissen nicht in Regeln, semantischen Netzen, Frames<br />

o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Formen <strong>de</strong>r Wissensrepräsentation darstellen läßt, greift man auf Fallsammlungen und<br />

Case-based Reasoning Systeme zurück. Sie enthalten eine Fallbasis (mit Kontext, Lösung eines historischen<br />

Problems und Ergebnis). Zunehmen<strong>de</strong>n Auftrieb erhält die KI durch die Entwicklung von Intelligenten<br />

Agenten.<br />

4 Organizational Memory Information Systems<br />

„The integrative element of OMIS is therefore <strong>de</strong>signed to ensure that the internal knowledge of the<br />

organization regarding technical issues, past <strong>de</strong>cisions, projects, <strong>de</strong>signs, and so on is ma<strong>de</strong> explicit<br />

and available for future use, complete with contexts, rationales, and outcomes.“ [StZw95, S. 97]<br />

Im folgen<strong>de</strong>n soll die Einteilung in Abbildung 2 genutzt wer<strong>de</strong>n, um die verschie<strong>de</strong>nen Metho<strong>de</strong>n und<br />

Systeme zu <strong>de</strong>n einzelnen Stufen darzustellen. Der organisationale Wissenserwerb muß sich nicht<br />

zwangsläufig an ein solches Stufenmo<strong>de</strong>ll halten, son<strong>de</strong>rn kann auch auf frühere Stufen zurückspringen<br />

bzw. Phasen gleichzeitig durchlaufen.


Kurzzeitspeicher<br />

Kurzzeitspeicher<br />

Konsumenten <strong>de</strong>r<br />

Information<br />

Akquisition<br />

Bewahrung<br />

Suche<br />

Retrieval<br />

Produzenten <strong>de</strong>r<br />

Information<br />

Verteilte OMIS Repositorien<br />

Instandhaltung<br />

Abbildung 2: Komponenten von OMIS (modifiziert nach [Scot96])<br />

4.1 Akquisition<br />

Die Erfassung von Know-how aus internen und externen Quellen in OMIS ist direkt abhängig von<br />

<strong>de</strong>ssen Kategorie (s. Abschnitt 2.2). Man unterschei<strong>de</strong>t personelle und automatische Inhaltserfassung,<br />

Knowledge Engineering (Wissenserfassung bei Experten) sowie Visualisierung von vormals lediglich<br />

als Tabellenmaterial vorliegen<strong>de</strong>n Daten. Das Wissen muß hierzu entsprechend gefiltert und klassifiziert<br />

bzw. <strong>de</strong>skribiert wer<strong>de</strong>n (zu <strong>de</strong>n Anreizen und Hemmnissen vgl. Abschnitt 6).<br />

Aufgabe <strong>de</strong>r IV ist es, die häufig auf verschie<strong>de</strong>nen, teilweise inkompatiblen Systemen erstellten Dokumente<br />

zusammenzuführen, um sie in konzentrierter und einheitlicher Form darzustellen. Eine Analogie<br />

aus <strong>de</strong>m Workflow Management ist naheliegend. Hier wer<strong>de</strong>n alle relevanten Dokumente (nach<br />

<strong>de</strong>m Objektprinzip) beim Durchlauf <strong>de</strong>r verschie<strong>de</strong>nen Funktionalbereiche in einer elektronischen<br />

Auftragsbearbeitungsmappe abgelegt und somit gesammelt (s. [Mert95]).<br />

4.2 Bewahrung<br />

Das Wissen muß zunächst einmal komm<strong>uni</strong>zierbar (von <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren verstan<strong>de</strong>n) und akzeptabel<br />

(bzgl. Wahrheitsgehalt und Nutzen) sein. Die KI hält folgen<strong>de</strong> Formen <strong>de</strong>r Kodierung von Wissen bereit:<br />

1. Scripts (stellen eine Folge von Ereignissen dar) speichern prozedurales Wissen, wie etwa Standard-<br />

Vorgehensweisen, Workflows etc.<br />

2. Frames (repräsentieren Attribute von Objekten und Kontext) eignen sich für „Project Memory“,<br />

„Design Rationales“ und „Document Memory“.<br />

3. Produktionsregeln (kausales Wissen) formalisieren Konzeptwissen.


4. Konzeptgraphen (Concept<br />

Maps) wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n unterschiedlichsten<br />

Disziplinen zur<br />

Darstellung von Wissensstrukturen<br />

benutzt. Sie stellen eine<br />

Alternative zur natürlichen<br />

Sprache dar, als Mittel, um<br />

Wissen zu komm<strong>uni</strong>zieren (z.B.<br />

als semantische Netze in <strong>de</strong>r KI,<br />

Verbundgraphen im Maschinenbau<br />

und <strong>de</strong>r Elektrotechnik,<br />

Petri-Netze in <strong>de</strong>r Nachrichtentechnik<br />

und Kategoriegraphen<br />

in <strong>de</strong>r Mathematik [Ge Sh95]).<br />

Abbildung 3 zeigt <strong>de</strong>n Einsatz<br />

beim System QuestMap (URL:<br />

http://www.zilker.net/~cmsi/) .<br />

4.3 Instandhaltung<br />

Will man Wissen längere Zeit<br />

Abbildung 3: QuestMap<br />

speichern, so muß das neue mit<br />

<strong>de</strong>m alten integriert wer<strong>de</strong>n. Während <strong>de</strong>m Anhäufen von Wissen bisher sehr große Be<strong>de</strong>utung zugemessen<br />

wird, kommt <strong>de</strong>ssen kritischer Prüfung bzw. <strong>de</strong>m Vergessen zu geringe Beachtung zu. Von<br />

seiten <strong>de</strong>r Entwickler innovativer Lösungen kommt daher <strong>de</strong>r Vorwurf, daß das angesammelte Knowhow<br />

nur kurze Zeit aktuell sei (so auch bei TADDY in Abschnitt 5.4.2).<br />

4.4 Suche und Retrieval<br />

Suchen stellt einen Prozeß dar, bei <strong>de</strong>m gespeicherte Daten als relevant für das spezifische Problem<br />

bzw. Ziel <strong>de</strong>s Nutzers ausgewählt wer<strong>de</strong>n. Retrieval stellt die Rekonstruktion von ausgewählten Informationen<br />

dar, um die Nachfrage <strong>de</strong>s Nutzers zufrie<strong>de</strong>nzustellen. Retrieval von unstrukturierten<br />

bzw. semistrukturierten Daten (bspw. Emails) verwen<strong>de</strong>t Metho<strong>de</strong>n wie Pattern Matching, Knowledge<br />

Mining, Verarbeitung von natürlicher Sprache, automatische Inhaltserschließung und -erkennung.<br />

Für das Matching von Anfrage und gespeicherten Daten kommen Exact, Fuzzy [Siec94] o<strong>de</strong>r<br />

Best Match, Vektorraummo<strong>de</strong>ll, Probabilistic Matching sowie KI-Ansätze (u.a. Neuronale Netze) in<br />

Betracht. Die Abfragen unterschei<strong>de</strong>n sich hinsichtlich Thema, Art, Menge und Niveau <strong>de</strong>r gesuchten<br />

Informationen, bereits vorhan<strong>de</strong>nem Vorwissen und Restriktionen (s. [Stür95]). Interaktives Suchen,<br />

Navigieren, Browsen und Filtern verbessern die herkömmlichen Techniken. Reizvoll erscheint auch<br />

das Retrieval bei nicht-numerischen Daten (bspw. in Bil<strong>de</strong>rn). Informationsräumen, d.h. visualisierten<br />

Schnittstellen zur graphischen Repräsentation von Informationsstrukturen, kommen im Hinblick auf<br />

die Benutzerakzeptanz sowie die Informationswahrnehmung steigen<strong>de</strong> Be<strong>de</strong>utung zu. Da eine entsprechen<strong>de</strong><br />

Fokussierung fehlt, sind die Ergebnisse beim Retrieval in Hypertextsystemen wie <strong>de</strong>m<br />

WWW mit herkömmlichen Suchmaschinen oft recht enttäuschend. Hilfe versprechen sog. Intelligente<br />

Agenten. Jedoch entsprechen viele als solche Agenten angepriesene Systeme nicht <strong>de</strong>n Vorstellungen<br />

von „Intelligenz“, <strong>de</strong>nn damit ist in bezug auf die Suche vor allem Kontextwissen und eine gewisse<br />

Lernfähigkeit verbun<strong>de</strong>n.


5 Phasen <strong>de</strong>s VU und seine Unterstützung durch OMIS<br />

5.1 I<strong>de</strong>ntifikation von Marktchancen bzw. Virtualisierung von Innen<br />

Der VU-Initiator durchsucht bspw. VU-Projekt-Datenbanken bzw. Fallsammlungen, Bulletin Boards<br />

(elektronische schwarze Bretter), FAQs o<strong>de</strong>r Newsgroups (Informationsgruppen), um Marktchancen<br />

zu ent<strong>de</strong>cken.<br />

5.2 Anbahnung<br />

Für die Partnersuche und -auswahl greift man etwa mittels Intelligenter Suchagenten auf die Unternehmenspräsentationen<br />

im WWW zurück. Organizational Memory steckt dabei im Benutzermo<strong>de</strong>ll<br />

und Domainwissen <strong>de</strong>s Agenten [FaSp96].<br />

Auflösung bzw.<br />

Umwandlung<br />

Operative Phase<br />

I<strong>de</strong>ntifikation<br />

von Marktchancen<br />

Anbahnung<br />

Vereinbarung<br />

Abbildung 4: Lebenszyklus eines VU<br />

Ebenso gehen frühere Erfahrungen mit Unternehmen<br />

bzw. die Vorgeschichte <strong>de</strong>r Partner<br />

in die Bewertung mit ein.<br />

Praxisbeispiel Kollegenhilfesystem: Das<br />

Kollegenhilfesystem enthält Kompetenzprofile<br />

<strong>de</strong>r einzelnen Steuerberater im Verbund<br />

<strong>de</strong>r DATEV. Ziel <strong>de</strong>s Systems ist es, kleinen<br />

Steuerkanzleien bei Spezialfällen entsprechen<strong>de</strong><br />

Spezialisten im Steuerberaterverbund<br />

zu vermitteln. Für <strong>de</strong>n fragen<strong>de</strong>n Steuerberater<br />

erweitert sich somit sein Leistungsspektrum,<br />

er kann seinen Kun<strong>de</strong>n „aus<br />

einer Hand“ betreuen. Der Spezialist, welcher<br />

sich jedoch verpflichtet, <strong>de</strong>n Mandanten<br />

nicht abzuwerben, erhält für seine Dienste<br />

ein entsprechen<strong>de</strong>s Entgelt, kann Economies<br />

of Scale nützen und gewinnt weitere<br />

Erfahrungen auf seinem Spezialgebiet. Die<br />

DATEV koordiniert das System als Broker und könnte diesem auch eigene Beurteilungen sowie Meinungen<br />

<strong>de</strong>r Beratenen hinzufügen.<br />

5.3 Vereinbarungsphase<br />

5.3.1 Referenzmo<strong>de</strong>lle für VU<br />

Referenzmo<strong>de</strong>lle für VU enthalten einen Erfahrungsschatz hinsichtlich <strong>de</strong>ren Aufbau. So lassen sich<br />

damit etwa Mo<strong>de</strong>lle für Zuständigkeiten <strong>de</strong>r Partner und Ziele bei Teilaufgaben, effiziente Kopplungsmetho<strong>de</strong>n<br />

(vor allem <strong>de</strong>r IV) o<strong>de</strong>r Auflösungspläne ableiten.<br />

5.3.2 Human Resource Information System (HRIS) für die Teambildung<br />

HRIS enthalten die Personalkapazitäten mit <strong>de</strong>n jeweiligen Kompetenzen. Dies ermöglicht die Suche<br />

weit über das mit herkömmlichen Metho<strong>de</strong>n erreichbare Maß <strong>de</strong>r Personalplanung hinaus. Denkt man<br />

dies weiter, so könnte mittels eines Groupware-Produktes zentralisiert und gezielt <strong>de</strong>r Wer<strong>de</strong>gang <strong>de</strong>r<br />

einzelnen Mitarbeiter verfolgt und die Differenz zwischen ihrem Plan- und ihrem Istprofil analysiert<br />

wer<strong>de</strong>n. Aus dieser Differenz wür<strong>de</strong>n sich Handlungs- und Schulungsanweisungen ableiten lassen, um<br />

so fokussiert die Kenntnisse und Fähigkeiten für spezielle Projekte zu erweitern sowie Hinweise für


die nächste Konsolidierungswelle (Entlassungen) zu gewinnen. Für VU dienen HRIS zur maßgeschnei<strong>de</strong>rten<br />

Zuordnung <strong>de</strong>r Teilaufgaben <strong>de</strong>s Unternehmens auf die eigenen Mitarbeiter.<br />

Eine erste Realisation eines solchen HRIS fin<strong>de</strong>t sich im Rahmen <strong>de</strong>s Informationssystems CON-<br />

SULT-Info <strong>de</strong>r Siemens-Nixdorf AG. Hier gibt es unter <strong>de</strong>n Punkten “Jobs” verfügbare Aufgaben im<br />

In- und Ausland, unter “Projects” <strong>de</strong>r Bedarf an Mitarbeitern mit bestimmten Qualifikationen für<br />

Projekte, unter “Applications” Mitarbeiter, die sich verän<strong>de</strong>rn möchten, und unter “Skills” die Fähigkeiten<br />

<strong>de</strong>s Unternehmenspersonals [Siem95]. Ein weiteres Praxisbeispiel ist das System PRISM von<br />

Fe<strong>de</strong>ral Express, welches die Arbeitshistorie von Mitarbeitern, Fähigkeiten, Ausbildung und Wirken<br />

sowie Projektbeschreibungen speichert (s. [StZw95]).<br />

5.3.3 Lernen<strong>de</strong> Workflow-Management-Systeme<br />

Ein bisher nur unzureichend gelöstes Problem von Workflow-Management-Systemen (WMS) ist das<br />

flexible Reagieren auf Ausnahmen und Ad-hoc-Vorgänge. Dazu gehört die Unterstützung beim<br />

schnellen Aufbauen und wie<strong>de</strong>r Auflösen von Strukturen (bspw. Projektteams). Lernen<strong>de</strong> WMS (s.<br />

[MoRW96]) sollten daher Mitarbeiter, Dokumente/Daten und Anwendungssysteme weitgehend automatisch<br />

und intelligent auswählen und einsetzen können. Ein adaptiver Mechanismus hilft, <strong>de</strong>n Auswahlprozeß<br />

schrittweise zu optimieren und <strong>de</strong>n Durchlauf einer Vorgangsmappe, die alle notwendigen<br />

Informationen zur Abwicklung eines bestimmten Geschäftsprozesses enthält, flexibel und intelligent<br />

zu steuern. Basis hierfür sind Workflow-Historien-Protokolle (Ereignis- und Prozeßwissen).<br />

5.4 Operative Phase<br />

5.4.1 Elektronische Organisationshandbücher (ELO)<br />

Multimediale Informationen über Aufbau, Abläufe und Mitarbeiter sowie Produkte bzw. Dienstleistungen<br />

einer Organisation (s. [ChRW91] und [Prin94]) enthalten Elektronische Organisationshandbücher<br />

(ELO). Der Zugang zum ELO <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren VU-Partner erleichtert das Kennenlernen und<br />

ermöglicht es, <strong>de</strong>n richtigen Ansprechpartner zur effizienten Realisierung gemeinsamer Geschäftsprozesse<br />

schnell zu ermitteln.<br />

Praxisbeispiel Siemens Nixdorf Informationssysteme (SNI): Das Informationssystem CONSULT-<br />

Info von SNI versteht sich als “zentrale Datenbasis mit allen relevanten Informationen” [Siem95].<br />

Der Anwen<strong>de</strong>r fin<strong>de</strong>t die für ihn interessanten Informationen unter folgen<strong>de</strong>n Punkten:<br />

• Markt und Technik (Mitbewerber, Profile, Vergleiche, Neuigkeiten),<br />

• SNI-Produkte (Systemstrategien, Produktbeschreibung, Vertriebsinformation, Consulting-News),<br />

• Vertriebshandbuch (Produktinformationen, Vertriebsmitteilungen, Neuigkeiten, Datenblätter),<br />

• Service (Produktfreigaben, Servicemedien, Problemmeldungen),<br />

• Akquisition (Folien, PC-Shows, Reports),<br />

• Training (Kursangebote),<br />

• SNI-Regelwerke (Rundschreiben, Richtlinien, Mitteilungen, Vertragshandbuch, Organisationspläne,<br />

Adressen)<br />

• und die Kompetenzdatenbank.<br />

CONSULT-Info beinhaltet kodiertes Wissen, das noch zentral eingegeben und gepflegt wird. Es fehlen<br />

nur noch „Stories“, Fallstudien etc.


5.4.2 Know-how-Datenbanken<br />

Know-how-Datenbanken als Vorstufe von wissensbasierten Systemen dienen <strong>de</strong>r strukturierten<br />

Sammlung von Anwendungslösungen. Kennzeichnend für Know-how-Datenbanken ist dabei die<br />

Möglichkeit <strong>de</strong>r strukturierten Suche nach Problemlösungen und Erfahrungen [Stei95]. Auf <strong>de</strong>r einen<br />

Seite tritt beim partnerschaftlichen Zugang zu <strong>de</strong>n jeweiligen Systemen die Gefahr <strong>de</strong>s Wissensabflusses<br />

auf, an<strong>de</strong>rerseits können sie für die gegenseitige Vertretung im Sinne eines einheitlichen Auftretens<br />

benutzt wer<strong>de</strong>n.<br />

Praxisbeispiel TADDY: Das System TADDY (Technical Applications Documentation and Decision<br />

System) wur<strong>de</strong> von <strong>de</strong>r INA-Wälzlager Schaeffler KG in Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>m Bereich Wirtschaftsinformatik<br />

I <strong>de</strong>r Universität Erlangen-Nürnberg entwickelt (s. [MoRW96]). Ein TADDY-Dokument<br />

besteht aus einer verbalen Beschreibung <strong>de</strong>r Problemlösung, <strong>de</strong>r Beschreibung fertigungstechnischer<br />

Beson<strong>de</strong>rheiten, numerischen Daten und Graphiken. Abbildung 4 zeigt <strong>de</strong>n i<strong>de</strong>altypischen<br />

Einsatz einer Know-how-Datenbank in <strong>de</strong>r Produktentwicklung.<br />

Informationssystem<br />

Indizierung<br />

Start<br />

Ähnlichkeitssuche<br />

Suche<br />

Aufnahme in<br />

Datenbank<br />

Gemel<strong>de</strong>t<br />

Datum<br />

Beschreibung<br />

Verantwortlich<br />

Team<br />

Zu lösen bis ...<br />

Ähnliche<br />

Probleme<br />

Ursachen<br />

Lösungen<br />

Lösung<br />

Maßnahmen<br />

Erfolgskontrolle<br />

Wie<strong>de</strong>rauftreten<br />

gibt<br />

ein<br />

ent<strong>de</strong>ckt<br />

mel<strong>de</strong>t<br />

bil<strong>de</strong>t<br />

Team<br />

Vorschlag<br />

Lösungsprozeß<br />

Wahl<br />

Eingabe<br />

Lösung<br />

Maßnahmen<br />

Projekt<br />

Produktentwicklung<br />

Abbildung 5: Einsatz <strong>de</strong>r Know-how-Datenbank in <strong>de</strong>r Produktentwicklung<br />

Eines <strong>de</strong>r stärksten Anwendungsfel<strong>de</strong>r von OMIS ist zur Zeit die Produktentwicklung. Die STEP-<br />

Norm sieht bereits vor, mit Geometriedaten von Zeichnungen auch Annotationen <strong>de</strong>r Entwickler zu<br />

übertragen. Bei EURISCO in Toulouse wird bspw. <strong>de</strong>m Ansatz nachgegangen, aus Flugschreiberaufzeichnungen<br />

<strong>de</strong>r Airbus-Testflüge anhand <strong>de</strong>s Entwicklungs- bzw. Produktmo<strong>de</strong>lls Auffälligkeiten an<br />

die entsprechen<strong>de</strong>n Entwicklern weiterzuleiten. Außer<strong>de</strong>m soll <strong>de</strong>n Ingenieuren ein schneller Zugriff<br />

auf Designwissen (Design Rationales), Ereignissen und Zwischenfällen bei <strong>de</strong>r Erprobung, technischen<br />

Annotationen etc. ermöglicht wer<strong>de</strong>n.<br />

Praxisbeispiel Tax Opport<strong>uni</strong>ty I<strong>de</strong>ntification Tool (TAXOPS): Dieses System unterstützt weniger<br />

erfahrene Steuerberater. Dabei wird die Situation <strong>de</strong>s Unternehmens analysiert und Vi<strong>de</strong>oclips von<br />

Experten, die zu <strong>de</strong>n jeweiligen Themen diskutieren, von einer indizierten Bibliothek automatisch abgerufen.<br />

Das System wählt die relevantesten Clips gemäß <strong>de</strong>n Benutzeranfragen aus (s. [StZw95]).


Praxisbeispiel KnowledgeView (KV): Das System KnowledgeView hilft <strong>de</strong>n Beratern von Price Waterhouse<br />

(PW) bei ihren Projekten, in<strong>de</strong>m es Beispiele für „Best Practices“ aufspürt und darstellt.<br />

Dabei stützt man sich auf eine integrierte und ständig auf <strong>de</strong>m neuesten Stand befindliche Sammlung<br />

von Lotus Notes- sowie externen Datenbanken (Financial Services Databases, the PW World Petroleum<br />

Data Bank, the UK Change Integration Database). Neben <strong>de</strong>n Informationen über eigene Projekte<br />

(vgl. Project Memory in Abschnitt 2.3) enthält das System auch Angaben über Experten bei PW.<br />

Der Benutzer kann nach branchenspezifischen Klassifikationsschemata suchen. Neben Daten und Informationen<br />

enthält KV auch Wissen und Meinungen in Form von persönlichen Berichten <strong>de</strong>r Projektmanager<br />

und Teammitglie<strong>de</strong>r.<br />

Weitere Beispiele für Know-how-Datenbanken sind u.a. das AA-Net bei Arthur An<strong>de</strong>rson (das System<br />

wird jetzt unter <strong>de</strong>m Namen Knowledge Exchange weiterentwickelt) o<strong>de</strong>r das Firm Practice Information<br />

System von McKinsey & Company.<br />

Praxisbeispiel VeriFone: Die Firma Verifone ist als virtuelle Organisation konzipiert (s. URL:<br />

http://www.verifone.com). Durch die Informationstechnologie wird in Projekten gewonnenes Wissen<br />

kodiert und für je<strong>de</strong>rmann in Form von Produktkatalogen, Richtlinien, Erfahrungs- und Reiseberichten,<br />

Datenbanken über Wettbewerber, Kun<strong>de</strong>n und Mitarbeiter usw. gespeichert [KrVe95, S. 427].<br />

Praxisbeispiel Knowledge-Paks: Diese enthalten "Packaged Knowledge" für zahlreiche Help<strong>de</strong>sk-<br />

Systeme im praktischen Einsatz, d.h., sie versorgen <strong>de</strong>n Benutzer auf <strong>de</strong>r ersten Kun<strong>de</strong>ndienstebene<br />

mit <strong>de</strong>m nötigen Wissen (Topical Memory). Knowledge-Paks umfassen Hun<strong>de</strong>rte von Problemen und<br />

zugehörigen Lösungen (Frequently Asked Questions). ServiceWare (s. URL: http://www.serviceware.com/)<br />

vertreibt Knowledge-Paks für Anwendungen von Microsoft-, Lotus-, WordPerfect- und<br />

Novell-Produkten sowie paßt solche Pakete für je<strong>de</strong> an<strong>de</strong>re Software individuell an. Das Knowledge<br />

Engineering Team dieses Unternehmens sammelt dabei „rohes Wissen“ aus zahlreichen Quellen, wie<br />

Beschwer<strong>de</strong>datenbanken, herstellerspezifischen Projektmanualen und weiteren Ratgebern, ordnet es<br />

thematisch und entwickelt eine Strategie zur schrittweisen Problemlösung (inkl. Illustrationen und<br />

Beispielen). Wissenspakete dieser Art erleichtern vor allem auch <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>ndienst nach En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s<br />

VU.<br />

5.4.3 Wissen und Metawissen<br />

Eines <strong>de</strong>r nachteiligen Ergebnisse <strong>de</strong>r Dezentralisierung ist das fehlen<strong>de</strong> abteilungsübergreifen<strong>de</strong><br />

Wissen darüber, was die Mitarbeiter in an<strong>de</strong>ren Abteilungen bzw. an<strong>de</strong>ren Knoten <strong>de</strong>s Unternehmensnetzwerkes<br />

eigentlich tun und können. Da konzeptionelles Wissen schwer „in Systeme zu gießen“<br />

ist, bzw. Experten dieses nicht gern preisgeben, legt man Metawissen (Wissen über Wissensquellen)<br />

ab. So erhält man die Chance, die Größe <strong>de</strong>r Gesamtorganisation über das Erschließen ihrer<br />

Experten erst auszunützen. Hier gilt das alte Motto eines <strong>de</strong>utschen Unternehmens <strong>de</strong>r Elektroindustrie:<br />

„Wenn <strong>de</strong>r Siemens wüßte, was <strong>de</strong>r Siemens weiß?“<br />

Die IV kann das Organizational Memory auf zwei Wegen unterstützen. Zum einen kann aufgezeichnetes<br />

Wissen verfügbar o<strong>de</strong>r Personen mit <strong>de</strong>m entsprechen<strong>de</strong>n Wissen greifbar gemacht wer<strong>de</strong>n. Im<br />

Answer Gar<strong>de</strong>n Projekt (s. [Acke94]) wur<strong>de</strong> das Organizational Memory durch das Hinzunehmen von<br />

Elementen <strong>de</strong>r Informationsbasen und <strong>de</strong>r Komm<strong>uni</strong>kationssysteme vermehrt. Falls Answer Gar<strong>de</strong>n<br />

keine Antwort im Informationssystem fin<strong>de</strong>t, routet es die Anfrage an einen geeigneten menschlichen<br />

Experten. Der Vorteil dieser Kombination besteht darin, daß das Organizational Memory wachsen<br />

kann, gleich ob Personen Fragen schriftlich beantworten o<strong>de</strong>r für ein Gespräch zugänglich wer<strong>de</strong>n.<br />

Answer Gar<strong>de</strong>n wird schon vielfach in <strong>de</strong>r Praxis eingesetzt.<br />

5.4.4 Wissensverteilung<br />

Die Verteilung <strong>de</strong>s Wissens kann nach <strong>de</strong>m Push- o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>m Pull-Prinzip erfolgen. Kennzeichen <strong>de</strong>s<br />

Pull-Prinzips ist, daß sich Bearbeiter das benötigte Know-how aus <strong>de</strong>r gesamten verfügbaren Datenmenge<br />

heraussuchen und erschließen.


5.4.4.1 Multi-Agenten-Architektur<br />

Gedächtnis<br />

Benutzer<br />

persönlicher<br />

Agent<br />

Gedächtnis<br />

Informationsbedarf<br />

KQML<br />

Gedächtnis<br />

Benutzer<br />

persönlicher<br />

Agent<br />

Gedächtnis<br />

Wissensquellen<br />

Abbildung 6: Multi-Agenten-Architektur<br />

Informationspush<br />

Intelligente Agenten han<strong>de</strong>ln unabhängig<br />

im Sinne <strong>de</strong>s Nutzers, ohne <strong>de</strong>ssen<br />

explizites Eingreifen nötig zu machen.<br />

Sie filtern beispielsweise Emails, fin<strong>de</strong>n<br />

geeignete Partner auf <strong>de</strong>m Datenhighway<br />

o<strong>de</strong>r speichern kooperationsrelevante<br />

Daten (im Agent Memory). Neben<br />

<strong>de</strong>n persönlichen Agenten sind auch<br />

Rollen-, Gruppen- und Unternehmensagenten<br />

in einer Multi-Agenten-Architektur<br />

vorzusehen. Für <strong>de</strong>n Wissensaustausch<br />

von Agenten gibt es bereits die<br />

Knowledge Query and Manipulation<br />

Language (KQML) (s. [FFMM94]). So<br />

greifen etwa Agenten auch auf Teamwissen<br />

(vgl. Team Memory aus Abschnitt<br />

2.3) zurück. Der Intelligente<br />

Agent kennt das kontextbezogene Anfor<strong>de</strong>rungsprofil<br />

<strong>de</strong>s Nutzers sowie<br />

seine Informationsbedürfnisse, selektiert<br />

aus <strong>de</strong>r Masse <strong>de</strong>r theoretisch verfügbaren<br />

Daten die notwendigen heraus<br />

und gibt sie selbständig nach <strong>de</strong>m Push-<br />

Prinzip an <strong>de</strong>n Nutzer (vgl. Abbildung<br />

6).<br />

5.4.4.2 Beispiel grapeVINE<br />

Dokumente aus <strong>de</strong>n externen und internen Quelldatenbanken (Source Databases) wer<strong>de</strong>n mit Hilfe<br />

<strong>de</strong>s grapeVINE Profilers (s. [Mars95]) gefiltert. Dieser benutzt dazu die Knowledge Charts, um<br />

Schlüsselworte zuzuweisen. Dann vergleicht <strong>de</strong>r Profiler diese Schlüsselworte mit <strong>de</strong>m Interessenprofil<br />

<strong>de</strong>r Nutzer (Interest Profiles) und<br />

Knowledge<br />

Chart<br />

Source<br />

Databases<br />

Interest<br />

Profiles<br />

Escalations<br />

gV Profiler<br />

Mail<br />

In-Tray<br />

Abbildung 7: Architektur von grapeVINE<br />

Users<br />

mel<strong>de</strong>t je<strong>de</strong>m (entwe<strong>de</strong>r via Email<br />

o<strong>de</strong>r grapeVINE In-Tray) die Zahl<br />

<strong>de</strong>r übereinstimmen<strong>de</strong>n Dokumente<br />

(vgl. Topological Memory in<br />

Abschnitt 2.3). Der Nutzer kann diese<br />

lesen und auch neue Schlüsselworte<br />

hinzufügen bzw. die Wichtigkeit<br />

eines Dokumentes erhöhen. Die<br />

Kommentare und Meinungen <strong>de</strong>r<br />

Nutzer, neue Schlüsselworte und erhöhte<br />

Wichtigkeiten wer<strong>de</strong>n vom<br />

Profiler ausgewertet und mit <strong>de</strong>n Interessenprofilen<br />

<strong>de</strong>r User verglichen.<br />

Das System grapeVINE ermöglicht<br />

es, gemeinsame Interessen aufzu<strong>de</strong>cken<br />

(vgl. Abbildung 6).


6 Erfor<strong>de</strong>rnisse und Barrieren <strong>de</strong>s Wissensmanagements im<br />

Virtuellen Unternehmen<br />

6.1 Barrieren <strong>de</strong>s „Nicht-Könnens“<br />

„Without organizational memory an organization would need to continually rediscover and relearn<br />

facts, processes and procedures and would not benefit from the past experiences and the efficiencies<br />

of routines.“ (s. [Scot95])<br />

Nach von Krogh und Venzin (s. [KrVe95]) wird das Wissensmanagement künftig einer <strong>de</strong>r bestimmen<strong>de</strong>n<br />

Wettbewerbsfaktoren sein. Diese Sichtweise ist allerdings noch nicht allzuweit verbreitet.<br />

Häufig erscheint Unternehmen <strong>de</strong>r Aufwand zur Wissenserschließung einfach zu hoch. Zu<strong>de</strong>m stellt<br />

sich die Frage, wer die OMIS pflegen soll. Ebenso problematisch ist die Qualität <strong>de</strong>r Wissenserschließung.<br />

Hier ergeben sich Probleme, wenn Know-how <strong>de</strong>skriptiv gespeichert wird, so daß Informationen<br />

gar nicht o<strong>de</strong>r nur teilweise wie<strong>de</strong>rgegeben wer<strong>de</strong>n. Man <strong>de</strong>nke an einen Teileplan, bei<br />

<strong>de</strong>m ein Bauelement fehlt und dieser Fehler erst am Rahmen <strong>de</strong>r Produktionsfreigabe festgestellt<br />

wird.<br />

Wie oben bereits ange<strong>de</strong>utet, ergeben sich einige Hin<strong>de</strong>rnisse bei <strong>de</strong>r Einführung von OMIS. Diese<br />

sollen im folgen<strong>de</strong>n kurz skizziert wer<strong>de</strong>n. Grundprobleme einer je<strong>de</strong>n Know-how-Erfassung sind u.a.<br />

<strong>de</strong>ren räumliche Trennung, das fehlen<strong>de</strong> Bewußtsein über das Vorhan<strong>de</strong>nsein von Know-how und die<br />

unterschiedlichen Systeme <strong>de</strong>r Know-how-Speicherung auf Papier, Datenträgern und in häufig inkompatiblen<br />

IV-Systemen. Weiterhin problematisch ist die mangeln<strong>de</strong> bzw. zu einfache Strukturierung<br />

<strong>de</strong>r Daten, so sie <strong>de</strong>nn in kodierter Form vorliegen, zur weiteren Nutzung in OMIS. Know-how<br />

ist häufig inkonsistent und inhomogen auf die verschie<strong>de</strong>nsten Bereiche einer Organisation verteilt.<br />

Anstelle einer “Know-how-Landschaft” drängt sich das Bild von verschie<strong>de</strong>nen “Know-how-Inseln”<br />

auf.<br />

6.2 Lernen zu kooperieren<br />

Im Rahmen einer Kooperation kann man sowohl fachliches Wissen erwerben (Lernen durch Kooperieren)<br />

als auch die eigene Sozial- und Koordinationskompetenz (Lernen zu kooperieren) verbessern.<br />

Eine gewisse Kooperationsfähigkeit ist Voraussetzung, um zu lernen. VU bieten durch ihre gelebten<br />

Auseinan<strong>de</strong>rsetzung mit an<strong>de</strong>ren Lösungen eher als Benchmarking-Clubs die Chance zur eigenen<br />

Verbesserung. Daher sollten die Unternehmen ihre Kooperationspraktiken (Prozedurales Wissen) abspeichern<br />

sowie Wissen bzw. Meinungen über Partner (u.a. „Stories“) ablegen und dieses mit Informationen<br />

aus <strong>de</strong>ren Unternehmenspräsentationen, Organisationshandbüchern etc. <strong>de</strong>r „Mitspieler“ am<br />

VU kombinieren. Beson<strong>de</strong>rs gering sind die Barrieren innerhalb sog. Comm<strong>uni</strong>ties mit eigener<br />

„Fachsprache“ und einheitlicher Kultur (z.B. Internetgemein<strong>de</strong>).


Öffentliche Stellen<br />

- Subventionen, Infrastruktur<br />

- Politische Unterstützung<br />

- Vermittlungsleistungen<br />

- Gesetze und Verordnungen<br />

Zulieferer,<br />

Produktionsmittelhersteller<br />

- Neuartige Komponentenund<br />

Systemtechnologien<br />

Forschungs- und<br />

Ausbildungsinstitute<br />

- Technologisches<br />

Grundlagenwissen<br />

- Ausbildungsleistungen,<br />

Nachwuchskräfte<br />

Mitanbieter<br />

- Komplementäres Know-how<br />

- Lösung von Schnittstellenproblemen<br />

Das Unternehmen<br />

- eigene Kompetenz<br />

- Kooperationsstrategien<br />

- Netzwerkmanagement<br />

Wettbewerber<br />

- Vorfeld-Entwicklung bei<br />

Grundlagenfragen<br />

- Durchsetzung von Standards<br />

und Normen<br />

Berater<br />

- Innovative Konzepte<br />

- Prozeßgestaltung<br />

- Finanzierungs-, Rechts- und<br />

Versicherungsdienstlstg.<br />

Kun<strong>de</strong>n<br />

- Definition neuartiger<br />

Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

- Lösung von Implementierungsproblemen<br />

- Referenzwirkung<br />

Händler<br />

- Verän<strong>de</strong>rung und Gewichtung<br />

Nachfragebedürfnissen<br />

- Informationen über Entwicklungen<br />

von Konkurrenten<br />

Abbildung 8: Unternehmen im Netzwerk (s. [Gemü90])<br />

Das zum Kooperieren för<strong>de</strong>rliche, sozial konstruierte Wissen (Kooperationskultur) muß bei je<strong>de</strong>r<br />

neuen Partnerschaft wie<strong>de</strong>r aufgebaut wer<strong>de</strong>n. Durch eine weltweite Vereinheitlichung von Managementpraktiken,<br />

Expertenwissen, Arbeits- und Umgangsformen lassen sich die Anfangshür<strong>de</strong>n reduzieren.<br />

An <strong>de</strong>r Schnittstelle zwischen Organisationen wird von seiten <strong>de</strong>r Innovationsforschung die Rolle<br />

von Beziehungspromotoren beim Wissensaustausch [GeWa95] (Abbildung 8 zeigt Verflechtungen eines<br />

Unternehmens) betont. Sie dienen als Türöffner und „Übersetzer“ zwischen <strong>de</strong>n Fachsprachen<br />

und Kulturen. So sollte die IV wegen <strong>de</strong>r inhärenten Semantikprobleme eher darauf zielen, die Rolle<br />

zu unterstützen, als sie zu automatisieren.<br />

6.3 Lernen durch Kooperieren<br />

Badaracco [Bada91] sieht die größten strategischen Potentiale von Kooperationen im Austausch von<br />

Wissen, das in organisationalen Abläufen und Strukturen o<strong>de</strong>r auch in <strong>de</strong>n Erfahrungen von Mitarbeitern<br />

eingebun<strong>de</strong>nen ist. Ein Grund für das Auf<strong>de</strong>cken <strong>de</strong>r eigenen Schwächen durch die Partner mag<br />

auch <strong>de</strong>ren „Nicht-Betriebsblindheit“ sein. Entschei<strong>de</strong>nd für partnerschaftliche Synergiepotentiale<br />

sind aber zunächst das Fin<strong>de</strong>n und Verbin<strong>de</strong>n von Ressourcen.<br />

6.4 Barrieren <strong>de</strong>s „Nicht-Wollens“<br />

Gera<strong>de</strong> Mitarbeiter und Partner in VU könnten einen ungewünschten Abfluß von Wissen und damit<br />

<strong>de</strong>n Verlust von Wettbewerbsvorteilen durch „Anzapfen“ von OMIS fürchten. Auf innerbetrieblicher<br />

Ebene bestehen folgen<strong>de</strong> Grün<strong>de</strong> für Akzeptanzprobleme <strong>de</strong>s Wissensmanagements: die Angst vor<br />

Verän<strong>de</strong>rungen bei Weitergabe <strong>de</strong>s Wissens, die mangeln<strong>de</strong> Fähigkeit zu erkennen, wem das Wissen,<br />

außer einem selbst, nützlich sein könnte (Ressortblindheit), und Machtspiele. Weitere Probleme stellen<br />

die mangeln<strong>de</strong> Bereitschaft zur Dokumentation, die mangeln<strong>de</strong> Fähigkeit, sein Wissen in optimaler<br />

Form aufzubereiten, sowie das schlechte Management <strong>de</strong>r organisationalen Wissensbasis im Unternehmen<br />

dar. Auf <strong>de</strong>r einen Seite besteht die Gefahr <strong>de</strong>s ungewollten Wissensabflusses (vgl. Gefan-


genendilemma). Der ständige Druck von außen zwingt die Partner hingegen zum Wissensaustausch.<br />

Die Beteiligten müssen aus Reputationsgrün<strong>de</strong>n Wissen mit entsprechen<strong>de</strong>m Wert einbringen, das<br />

zum Erfolg <strong>de</strong>r Mission beiträgt.<br />

7 Zusammenfassung und Ausblick<br />

Die vorhergehen<strong>de</strong>n Abschnitte zeigen anhand von Anwendungsbeispielen, wie die verschie<strong>de</strong>nen<br />

Wissenskategorien sich durch OMIS in unterschiedliche Weise erfassen lassen. OMIS spielen nicht<br />

nur für <strong>de</strong>n Zusammenhalt einer Organisation eine Rolle, son<strong>de</strong>rn können einen wertvollen Beitrag<br />

bei <strong>de</strong>r Kopplung von Betrieben zu einem VU leisten. Die in Abschnitt 5 genannten Ausprägungen<br />

von OMIS vermitteln einen Eindruck <strong>de</strong>r bisher schon realisierten Systeme im Lebenszyklus eines<br />

VU. Auf <strong>de</strong>r einen Seite hilft das Wissensmanagement (und seine IV-Unterstützung) <strong>de</strong>m jeweiligen<br />

Unternehmen selbst, die Anfor<strong>de</strong>rungen durch VU zu bewältigen. Auf <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Seite übernehmen<br />

etwa OMIS einen Teil <strong>de</strong>r Aufgaben <strong>de</strong>s mittleren Managements als Träger <strong>de</strong>s Metawissens. Der<br />

I<strong>de</strong>ntifikation von Problemlösern kommt insbeson<strong>de</strong>re im VU große Be<strong>de</strong>utung zu, da gera<strong>de</strong> in diesen<br />

viele Prozesse unstrukturiert sind, und somit <strong>de</strong>taillierte Prozeßmo<strong>de</strong>lle keinen Sinn machen.


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