Volltext - Institut für Slawistik der Friedrich-Schiller-Universität Jena
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Das Protokoll kann auch Formulierungen zur situativen Identität<br />
(Gingrich & Fox) Platz geben; es wird genau Buch geführt, in welcher<br />
Situation jemand Eigen- und Fremdzuweisungen vornimmt und welche<br />
Faktoren (Outgroup-Situation, interethnische Kornmunikationssituation,<br />
Gesten, Position des Interviewers etc.) sich auf die Resultate auswirken<br />
könnten.<br />
Zusammenarbeit mit Kolleginnen und Kollegen in den<br />
untersuchten Län<strong>der</strong>n<br />
Um die Informationsaufnahme über die Zeit <strong>der</strong> Feldaufenthalte hinaus<br />
zu ermöglichen, sind Mitarbeiter in den betroffenen Län<strong>der</strong>n sehr wichtig.<br />
Um bei <strong>der</strong> Wahl dieser Kollegen niemanden vor Ort zu bevor- o<strong>der</strong> zu<br />
benachteiligen (z.B. durch die Wahl eines Muslims bzw. Christen), emp<br />
fiehlt es sich, wissenschaftlich tätige Personen auszuwählen, die zwar aus<br />
den jeweiligen Län<strong>der</strong>n, nicht jedoch aus den Untersuchungssiedlungen<br />
stammen und die neben <strong>der</strong> Staatssprache noch die Sprache mindestens<br />
einer Min<strong>der</strong>heit beherrschen. Zu einem fortgeschrittenen Stand <strong>der</strong><br />
Forschung kann es sehr ergiebig sein, das Projekt in einem größeren<br />
Rahmen mit Wissenschaftlern, Studenten und interessierten Angehörigen<br />
<strong>der</strong> betreffenden Ethnien zu diskutieren. Lokale Kooperationspartner<br />
empfehlen sich auch, um über den Feldaufenthalt hinaus Kontakte<br />
aufrecht zu erhalten und Dokumente vor Ort sammeln zu können. Zu<br />
guter Letzt möchte ich betonen, dass die Probanden nahezu ein Recht<br />
darauf haben, nach vollendeter Forschung etwas über die Ergebnisse zu<br />
erfahren. Ein Zeichen <strong>der</strong> Erkenntlichkeit für Gastfreundschaft,<br />
Auskunfts.freudigkeit und Geduld sollte daher nicht nur ein wis<br />
senschaftlicher Text in einer nur Fachkollegen zugänglichen Zeitschrift<br />
sein, son<strong>der</strong>n eben auch ein kleiner populärwissenschaftlicher Beitrag, <strong>der</strong><br />
den Probanden sprachlich zugänglich ist!<br />
Literatur:<br />
Alheit, Peter, 1985, Alltag und Biographie. Bremen.<br />
Alheit, Peter, 1992, Kultur und Gesellschaft: Plädoyer flur eine kulturelle<br />
Neomo<strong>der</strong>ne. Bremen.<br />
Apostolov, Mario, 1996, „The Pomaks. A Religious Minority in the Balkans“,.<br />
in: Nationalities Papers, Nr. 24.<br />
Assmann, Jan, 1992, Das kulturelle Gedächtnis. Schrift, Erinnerung und poli<br />
tische Identität in frühen Hochkulturen. München.<br />
Bargatzky, Thomas, 1997, Ethnologie. Eine Einführung in die Wissenschaft<br />
von den urproduktiven Gesellschaften. Hamburg.<br />
Bama, Gäbor / Bo Lönnqvist, 2000, „The Lost Future - die expatriierte Kultur“,<br />
in: Schweizerisches Archivfür Volkskunde, Nr. 96, Basel, 130-137.<br />
Bama, Gäbor, 2001, „A Search for Stability: Religion as a Shelter and a<br />
Symbolic Manifestation of Identity“, in: Hannonen, Pasi 1 Bo Lönneqvist 1 Gäbor<br />
Bama: 2001, Ethnic Minorities andPower. Helsinki, S. 107-125.<br />
Barth, Fre<strong>der</strong>ick (Hg.), 1969, Ethnic Groups and Boundaries. Boston.<br />
Bauböck, Rainer, 1999, „National Community, Citizenship and Cultural<br />
Diversity“ <strong>Institut</strong>e for Advanced Studies, Vienna, Political Science Series Nr. 40<br />
(July 1999) unter http://www.ihs.ac.atJpUb1iCation5/PolIPW_4O.P~<br />
Bernard, H. Russell, 1994, Research Methods in Anthropology: Qualitative<br />
and Quantitative Approaches. Walnut Creek.<br />
Blotevogel, H. H., 2003, „Neue Kulturgeographie“ - Entwicklung,<br />
Dimensionen, Potenziale und Risiken einer kulturalistischen Humangeographie“,<br />
in: Berichte zur deutschen Landeskunde, Bd. 77, H. 1, Flensburg, 7-34.<br />
Bochmann, Klaus, 2000, „Die Rumänen und die an<strong>der</strong>en. Kritisch-historische<br />
Betrachtungen über das Verhältnis <strong>der</strong> Rumänen zu sich selbst, ihren<br />
Min<strong>der</strong>heiten und ihren Nachbarn“, in: Mircea Anghelescu und Larisa Schippel<br />
(Hg.), Im Dialog: Rumänische Kultur und Literatur Leipziger<br />
Universitätsverlag, 49-60.<br />
Brezovszky, Ernst-Peter / Arnold Suppan 1 Elisabeth Vyslonzil (Hg.), 1999,<br />
Multikulturalität und Multiethnizität in Mittel-, Ost- und Südosteuropa.<br />
Frankfurt: Peter Lang Verlag.<br />
Brunnbauer, Ulf, 1999, „The Perception of Muslims in Greece<br />
and Bulgaria: between the „Self‘ and the „Other“, unter:<br />
http://www.cas.umn.edu/webpaperS1brUm1bau.htm (1999)