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FUNKTIONENTHEORIE - D-MATH - ETH Zürich

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1.2. KONJUGATION UND ABSOLUTBETRAG 7<br />

DieDreiecksungleichung zeigt, dassdiekomplexen Zahleneinen normierten<br />

Vektorraum bilden. Dies ist natürlich aus der Analysis-Vorlesung [6] bekannt,<br />

da es sich ja um die Euklidische Norm auf dem R 2 handelt. Insbesondere<br />

bilden also die komplexen Zahlen einen metrischen Raum, so dass alle<br />

topologischen Begriffe wie offene, abgeschlossene, und kompakte Teilmengen<br />

des Raumes der komplexen Zahlen einen Sinn ergeben. Zudem rührt<br />

die Euklidische Norm von einem inneren Produkt auf C her, das durch die<br />

Formel<br />

〈z,w〉 := Re(¯zw) = xu+yv<br />

für z = x+iy und w = u +iv mit x,y,u,v ∈ R gegeben ist. Die Existenz<br />

eines solchen inneren Produktes ist äquivalent zur Parallelogrammidentität.<br />

Bemerkung 1.8. Eine normierte Algebra ist ein Hilbertraum V mit einer<br />

bilineareAbbildungV ×V → V : (u,v) ↦→ uv so dass|uv| = |u||v| ist füralle<br />

u,v ∈ V. Eine solche Struktur existiert nur in den Dimensionen 0, 1 (reelle<br />

Zahlen), 2 (komplexe Zahlen), 4 (Quaternionen), und 8 (Oktonionen).<br />

Lemma 1.9 (Cauchy–Schwarz). Für alle a1,...,an,b1,...,bn ∈ C gilt<br />

� �<br />

� n� �2<br />

�<br />

n�<br />

� �<br />

� aibi�<br />

≤ |ai|<br />

� �<br />

2<br />

�⎛ n�<br />

⎝ |bj| 2<br />

⎞<br />

⎠<br />

i=1<br />

i=1<br />

j=1<br />

Beweis. Wir definieren die Zahlen A,B ∈ R und z ∈ C durch<br />

A :=<br />

n�<br />

|ai| 2 , B :=<br />

i=1<br />

n�<br />

|bj| 2 , z :=<br />

j=1<br />

und nehmen ohne Beschränkung der Allgemeinheit an dass B �= 0 ist. Dann<br />

gilt für jedes λ ∈ C, dass<br />

0 ≤<br />

=<br />

n� �<br />

�ai −λ¯ �<br />

bi<br />

i=1<br />

n�<br />

i=1<br />

� 2<br />

�<br />

ai −λ¯ ��<br />

bi āi − ¯ �<br />

λbi<br />

= A+|λ| 2 B −2Re( ¯ λz).<br />

Hier haben wir Lemma 1.5 und Lemma 1.6 verwendet. Mit λ := z/B ergibt<br />

sich 0 ≤ A−|z| 2 /B und daraus folgt sofort die Behauptung.<br />

n�<br />

i=1<br />

aibi

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