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Individualisierende Lernarrangements

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<strong>Individualisierende</strong> <strong>Lernarrangements</strong><br />

Input Lernen planen und steuern<br />

«Lernaktivitäten – Lernsituationen –<br />

Lernparadigmen»<br />

Zusammenfassung<br />

Wenn wir lernen, tun wir dies immer in einer konkreten und beschreibbaren Situation:<br />

Ich stehe in meinem Arbeitszimmer am Stehpult, lese in verschiedenen Lexika über<br />

den Begriff Bildung, fasse das Gelesene mit eigenen Worten in vier Definitionen<br />

zusammen — und bleibe beim Vergleichen der Bildungsbegriffe und bei der Frage<br />

hängen, wie weit ich all dem zustimmen kann etc.<br />

Was bedeutet das? Ich habe mir selber ein Ziel gesetzt, werde auf Grund meines<br />

Vorwissens aktiv, lese, schreibe, denke nach, halte die Ergebnisse fest. Ich arbeite<br />

bzw. lerne allein, bearbeite Buchtexte, lerne relativ eigenständig und selbstkontrolliert,<br />

also «autonom». Die eigentliche Lernarbeit besteht im Transformieren<br />

(Verdichten, Auswählen, Paraphrasieren, Umformulieren, Vereinfachen, Präzisieren)<br />

des Gelesenen in eigene Kurztexte.<br />

Der Amerikaner Bruner nennt dies das Übertragen (Transformieren) eines Inhalts in<br />

einen symbolischen Repräsentationsmodus (das heisst: ein aus Zeichen und<br />

Sprachsymbolen bestehender Text wird in einen andern Text umformuliert). Man<br />

könnte einen Text auch in eine Skizze bringen (ikonische Repräsentation) oder<br />

vorspielen (handelnde bzw. enaktive Repräsentation).<br />

Wer so selbst-bestimmt arbeitet, bewegt sich im Paradigma des autonomen Lernens<br />

(Paradigma heisst hier so viel wie grundsätzliche Form, beispielhafte Art und Weise).<br />

Wer zusätzliches Material, Ideen, Unterstützung, Hinweise erhält, aber doch relativ<br />

frei bleibt, arbeitet im Paradigma des «moderierten Lernens».<br />

Wer schliesslich präzise Anleitungen befolgt, Aufgaben löst, Fragen beantwortet,<br />

Korrekturen und Bestätigungen erhält, lernt im Paradigma des «angeleiteten<br />

Lernens».<br />

Es hat übrigens keinen Sinn, ein Paradigma für absolut zu erklären; es handelt sich<br />

eben um drei grundlegende Möglichkeiten und Formen des Lernens.<br />

(aus: Peter Gasser, 2003. Lehrbuch Didaktik. hep-Verlag. Bern)<br />

Reflexion<br />

Wie lernen Sie selber?<br />

Wie unterrichten Sie?<br />

Was muss noch bearbeitet und umgesetzt werden?<br />

David Steinbeck 2006<br />

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