05.11.2012 Aufrufe

FUNKTIONENTHEORIE - D-MATH - ETH Zürich

FUNKTIONENTHEORIE - D-MATH - ETH Zürich

FUNKTIONENTHEORIE - D-MATH - ETH Zürich

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

1.2. KONJUGATION UND ABSOLUTBETRAG 5<br />

Übung 1.4. Sei R[t] der Ring der Polynome mit reellen Koeffizienten in<br />

einer Variablen t und 〈1+t 2 〉 die Teilmenge aller Polynome p ∈ R[t] die sich<br />

in der Form p(t) = (1 + t 2 )q(t) für ein Polynom q ∈ R[t] schreiben lassen.<br />

Dies ist ein Ideal: jedes Produkt eines Elements von 〈1 + t 2 〉 mit einem<br />

beliebigen Polynom ist wieder ein Element von 〈1+t 2 〉. Zeigen Sie, dass der<br />

Quotient R[t]/〈1+t 2 〉 zum Körper der komplexen Zahlen isomorph ist.<br />

1.2 Konjugation und Absolutbetrag<br />

Sei z = x+iy eine komplexe Zahl mit x,y ∈ R. Wir bezeichnen den Realund<br />

Imaginärteil von z mit<br />

Rez := x, Imz := y.<br />

Die komplex Konjugierte von z ergibt sich durch Umkehrung des Vorzeichens<br />

des Imaginärteils und wird mit<br />

¯z := x−iy<br />

bezeichnet. Eine komplexe Zahl z ist also genau dann reell wenn z = ¯z ist<br />

und genau dann rein imaginär wenn z + ¯z = 0 ist. Mit anderen Worten die<br />

Abbildung C → C : z ↦→ ¯z ist eine Involution (das heisst, führt man sie zwei<br />

Mal hintereinanderaussoerhältmandieIdentität) undihreFixpunktmenge<br />

ist die reelle Achse. Die komplexe Konjugation erfüllt folgende Rechenregeln<br />

die sich durch einfaches Nachrechnen beweisen lassen.<br />

Lemma 1.5. Für alle z,w ∈ C gilt<br />

und<br />

Rez :=<br />

z + ¯z<br />

2<br />

z − ¯z<br />

, Imz := , ¯z = z (1.6)<br />

2i<br />

z +w = ¯z + ¯w, zw = ¯z¯w. (1.7)<br />

Die gleichen Rechenregeln gelten natürlich für Differenz und Quotient.<br />

Ebenso folgt aus Lemma 1.5 durch vollständige Induktion, dass<br />

a0z n +a1z n−1 +···+an−1z +an = ā0¯z n +a1¯z n−1 +···+ān−1¯z +ān<br />

füralle a0,a1,...,an,z ∈ C. Insbesondereist die Menge der Nullstellen eines<br />

Polynoms mit reellen Koeffizienten invariant unter komplexer Konjugation.<br />

Der Betrag einer komplexen Zahl z = x+iy mit x,y ∈ R ist definiert<br />

als die Euklidische Norm des Vektors (x,y) ∈ R 2 . Er wird mit<br />

bezeichnet.<br />

|z| := � x 2 +y 2

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!