Wo Wasser sprudelt - Einwohnergemeinde Lengnau BE
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Kleinwasserkraftwerk auf der langen Bank<br />
Das Dossier für ein Kleinwasserkraftwerk in der Gemeinde<br />
<strong>Lengnau</strong> liegt seit drei Jahren in der Schublade der Behörden.<br />
Die Initianten warten auf ein Vorprojekt.<br />
«Wie lange dauert es noch» fragten sich anfangs Jahr Karl<br />
Renfer und Mario Ghisoni. Der Blick vom Reservoir West ob<br />
<strong>Lengnau</strong> schweift weit über das Dorf. Hier, wo das <strong>Wasser</strong><br />
aus der oberen Zone zum Reservoir durch Gussrohre fliesst,<br />
wäre es möglich, mit einer Trinkwasserturbine «grünen»<br />
Strom zu erzeugen. Vor drei Jahren haben die Mitglieder des<br />
Komitees pro <strong>Wasser</strong>kraft mit einem Kredit der <strong>Einwohnergemeinde</strong><br />
in einer Vorstudie aufgezeigt: Dank der kostendeckenden<br />
Einspeisevergütung wäre es wirtschaftlich möglich,<br />
mit einer Trinkwasserturbine im Reservoir West, welche den<br />
Zufluss aus der oberen Zone mit einbezieht, Strom zu produzieren.<br />
Die Einspeisung ist angemeldet, die Machbarkeit<br />
von Fachleuten belegt.<br />
Keine Einzelmassnahme vorziehen<br />
Die <strong>Einwohnergemeinde</strong> <strong>Lengnau</strong> hat in ihrem Leitbild festgelegt,<br />
erneuerbare Energien zu fördern. Die Behörden sind<br />
an der Arbeit die Leistungsvereinbarung «Berner Energieabkommen»<br />
zu erstellen. Damit wird die Gemeinde über einen<br />
niedergeschriebenen Massnahmenkatalog für die <strong>Lengnau</strong>er<br />
Energiepoliitk verfügen bevor Einzelmassnahmen<br />
angegangen und umgesetzt werden. Der Vorsteher der<br />
Bau- und Werkabteilung, Jan Meyer, schreibt in den Leng-<br />
9<br />
nauer Notizen vom Januar 2011, dass die vom Ausschuss<br />
für nachhaltige Entwicklung <strong>Lengnau</strong> (ANEL) erarbeiteten<br />
Massnahmen zur Erlangung des Labels Energiestadt einen<br />
hohen personellen und finanziellen Aufwand bedingen. Es<br />
bestehe Handlungsbedarf, weil die Gemeinde sich in Energiefragen<br />
bisher passiv verhalten habe. Doch werde den<br />
vorgeschlagenen Massnahmen mit einer gewissen Skepsis<br />
begegnet. Man wolle nur um eines Labels willen keine teu -<br />
ren Papiertiger erarbeiten. Weil das Berner Enegieabkommen<br />
noch nicht unterzeichnet sei, wurde das Projekt Kleinwasserkraftwerk<br />
bis jetzt nicht weiterverfolgt. Im März 2009<br />
bat das Komitee mit Mario Ghisoni, Karl Renfer, Heinz Rüfli,<br />
Franz Blunier und Josef Rothenfluh die <strong>Lengnau</strong>er Behörden,<br />
im Sinne einer Vorwärtsstrategie um ein Vorprojekt für<br />
das Kleinwasserkraftwerk als Folge der Machbarkeitsstudie.<br />
Bis heute kann das Komitee pro <strong>Wasser</strong>kraft keine Lobby<br />
für erneuerbare Energien in den Behörden feststellen. Ein<br />
Jahr ist vergangen. Die Behörden waren mit anderweitigen<br />
Arbeiten im Energiebereich stark belastet. «Mit verhältnismässig<br />
geringen Kosten könnten jährlich 80'000 Kilowattstunden<br />
produziert werden. Für uns ist unverständlich, dass<br />
kein Vorprojekt lanciert wird» sagen Karl Renfer und Mario<br />
Ghisoni. Bis in 20 Jahren würde das <strong>Wasser</strong> einen ansehnlichen<br />
Betrag in die Gemeindekasse spülen. Für April 2011<br />
habe der Gemeinderat erste Umsetzungsmassnahmen versprochen.<br />
Noch sind keine konkreten Massnahmen<br />
bekannt. Das Komitee «pro <strong>Wasser</strong>kraft» hat keinen weiteren<br />
Auftrag erhalten. Margrit Renfer ♣