23.11.2014 Aufrufe

Volltext - Institut für Slawistik der Friedrich-Schiller-Universität Jena

Volltext - Institut für Slawistik der Friedrich-Schiller-Universität Jena

Volltext - Institut für Slawistik der Friedrich-Schiller-Universität Jena

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

92 93<br />

Das Protokoll kann auch Formulierungen zur situativen Identität<br />

(Gingrich & Fox) Platz geben; es wird genau Buch geführt, in welcher<br />

Situation jemand Eigen- und Fremdzuweisungen vornimmt und welche<br />

Faktoren (Outgroup-Situation, interethnische Kornmunikationssituation,<br />

Gesten, Position des Interviewers etc.) sich auf die Resultate auswirken<br />

könnten.<br />

Zusammenarbeit mit Kolleginnen und Kollegen in den<br />

untersuchten Län<strong>der</strong>n<br />

Um die Informationsaufnahme über die Zeit <strong>der</strong> Feldaufenthalte hinaus<br />

zu ermöglichen, sind Mitarbeiter in den betroffenen Län<strong>der</strong>n sehr wichtig.<br />

Um bei <strong>der</strong> Wahl dieser Kollegen niemanden vor Ort zu bevor- o<strong>der</strong> zu<br />

benachteiligen (z.B. durch die Wahl eines Muslims bzw. Christen), emp<br />

fiehlt es sich, wissenschaftlich tätige Personen auszuwählen, die zwar aus<br />

den jeweiligen Län<strong>der</strong>n, nicht jedoch aus den Untersuchungssiedlungen<br />

stammen und die neben <strong>der</strong> Staatssprache noch die Sprache mindestens<br />

einer Min<strong>der</strong>heit beherrschen. Zu einem fortgeschrittenen Stand <strong>der</strong><br />

Forschung kann es sehr ergiebig sein, das Projekt in einem größeren<br />

Rahmen mit Wissenschaftlern, Studenten und interessierten Angehörigen<br />

<strong>der</strong> betreffenden Ethnien zu diskutieren. Lokale Kooperationspartner<br />

empfehlen sich auch, um über den Feldaufenthalt hinaus Kontakte<br />

aufrecht zu erhalten und Dokumente vor Ort sammeln zu können. Zu<br />

guter Letzt möchte ich betonen, dass die Probanden nahezu ein Recht<br />

darauf haben, nach vollendeter Forschung etwas über die Ergebnisse zu<br />

erfahren. Ein Zeichen <strong>der</strong> Erkenntlichkeit für Gastfreundschaft,<br />

Auskunfts.freudigkeit und Geduld sollte daher nicht nur ein wis<br />

senschaftlicher Text in einer nur Fachkollegen zugänglichen Zeitschrift<br />

sein, son<strong>der</strong>n eben auch ein kleiner populärwissenschaftlicher Beitrag, <strong>der</strong><br />

den Probanden sprachlich zugänglich ist!<br />

Literatur:<br />

Alheit, Peter, 1985, Alltag und Biographie. Bremen.<br />

Alheit, Peter, 1992, Kultur und Gesellschaft: Plädoyer flur eine kulturelle<br />

Neomo<strong>der</strong>ne. Bremen.<br />

Apostolov, Mario, 1996, „The Pomaks. A Religious Minority in the Balkans“,.<br />

in: Nationalities Papers, Nr. 24.<br />

Assmann, Jan, 1992, Das kulturelle Gedächtnis. Schrift, Erinnerung und poli<br />

tische Identität in frühen Hochkulturen. München.<br />

Bargatzky, Thomas, 1997, Ethnologie. Eine Einführung in die Wissenschaft<br />

von den urproduktiven Gesellschaften. Hamburg.<br />

Bama, Gäbor / Bo Lönnqvist, 2000, „The Lost Future - die expatriierte Kultur“,<br />

in: Schweizerisches Archivfür Volkskunde, Nr. 96, Basel, 130-137.<br />

Bama, Gäbor, 2001, „A Search for Stability: Religion as a Shelter and a<br />

Symbolic Manifestation of Identity“, in: Hannonen, Pasi 1 Bo Lönneqvist 1 Gäbor<br />

Bama: 2001, Ethnic Minorities andPower. Helsinki, S. 107-125.<br />

Barth, Fre<strong>der</strong>ick (Hg.), 1969, Ethnic Groups and Boundaries. Boston.<br />

Bauböck, Rainer, 1999, „National Community, Citizenship and Cultural<br />

Diversity“ <strong>Institut</strong>e for Advanced Studies, Vienna, Political Science Series Nr. 40<br />

(July 1999) unter http://www.ihs.ac.atJpUb1iCation5/PolIPW_4O.P~<br />

Bernard, H. Russell, 1994, Research Methods in Anthropology: Qualitative<br />

and Quantitative Approaches. Walnut Creek.<br />

Blotevogel, H. H., 2003, „Neue Kulturgeographie“ - Entwicklung,<br />

Dimensionen, Potenziale und Risiken einer kulturalistischen Humangeographie“,<br />

in: Berichte zur deutschen Landeskunde, Bd. 77, H. 1, Flensburg, 7-34.<br />

Bochmann, Klaus, 2000, „Die Rumänen und die an<strong>der</strong>en. Kritisch-historische<br />

Betrachtungen über das Verhältnis <strong>der</strong> Rumänen zu sich selbst, ihren<br />

Min<strong>der</strong>heiten und ihren Nachbarn“, in: Mircea Anghelescu und Larisa Schippel<br />

(Hg.), Im Dialog: Rumänische Kultur und Literatur Leipziger<br />

Universitätsverlag, 49-60.<br />

Brezovszky, Ernst-Peter / Arnold Suppan 1 Elisabeth Vyslonzil (Hg.), 1999,<br />

Multikulturalität und Multiethnizität in Mittel-, Ost- und Südosteuropa.<br />

Frankfurt: Peter Lang Verlag.<br />

Brunnbauer, Ulf, 1999, „The Perception of Muslims in Greece<br />

and Bulgaria: between the „Self‘ and the „Other“, unter:<br />

http://www.cas.umn.edu/webpaperS1brUm1bau.htm (1999)

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!