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KBO Kurier - Kliniken des Bezirks Oberbayern

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Ursula Bittner, stellvertretende<strong>Bezirks</strong>tagspräsidentin,<br />

(oben) und Dr. Theodor<br />

Danzl, Geschäftsführer <strong>des</strong><br />

Inn-Salzach-Klinikums, mit<br />

Prof. Dr. Susanne Schäfer-<br />

Walkmann (unten)<br />

<strong>KBO</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Erfolgreicher Leuchtturm in Bayern<br />

Zwischenbilanz <strong>des</strong> Leuchtturmprojektes Demenz „Integrierte Demenzversorgung in<br />

<strong>Oberbayern</strong>“ (IDOB)<br />

Rund 150 Gäste kamen am 20. März 2009 im Festsaal<br />

<strong>des</strong> Inn-Salzach-Klinikums zusammen, um unter<br />

dem Motto „Gemeinsam gegen das Vergessen“<br />

das Zwischensymposium der Integrierten Demenzversorgung<br />

<strong>Oberbayern</strong> (IDOB) zu begehen.<br />

Das erste Jahr war erfolgreich, so lautete das Fazit<br />

aller beteiligten Expertinnen und Experten. In der<br />

Modellregion München-Ost haben sich in den ersten<br />

sechs Monaten 95 Patientinnen und Patienten<br />

für das Projekt IDOB eingeschrieben, im Berchtesgadener<br />

Land sind es 67.<br />

Zwei Fachbegriffe fi elen während der Vorträge der<br />

zahlreichen Referentinnen und Referenten immer<br />

wieder: „Wohnortnähe“ und „Niederschwelligkeit“.<br />

„Denn“, so erklärte Bun<strong>des</strong>gesundheitsministerin<br />

Ulla Schmidt in ihrem durch Dr. Stefanie<br />

Gehring übermittelten Grußwort, „[…] gerade<br />

die […] angestrebte bessere Zusammenarbeit<br />

und Vernetzung der regionalen Versorgungsangebote<br />

wird künftig wesentlich sein, um dementiell<br />

erkrankte Menschen in einer älter werdenden<br />

Gesellschaft würdevoll und angemessen zu versorgen.“<br />

IDOB versteht sich als gemeindenahes Versorgungskonzept,<br />

in dem „ambulant vor stationär“ gilt.<br />

Denn in Deutschland leben bereits heute rund 1,1<br />

Millionen Menschen, die an Demenz erkrankt sind.<br />

Bis zum Jahr 2030 wird sich diese Zahl auf rund<br />

1,7 Millionen erhöhen.<br />

Die Kernelemente von IDOB sind daher: individuelle,<br />

am Patienten orientierte Versorgung, Aufbau<br />

und Weiterentwicklung von Verbundstrukturen<br />

sowie Einbettung und Verankerung in regionale<br />

sozialräumliche Strukturen, erklärte Prof. Dr. Susanne<br />

Schäfer-Walkmann, Projektverantwortliche<br />

am Institut für angewandte Sozialwissenschaften<br />

(IfaS). In den zwei Jahren Laufzeit <strong>des</strong> Projektes<br />

IDOB solle die Hypothese bewiesen und gezeigt<br />

werden, dass humane, qualitativ hochwertige und<br />

wirtschaftliche Leistungserbringung möglich ist, so<br />

Schäfer-Walkmann.<br />

Zum Abschluss der Fachtagung bekräftigte sie<br />

nochmals die Notwendigkeit von IDOB – auch<br />

nach Abschluss <strong>des</strong> Projektes in einem Jahr. „Der<br />

Analyse und den Worten müssen konkrete Schritte<br />

folgen, damit tatsächlich eine Versorgung jenseits<br />

von Sektoren, Säulen und Segmenten möglich wird.<br />

Eines ist sicher: Integrierte Demenzversorgung gibt<br />

es nicht zum Nulltarif! Integrierte Versorgungsmodelle<br />

laufen dort ins Leere, wo das Denken der<br />

Akteure in Sektoren, Säulen und Segmenten verhaftet<br />

bleibt. Interdisziplinäre Versorgungsarrange-<br />

ments brauchen entsprechende Vergütungsstrukturen<br />

und Planungssicherheit für alle Beteiligten.<br />

[…] Ansonsten geht im Leuchtturm spätestens in<br />

einem Jahr das Licht aus!“ Im Februar 2010 endet<br />

das Modellprojekt und damit die Förderung durch<br />

das Bun<strong>des</strong>ministerium für Gesundheit.<br />

Über IDOB<br />

IDOB ist eines von insgesamt 29 vom Bun<strong>des</strong>ministerium<br />

für Gesundheit geförderten Leuchtturmprojekten<br />

in der Bun<strong>des</strong>republik Deutschland. Das<br />

Projektkonzept zu IDOB wurde 2008 aus 106 Förderanträgen<br />

ausgewählt. IDOB ist als gemeinsames<br />

Projekt <strong>des</strong> Kommunalunternehmens der <strong>Kliniken</strong><br />

<strong>des</strong> <strong>Bezirks</strong> <strong>Oberbayern</strong> mit den beteiligten <strong>Kliniken</strong><br />

Inn-Salzach-Klinikum sowie dem Isar-Amper-<br />

Klinikum, Klinikum München-Ost, der gGmbH <strong>des</strong><br />

Projektevereins und <strong>des</strong> Instituts für angewandte<br />

Sozialwissenschaften, IfaS, Stuttgart, angelegt.<br />

IDOB hat zum Ziel, in zwei Modellregionen<br />

(München-Ost und Berchtesgadener Land) eine<br />

am individuellen Versorgungsbedarf der dementiell<br />

Erkrankten ausgerichtete engmaschige und<br />

aufeinander abgestimmte Versorgung durch einen<br />

Versorgungsverbund aufzubauen, weiterzuentwickeln<br />

und zu evaluieren.<br />

Durch die Fachtagung führten Markus Witzmann,<br />

Gesamtkoordinator von IDOB seitens <strong>KBO</strong>, und<br />

Horst Reiter, Geschäftsführer der Projekteverein<br />

gGmbH. Der Projekteverein organisiert in beiden<br />

Modellregionen das Verbundmanagement.<br />

Verantwortlich für die beiden Modellregionen<br />

zeichnen das Isar-Amper-Klinikum, Klinikum München-Ost<br />

und das Inn-Salzach-Klinikum, Freilassing.<br />

Verantwortliche sind Prof. Dr. Dr. Margot Albus, M.<br />

Sc., Ärztliche Direktorin <strong>des</strong> Klinikums München-<br />

Ost, und Prof. Dr. Dipl.-Psych. Gerd Laux, Ärztlicher<br />

Direktor <strong>des</strong> Inn-Salzach-Klinikums.<br />

Alle Informationen zu IDOB fi nden Sie im Internet<br />

unter www.leuchtturm-idob.de.

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