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Kommunikation und Soziales Lernen

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<strong>Kommunikation</strong> <strong>und</strong> <strong>Soziales</strong> <strong>Lernen</strong>Schule RychenbergKatrin CryerDaniela Geu<strong>Kommunikation</strong><strong>und</strong><strong>Soziales</strong> <strong>Lernen</strong>Kursprogramm für das 9. SchuljahrWinterthur, im Sommer 20081


<strong>Kommunikation</strong> <strong>und</strong> <strong>Soziales</strong> <strong>Lernen</strong>InhaltSchule RychenbergEinleitung............................................ ................................................................................... 3Übersicht.................................................................................................................................. 4Hintergr<strong>und</strong>............. .................................................................................................................. 5Haltung <strong>und</strong> Regeln .................................................................................................................. 6Aufbau ..... .............................................................................................................................. 7Kursprogramm ............................................................ ........................................................ 81 Einführung der Jugendlichen in den Jahreskurs .......................................................... 92 Ich ........................... .................................................................................................. 10A Wer bin ich? .... ............................................................................................. 10B Was kann ich? ............................................................................................. 11C Was will ich? ................................................................................................ 133 Ich <strong>und</strong> Du ... .... ........................... ............. ............................................................. 14ABCWas nehme ich mitWas nimmt mein Gegenüber mit? ... .......................................................... 14Was nehme ich wahr?Was nimmt mein gegenüber wahr? .................... ........................................ 16Was sind meine Bedürfnisse?Was sind die Bedürfnisse meines Gegenübers? ........................................ 17D Wie beobachte ich richtig? ............. ............................................................ 204 Wir <strong>und</strong> die andern ........................... ............. .................... .................................... 22A Wer sind wir?Welche typischen Rollen gibt es?Welche unterschiedlichen Rollen nehme ich ein? ..................................... 23B Welche Vorschriften machen wo Sinn?Was bezwecken Vorschriften? ............. .................... ................................. 25C Wo bin ich in Gefahr Vorurteile zu hegen <strong>und</strong> zu pflegen?Wie kann ich diese abbauen? ............. .................... ................................... 26D Welches sind typische Merkmale eines Mädchens/eines Jungen?Welches Frauen- bzw. Männerbild habe ich?Wie möchte ich sein? ........................... ............. .................... ...................... 275 <strong>Kommunikation</strong> ........................... ............. .................... ........................................ 30A <strong>Kommunikation</strong> – was ist das, wie geht das? ............. .................... ............... 31B Nonverbale <strong>Kommunikation</strong> ............. .................... ...... ............................... 34C Die vier Seiten einer Nachricht nach Schulz von Thun ................................. 35D Konversationsrituale <strong>und</strong> Höflichkeit .................... ...... ...... ......................... 36E Gespräche verbessern: Gesprächsregeln <strong>und</strong> –strategien ........................... 38F Umgang mit Konflikten ........................... ............. .................... .................... 436 Auftrittskompetenz ........................... ............. .................... ..................................... 45A Wie nehme ich mich selber wahr?Wie nehme ich andere wahr? ............. .................... ................................... 46B Welche nonverbalen Signale sende ich?Wie deute ich nonverbale Signale anderer Leute? .................... ................... 49C Wie verhalte ich mich richtig in einem Bewerbungsgespräch? .................... ..... 527 Begegnungen mit Menschen ........................... ............. .................... ........................ 55Anhang ... .... ........................... ............. ........................................................................ 59Literatur ... .... ........................... ............. .......................................................................... 60Kopiervorlagen ... .... ........................... ............. .............................................................. 612


<strong>Kommunikation</strong> <strong>und</strong> <strong>Soziales</strong> <strong>Lernen</strong>Schule RychenbergEinleitung3


<strong>Kommunikation</strong> <strong>und</strong> <strong>Soziales</strong> <strong>Lernen</strong>ÜbersichtSchule RychenbergAnzahl Doppellektionen1 Einführung in den Jahreskurs 12 IchWer bin ich?Was kann ich?Was will ich? 33 Ich <strong>und</strong> DuWas nehme ich mit?Was nimmt mein Gegenüber mit?Was nehme ich wahr?Was nimmt mein Gegenüber wahr?Was sind meine Bedürfnisse?Was sind die Bedürfnisse meines Gegenübers?Beobachten ohne zu werten 44 Wir <strong>und</strong> die anderenMeine Rollen in verschiedenen GruppenJungen/Mädchen - Männer/Frauen 45 <strong>Kommunikation</strong>Was ist das? Wie geht das?Nonverbale <strong>Kommunikation</strong>Die vier Seiten einer Nachricht nach Schulz von ThunKonversationsrituale <strong>und</strong> HöflichkeitGesprächsregeln <strong>und</strong> –strategien, FeedbackUmgang mit Konflikten (GfK) 106 AuftrittskompetenzEigen- <strong>und</strong> FremdwahrnehmungNonverbaler <strong>und</strong> verbaler AuftrittVerhandlungsfähigkeit am Arbeitsplatz 37 Begegnungen mit Menschenverschiedenen Alters <strong>und</strong> mitverschiedenen HintergründenSchwerpunkte: ToleranzWertschätzungAnteilnahmeInteresse 5_____________total: 304


<strong>Kommunikation</strong> <strong>und</strong> <strong>Soziales</strong> <strong>Lernen</strong>Hintergr<strong>und</strong>Schule RychenbergAuf welchen theoretischen Gr<strong>und</strong>lagen basiert dieses Jahresprogramm?Dazu lohnt sich eine kurze Betrachtung der Schritte zur Entwicklung vonHandlungskompetenzen im Jugendalter (nach Petermann <strong>und</strong> Petermann).Schritte zur Entwicklungvon Handlungskompetenzen im JugendalterErleben eigener WirksamkeitKompetentes <strong>und</strong> zielorientiertes HandelnKreative Problembewältigung/vielfältige Möglichkeiten der ProblembewältigungBewältigung von immer schwierigeren SituationenErhöhtes Selbstvertrauen <strong>und</strong> hohe SelbstsicherheitKonkret sollen die Jugendlichen, wenn sie dieses Jahresprogramm durchlaufenhaben,° sich selbst besser kennen gelernt sowie Kompetenzen <strong>und</strong> Fähigkeiten neuentdeckt haben° Voraussetzungen für eine gelungene <strong>Kommunikation</strong> verstanden, verinnerlicht<strong>und</strong> ihre eigene <strong>Kommunikation</strong>sfähigkeit verbessert haben° positive Gruppenarbeit erlebt <strong>und</strong> Anhaltspunkte für die Zusammenarbeit mitanderen bekommen haben.5


<strong>Kommunikation</strong> <strong>und</strong> <strong>Soziales</strong> <strong>Lernen</strong>Haltung <strong>und</strong> RegelnSchule RychenbergFür ein gutes Gelingen der Arbeit mit den Jugendlichen ist eine bestimmte Haltungder Lehrperson unerlässlich. Aus dieser Haltung heraus lassen sich Regeln für dieDurchführung der Übungen ableiten.Innere <strong>und</strong> äussere VorbereitungVertrauen <strong>und</strong> FreiwilligkeitTransparenzWohlwollen <strong>und</strong> UnterstützungKonstruktives Feedback° Die Übungen bedürfen einer inneren <strong>und</strong> äusseren Vorbereitung.Die Ziele <strong>und</strong> Schritte der einzelnen Übungen müssen klar sein, Material <strong>und</strong> Räumevorbereitet, Störungen behoben.° Die Durchführung der Übungen basiert auf Vertrauen <strong>und</strong> Freiwilligkeit.Positive Entwicklungsprozesse können nur dann stattfinden, wenn die JugendlichenVertrauen haben. Ängste <strong>und</strong> Abwehr müssen ernst genommen werden.Die Übungen werden als Chance verstanden, sich besser kennen zu lernen, siestellen keine Pflicht dar <strong>und</strong> werden auch nicht benotet.° Ziele <strong>und</strong> Abläufe müssen den SchülerInnen transparent sein.Um sich auf die Übungen einzulassen, müssen die SchülerInnen wissen, worum esgeht. Bei allen Übungen sollen die Jugendlichen deshalb so eingeführt werden, dasssich ihnen der Sinn der Übung erschliesst. Was bringt die Übung, was untersucht<strong>und</strong>/oder trainiert sie? Wie läuft sie ab? Welche Ergebnisse sollen erreicht werden<strong>und</strong> was wird mit den Ergebnissen gemacht?Alle Anweisungen, Schritte <strong>und</strong> Entscheidungen sollen für die Beteiligtendurchschaubar sein. Das erfordert eine verständliche Struktur <strong>und</strong> klare Anleitungen.° Das pädagogische Handeln ist von Wohlwollen <strong>und</strong> Unterstützung geprägt.Die Lehrperson äussert sich gegenüber den SchülerInnen stets wohlwollend, zeigtVerständnis <strong>und</strong> Einfühlungsvermögen, auch bei „Misserfolgen“.° Das konstruktive Feedback gehört dazu.Die Rückmeldungen beziehen sich jeweils nicht auf die Person, sondern aufVerhaltensweisen in konkreten Situationen <strong>und</strong> ihre Folgen. Die Rückmeldungenbewerten nicht, sondern beschreiben das Verhalten.6


<strong>Kommunikation</strong> <strong>und</strong> <strong>Soziales</strong> <strong>Lernen</strong>AufbauSchule RychenbergDie verschiedenen Themenschwerpunkte (siehe Übersicht) beinhalten Übungen <strong>und</strong>meist auch deren theoretischen Hintergr<strong>und</strong>.Es ist der Lehrperson überlassen, welche Übungen sie wählt, um einen Schwerpunktzu bearbeiten. Auch ist ihr frei gestellt, wie viele <strong>und</strong> welche Theorieblöcke sieunterstützend verwenden möchte.Wir empfehlen die Abgabe von Ringmappen, in denen Theorie- <strong>und</strong> andereArbeitsblätter abgelegt werden können.Phasen der einzelnen ÜbungenDie einzelnen Übungen sind in vier Phasen gegliedert, die für die Lehrperson mitunterschiedlichen Aufgaben verb<strong>und</strong>en sind.1. Phase: Vorbereitung (Material)Die Lehrperson trifft alle nötigen Vorbereitungen vor der Übung.2. Phase: Einführung der Übung (Lernziel)Die zweite Phase dient der Einstimmung der Jugendlichen. Sie ist vonbesonderer Bedeutung, die Teilnehmer sollen motiviert, ihreBereitschaft <strong>und</strong> ihr Interesse geweckt werden.Die Lehrperson informiert klar <strong>und</strong> strukturiert über die Aufgabe. Waswill sie erreichen, wie ist sie aufgebaut, wie lange dauert sie?3. Phase: Die Jugendlichen führen die Aufgabe aus. (Auftrag/Regeln)Die Lehrperson moderiert <strong>und</strong> steht für Fragen zur Verfügung. Sie sollsich aber mit Anregungen <strong>und</strong> Vorschlägen zurückhalten. Nur sokönnen die Jugendlichen ihre eigenen Vorstellungen entwickeln <strong>und</strong>umsetzen.4. Phase: Die Übungen enden mit einer Reflexion. (Auswertung)Hier steht die Frage „Wie war’s?“ im Mittelpunkt. Die Jugendlichensollen eingeladen werden, ihre Eindrücke, Gefühle, Erfolge, aber auchFragen <strong>und</strong> Kritik zu äussern.Kursive Begriffe erscheinen in den Beschreibungen der Übungen.7


<strong>Kommunikation</strong> <strong>und</strong> <strong>Soziales</strong> <strong>Lernen</strong>Schule RychenbergKursprogramm8


<strong>Kommunikation</strong> <strong>und</strong> <strong>Soziales</strong> <strong>Lernen</strong>1 Einführung der Jugendlichen in den Jahreskurs(1 Doppellektion)Schule RychenbergZeitlicher Rahmen:Uns stehen auf das Schuljahr verteilt 30 Doppellektionen zur Verfügung, proSchulwoche also eine Doppellektion (jetzt bekannte Ausfälle bereits eingerechnet).Formaler Rahmen:Die Lektionen beinhalten in der Regel Übungen <strong>und</strong> oft auch einen theoretischenInput zu einem Thema.Die Übungen sind folgendermassen aufgebaut:- Einführung Material bereitstellen, Lernziel formulieren- Durchführung Anweisung(en) geben- Auswertung mit der Gruppe durchführenZiele:- Die Jugendlichen sind orientiert über das, was sie erwartet.- Sie erfahren, was von ihnen erwartet wird.- Sie lernen Personen <strong>und</strong> Funktionen kennen <strong>und</strong> können Vertrauenaufbauen.- Abläufe <strong>und</strong> Anforderungen sind transparent.- Die Jugendlichen gewinnen an Sicherheit <strong>und</strong> Motivation.Ablauf:1 Vorstellen der Beteiligten (Lehrperson <strong>und</strong> SchülerInnen)ÜbungVisitenkarteMaterial:Lernziel:Auftrag:A4-Blätter (siehe Vorlage, wenn möglich auf festeres Papier kopieren),Bleistift, ein leerer TischEinprägen der (noch) nicht bekannten NamenJeder füllt seine eigene Visitenkarte aus <strong>und</strong> legt sie dann verdeckt aufden leeren Tisch. Sobald alle Karten da liegen, werden sie gemischt.Jeder nimmt nun eine Karte (nicht die eigene!) auf <strong>und</strong> stellt diebetreffende Person mit Hilfe der Angaben kurz vor.Auswertung: Wie hat mir die Übung gefallen?Wie gut ist es mir gelungen, drei Stärken zu formulieren?Wen kannte ich vorher noch nicht?Über wen habe ich etwas Neues erfahren? Und was?Was möchte ich sonst noch sagen?2 Vorstellen des JahresprogrammsDie SchülerInnen erfahren, was sie erwartet <strong>und</strong> was von ihnen erwartet wird.Anhand der Jahresübersicht werden sie über die Ziele des Kurses informiert.3 Vereinbarung gemeinsamer RegelnUm den SchülerInnen Sicherheit zu geben, aber auch um die Voraussetzungen füreinen guten Verlauf zu schaffen, werden Regeln für den bevorstehenden Jahreskursvereinbart. Diese können auch mit den Jugendlichen zusammen aufgestellt werden(siehe „Haltung <strong>und</strong> Regeln“ S.3).9


<strong>Kommunikation</strong> <strong>und</strong> <strong>Soziales</strong> <strong>Lernen</strong>2 Ich(3 Doppellektionen)Schule RychenbergGr<strong>und</strong>gedanke:Jeder Mensch geht in erster Linie von sich aus.Ich fühle – ich denke – ich handle – ich spreche.Je besser ich meine Gefühle, mein Denken, mein Handeln, meine Gesprächsführungverstehe, desto wohler ist mir <strong>und</strong> desto besser kann <strong>Kommunikation</strong> gelingen.Ziel:Den S. ist bewusst, wer sie sind, was sie bis anhin beeinflusst hat <strong>und</strong> immer nochbeeinflusst. Die S. kennen ihre Kompetenzen <strong>und</strong> Fähigkeiten. Die S. sind sich überihre Wünsche im Klaren. Oder: Die S. sind auf diesem Weg einen rechten Schrittweiter.Der Jugendliche setzt sich in drei Doppellektionen mit folgenden Fragenauseinander:ABCAWer bin ich?Was kann ich?Was will ich?je eine DoppellektionWer bin ich?ÜbungLernziel:Auftrag:Vier EckenEigene Merkmale bewusst machenIch nenne euch einige Merkmale, die auf euch zutreffen. Stellt euchjeweils in die Ecke, die eurem Merkmal entspricht.Einstieg: Alle Mädchen stellen sich hier rüber <strong>und</strong> alle Jungs da.Nun folgen weitere Merkmale.Beispiele: Geburtsmonat (Januar-März/April-Juni/Juli-September/Oktober-Dezember), Augenfarbe(blau/grün/braun/gemischt), Haarfarbe(blond/braun/schwarz/rot), Schuhnummer (34-36/37-39/40-42/43-45), Geschwisterzahl (0/1/2/3 <strong>und</strong> mehr),Muttersprache etc.Auswertung: Wie hat mir die Übung gefallen?Was hat mich überrascht?ÜbungMaterial:Das bin ichFür jeden S. einen 2m-Streifen einer Packpapierrolle, Filz- <strong>und</strong> andereMalstifte, alte Heftli, Wolle, Stoffresten, Knöpfe etc.ev. Fotoapparat, um die Werke am Schluss festzuhalten sie könnenals Erinnerung ins Mäppchen abgelegt werden.10


<strong>Kommunikation</strong> <strong>und</strong> <strong>Soziales</strong> <strong>Lernen</strong>Lernziel:Bewusster werden der eigenen PersonEtwas von sich der Gruppe mit Freude präsentierenSchule RychenbergAuftrag:Jeder erstellt aus diversen Materialien ein grosses Porträt von sichselbst in Form einer menschengrossen Figur zu folgenden Fragen:Wer bin ich?Wie lebe ich?Was kann ich?Wie bin ich?Was mag ich?Was tue ich gern?Nun wandern wir gemeinsam durch die Ich-Ausstellung <strong>und</strong> jeder stelltsich vor.Auswertung: Wie war’s?Bin ich so, wie ich da stehe?Kannte ich mich so?Was ist neu?Wie war die Arbeit an meiner Figur?Wie war es, mich selbst hier so zu präsentieren?ÜbungMaterial:Lernziel:Auftrag:BEinstieg:ÜbungWer bin ich?kleine A6-Karten, Schreibzeugsich spezieller Merkmale bewusst werdenandere neu kennen lernenJeder S. schreibt drei verschiedene Merkmale/Eigenschaften auf dieKarte. Es sollen ganz individuelle Äusserlichkeiten sein, z.B. „Ich tragegern lila“, aber nicht „Ich habe rote Socken an“.Die Lehrperson zieht die Karten ein.Zu Beginn der nächsten KoSoLe-St<strong>und</strong>e werden die Karten von derLehrperson vorgelesen <strong>und</strong> die S. raten, um wen es sich jeweilshandelt.Was kann ich?Die A6-Karten der letzten Doppellektion kommen nun zum Einsatz(siehe oben).Etwas, was ich gerne mache.....Vorbereiten: Stühle im StuhlkreisLernziel:Auftrag:Fokus auf Handlungen legen, die mir Spass machenWer mag, geht in die Mitte <strong>und</strong> führt pantomimisch etwas vor, was ergerne macht, z.B. Velo fahren, schwimmen, angeln, Schuheanprobieren etc.Die Gruppe rät die Tätigkeit <strong>und</strong> die nächste Person stellt sich in denKreis. Es soll keine Tätigkeit zweimal vorgeführt werden.Auswertung: Wie war’s?11


<strong>Kommunikation</strong> <strong>und</strong> <strong>Soziales</strong> <strong>Lernen</strong>Schule RychenbergÜbungWerbespotVorbereiten: 2er-Gruppen bildenMaterial:Lernziel:Auftrag:AB <strong>und</strong> SchreibzeugEigene Fähigkeiten wahrnehmen <strong>und</strong> wachrufen, die Fähigkeitenanderer wahrnehmen <strong>und</strong> akzeptierenHier geht es darum, euer Augenmerk auf Dinge zu richten, die ihr gutkönnt. So schnell fällt einem auf, was man falsch gemacht hat odernoch nicht so gut kann. Das ist hier kein Thema .Zuerst macht sich jeder allein Gedanken zu seinen Fähigkeiten anhandder Fragen auf dem AB <strong>und</strong> füllt dieses aus.Nun erzählt ihr eurem Partner, was ihr alles gut könnt, was euch aneuch selbst gefällt <strong>und</strong> was anderen an euch gefällt.Jetzt bereitet ihr einen Werbespot vor, in dem ihr euren Partner vorstelltmit all seinen Fähigkeiten <strong>und</strong> Qualitäten.Anschliessend Werbespot-R<strong>und</strong>eAuswertung: Wie war’s?- eigene Fähigkeiten festhalten- diese dem Partner erläutern- den Partner präsentieren- den Werbespot über sich selbst hören <strong>und</strong> ansehen- den Werbespot über den Partner vortragenÜbungMaterial:Lernziel:Auftrag:Mein persönliches GepäckAB mit Koffer-Abbildung, farbige Papierstreifen, SchreibzeugSelbstsicherheit stärken durch Festhalten einiger FähigkeitenSammelt auf euren Koffer all die Fähigkeiten, die ihr besitzt <strong>und</strong> wo ihrsagen könnt: „Das ist toll, dass ich das kann.“Vorgehen: Schreibt je eine Fähigkeit auf einen Papierstreifen <strong>und</strong>klebt diese anschliessend auf euren Koffer.z.B. „Ich kann ein feines Menu zusammenstellen <strong>und</strong> zubereiten“Auswertung: Sind nun (auch) Fähigkeiten auf meinem Koffer, die mir zu Beginndieser „Ich-Reihe“ nicht in den Sinn gekommen wären?Gibt es Fähigkeiten, die ich noch gern auf meinem Koffer hätte?Was für welche?Kann <strong>und</strong> will ich die erwerben?Weiss ich, wo, wie <strong>und</strong> wann ich die erwerben kann?12


<strong>Kommunikation</strong> <strong>und</strong> <strong>Soziales</strong> <strong>Lernen</strong>CWas will ich?Schule RychenbergEinstieg:ÜbungMaterial:Lernziel:Auftrag:Ist dir eigentlich immer genau klar, was du willst?Oder gibt es auch Situationen, in denen du nicht so sicher bist, was aufdich zutrifft, wie du etwas siehst, welche Meinung du hast?Einzelne Gegebenheiten/Verhältnisse/Situationen <strong>und</strong> Meinungenbleiben unverändert bestehen, andere ändern sich laufend. Das istvöllig okay so.Und doch ist es immer wieder spannend sich zu fragen, wo man sosteht.In der folgenden Übung setzest du dich vertieft mit der Frage „Was willich?“ auseinander.So sieht das bei mir ausPro Schüler 16 A6-Kärtchen, ein A2-Bogen (Plakat) <strong>und</strong> ein C5-CouvertA4-Blätter für den Entwurf des PlakatesAB: So sieht das bei mir ausSchreibzeug, auch Farb- <strong>und</strong> Filzstifte, Leim, Scheren, ev. alte HeftliSich seiner eigenen Wünsche, Ziele, Meinungen bewusst seinIhr geht nun vertieft der Frage nach, was ihr wollt. Auf dem AB „So siehtdas bei mir aus“ findet ihr 16 verschiedene Bereiche, zu denen ihr euchGedanken machen sollt.Notiert die Fragenummer jeweils auf ein separates Kärtchen <strong>und</strong>schreibt auch die Antworten dazu.Nun gestaltet ihr ein Plakat, auf dem alle eure formulierten Wünsche,Ziele <strong>und</strong> Meinungen ihren Platz haben. In der Gestaltung seid ihr frei.Fertigt jedoch zuerst einen Entwurf auf einem A4-Blatt an.Die A6-Kärtchen behaltet ihr vorläufig bei euch (in einem Couvert imMäppli ablegen).Auswertung: Wie war’s?Was für Wünsche, Ziele <strong>und</strong> Meinungen habe ich schon lange?Welche sind neu?In welchen Punkten ist es mir schwer gefallen, mich festzulegen?An welchen Punkten möchte ich noch arbeiten?13


<strong>Kommunikation</strong> <strong>und</strong> <strong>Soziales</strong> <strong>Lernen</strong>3 Ich <strong>und</strong> Du(4 Doppellektionen)Schule RychenbergGr<strong>und</strong>gedanke:In jeder Begegnung treffen die Gedanken, Werte, Ängste <strong>und</strong> Bedürfnisse derGesprächspartner aufeinander. Je mehr wir unserer eigenen Gedanken, Werte usw.bewusst sind, desto sicherer fühlen wir uns in der Begegnung <strong>und</strong> je mehr wireinbeziehen, dass der andere allenfalls unterschiedliche Gedanken, Werte usw.besitzt, desto besser kann <strong>Kommunikation</strong> gelingen.Ziel:Die S. kennen Hintergründe, Wahrnehmungen, Bedürfnisse von sich selbst <strong>und</strong>wissen, dass ihr Gegenüber unterschiedliche Hintergründe, Wahrnehmungen <strong>und</strong>Bedürfnisse besitzt.Sie können mit diesem Umstand adäquat umgehen.Sie können beobachten ohne zu werten.Der Jugendliche setzt sich in vier Doppellektionen mit folgenden Fragenauseinander:ABCDWas nehme ich mit?Was nimmt mein Gegenüber mit?Was nehme ich wahr?Was nimmt mein Gegenüber wahr?Was sind meine Bedürfnisse?Was sind die Bedürfnisse meines Gegenübers?Wie beobachte ich richtig?je eine DoppellektionAWas nehme ich mit?Was nimmt mein Gegenüber mit?ÜbungMaterial:Lernziel:Auftrag:ErbschaftenA2-Zeichenpapier, NeocolorUmfassende Betrachtung aller wichtigen Persönlichkeiten der Familie,Befreiung unbewusster innerer Erbschaften, die eine einschränkendeBotschaft vermitteln (z.B. Wir Hubers wurden noch nie von anderenanerkannt, wir mussten uns immer eng zusammenschliessen, um zuüberleben).In dieser Übung denkt ihr darüber nach, welche Personen aus eurerFamilie wichtig sind <strong>und</strong> zu der besonderen Atmosphäre beigetragenhaben, die eure Familie prägt.Oft denken wir nur an Eltern <strong>und</strong> Geschwister, wenn wir von der Familiesprechen <strong>und</strong> wir übersehen, dass die Familie viel umfangreicher ist.Dazu gehören die Geschwister der Eltern <strong>und</strong> deren Kinder, dieGrosseltern, deren Geschwister <strong>und</strong> natürlich alle die Personen, die indie Familie eingeheiratet haben. Weshalb sind alle diese Personen14


<strong>Kommunikation</strong> <strong>und</strong> <strong>Soziales</strong> <strong>Lernen</strong>Schule Rychenbergwichtig? Sie können euch etwas weitergegeben <strong>und</strong> „vererbt“ haben,was für euer Leben viel ausschlaggebender ist als blonde Haare oderbraune Augen, nämlich eine bestimmte Art, das Leben zu sehen <strong>und</strong>eine bestimmte Vorstellung von den Möglichkeiten <strong>und</strong> Aufgaben, diedie Mitglieder dieser Familie haben.Dieser „Vererbung“ geht ihr folgendermassen genauer auf die Spur:- Teilt das Blatt in zwei Hälften <strong>und</strong> malt in die eine Hälfte alle zurFamilie des Vaters gehörenden Personen <strong>und</strong> in die andereHälfte alle zur Familie der Mutter gehörenden Personen.Vergesst nicht, auch euch selbst an einer passenden Stelledarzustellen.15’ - Malt für jede Person eine Figur, zum Beispiel ein Dreieck, einRechteck, einen Kreis oder irgendeine unregelmässige Figur.Diese Figuren sind verschieden gross <strong>und</strong> haben verschiedeneAbstände zueinander, je nach dem, wie sie zueinander stehen.- Nun schreibt ihr zu jeder Figur den Namen, mit dem dieserMensch bei euch in der Familie genannt wird.15’ - Schreibt möglichst zu jeder Person noch eine Bemerkung, diezum Ausdruck bringt, wie der Betreffende das Leben sieht bzw.was ihm im Leben wichtig ist.5’ - Nun schaut euch euer Bild an <strong>und</strong> versucht jeder Hälfte einepassende Überschrift zu geben.5’ - Findet ihr auch eine Überschrift für das ganze Bild?20’ - Kommt nun in 3er-Gruppen zusammen <strong>und</strong> zeigt einander eureBilder. Erzählt einander vor allem von den Personen in eurerFamilie, die euch selber zurzeit besonders wichtig sind.Auswertung: Nun in der ganzen Gruppe:Wie hat mir das Experiment gefallen?Welche Überschriften habe ich gef<strong>und</strong>en?Was habe ich von der mütterlichen bzw. väterlichen Familie im weiterenSinne übernommen?Welche Familientraditionen spielen in meiner Familie eine Rolle?Welche Lebensanschauungen von bestimmten Familienmitgliederngeben mir Boden, kann ich unterstützen?Was möchte ich sonst noch sagen?15


<strong>Kommunikation</strong> <strong>und</strong> <strong>Soziales</strong> <strong>Lernen</strong>BWas nehme ich wahr?Was nimmt mein Gegenüber wahr?Schule RychenbergÜbungLauschenVorbereiten: StuhlkreisLernziel:Auftrag:ÜbungMaterial:Lernziel:Auftrag:Anhand einer simplen Übung erkennen, dass jeder anders wahrnimmt.Die Gruppe sitzt schweigend im Kreis. Die S. schliessen die Augen <strong>und</strong>konzentrieren sich lediglich auf die Geräusche ausserhalb des Raumes.Nach ein bis zwei Minuten tauschen wir aus, was jeder gehört hat.Nun schliessen wieder alle S. die Augen <strong>und</strong> hören auf Geräuscheinnerhalb des Raumes. Was habt ihr jetzt wahrgenommen?Wie mache ich ein Käsebrötchen?ein Brötchen, ein Messer, ein grosses Stück Käse, Butter, auf einemTischeigene Aussagen mehrdeutig wahrnehmenIch bin ein Marsmensch, erst gerade auf der Erde gelandet <strong>und</strong> extremhungrig. Nun sehe ich all diese Dinge auf dem Tisch <strong>und</strong> möchte voneuch wissen, wie man ein Käsebrötchen zubereitet, denn ich habekeine Ahnung, wie man das macht. Könnt ihr mir das erklären?An die Lehrperson: Führe alle Anweisungen ganz genau aus – nurmöglichst anders als sie gemeint sind.Wenn z.B. jemand sagt: „Nimm das Messer in die Hand“, fasse es amfalschen Ende an usw..Auswertung: Warum habe ich euch falsch verstanden?Kennt ihr solche Missverständnisse aus der Schule oder von zu Hause?Wie sind sie ausgegangen?ÜbungEinstieg:Material:WahrnehmungEs ist schwierig, jemanden wirklich zu verstehen bzw. von jemandemwirklich verstanden zu werden.Obwohl wir wissen, dass wir unterschiedlich sind, gehen wir häufigdavon aus, dass andere genau so denken, fühlen <strong>und</strong> handeln (wollen)wie wir selbst. Aber jeder ist anders <strong>und</strong> hat eine andereWahrnehmung, andere Wünsche <strong>und</strong> Erwartungen, <strong>und</strong> jeder handeltanders. Manchmal reagieren wir unterschiedlich auf die gleicheSituation, den gleichen Menschen, die gleichen Anforderungen.Folien von VexierbildernHellraumprojektoroder Folien auf CD <strong>und</strong> Beamer16


<strong>Kommunikation</strong> <strong>und</strong> <strong>Soziales</strong> <strong>Lernen</strong>Lernziel:Feststellen verschiedener Wahrnehmungenandere Wahrnehmungen stehen lassen könnenSchule RychenbergAuftrag:Schaut euch die folgenden Bilder genau an.Was seht ihr?Kann jemand jeweils beide Aspekte sehen?Auswertung: Kann die unterschiedliche Wahrnehmung einer Situation, einerAussage oder einer Handlung zum Konflikt führen?Wer kann ein Beispiel nennen?Wie kann man solche Konflikte konstruktiv lösen?Gibt es überhaupt eine objektive/allgemeingültige Wahrnehmung?ÜbungMaterial:Lernziel:Auftrag:FruchtschaleEin zu zeichnendes Objekt (z.B. eine Fruchtschale) in der Mitte einerTischgruppe, an der alle S. Platz finden. R<strong>und</strong> um die Tischgruppeverteilt genau die Anzahl Stühle, wie S. in der Gruppe sind.Wenn die Gruppe zu gross ist, zwei Tischgruppen bilden.Pro S. ein A3- oder A4-Blatt, einen Bleistift.Es gibt verschiedene Betrachtungsweisen.Setzt euch auf einen Stuhl <strong>und</strong> beginnt, die Fruchtschale abzuzeichnen.Sprecht dabei nicht.Die Lehrperson gibt keine weiteren Anweisungen.Nach drei Minuten wechselt ihr den Platz (so, dass eine andereSichtweise des Objekts entsteht) <strong>und</strong> zeichnet weiter.Die Lehrperson wiederholt die Aufforderung, den Stuhl zu wechseln,etwa dreimal.Auswertung: Wie ist es euch ergangen?CWas sind meine Bedürfnisse?Was sind die Bedürfnisse meines Gegenübers?ÜbungGefühl <strong>und</strong> SpracheVorbereiten: Vor der St<strong>und</strong>e folgende Abklärung treffen:Hat es in der Gruppe mindestens zwei Jugendliche, die dieselbeMuttersprache beherrschen (nicht deutsch!)?Die Übung ist nur dann durchführbar.Diese Jugendlichen vor der St<strong>und</strong>e bitten, miteinander einen Sketch zueinem bestimmten Gefühl bzw. zu einer bestimmten Situationaufzuführen.Material:Lernziel:SituationskärtchenDeuten <strong>und</strong> verstehen von Gefühlen anderer, ohne ihre verbaleSprache zu verstehen17


<strong>Kommunikation</strong> <strong>und</strong> <strong>Soziales</strong> <strong>Lernen</strong>Schule RychenbergAuftrag: An die 2er-Gruppen: Während 5’ kleinen Sketch zumSituationskärtchen vorbereiten.Anschliessend in der Muttersprachevortragen.An die Klasse:Während der Sketch-Vorbereitung an derWT alle Gefühle auflisten, die euch in denSinn kommen.Anschliessend Sketch(s) ansehen <strong>und</strong> dannbeschreiben, was passiert ist <strong>und</strong> wer welcheGefühle ausgedrückt hat.Auswertung: Wie ist es euch ergangen beim Vorspielen?Wie beim Zuschauen?Was half, die Gefühle der Akteure zu erkennen?ÜbungMaterial:Lernziel:Auftrag:Die drei MusketiereAB „Die drei Musketiere“SchreibzeugWahrnehmen von Gemeinsamkeiten <strong>und</strong> Unterschieden, ohne zuwerten.Ihr arbeitet in 3er-Gruppen.Hier geht es darum festzustellen, was ihr gemeinsam habt <strong>und</strong> waseuch unterscheidet. Anhand des Arbeitsblattes haltet ihr eine AnzahlGemeinsamkeiten <strong>und</strong> Unterschiede fest, die ihr im Gesprächmiteinander herausfinden werdet. Eure Antworten sollen sich nichtbloss auf Äusserlichkeiten beziehen. Es geht v.a. auch darum, etwasNeues übereinander kennen zu lernen.Wichtig: Es dürfen keine Namen genannt werden („Wir alle finden M.doof“).Gemeinsam füllt ihr das Arbeitsblatt aus. Jeder in eurer Gruppe mussmit allen Antworten einverstanden sein.Auswertung: Zusammentragen der Arbeitsergebnisse im Stuhlkreis.Gab es Überraschungen?18


<strong>Kommunikation</strong> <strong>und</strong> <strong>Soziales</strong> <strong>Lernen</strong>ÜbungEntscheidungstabelle oder AutokaufSchule RychenbergMaterialLernziel:Auftrag:AB „Entscheidungstabelle“SchreibzeugEigene Prioritäten festlegen <strong>und</strong> sie auf die Prioritäten des Gegenübersabstimmen könnenBildet 2er-Gruppen (wenn möglich je ein Mädchen <strong>und</strong> ein Junge).Entscheidet euch für ein gemeinsames Projekt:Autokauf (Beispiel)FerienplanungStadtreiseAbschlussreiseMuseums-, Kino-, KonzertbesuchFussballmatch besuchenEin Essen für Gäste zubereiten etc.Es ist sehr von Vorteil, ein Projekt zu wählen, von dem ihr beiden soziemlich unterschiedliche Vorstellungen habt.Nun geht es an die Planung des Projektes.Jeder schildert dem andern seine Vorstellungen. Sucht trotz derunterschiedlichen Ideen einen gemeinsamen Nenner.Das AB ist eine Hilfe, indem ihr wichtige Kernaspekte des Projektes indie oberste Spalte setzt <strong>und</strong> die entsprechenden Felder in jeder Spaltemit möglichen Varianten füllt (Beispiel: Autokauf: Spaltenüberschrift:Wagentyp, mögliche Varianten: Kleinwagen, Mittelklassewagen,Luxuswagen).Ist eure Tabelle ausgefüllt, entscheidet ihr euch gemeinsam für eineForm des Projektes, indem ihr eine Rangliste der verschiedenenMöglichkeiten erstellt. Diese stellt ihr dann der Klasse vor.Auswertung: Wie leicht ist es euch gefallen, eigene Prioritäten zu setzen?Wie gut habt ihr eure unterschiedlichen Ansichten auf einengemeinsamen Nenner bringen können?Hat einer von euch beiden sich mehr durchgesetzt?Wie <strong>und</strong> weshalb?Ist es euch gelungen, eine Lösung zu finden, die beiden gefällt?Wie habt ihr das gemacht?19


<strong>Kommunikation</strong> <strong>und</strong> <strong>Soziales</strong> <strong>Lernen</strong>DWie beobachte ich richtig?Schule RychenbergEinleitende Gedanken:Nur Verhalten im Hier <strong>und</strong> Jetzt kann beobachtet <strong>und</strong> beschrieben werden.Einstellungen, Deutungen, Zukunftsentwürfe, Vergangenheitsdaten etc. lassen sichnicht beobachten. Sie sind lediglich Ergebnis von Interpretationen, Hypothesen <strong>und</strong>Vermutungen, die von den Beobachtungen klar zu trennen sind.Verschiedene Bereiche können über Beobachtung erfasst werden:konkretes Verhalten in verschiedenen Situationen, Motorik, Sprache, Gestik, Mimiketc.Man kann sich selbst, sein eigenes Verhalten beobachten (Selbstbeobachtung) odereine oder mehrere andere Personen (Fremdbeobachtung).Dazu sind die Fragen von Bedeutung:WOZU beobachten:Was will ich mit meiner Beobachtung erreichen?WAS/WO beobachten:In welchen konkreten Situationen <strong>und</strong> Zusammenhängen soll beobachtet werden?WIE beobachten:verdeckt –offen: mache ich im Voraus klar, dass ich jetzt genauer hinschauenwerde? Oder teile ich nachher meine Beobachtungen mit?3 Übungen zur Auswahl als Einstieg:Lernziel:Übung 1Auftrag:Konzentration gezielt auf das Hier <strong>und</strong> Jetzt ausrichtenDer Mond ist r<strong>und</strong>Bei diesem Spiel ist das genaue Beobachten sehr wichtig. Die Gruppesitzt in einem Stuhlkreis. Der Spielleiter beginnt. Er sagt: „ der Mond istr<strong>und</strong>, der Mond ist r<strong>und</strong>, er hat zwei Augen, Nas <strong>und</strong> M<strong>und</strong>“.Währenddessen malt er mit dem Finger das in die Luft, was er sagt:also zweimal ein r<strong>und</strong>es Gesicht <strong>und</strong> einmal zwei Augen, eineStrichnase <strong>und</strong> einen M<strong>und</strong> (Smily). Daraufhin fordert er den linksneben ihm auf ihm dies ebenso nachzumachen. Diemeisten Spieler lassen sich durch die Theatralik ablenken <strong>und</strong>bemerken nicht, dass es nur derjenige richtig macht, der z.B.währenddessen seinen rechten Fuß über den linken geschlagen hatoder immer nach dem Aufsagen des Verses die Arme verschränkt.Anfangs wird dies natürlich auch völlig unauffällig gemacht. Es sindimmer einige dabei, die Spiele dieser Art kennen <strong>und</strong> schnell auf dieLösung kommen. Diese werden aufgefordert die Lösung nicht zuverraten <strong>und</strong> zu warten, bis jeder selbst darauf gekommen ist.Spätestens nach der dritten R<strong>und</strong>e sollte das Geheimnis allerdingsgelüftet werden, damit keiner zum „Dummen“ wird.20


<strong>Kommunikation</strong> <strong>und</strong> <strong>Soziales</strong> <strong>Lernen</strong>Übung 2Fritz mag.....Schule RychenbergAuftrag:Übung 3Auftrag:ÜbungMaterial:Lernziel:Auftrag:Die Lehrperson oder ein eingeweihter Schüler beginnt mit der Aussage:„Fritz mag Bananen, aber keine Äpfel. Oder Fritz mag Birchermüesli,aber kein Yoghurt. Dann geht es reihum <strong>und</strong> die S. müssen versuchenherauszufinden, was Fritz mag <strong>und</strong> was er eben nicht mag.( Lösung: Fritz mag immer Dinge, deren Anfangsbuchstabederselbe ist wie der Anfangsbuchstabe des Namens der Person, diegrad dran ist)Stille PostZwei Mannschaften, die sich jeweils hintereinander aufgestellt haben,versuchen, ein Bild, das jeweils nur der Hinterste sieht, durch Zeichnenauf den Rücken zu übertragen. Der jeweils Vorderste hat wieder Papier<strong>und</strong> Bleistift <strong>und</strong> muss das, was er auf seinem Rücken gefühlt hat,zeichnen.Aquarium-SpielFragekartenBeobachtung des DiskussionsverhaltensDie Klasse sitzt im Stuhlkreis. Vier Jugendliche dürfen sich an einerDiskussion beteiligen <strong>und</strong> rücken ihre Stühle zu diesem Zweck in dieMitte des Kreises. Die restlichen S. bleiben im Kreis sitzen <strong>und</strong> werdenanschliessend die vier beobachten.Diese kriegen eine Diskussionsaufgabe (z.B. Was unternehmen wir aufder Schulreise? oder Welche Fussballnation wird 2010 WM-Meister?).Beobachtungspunkte auf Fragekarten werden den S. im Stuhlkreisabgegeben (verdeckt: die Diskussionsteilnehmer wissen nur, dass siebeobachtet werden, aber nicht nach welchen Kriterien):Sprechen alle Gruppenmitglieder?Hören sie sich gegenseitig zu?Hält jemand andere vom Sprechen ab?Schauen die Zuhörer den an, der gerade spricht?Lassen die Diskussionsteilnehmer einander aussprechen?Sprechen alle Teilnehmer laut <strong>und</strong> deutlich?Auswertung: Die Aussenstehenden teilen ihre Beobachtungen mit. Es interessierthier nicht der Inhalt der Diskussion, sondern das Verhalten derBeteiligten.Nun kann das Spiel ein zweites Mal mit neuen Diskussionsteilnehmern durchgeführtwerden. Diesmal geht es um ein neues Thema. Doch die Beobachtungspunkte sindjetzt bekannt.Auswertung: Wurde diese Diskussion anders geführt als die erste?Worin bestand der Unterschied?Was sagen die Diskussionsteilnehmer der beiden Durchgänge dazu?21


<strong>Kommunikation</strong> <strong>und</strong> <strong>Soziales</strong> <strong>Lernen</strong>4 Wir <strong>und</strong> die andern(4 Doppellektionen)Schule RychenbergGr<strong>und</strong>gedanke:Das „Wir-Gefühl“, das eine Peer-Gruppe vermitteln kann, schenkt besondersJugendlichen viel Sicherheit <strong>und</strong> Geborgenheit in einer Zeit des inneren <strong>und</strong>äusseren Umbruchs.Nun gibt es neben der Peergroup viele weitere Gruppen (Klasse, Familie, Verein,andere Peergroups usw.).Wo gehöre ich dazu?Wo fühle ich mich wohl / unwohl?Wo verhalte ich mich wie?Wo verschliesse ich mich vor Anderem / Fremden?Wo erlebe ich Fremdes als Bereicherung?Ziel:Die S. sind sich bewusst, dass es verschiedene Gruppen gibt, welche verschiedeneZiele verfolgen.Sie wissen, dass jeder Mensch in verschiedenen Gruppen unterschiedliche Rolleninnehaben kann. Sie sind sich ihrer eigenen Rollen bewusst <strong>und</strong> können allenfallsnötige Änderungen vornehmen („aus der Rolle ausbrechen“).Die S. bauen Vorurteile ab <strong>und</strong> gehen offen auf Menschen zu.Der Jugendliche setzt sich in vier Doppellektionen mit folgenden Fragenauseinander:ABCDWer sind wir?Welche typischen Rollen gibt es?Welche unterschiedlichen Rollen nehme ich ein?Welche Vorschriften machen wo Sinn?Was bezwecken Vorschriften?Wo bin ich in Gefahr, Vorurteile zu hegen <strong>und</strong> zu pflegen?Wie kann ich diese abbauen?Welches sind typische Merkmale eines Mädchens/eines Jungen bzw. einerFrau/eines Mannes?Welches Frauen- bzw. Männerbild habe ich?Wie möchte ich sein?je eine Doppellektion22


<strong>Kommunikation</strong> <strong>und</strong> <strong>Soziales</strong> <strong>Lernen</strong>AWer sind wir?Welche typischen Rollen gibt es?Welche unterschiedlichen Rollen nehme ich ein?Schule RychenbergÜbungMaterial:Lernziel:Auftrag:NamenbildStrassenkreide, verschiedene FarbenWir haben alle Platz.Jeder Schüler <strong>und</strong> jede Schülerin schreibt mit einem Stück Kreideseinen/ihren Namen auf den Pausenplatz. Jeder Name ist mitmindestens einem anderen Namen verb<strong>und</strong>en (wie in einemKreuzworträtsel).Die Übung kann ohne Worte durchgeführt werden, oder die S. könnensich besprechen.Auswertung: Haben alle Namen Platz gef<strong>und</strong>en?Konntet ihr verschiedene Verhaltensweisen feststellen?Wer hat in dieser Übung welche Rolle übernommen?ÜbungMaterial:Lernziel:Auftrag:Wir-BildWoll- oder SchnurknäuelErkennen, dass die Ansichten einzelner Gruppenmitglieder die ganzeGruppe prägen.Wir bilden einen Stuhlkreis. Alle überlegen sich still für sich zwei, dreiSätze, die mit „Wir.....“ beginnen <strong>und</strong> etwas über die ganze Gruppeaussagen.Die Lehrperson beginnt, indem sie einen Satz ausspricht <strong>und</strong> denKnäuel jemandem zuwirft. Diese Person sagt einen ihrer Sätze <strong>und</strong> wirftden Knäuel erneut weiter, die Schnur wird immer in der Hand behalten.So entsteht mit der Zeit ein Netz, bis alle einen Satz gesagt haben(keine Aussage wiederholen) <strong>und</strong> der Knäuel am Schluss wieder beider Lehrperson landet.Auswertung: Welche Aussagen haben wohl getan?Welche haben überrascht, geärgert, betroffen gemacht?Gibt es Aussagen, die nach einer genaueren Klärung bedürfen?Was will ich sonst noch sagen?23


<strong>Kommunikation</strong> <strong>und</strong> <strong>Soziales</strong> <strong>Lernen</strong>ÜbungTierische DiskussionSchule RychenbergMaterial:Lernziel:Auftrag:ÜbungMaterial:Lernziel:Auftrag:Folie „Tierische Diskussion“Erkennen <strong>und</strong> benennen der verschiedenen Gesprächstypen/Rollen imBild. Bewusstwerden der eigenen Rolle(n) in solchenGesprächssituationen.Schaut euch die Tiere auf diesem Bild genau an.Welches Tier übernimmt hier welche Rolle?Woran erkennt man das?Welche Rolle(n) würdest du wohl übernehmen?Was ich alles binText von Franz Hohler (Was ich alles bin)A4-Blätter, kleine farbige ZettelS. sind sich ihrer diversen Rollen bewusst <strong>und</strong> wissen, in welchendieser Rollen sie sich wohl fühlen <strong>und</strong> in welchen weniger.Hört den Text von Franz Hohler an (2x). Er beschreibt diverse Rollen,die er innehat.Nun erstellt ihr für euch selber eine solche Liste von Rollen, die ihrinnehabt.Anschliessend lest ihr die Liste der Klasse vor. LP schreibt einigeRollen, die vorgelesen werden, auf farbige Zettel <strong>und</strong> verteilt sie für allegut sichtbar im ganzen Raum.Nun begebt ihr euch zu dem Zettel, der eine Rolle beschreibt, in der ihreuch wohl fühlt.Dann wechselt ihr zu einem Zettel, der eine Rolle beschreibt, die ihrnicht gern ausübt.Auswertung: Welche Rollen gefallen mir? Weshalb?Welche Rollen gefallen mir nicht? Weshalb nicht?Wer bestimmt eigentlich, welche Rolle(n) ich spiele?Kann <strong>und</strong> will ich bestimmte Rollen ablegen/neu übernehmen?Welche?Was will ich sonst noch sagen?24


<strong>Kommunikation</strong> <strong>und</strong> <strong>Soziales</strong> <strong>Lernen</strong>BWelche Vorschriften machen wo Sinn?Was bezwecken Vorschriften?Schule RychenbergEinstieg:Material:Auftrag:ÜbungMaterial:Lernziel:Auftrag:Der Sauhaufen (gezeichnet von Friedrich Karl Waechter)Folie „Der Sauhaufen“LP legt Folie auf.Welche Vorschrift sollen die Schweine befolgen?Wie fordert der Bauer diese ein?Macht diese Vorschrift für die Schweine Sinn?VorschriftenAB „Vorschriften“S. werden sich der verschiedenen Vorschriften bewusst, mit denen sietäglich konfrontiert sind.Sie hinterfragen, erwägen den Sinn der Vorschriften.Sie erkennen das Bedürfnis des Gegenübers, das Vorschriften aufstellt.Arbeitet das AB „Vorschriften“ selbstständig in Einzelarbeit durch.Setzt euch nun zu zweit zusammen, geht miteinander beide Blätternacheinander durch.Fragt dabei nach, wo etwas unklar ist. Ergänzt einander. Beleuchtetweitere von euch formulierte Vorschriften <strong>und</strong> sucht zusammen zuerkennen, was die betreffende Person dazu veranlasst, diese Aussagezu machen. Welches Bedürfnis ist dahinter? Wie könnt ihr gut daraufreagieren?Übt nun eine Szene ein, in der jemand einer anderen Person eineVorschrift auferlegt (ein Beispiel von einem eurer AB’s).Wie reagiert die zweite Person? Übt zwei Varianten ein. Zuerst reagiertdie Person negativ, dann positiv. Spielt beide Varianten der Klasse vor.Auswertung: Wie ist es euch gelungen, Vorschriften positiv aufzunehmen?Welchen Gewinn zieht ihr aus einer positiven Reaktion?25


<strong>Kommunikation</strong> <strong>und</strong> <strong>Soziales</strong> <strong>Lernen</strong>CSchule RychenbergWo bin ich in Gefahr Vorurteile zu hegen <strong>und</strong> zu pflegen?Wie kann ich diese abbauen?Einstieg:ÜbungMaterial:Lernziel:Auftrag:Bilder von diversen den Schülern unbekannten Personen zeigen <strong>und</strong>die Schüler schildern lassen, wie sie diese einschätzen, lediglichaufgr<strong>und</strong> ihres Aussehens (Alter, Beruf, Charakter, Nationalität etc.)Der erste EindruckAB’s „Der erste Eindruck“ , „Eigenschaften von Menschen“ <strong>und</strong>„Personenbeschreibungen“.Eigene Urteile überprüfen <strong>und</strong> Vorurteile abbauenEinzelarbeit: Schätze die abgebildeten vier Personen mithilfe derTabelle 1 auf deinem Arbeitsblatt ein. Das Arbeitsblatt „Eigenschaftenvon Menschen“ liefert dir Ideen für die Umschreibung der Charaktere.Setzt euch nun in 3er-Gruppen zusammen <strong>und</strong> tauscht eure Ergebnisseaus.Einzelarbeit: Vergleiche deine Einschätzung der Personen mit denTexten auf dem AB „Personenbeschreibungen“.Fülle nun die Tabelle 2 aus. Hier kommen lediglich Angaben hinein, diedu aufgr<strong>und</strong> der Personenbeschreibungen machen kannst.Setzt euch erneut in ev. anderen 3er-Gruppen zusammen <strong>und</strong>vergleicht eure Ergebnisse.Auswertung: Welche Einschätzungen waren richtig?Welche falsch?Wie bin ich zu meinen Einschätzungen gekommen?Inwiefern kann man eine Person „richtig“ einschätzen?26


<strong>Kommunikation</strong> <strong>und</strong> <strong>Soziales</strong> <strong>Lernen</strong>DSchule RychenbergWelches sind typische Merkmale eines Mädchens/einesJungen bzw. einer Frau/eines Mannes?Welches Frauen- bzw. Männerbild habe ich?Wie möchte ich sein?Vorbemerkungen:Im Jahresplan vorgesehen ist lediglich eine Doppellektion zu diesem Thema. Hierfindet sich jedoch Material für mehrere Lektionen. Es ist dem Benutzer frei gestellt,eine Doppellektion zu gestalten oder das Thema nach eigenem Gutdünkenauszubauen.ÜbungMaterial:Lernziel:Auftrag:20’Vorteile <strong>und</strong> Nachteile (Dauer: eine Doppellektion)mehrere grosse Bogen Papier (pro Gruppe einer)Sich in das andere Geschlecht einfühlen, hineindenkenDie Mädchen <strong>und</strong> die Jungen arbeiten in getrennten Gruppen.Die Mädchen beschäftigen sich damit, was es bedeutet ein Junge zusein, <strong>und</strong> die Jungen fragen sich, was es bedeutet, ein Mädchen zusein.Bildet geschlechtergetrennte Gruppen (2-4 Personen).Nehmt in jeder Gruppe einen grossen Bogen Papier <strong>und</strong> teilt ihn in derMitte durch einen senkrechten Strich. Als Jungengruppe schreibt ihr indie linke Spalte die Überschrift „Vorteile, ein Mädchen zu sein“ <strong>und</strong> indie rechte Spalte die Überschrift „Nachteile, ein Mädchen zu sein“. AlsMädchen schreibt ihr in die linke Spalte „Vorteile, ein Junge zu sein“<strong>und</strong> in die rechte Spalte „Nachteile, ein Junge zu sein“.Notiert jetzt so viele Vor- <strong>und</strong> Nachteile in die beiden entsprechendenSpalten, wie euch einfallen. Schreibt nur das auf, was die meisten ineurer Gruppe für zutreffend halten.Kommt nun alle zusammen <strong>und</strong> tauscht eure Liste mit der Liste einerGruppe des andern Geschlechts aus.15’30’Kehrt in eure Kleingruppe zurück <strong>und</strong> besprecht diese Liste. WelcheAussagen haltet ihr für zutreffend? Welche nicht? Wie weit fühlt ihreuch verstanden?Kommt nun zum grossen Kreis zurück. Hört euch an, wie sich einzelnevon euch in ihrer eigenen Geschlechterrolle fühlen.Es werden zuerst drei Mädchen <strong>und</strong> dann drei Jungs eingeladen sich indie Mitte zu setzen, um miteinander darüber zu sprechen, welche Vor<strong>und</strong>Nachteile sie als Mädchen bzw. Jungen im Alltag erleben.Die übrigen setzen sich aussen in den Kreis <strong>und</strong> hören zu.Im Kreis steht ein zusätzlicher leerer Stuhl, damit weitere Angehörigedesselben Geschlechts aus dem Aussenkreis zu Wort kommen können.Die drei Mädchen gehen als erste in die Mitte, um miteinander zusprechen. Dann sind die Jungs dran.27


<strong>Kommunikation</strong> <strong>und</strong> <strong>Soziales</strong> <strong>Lernen</strong>Schule RychenbergAuswertung: Wie hat mir die Übung gefallen?Habe ich etwas Neues erfahren?Fühlte ich mich als Mädchen von den Jungen verstanden?Fühlte ich mich als Junge von den Mädchen verstanden?Wessen Beitrag war für mich besonders wertvoll?Wie ist in dieser Gruppe die Atmosphäre zwischen Jungen <strong>und</strong>Mädchen?Wie weit ergänzen wir uns? Wie weit rivalisieren wir einander?Was möchte ich sonst noch sagen?ÜbungSo möchte ich sein (Dauer: eine Doppellektion)Material: blaue (für Jungs) <strong>und</strong> rosarote (für Mädchen) Kärtchen (pro Person 10Stück)Lernziel:Auftrag:20’20’(geschlechterspezifische) Eigenschaften ordnen <strong>und</strong> favorisierenAlle Anwesenden schreiben auf blaue Kärtchen typisch männlicheEigenschaften <strong>und</strong> auf rosa Kärtchen typisch weibliche, pro Personsollten etwa zehn Kärtchen beschriftet werden (positive <strong>und</strong> negativeEigenschaften). Es macht nichts, wenn einzelne Eigenschaftenmehrmals vorkommen.Nun werden die Kärtchen nach Farben getrennt gemischt.1. R<strong>und</strong>e:Alle Mädchen erhalten je sechs rosa Kärtchen, alle Jungen sechsblaue. Die Mädchen tauschen untereinander so lange, bis alle dreiKärtchen mit Eigenschaften haben, die ihnen gefallen <strong>und</strong> dreiKärtchen, deren Eigenschaften sie ablehnen. Die Jungen machen esebenso. Wer Mühe hat passende Eigenschaften zu finden, kann sichbei den Reservekärtchen umsehen.Nun setzt ihr euch in gemischten Gruppen (ca. 4 Personen) zusammen,legt die ausgewählten Kärtchen vor euch hin <strong>und</strong> erzählt einander, waseuch weshalb gefällt oder missfällt.20’2. R<strong>und</strong>e:Diese R<strong>und</strong>e verläuft wie die erste R<strong>und</strong>e mit dem Unterschied, dassdie Mädchen blaue <strong>und</strong> die Jungen rosa Kärtchen „bearbeiten“.Auch hier setzt ihr euch in gemischten Gruppen zusammen umauszutauschen.20’Nun gestaltet ihr in Einzelarbeit ein Blatt zum Thema „So möchte ichsein“. In der Form seid ihr frei (Eigenschaften, Bilder, Zeichnungen,Gedanken, Gedichte etc.).Auswertung: Wie hat mir diese Übung gefallen?Was hat mich überrascht?Worin fühle ich mich bestätigt?28


<strong>Kommunikation</strong> <strong>und</strong> <strong>Soziales</strong> <strong>Lernen</strong>ÜbungTypisch Frau! Typisch Mann!Schule RychenbergMaterial:Lernziel:Auftrag:Vorgängig die Schüler beauftragen, typische Bilder von Männern <strong>und</strong>Frauen zu sammeln (Werbung, Poster, Zeitschriften, Kalender) oderdiese selber bereit haben.PackpapierVon typischen Bildern ausgehend sein eigenes Bild des eigenen <strong>und</strong>des anderen Geschlechts formenIn der ganzen Gruppe werden zuerst die sogenannt typischengeschlechtsspezifischen Bilder betrachtet.Welche Bilder findet ihr besonders typisch? Weshalb?Welche findet ihr weniger typisch? Wieso?Mädchen <strong>und</strong> Jungen bilden nun je eine Gruppe. Die Jungen zeichnenauf ein grosses Packpapier die Umrisse einer lebensgrossen Frau <strong>und</strong>schreiben als Titel darüber: Typisch Frau. In diese Figur hinein wird nungeschrieben, was sie typisch finden für Frauen. Die Mädchengruppegestaltet ein gleiches Bild mit dem Titel „Typisch Mann“.Die Plakate werden aufgehängt.Die Mädchen nehmen Stellung zum vorgestellten Frauenbild, dieJungen zum Männerbild.Auswertung: Wie hat mir diese Übung gefallen?Was hat mich überrascht?Worin fühle ich mich bestätigt?ÜbungMaterial:Lernziel:Auftrag:Die Idealfrau – Der IdealmannAB „Fragebogen“Sich seiner eigenen Idealvorstellung bewusst sein, eine Balance findenzwischen Traumbild <strong>und</strong> WirklichkeitZuerst füllen die Mädchen den Fragebogen zur Idealfrau aus <strong>und</strong> dieJungen den Fragebogen zum Idealmann. Auf dem zweiten Fragebogenkreuzen Mädchen <strong>und</strong> Jungen an, wie ihr Idealbild des anderenGeschlechts aussieht.Auswertung: Stellt für beide Geschlechter mit einer Strichliste zusammen, welcherAnsicht die Mädchen sind <strong>und</strong> welcher Ansicht die Jungen.Wo stimmen die Erwartungen überein? Wo gibt es Unterschiede?Sprecht auch über den Unterschied zwischen einem Traumbild <strong>und</strong> derWirklichkeit.29


<strong>Kommunikation</strong> <strong>und</strong> <strong>Soziales</strong> <strong>Lernen</strong>5 <strong>Kommunikation</strong>(10 Doppellektionen)Schule RychenbergGr<strong>und</strong>gedankeIn ihrem künftigen Beruf wie auch im Privatleben sind die Schülerinnen <strong>und</strong> Schülerherausgefordert, in den verschiedensten Situationen zu kommunizieren.Sie erhalten in diesem Kapitel einen Einblick in verschiedene hilfreiche Gesprächs<strong>und</strong>Konfliktstrategien <strong>und</strong> können diese in Übungen anwenden.<strong>Kommunikation</strong> üben <strong>und</strong> verbessern ist ein lebenslanger Prozess.Die S. sollen sich bewusst sein, dass „man es nicht einfach hat“, wenn man Regeln<strong>und</strong> Strategien kennt, sondern dass diese Hilfen <strong>und</strong> Übungsgr<strong>und</strong>lagen sind imUmgang miteinander (damit es immer mehr Giraffen <strong>und</strong> weniger Wölfe gibt…).Aufbau dieser Einheit:A: <strong>Kommunikation</strong> – was ist das, wie geht das: EinstiegB: Nonverbale <strong>Kommunikation</strong>C: Die vier Seiten einer Nachricht nach Schulz von ThunD: Konversationsrituale <strong>und</strong> HöflichkeitE: Gespräche verbessern: Regeln <strong>und</strong> Strategien GesprächsregelnIch-BotschaftenBeschreiben statt bewertenKillerphrasen vermeidenFeedback gebenF: Umgang mit KonfliktenBemerkungen:1. Es gibt viele Teilbereiche im Thema „<strong>Kommunikation</strong>“. Die Sammlung istziemlich umfangreich geworden, die zur Verfügung stehende Zeit ist eherkurz. Jede Lehrperson kann selber Schwerpunkte setzen, aus denTeilbereichen auswählen, was ihr wichtig erscheint <strong>und</strong> die Übungendurchführen, die ihr sinnvoll scheinen.2. Im Oberstufen Deutschbuch „Sprachwelt Deutsch“ gibt es ein Kapitel zu„<strong>Kommunikation</strong>“ hilfreichen Texten, Comics <strong>und</strong> Anregungen.Da dieses Kapitel vielleicht in einigen Klassen schon erarbeitet worden ist,wurde es hier nicht einbezogen. Es kann aber ev. als Ergänzung gebrauchtwerden.3. Aus dem KoKoRU kennen die S. die Figuren Wolf <strong>und</strong> Giraffe (Gewaltfreie<strong>Kommunikation</strong>). Man kann sie in diesem Kapitel immer wiedereinbeziehen <strong>und</strong> auf sie hinweisen.( Gesprächsregeln, Umgang mitKonflikten)Hinweise:S = Schüler <strong>und</strong> Schülerinnen, EA = Einzelarbeit, PA = Partnerarbeit,GA = Gruppenarbeit, WT = Wandtafel, AP = Arbeitsprojektor30


<strong>Kommunikation</strong> <strong>und</strong> <strong>Soziales</strong> <strong>Lernen</strong>A<strong>Kommunikation</strong> – was ist das, wie geht das: EinstiegSchule RychenbergZiel:Die S. wissen, dass ein Gespräch von verschiedensten Faktoren beeinflusst wird, siekennen einige Faktoren, die ein Gespräch mitbestimmen.Die S. können in einem Gespräch die Beziehungs- <strong>und</strong> die Sachebeneunterscheiden.Mögliche Fragen zum Einstieg:- Was verstehst du unter K.- Welche Arten von K. kennst du?- Was hast du in der Schule schon gelernt darüber?- Warum sollst du etwas über K. wissen? Was möchtest du wissen?- In welchen Situationen ist viel Know-how in K. gefragt?Der Einstieg kann aber auch ganz praktisch mit nachstehenden Übung(en)geschehen oder mit dem Arbeitsblatt „<strong>Kommunikation</strong> wozu“ (Zusatzmaterialien).ÜbungZiel:Auftrag:Also dannSensibilisierung für Mitgemeintes aber Nicht gesagtes in GesprächenS. erfinden zum unten stehenden Dialog (z.B. auf Folie oder kopiert)eine Situation, in der sich dieser Dialog abspielen könnte. Die S.achten dabei darauf, dass deutlich wird, was die beiden beteiligtenPersonen jeweils denken.Die S. setzen/stellen sich paarweise nebeneinander in Blickrichtungzum Publikum. In dieser Position wird das, was die Personen denken,verbalisiert, Die Dialogteile werden zueinander gesprochen, wasjeweils durch eine Vierteldrehung des Körpers signalisiert wird.Dialog:1.Person: Also dann.2.Person: Also dann was?1.Person: Du weißt schon.2.Person: Was weiss ich?1.Person: Das weißt du ganz genau.Auswertung:In der Gruppe können z.B. folgende Fragen diskutiert werden:- Wann, wo, zwischen wem finden die Gespräche statt?- Wie stehen die Gesprächspartner zueinander? Wie zeigt sich das?- Was wollen die Partner voneinander? Worum geht es?- Wo gibt es Missverständnisse, weshalb?- Was wissen die Gesprächspartner (nicht) voneinander?- Was müssten sie wissen, damit das Gespräch besser gelingt?31


<strong>Kommunikation</strong> <strong>und</strong> <strong>Soziales</strong> <strong>Lernen</strong>Schule RychenbergTheorieblatt: GesprächeErläutern <strong>und</strong> besprechen, dabei kann Bezug genommen werden aufdie entstandenen Dialoge. Ev. können einzelne Dialoge wiederholtwerden um auf gewisse Aspekte näher einzugehen.ÜbungZiel:Material:Auftrag:AuswertungLoriot-Dialog „Garderobe“Erkennen, wie Missverständnisse entstehen durch das Vermischenvon Beziehungs- <strong>und</strong> Sachebene.Arbeitsblatt mit dem DialogtextDie S. lesen <strong>und</strong> spielen den Dialog (PA) zuerst alleine <strong>und</strong> notierenden Inhalt des Gesprächs in eigenen Worten möglichst präzise ineigenen Worten.Zudem suchen sie Adjektive, die das Verhalten der Dialogpartnerbeschreiben.in der Gesamtgruppe:- Was passiert?- Adjektive austauschen, wie sind die beiden?- Worum geht es in dem Gespräch? Sachebene- Wie stehen die beiden zueinander? Beziehungsebene- Was passiert im Gespräch?ÜbungZiel:Auftrag:AuswertungKomm doch bitte mal herErkennen, wie viel Bedeutung die Art, wie etwas gesagt wird, hatDie S. sprechen den Satz „komm doch bitte mal her“ in möglichstvielen verschiedenen Betonungen mit unterschiedlichstenBedeutungen aus.Was steht jeweils hinter dem Satz, was ist gemeint, wie ist dieSituation (ev. Bezug nehmen auf das Theorieblatt.)32


<strong>Kommunikation</strong> <strong>und</strong> <strong>Soziales</strong> <strong>Lernen</strong>Übung Dialog „Mutter lernt Englisch“Schule RychenbergZiel:Material:Auftrag:Auswertung:Sensibilisierung für Beziehungs- <strong>und</strong> Sachebene in einem Gespräch.Erkennen, wie Missverständnisse entstehen.Arbeitsblatt mit Dialog <strong>und</strong> FragenDie S. üben den Text (PA). Sie achten dabei auch auf das nonverbaleVerhalten <strong>und</strong> beachten die Regieanweisungen.Die S. beantworten die Fragen auf dem Blatt (mündlich od.schriftlich).Vorspielen des Dialogs <strong>und</strong> Austausch der Fragen.Weiterführung: Zur Verdeutlichung von Inhalts- <strong>und</strong> Beziehungsebene könnte derDialog nochmals von je vier Personen gespielt werden, wobei jeweilseine Person den Dialog spricht <strong>und</strong> eine zweite die Gedanken derMutter bzw. der Tochter ausspricht.Weitere Ideen:• Umfrage machen (bei Eltern, Fre<strong>und</strong>en, Geschwistern,Lehrpersonen) zum Thema Missverständnisse (z.B. das„verrückteste“ Missverständnis? Wie ist es entstanden?)• Selber Szenen spielen mit erlebten (oder befürchteten)Missverständnissen.33


<strong>Kommunikation</strong> <strong>und</strong> <strong>Soziales</strong> <strong>Lernen</strong>BNonverbale <strong>Kommunikation</strong>Schule RychenbergZiel:ÜbungZiel:Material:Auftrag:Diskussion:Die S. lernen den wichtigen Einfluss der nicht sprachlichen Anteile injedem Gespräch kennen.Sie erkennen die Bedeutung von Mimik, Gestik <strong>und</strong> Körperhaltungauch für ihr eigenes Auftreten <strong>und</strong> für das bessere Verständnis inGesprächen.Filmausschnitt ohne TonSensibilisieren <strong>und</strong> Trainieren der Wahrnehmung für nonverbale<strong>Kommunikation</strong>.Ein Filmausschnitt (selber auswählen), in dem ein Gesprächbeobachtet werden kann.(Streit, Liebesszene, Diskussion..)Arbeitsblatt für Notizen.S. sehen den gleichen Ausschnitt zwei bis dreimal <strong>und</strong> notieren ihreWahrnehmungen zu den einzelnen Personen <strong>und</strong> ihren Gefühlen.Vergleich der Ergebnisse.Fragen: welche Gefühle sind eindeutig zu erkennen? Woran erkenntman sie?ArbeitsblattZiel:Auftrag:Dazu:Nonverbale <strong>Kommunikation</strong>Wahrgenommenes konkretisieren, Wissen über nonverbale<strong>Kommunikation</strong> erweitern.S. lösen das Blatt zuerst in EA, danach können in PA oder GA dieErgebnisse verglichen <strong>und</strong> diskutiert werden.Theorieblätter als Ergänzung oder zur VertiefungWeitere Übungsmöglichkeiten:• S. spielen einzeln ein Gefühl ohne Worte, nur mit Gesten, mit Mimik <strong>und</strong> mitHilfe der Körperhaltung, die andern raten (Gefühlskärtchen herstellen)• S. spielen eine kleine Szene, in der ohne Worte ein Gefühl dargestellt wird,hier spielt der Bezug zueinander, z.B. in der Körperhaltung, eine grosse Rolle.• Ein S. geht vor die Türe <strong>und</strong> klopft in verschiedenen Stimmungen, mitverschiedenen Absichten an die Tür, die andern erraten.(ev. Situationskärtchen abgeben)• Filmausschnitt von einem Pantomimen ansehen <strong>und</strong> besprechen.( z.B. Marcel Marceau)• Gespräch mit einem Lehrlings-Ausbildner über die Wichtigkeit dernonverbalen <strong>Kommunikation</strong>.34


<strong>Kommunikation</strong> <strong>und</strong> <strong>Soziales</strong> <strong>Lernen</strong>Schule RychenbergC Die vier Seiten einer Nachricht nach Schulz von ThunZiel:EinstiegZiel:Auftrag:Variante 1:Variante 2:Auswertung:Die S. kennen die Theorie von Schulz von Thun über die vier Seiteneiner Nachricht.Sie können Aussagen einer Seite zuordnen <strong>und</strong> wissen, dassNachrichten einerseits in vier Aspekten gesendet, anderseits auch mitvier verschiedenen Ohren gehört werden.Was ist das Grüne in der SosseSensibilisierung für die Vielfalt von möglichen Reaktionen auf einenSatz.LP zeigt auf einer Folie am AP das Bild „was ist das Grüne in derSosse. Nur eine Sprechblase ist gefüllt.Wie könnte die Frau reagieren?Die S. finden mögliche Antworten. Einige Beispiele an WT oder aufden AP schreiben, damit sie später weiter verwendet werden können.Anschliessend die Lösung zeigen, ev. Reaktionen der S.austauschen.Ausgehend vom Bild eine kleine Szene erfinden: wie reagiert sie, wieentwickelt sich das Gespräch?Ebenfalls eine kleine Szene erfinden, dabei aber den verschiedenenGruppen Vorgaben geben. z.B.: es gibt keinen Streit, sie läuft amSchluss davon, er ist sehr humorvoll, sie ist gestresst, die beiden sindfrisch verliebt,……..Warum gibt es so viele Varianten von Reaktionen <strong>und</strong>Gesprächsverläufen?Theorieblatt: die vier Seiten einer NachrichtBesprechen <strong>und</strong> erläutern, erklären ev. mit weiteren Beispielen(Zusatzmaterial).Übung Sätze zu den vier NachrichtenZiel:Material:Auftrag:Auswertung:Vertiefung des Verständnisses der Theorie.Arbeitsblatt Übungssätze zu den vier Seiten einer NachrichtZu zweit besprechen die S. die vorgegebenen Sätze <strong>und</strong> überlegenzu welcher Seite einer Botschaft sie jeweils gehören.In der Gesamtgruppe besprechen.35


<strong>Kommunikation</strong> <strong>und</strong> <strong>Soziales</strong> <strong>Lernen</strong>DKonversationsrituale <strong>und</strong> HöflichkeitSchule RychenbergGr<strong>und</strong>gedanke:Höflichkeit ist ein Tor zur Welt, die S. sollen die Gelegenheit haben, höflichesVerhalten zu üben <strong>und</strong> zu reflektieren.ÜbungZiel:Material:Auftrag:Auswertung:BegrüssungDie S. erkennen anhand des Begrüssungsrituals, wie verschiedenMenschen sich in unterschiedlichen Situationen benehmen <strong>und</strong> wieunterschiedlich die Rituale in verschiedenen Situationen sind.Kärtchen mit verschiedenen Situationen, z.B.:• Zwei Fre<strong>und</strong>e treffen sich vor der Schule.• Geschäftsleute begrüssen sich vor einer wichtigen Sitzung.• Ein Mann <strong>und</strong> eine Frau, frisch verliebt, treffen sich in einemRestaurant.• Ein Schüler trifft in der Stadt seinen Lehrer, den er nicht sehrmag.• Ein Arzt begrüsst einen Patienten, von dem er weiss, dass erunheilbar krank ist.• Ein Lehrmeister begrüsst einen angehenden Lehrling zu einemBewerbungsgespräch.• Der Chef begrüsst seinen Mitarbeiter zu einem schwierigenGespräch, weil dieser einen gravierenden Fehler begangenhat.Die S. spielen zu zweit die Begrüssung von einem Paar in dervorgegebenen Situation vor. Die anderen erraten die Situation.Woran erkennt man, wie die Paare zueinander stehen?Was zeichnet ihren Umgang miteinander aus?Habt ihr etwas beobachtet, was in allen Begegnungen vorgekommenist?In welchen Gesprächen war Höflichkeit besonders wichtig, wie hat siesich gezeigt?Kennst du wichtige Höflichkeitsregeln?36


<strong>Kommunikation</strong> <strong>und</strong> <strong>Soziales</strong> <strong>Lernen</strong>Schule RychenbergÜbungMaterial:Auftrag:Knigge-TestArbeitsblatt „Knigge-Test“Alle lösen alleine diesen Test <strong>und</strong> werten ihn für sich aus.Zusätzliche Fragen: ( zum Austauschen in Kleingruppen)Welche Regel(n) findest du besonders wichtig?Welche Regeln möchtest du in Zukunft besser beachten.Gibt es Regeln, die du überflüssig findest? Welche? Warum?Gibt es Regeln, von denen du noch nie gehört hast? Welche?Auswertung:Austausch in der Gesamtgruppe zu den Fragen.S. schreiben sich 3-5 wichtige Regeln auf.Übung KonversationsritualeZiel:Material:Auftrag:Auswertung:S. lernen Konversationsrituale verschiedener Kulturen kennen.Arbeitsblatt „Konversationsrituale“S. lesen das AB durch <strong>und</strong> besprechen zu zweit folgende Fragen:Welche Begrüssungs- <strong>und</strong> Verabschiedungsrituale kenne ich selber,aus meiner Kultur, meiner Gruppe, aus Filmen? (ev. vorspielenlassen!)Welche der beschriebenen Rituale erstaunen mich besonders?Beschriebene Rituale ergänzen mit weiteren, den S. bekanntenRitualen.Zusatzmaterial/-ideen: Infoblätter zu Nähe- Distanz: „Komm mir nicht zu nahe“ Infoblatt „Analyse einer Begegnung“ Körperübung: „aufeinander zugehen“ – ausprobieren von Nähe –Distanz- Verhalten. Gespräch führen mit Menschen, die im Beruf besonders höflichsein müssen: z.B. aus Gastgewerbe oder Verkauf,Flughostesse, Bankangestellte,…37


<strong>Kommunikation</strong> <strong>und</strong> <strong>Soziales</strong> <strong>Lernen</strong>Schule RychenbergE Gespräche verbessern: Gesprächsregeln <strong>und</strong> – strategienZiel:ÜbungZiel:Material:Auftrag:.Auswertung:Die S. kennen wichtige Gesprächsregeln <strong>und</strong> wenden sie selber an.1-Minuten-DiskussionDie Wichtigkeit von Regeln in einem (Gruppen)gespräch erkennen.VideokameraJeweils etwa 4-6 S. müssen innerhalb von einer Minute entscheiden,was sie an einem gemeinsamen freien Tag unternehmen wollen.Die Diskussionen werden auf Video aufgenommen.Die Gespräche werden nochmals angeschaut <strong>und</strong> besprochen.Mögliche Fragen:Wie ist das Gespräch verlaufen, ist eine Lösung gef<strong>und</strong>en worden?Wie reden die S. miteinander?Gibt es unterschiedliches Gesprächsverhalten der S.?Wie könnte ein solches Gespräch verbessert werden?Welche Regeln könnten hier helfen?Ev. klären, welche Gesprächsregeln schon bekannt sind, Vorschlägesammeln.Dazu:TheorieblattÜbungZiel:Material:Auftrag:Auswertung:Ein Gespräch regelnFernsehdiskussionSensibilisierung für GesprächsregelnAusschnitt aus einer Fernsehdiskussion, z.B. ArenaDie S. beobachten die Diskussion <strong>und</strong> machen sich Notizen:Welche Gesprächsregeln werden eingehalten, welche werdenmissachtet.(Zusatzfrage: gibt es einen Unterschied beim Gesprächsverhalten vonFrauen <strong>und</strong> Männern?)Ev. den Ausschnitt zweimal zeigen.Besprechen der Fragen in der Gruppe.38


<strong>Kommunikation</strong> <strong>und</strong> <strong>Soziales</strong> <strong>Lernen</strong>Ich-BotschaftenSchule RychenbergZiel:Einstieg:Auswertung:S. kennen den Begriff Ich-Botschaften, können solche Aussagenmachen <strong>und</strong> sinnvoll einsetzen.Mit einem Schüler oder einer anderen Lehrperson eine Szene/ einKonflikt vorspielen in dem viele Anschuldigungen <strong>und</strong> Du-Botschaftenvorkommen.Wie wirkt dieses Gespräch? Wie fühlen sich die Gesprächspartner!Könnte man anders miteinander reden? Wie?Information:Die Begriffe „Du-Botschaften“ <strong>und</strong> „Ich-Botschaften stammen von Thomas Gordon.Mit einer „Du-Botschaft“ greift man jemanden an, sie vermittelt eine direkteInformation, Meinung oder ein Urteil über die angesprochene Person, aber nur eineindirekte Information über das eigene Anliegen (um das es eigentlich geht).Beispiel: A tritt B auf den Fuss, dieser reagiert mit „Du Blödmann, was soll das!?“In einer Ich- Botschaft drückt B seinen Ärger aus:„Wenn du mir auf den Fuss trittst ärgert mich das, weil …….“Eine Ich-Botschaft enthält folgende Informationen:A: Wenn….. passiert…. (störendes Verhalten der/des anderen)B: geht es mir…. (eigenes Gefühl benennen),C: weil…. (Auswirkung des Verhaltens auf mich.) oder: eine Bitte formulierenDazu:Theorieblatt: Ich-Botschaften im Vergleich zu Du-BotschaftenÜbungZusatzblattDazu:TheorieblattWie reagiere ich, wenn jemand zu mir sagt…kann entweder im Plenum gelöst oder zuerst in Kleingruppenbesprochen werden. Es können auch kleine Szenen dazu erf<strong>und</strong>enwerden, mit Ich- oder mit Du-Botschaften, um den Unterschiederfahrbar zu machen.Und wenn jemand zu mir sagt….„Ärgermitteilung“ <strong>und</strong> „Übung Ärgermitteilung“Hinweis:Vertiefte Informationen <strong>und</strong> Übungen im Bereich „Gefühlewahrnehmen <strong>und</strong> zum Ausdruck bringen“ finden sich im Buch„Erziehung, die das Leben bereichert“ von Marshall B Rosenberg abS.43, sowie im „Trainingsbuch Gewaltfreie <strong>Kommunikation</strong>“ von IngridHoller ab S.59Zum Thema „Ärger ausdrücken“ siehe „Trainingsbuch“ ab S.165.39


<strong>Kommunikation</strong> <strong>und</strong> <strong>Soziales</strong> <strong>Lernen</strong>Beschreiben statt bewertenSchule RychenbergGr<strong>und</strong>gedanke:Unsere Wahrnehmung ist subjektiv <strong>und</strong> häufig verzerrt, wir legen Ereignissemeistens zu unseren Gunsten aus.In einem Gespräch, besonders in einem Konflikt, bringen beide Parteien diesesubjektive Wahrnehmung ein.Je neutraler <strong>und</strong> sachlicher jeder Gesprächsteilnehmer Sachverhalte einbringenkann, desto eher können Missverständnisse oder Konflikte vermieden oder geklärtwerden.Deshalb ist es wichtig, Sachverhalte zu beschreiben.Ziel:Material:Aufgabe:Auswertung:Sensibilisierung für weniger wertende Aussagen.Übungsblätter „Beschreibung oder Bewertung?“ <strong>und</strong>„Bewertungen umformulieren“Eines oder beide Blätter in EA lösen, ev. in kleinen Gruppenbesprechen.Im Plenum:Ist es schwierig, zu beschreiben, statt zu bewerten?Wie ist das im Alltag? Welche Erfahrungen machst du damit?Hinweis:Weitere Informationen <strong>und</strong> Übungen findet sich im „TrainingsbuchGewaltfreie <strong>Kommunikation</strong>“ von Ingrid Holler ab S 45, sowie im Buch„Erziehung, die das Leben bereichert“ von Marshall B. Rosenberg abS.3840


<strong>Kommunikation</strong> <strong>und</strong> <strong>Soziales</strong> <strong>Lernen</strong>Übung Killerphrasen 1Schule RychenbergZiel:Theorieblatt:Auftrag:Auswertung:S. erkennen sog. Killerphrasen <strong>und</strong> kennen ihre negative Wirkung ineinem Gespräch.Die LP erklärt, was Killerphrasen sind <strong>und</strong> gibt BeispieleImmer zwei S. erhalten eine Killerphrase zugeteilt. Sie erfinden einenkurzen Dialog, in dem diese Phrase vorkommt. Anschliessend spielensie die gleiche kurze Szene ohne diese herabwürdigende Phrase <strong>und</strong>zeigen, wie sich das Gespräch anders entwickeln kann.Austausch in der Gruppe: wie wirken diese Killerphrasen, wasbewirken sie in Gesprächen?Übung Killerphrasen 2Ziel:Material:Auftrag:Auswertung:Sensibilisierung für Killerphrasen <strong>und</strong> ihre negative Wirkung in einemGespräch.Arbeitsblatt „Killerphrasen – Gesprächsstörer erkennen“Die S. versuchen zu zweit, die Killerphrasen in dem vorgegebenenDialog zu erkennen <strong>und</strong> herauszufinden, was sie in derangesprochenen Person bewirken.Besprechung mit Hilfe des Lösungsblattes.Hinweis: Vertiefte Informationen zu diesem Thema finden sich im „Trainingsbuch Gewaltfreie <strong>Kommunikation</strong>“ von Ingrid Holler ab S. 2541


<strong>Kommunikation</strong> <strong>und</strong> <strong>Soziales</strong> <strong>Lernen</strong>Schule RychenbergFeedback gebenZiel:EinstiegMaterial:Auftrag:Auswertung:ÜbungZiel:Material:Auftrag:Auswertung:Die S. kennen wichtige Feedbackregeln <strong>und</strong> können echtes Feedbackerkennen.Sie können selber korrekte Rückmeldungen geben.Geht so Feedback?Folie vom Arbeitsblatt „Geht so Feedback?“Die S. lesen (ev. zuerst in Zweiergruppen) die Sätze durch.Wie wirken sie (unter Einbezug der schon erlernten<strong>Kommunikation</strong>sregeln…)?Welche Sätze scheinen dir gut formulierte Rückmeldungen zu sein?LP verteilt das Theorieblatt Regeln für das Feedback(zwei Möglichkeiten zur Auswahl), die S. lesen es durch <strong>und</strong>überprüfen gemeinsam nochmals die Sätze auf der Folie <strong>und</strong> wertensie aus.Feedback-SätzeS. können echtes Feedback erkennen bzw. fehlerhafteRückmeldungen umformulieren nach den Feedback-Regeln.Arbeitsblatt Übungsbeispiele zu FeedbackZu zweit das Arbeitsblatt besprechen <strong>und</strong> ausfüllen.Lösungen besprechen42


<strong>Kommunikation</strong> <strong>und</strong> <strong>Soziales</strong> <strong>Lernen</strong>FUmgang mit KonfliktenSchule RychenbergGr<strong>und</strong>gedanke:Konflikte gehören im Umgang mit sich selbst <strong>und</strong> den Mitmenschen dazu.Wir können lernen, möglichst konstruktiv damit umzugehen, damit sie uns weiterbringen können. Viele der bereits gelernten <strong>Kommunikation</strong>sregeln helfen bei derKonfliktlösung („Giraffensprache“).Einstiegs-Möglichkeiten Brainstorming in der Gruppe: welche Konflikte beschäftigen michKonflikte mit mir selbst, in der Familie, in der Klasse, in derSchule, mit Fre<strong>und</strong>en Video zeigen - mit oder ohne Ton – mit einer Streitszene Hitliste der Provokationen: was mich auf die Palme bringt(Arbeitsblatt)Diskussion:Übung- Was ist das Schwierige an Konflikten?- Wie verhalte ich mich in Konflikten?- Mit welcher Art von Konflikten habe ich am meisten Mühe?- Gibt es hilfreiche Strategien in Konflikten?Eselstreit (siehe Materialien)TheorieLP informiert anhand eines Theorieblattes über verschiedeneKonfliktstrategien <strong>und</strong> erläutert diese.Übung KonfliktverhaltenZiel:Material:Auftrag:Auswertung:Sensibilisierung für eigenes KonfliktverhaltenArbeitsblatt „Welches Konfliktverhalten wähle ich meistens“ <strong>und</strong>Auswertungsblatt dazu.Alle füllen alleine dieses Arbeitsblatt aus. Als Zusatzaufgabeschreiben die S. das jeweilige Konfliktverhalten dazu:Beschwichtigung, Rückzug, Zwang, Kompromiss,ProblemlösungMit Hilfe des Auswertungsblattes43


<strong>Kommunikation</strong> <strong>und</strong> <strong>Soziales</strong> <strong>Lernen</strong>ÜbungWie konfliktfähig bist du?Schule RychenbergZiel:Material:Auftrag:Sensibilisierung für eigenes KonfliktverhaltenArbeitsblatt <strong>und</strong> Auswertungsbogen „Wie konfliktfähig bist du“Alle füllen den Fragebogen alleine aus <strong>und</strong> rechnen ihre Punkte aus.Auswertung: Ev. in kleinen Gruppen die Resultate besprechen:• Wie ist mein Resultat?• Habe ich das so erwartet?• Ist das so in Ordnung für mich?• Gibt es etwas, was ich ändern möchte? Was? Wie?Zusatz:ÜbungZiel:Material:Auftrag:AuswertungÜbung „für welche Konfliktstrategie entscheide ich mich“Spiel: Konfliktbox (Kartenspiel für Gruppen, funktioniert wie „derwahre Walter“)Wie Konflikte gelöst werden könntenErarbeitung von Konfliktlösungs-RegelnArbeitsblatt „Wie Konflikte gelöst werden könnten“Gemäss ArbeitsblattGef<strong>und</strong>ene Vorschläge zusammentragen <strong>und</strong> ev. diskutieren.Ergänzung: Theorieblätter Konstruktives / Destruktives KonfliktverhaltenÜbungZiel:Material:AuftragKonfliktgespräche führenRegeln im Ablauf von Konfliktgesprächen anwenden können.Arbeitsblatt „Konfliktgespräche führen“ ev. „Konfliktgespräche“Gemäss Arbeitsblatt44


<strong>Kommunikation</strong> <strong>und</strong> <strong>Soziales</strong> <strong>Lernen</strong>6 Auftrittskompetenz(3 Doppellektionen)Schule RychenbergGr<strong>und</strong>gedanke:Es genügt nicht, in der Schule gute Leistungen zu erzielen. Um später im beruflichen<strong>und</strong> privaten Umfeld gut bestehen zu können, ist ein überzeugender Auftritt enormgewinnbringend. Ein sicherer Auftritt (ohne sich aufspielen oder bluffen zu müssen)kann gar fachliche Schwächen mildern, denn neben Fachkompetenz sind immerauch die Selbst- <strong>und</strong> die Sozialkompetenz wichtige Faktoren für das Bestehen inAusbildung <strong>und</strong> Beruf.In dieser Unterrichtseinheit werden z.T. Themen aus anderenUnterrichtseinheiten erneut aufgegriffen, was hoffentlich die Schüler in derFestigung ihrer Kompetenzen stärkt.Es handelt sich hauptsächlich um Bewegungsübungen <strong>und</strong> spielerischeÜbungsformen.Ziel:Die S. wissen, dass Eigen- <strong>und</strong> Fremdwahrnehmung nicht immer übereinstimmen.Sie sind sich bewusst, dass sie (auch) nonverbal kommunizieren <strong>und</strong> sie könnennonverbale Signale von Gesprächspartnern wahrnehmen <strong>und</strong> einordnen.Die S. gewinnen Sicherheit für Bewerbungs- <strong>und</strong> ähnliche Situationen.Der Jugendliche setzt sich in mind. 3 Doppellektionen mit folgenden Fragenauseinander:ABCWie nehme ich mich selber wahr?Wie nehme ich andere wahr?Welche nonverbalen Signale sende ich aus?Wie deute ich nonverbale Signale anderer Leute?Wie verhalte ich mich richtig in einem Bewerbungsgespräch?je eine Doppellektion (oder mehr)45


<strong>Kommunikation</strong> <strong>und</strong> <strong>Soziales</strong> <strong>Lernen</strong>AWie nehme ich mich selber wahr?Wie nehme ich andere wahr?Schule RychenbergZwei Einstiegsspiele zum Thema:Übung1Sich sofort entscheidenMaterial: Vier A4-Blätter (++ / + / - / --)Lernziel:Auftrag:Spontanes, schnelles Entscheiden, eigene Bedürfnisse wahrnehmenEs werden euch fünf Situationen geschildert. Nach jeder Schilderungsollt ihr euch entscheiden, wie ihr in dieser genannten Situation spontanreagieren würdet. Jede Situation verlangt nach einem Auftritt oderAbgang. Ihr sollt dabei nicht lange überlegen, sondern so spontan wiemöglich zur entsprechenden Ecke des Raumes stehen.++ mache ich ohne zu zögern sehr gern+ würde ich schon machen- würde ich eher nicht machen-- würde ich überhaupt nicht machenMögliche Situationen:- Du sollst vor deinen Klassenkameraden solo ein Lied deinerWahl vorsingen.- Du sollst vor 100 Leuten, die du nicht kennst, eine Rede halten.- In der Marktgasse winkt dich ein Zauberkünstler als Statist zusich hin.- Ein Fremder klingelt an deiner Haustür <strong>und</strong> will dir selber gemalteBilder verkaufen. Er spricht kein Deutsch.- Jemand tritt dir im Bus auf die Füsse. Du kennst die Personnicht.Auswertung: Wie ist es dir dabei ergangen, möglichst schnell entscheiden zumüssen?Weshalb reagieren wir so unterschiedlich?( Wir bauen auf unseren eigenen, unterschiedlichen Erfahrungenauf.)46


<strong>Kommunikation</strong> <strong>und</strong> <strong>Soziales</strong> <strong>Lernen</strong>Übung2Chat SpielSchule RychenbergMaterial:Lernziel:Auftrag:Schreibzeug <strong>und</strong> PapierEinstimmung ins Thema Auftrittskompetenz durch bekanntes Medium,Aktivierung des VorwissensDie Schüler sitzen im Kreis mit dem Rücken zum Zentrum des Kreises.In der Kreismitte steht der Server, resp. die Pöstlerin. Die Schülererhalten einen Schreiber, ein Blatt Papier <strong>und</strong> folgendeAufgabenstellung:Stellt euch einen Chat vor. Schreibt einen „Nickname“ auf, den ihreigens für dieses Spiel herausfindet, also nicht einen bestehenden!Nun formuliert ihr in einem kurzen Satz, was euch zum Stichwort„Auftrittskompetenz“ in den Sinn kommt. Gebt das Blatt nach innen,ohne euch zur Mitte zu drehen, so, dass die Pöstlerin es nehmen kann.Sie gibt das Blatt nach Zufallsprinzip an einen anderen Chatter weiter.Du wirst nun auch ein anderes Blatt erhalten. Lies, was drauf steht <strong>und</strong>schreib deinen Kommentar oder eine neue Idee auf. Fasse dich kurz<strong>und</strong> bündig. Es wird ca. fünfmal gewechselt.Auswertung: Was haben wir auf diese Art <strong>und</strong> Weise alles an Eindrücken <strong>und</strong> Ideenzum Thema gesammelt?Drei Spiele zur Eigen- <strong>und</strong> Fremdwahrnehmung:ÜbungPlatzwechselspielMaterial: Für die Variante: neutrale MaskenLernziel:Auftrag:Bewusstes gegenseitiges Wahrnehmen des äusserenErscheinungsbildes, Blickkontakt, MehrfachaufmerksamkeitIm Kreis stehend nimmt eine Person nur mit dem Blick Kontakt zu eineranderen Person auf, sie tauschen ihre Plätze. Die Person, die nun aufder Position der ersten Person steht, fährt weiter.Nach einer Weile fordert neben einer auch eine zweite Personjemanden mit ihrem Blick auf, die Plätze zu tauschen. Das Spiel kannsoweit erweitert werden, bis es die Teilnehmer nicht mehr schaffen,sich einen Überblick zu bewahren.Variante:Sitzend auf Stühlen mit Masken: Körpersprache wird eingesetzt <strong>und</strong> derBlickkontakt wird zweitrangig. Die Spielregeln können im Laufe desSpiels bewusst aufgebrochen werden, wobei der Spass am Spiel Raumnehmen kann. Die Masken bieten einen Schutz, etwas auszuprobieren.47


<strong>Kommunikation</strong> <strong>und</strong> <strong>Soziales</strong> <strong>Lernen</strong>Schule RychenbergÜbungLernziel:Auftrag:Namen <strong>und</strong> BewegungErster kleiner Auftritt, Hervorheben von Individualität angesichts desNamens <strong>und</strong> persönlicher Bewegung, FremdwahrnehmungEine Person nach der anderen sagt ihren Namen <strong>und</strong> machtgleichzeitig eine Bewegung dazu. Die ganze Gruppe wiederholt denNamen <strong>und</strong> die Bewegung. Wiederholung mit Richtungswechsel.Wiederholung mit Weglassen des Namens.Auswertung: Kann ich die anderen exakt spiegeln?Habe ich spontan eine Idee für eine Bewegung?ÜbungLernziel:Auftrag:SendersuchspielStärkung des Gemeinschaftsgefühls, führen <strong>und</strong> sich führen lassen,Verantwortung übernehmenDie Schüler stehen im Kreis. Jemand wird als Sender bestimmt. Diesermacht langsame kontinuierliche, aber sich stetig veränderndeBewegungen vor. Alle anderen sind Empfänger <strong>und</strong> versuchen, allessynchron nachzuahmen.Ein Schüler, der vor der Tür gewartet hat, wird hereingeholt. Erversucht, den Sender zu orten, während die Bewegungen der Gruppeweiterlaufen.Auswertung: Gibt es eine Technik, die es dem Ratenden erschwert, den Sender zuorten?Welches Tempo ermöglicht synchrones Bewegen?48


<strong>Kommunikation</strong> <strong>und</strong> <strong>Soziales</strong> <strong>Lernen</strong>BWelche nonverbalen Signale sende ich aus?Wie deute ich nonverbale Signale anderer Leute?Schule RychenbergÜbungMaterial:Pantomimeneutrale Masken(erhältlich bei:RollenkärtchenTheatercoiffeur FurrerLangstrasse 1958005 ZürichTel: 044 271 51 15)Lernziel:Auftrag:Sich spielerisch in einer Rolle zurechtfinden, anhand vonKörpersprache sich verständigen, bewusstes Agieren <strong>und</strong> Reagieren,Emotionen wahrnehmenMehrere Gruppen improvisieren mit Masken zu verschiedenenvorgegebenen Situationen <strong>und</strong> spielen sie anschliessend einander vor.Mögliche Situationen:- Am Königshof(Narr, Königin, König, Diener, Bettler, Musikant)- Im Büro(Gebäudereiniger, Sekretärin, Chefin, erfolgreicher Bewerber,nicht erfolgreicher Bewerber)- Im Restaurant etc.Entsprechende Rollen werden auf Kärtchen geschrieben. DieRollenverteilung erfolgt innerhalb der jeweiligen Gruppe.Variante:Partnerarbeit:Partner erhalten stichwortartige Anweisungen auf Kärtchen:Sie will, er will nichtIhr passiert ein Missgeschick, er lacht sie aus etc.Die Zuschauer erzählen, welche Geschichten sie gesehen haben.Auswertung: Ist das Gespielte mit der Wahrnehmung der Zuschauerdeckungsgleich?49


<strong>Kommunikation</strong> <strong>und</strong> <strong>Soziales</strong> <strong>Lernen</strong>Verbaler Auftritt – drei ÜbungenSchule RychenbergÜbungMaterial:Lernziel:Auftrag:Werbung für einen Gegenstanddiverse z.T. unübliche, <strong>und</strong>efinierbare Gegenständeauf einem Tisch ausgebreitetandere überzeugen, glaubhaft <strong>und</strong> authentisch wirken, seinen eigenenStil finden <strong>und</strong> sein individuelles, kreatives Potential auslebenJeder Schüler nimmt sich einen Gegenstand vom Tisch. 4 bis 6 Schülersetzen sich auf eine vorbereitete Stuhlreihe. Auf „Los“ stehen alle sechsvor ihren Stuhl <strong>und</strong> werben gleichzeitig für ihren Gegenstand. Auf„Stopp“ zeigt die Lehrperson auf einen Spieler, dieser bleibt stehen <strong>und</strong>fährt mit seiner Werbung fort, die anderen setzen sich wieder. Durch einKlatschen in die Hände fordert die Lehrperson eine nächste Person inder Stuhlreihe auf, ihren Gegenstand anzupreisen.Auswertung: Feedback der BeobachterInnen an die Werbenden:Welchen Gegenstand würdest du kaufen?Weshalb?ÜbungLernziel:Auftrag:Routine <strong>und</strong> RitualeKulturspezifische Rituale <strong>und</strong> Routinen kennen lernen <strong>und</strong>situationsgerecht anwenden können, unterscheiden von öffentlicher,privater <strong>und</strong> intimer SphäreJe 4 Personen stehen einander mit einer Distanz von vier Meterngegenüber. Die anderen sind Beobachter.Aufträge der Spielleitung an alle Paare:Schreitet aufeinander zu mit folgendem Auftrag:- Du begrüsst einen Fre<strong>und</strong>.- Du begrüsst eine Person, mit der du per Sie bist <strong>und</strong> die dumagst.- Du begrüsst fre<strong>und</strong>lich eine Person, die du nicht magst (per Sie).- Du machst der anderen Person ein ernst gemeintes Kompliment.- Du machst der anderen Person ein vorgetäuschtes Kompliment(per Sie).Diese Begrüssungen können alle Paare gleichzeitig vornehmen.Man kann sie jedoch auch nacheinander spielen lassen.Variante:Die beiden Gegenüberstehenden erhalten unterschiedliche Aufgaben:A soll B in ein Gespräch verwickeln, B soll sich fre<strong>und</strong>lich aus demGespräch verabschieden.50


<strong>Kommunikation</strong> <strong>und</strong> <strong>Soziales</strong> <strong>Lernen</strong>Schule RychenbergAuswertung: Wer bestimmt den akzeptablen Abstand?Wie korrigiert die andere Person dies?Wie sind die Körperachsen zueinander ausgerichtet?Was manifestiert sich in der Körperhaltung, im Gesichtsausdruck, inden Ausdrucksformen der Hände?Ist die verbale mit der nonverbalen Sprache deckungsgleich?Welches sind die hiesigen Höflichkeitsformen <strong>und</strong> werden sieeingehalten?ÜbungLernziel:Auftrag:Nähe <strong>und</strong> DistanzWahrnehmung schärfen, Ausdrucksformen bereichern, Erkennen derBedeutung von öffentlicher, privater <strong>und</strong> intimer SphäreFür jede Übungsr<strong>und</strong>e braucht es zwei Ausführende. Die anderen sindBeobachterInnen.Es wird im Voraus ausgemacht, wer in welcher R<strong>und</strong>e auftritt.Danach wird den beiden Personen gesagt, welchen Auftrag sieausführen sollen (1 bis 5). Die zwei Personen sollen einander sobegegnen, wie es ihnen spontan richtig erscheint.Der Anlass für die Begegnung ist, dass der eine den anderen in einerfremden Stadt um eine Auskunft über den Weg zu einem Hotel fragenwill.Aufträge:1 Zwei dicke Fre<strong>und</strong>e begegnen einander wieder nach 10 Jahren.2 Nach 10 Jahren begegnen einander zwei Personen, die einanderdamals nicht ausstehen konnten.3 Zwei Personen, die in der Schulzeit miteinander viel <strong>und</strong> offengestritten hatten, begegnen einander wieder nach vielen Jahrenin einem anderen Land.4 Zwei Personen sind vor Jahren mit ungelösten Konfliktenauseinander gegangen <strong>und</strong> begegnen einander wieder.5 A <strong>und</strong> B begegnen einander nach einem Jahr: A schuldet Bimmer noch einen grösseren Betrag.Auswertung: Wer bestimmt den akzeptablen Abstand?Wie korrigiert die andere Person dies?Wie sind die Körperachsen zueinander ausgerichtet?Was manifestiert sich in der Körperhaltung, im Gesichtsausdruck, inden Ausdrucksformen der Hände?Ist die verbale mit der nonverbalen Sprache deckungsgleich?Welches sind die hiesigen Höflichkeitsformen <strong>und</strong> werden sieeingehalten?51


<strong>Kommunikation</strong> <strong>und</strong> <strong>Soziales</strong> <strong>Lernen</strong>Schule RychenbergC Wie verhalte ich mich richtig in einem Bewerbungsgespräch?Zum Einwärmen:ÜbungLernziel:Auftrag:StandfestigkeitBodenhaftung haben, sich nicht so schnell aus dem Gleichgewichtstossen lassen. Eigene Erdung <strong>und</strong> Kraft wahrnehmen, eigene Technikentwickeln, wie z.B. Täuschungsmanöver.Zwei Personen stehen einander gegenüber, zwischen ihnen sind ca.30 cm Abstand. Sie haben Blickkontakt <strong>und</strong> beide halten ihre Armeangewinkelt in Brusthöhe mit geöffneten Handflächen zum Partner.Jeder hat die Aufgabe, den anderen aus dem Gleichgewicht zuschlagen, indem er/sie auf die Handflächen des Gegenübers klatscht.Gewonnen hat, wer mit seinen Füssen unverändert auf dem Bodenstehen (verwurzelt) bleibt.Anmerkung: Grösse <strong>und</strong> Gewicht des Gegenübers sind nicht unbedingtausschlaggebend, um erfolgreich zu sein, eher die Präsenz <strong>und</strong> dieTechnik.Wichtig:Auswertung: Wie ist es euch ergangen?Welche Techniken habt ihr angewendet?Welche führten zum Erfolg? Weshalb?Mit ungefähr gleich grossen Partnern beginnen,dann mehrmals den Partner wechseln.ÜbungLernziel:Gespielte Bewegung: „Der heisse Stuhl“Übung zur Mehrfachaufmerksamkeit / Beanspruchung beiderHirnhälften. Die Übung bereitet auf ein Bewerbungsgespräch vor <strong>und</strong>sie soll Spass machen.Auftrag:1 21 <strong>und</strong> 2 stehen 3 gegenüber, die dreischauen sich an.4561 <strong>und</strong> 2 machen jeweils mit dem äusserenArm langsame Bewegungen; beideunterschiedliche.3 versucht, die Bewegungen von 1 <strong>und</strong> 2 zuimitieren (die einen Bewegungen mit demlinken, die andern mit dem rechten Arm).34 steht links von 3, 5 <strong>und</strong> 6 stehen rechts.4, 5 <strong>und</strong> 6 stellen abwechselnd Fragen,während 3 die Bewegungen von 1 <strong>und</strong> 2imitiert.52


<strong>Kommunikation</strong> <strong>und</strong> <strong>Soziales</strong> <strong>Lernen</strong>Schule Rychenberg- 4 stellt „einfache“ mathematische Aufgaben bzw. Fragen, die mitZahlen zu tun haben: z.B: „Wie lautet deine Telefonnummer?“- 5 stellt Fragen zur Biografie von 3: z.B. „Wo bist du geboren?“- 6 stellt Fragen zum Alltag von 3: z.B. „Was hast du heute zuMittag gegessen?“- Mit der Zeit können die Fragen in immer kürzeren Abständengestellt werden.Anmerkung: Gegenläufige Bewegungen in unterschiedlichen Tempi sind besondersschwierig zu imitieren. Es gibt unterschiedliche Stärken <strong>und</strong>Schwächen, die einen sind im Nachahmen der Bewegungen besser,<strong>und</strong> andere sind stärker im kognitiven Bereich. Mathematik verlangtnach präzisen Antworten, die Antworten zum Alltag verlangen mitunterspontane Kreativität. Unter Zeitdruck muss man sich auf ein bestimmtesProblem konzentrieren (Fokuswechsel), aber gleichzeitig„weiterfunktionieren“.ÜbungMaterial:Lernziel:Bewerbungssituationev. VideokameraKärtchen mit speziellen FragestellungenFragebogen: BewerbungsgesprächTrainieren des Auftritts in der Bewerbungssituation, von derBegrüssung bis zur Verabschiedung. Sprache, verbale <strong>und</strong> nonverbaleHöflichkeitsformen, gesamtes Erscheinungsbild. Genaues Zuhören <strong>und</strong>„gute“ Antworten. Flexibilität im Umgang mit „Erwachsenen“ üben.Grenzen setzen in einer Situation der Abhängigkeit.Auftrag: Rollen: Bewerber, Chef(in), Sekretärin, Beobachter(in) <strong>und</strong> /oderVideofilmerAls Einstieg, der die Spiellust fördert, wird eine Bewerbungssituationgespielt, in welcher der Bewerber alles falsch macht.(Dazu kann die Lehrperson 1 bis 2 SchülerInnen vorgängig einweihen.)Anschliessend werden möglichst authentische Bewerbungssituationengespielt:Vom Eintreten über die Begrüssung, dem Platz nehmen, dem Gesprächam Tisch bis zur Verabschiedung <strong>und</strong> dem Verlassen des Raumes.Der Chefin wird die Firma genannt <strong>und</strong> als was der Lehrling sichbewirbt. Sie hat einen Fragebogen vor sich liegen <strong>und</strong> wählt einigeFragen davon aus. Sie soll konkrete Fragen zur Branche oder zumArbeitsalltag stellen. Auf Kärtchen erhält die Chefin zudem 1 bis 2Fragen oder Aufgaben zur Privatsphäre des Bewerbers:- Drogenkonsum- Fre<strong>und</strong>/Fre<strong>und</strong>in- sexuelle Ausrichtung- Praktizieren des Glaubens53


<strong>Kommunikation</strong> <strong>und</strong> <strong>Soziales</strong> <strong>Lernen</strong>Schule Rychenberg- Entsorgt dein Vater Abfall?- Einladung in eine Bar / sexueller Übergriff mit Blicken /BerührungenDen Beobachtern werden spezifische Beobachtungsaufgaben gestellt:- Körpersprache, Mimik, Gestik- Höflichkeitsformen, Formulierungen, Antworten- eigene Fragen- Begrüssung, Verabschiedung- GesamteindruckJeder Beobachter <strong>und</strong> die Chefin geben ihr Feedback <strong>und</strong> eventuelleVerbesserungsvorschläge ab. Die <strong>Lernen</strong>den sollen mitunterschiedlichen Cheftypen konfrontiert werden.Anmerkung: Die Zusatzfragen auf den Kärtchen sind in korrektenVorstellungsgesprächen nicht angebracht. Doch leider kommt estrotzdem sehr oft vor, dass solche Fragen an die Bewerber gerichtetwerden. Hier geht es darum, in einem „Schonraum“ üben zu können,richtig in einer solchen Situation zu reagieren.Auswertung: Videoaufnahmen ansehen <strong>und</strong> Bewerber selber analysieren lassen.BeobachterInnen zeigen positives Verhalten auf.Vorsicht beim Feedback geben!!!ÜbungLernziel:Auftrag:Eskalation <strong>und</strong> Verhandlungsfähigkeit am ArbeitsplatzVerhaltensformen in Konflikten wachrufen, Bewusstsein für Eskalation<strong>und</strong> DeeskalationGruppenimprovisationDie Gruppe wählt eine Situation mit einem Konflikt zwischen Lehrling,Chef <strong>und</strong>/oder K<strong>und</strong>schaft, z.B. Coiffeur, Büro, Zahnarzt, Maler,Parfümerie, Kleidergeschäft, Spital.Ca. 3 bis 4 Rollen pro Situation werden verteilt. Falls keine Ideenvorhanden sind, kann die Situation vorgegeben werden. Sinnvoll sindSituationen in Berufen, die für die Schüler relevant sind.Zwei Spielsequenzen:A) EskalationB) Eskalation geschickt verhindernAuswertung: Hilft eine Technik, damit ich nicht explodiere, wenn ich mich ungerechtbehandelt fühle? ( GfK)Sind Entschuldigungen oder Notlügen eine Lösung?54


<strong>Kommunikation</strong> <strong>und</strong> <strong>Soziales</strong> <strong>Lernen</strong>7 Begegnungen mit MenschenSchule RychenbergGr<strong>und</strong>gedanke:Toleranz, Anteilnahme, Interesse <strong>und</strong> Wertschätzung für Menschen, die andersleben als wir selber, sind wichtige Werte.In der Berufswelt werden die Jugendlichen mit verschiedensten Menschen zu tunhaben. Sie sollen schon in der Schule Gelegenheit haben, Erfahrungen zu sammelnim Kontakt mit unterschiedlichen Menschen.Als Vorbereitung dafür setzen sie sich mit ihren eigenen Werten <strong>und</strong>Gr<strong>und</strong>haltungen, sowie mit den Werten Toleranz <strong>und</strong> Wertschätzung auseinander.Es wird hier vorgeschlagen, dass die konkrete Begegnung mit Menschen in derGesamtgruppe ausgewertet wird, indem jede Gruppe einen kleinen Vortrag hält oderin vergleichbarer Form von ihren Erlebnissen berichtet.Da aber auch im Projektunterricht ähnlich gearbeitet wird ist es wichtig, sich mit denKlassenlehrpersonen abzusprechen!Aufbau dieser Einheit• Normal – nicht normal?• Was heisst fremd?• Menschen leben anders• Was heisst Toleranz• Menschen in verschiedenen Lebenssituationen• Eine Begegnung vorbereiten• Menschen begegnen – mit welcher Haltung?• Von einer Begegnung berichtenWas ist normal?Ziel:Auftrag:AuswertungBemerkung:Auseinandersetzung mit eigenen WertenAlle notieren sich während 5 Minuten auf ein Blatt Gedanken : Normalist für mich……Anschliessend setzen sich die S. in kleine Gruppen zusammen <strong>und</strong>vergleichen ihre Notizen.Gibt es Übereinstimmungen? Welche? Warum wohl?Was ist ganz unterschiedlich? Warum?Wie ging es dir mit dieser Übung?War es leicht oder schwer, zu diesem Thema Aussagen zu machen?Die ganze Gruppe diskutiert über das Thema:Warum bewerten wir Handlungen von anderen Menschen/ andereMenschen als Person oft als normal/nicht normal?Evt. können als Hilfe <strong>und</strong> Anregung Bilder (→ z.B. Lehrerbibliothek,Lehrmittel „schau hin“) von Menschen in verschiedenenSituationen <strong>und</strong> mit verschiedenem, auffälligem Aussehen etc.aufgehängt werden.55


<strong>Kommunikation</strong> <strong>und</strong> <strong>Soziales</strong> <strong>Lernen</strong>Texte:anders sein – anders lebenSchule RychenbergZiel:Auftrag:Auswertung:Sensibilisierung für andere LebensweltenJede Gruppe setzt sich mit einem der Texte auseinander, liest ihn,diskutiert die Fragen <strong>und</strong> stellt die dargestellte Person den anderenGruppen vor.Austausch im Plenum:Was hat dich besonders beeindruckt?Was hat dich erstaunt oder geärgert?Eine Begegnung - konkretLP informiert die S. über die Idee:• Alle S. besuchen in Zweiergruppen oder alleine Menschen, die anders lebenals wir. Z.B. Menschen im Altersheim, Asylbewerber, Menschen mit einerBehinderung, Menschen mit einem ges<strong>und</strong>heitlichen Problem, ….• Diese Begegnungen müssen gut vorbereitet sein – siehe Infoblatt• Jede Gruppe ist etwa zwei St<strong>und</strong>en mit den besuchten Menschen zusammen,stellt Fragen (ev. auch den Betreuungspersonen), beobachtet, unternimmtetwas mit ihnen.• Was die S. erlebt <strong>und</strong> erfahren haben, stellen sie der ganzen Gruppe vor.58


<strong>Kommunikation</strong> <strong>und</strong> <strong>Soziales</strong> <strong>Lernen</strong>Schule RychenbergAnhang59


<strong>Kommunikation</strong> <strong>und</strong> <strong>Soziales</strong> <strong>Lernen</strong>Schule RychenbergLiteraturBaer, U. (1994). 666 Spiele.Hamburg: Klett Kallmeyer.Ballreich, R. / Glasl, F. (2007). Mediation in Bewegung. Ein Lehr- <strong>und</strong> Übungsbuchmit Filmbeispielen auf DVD. Stuttgart: Concadora Verlag.Bartussek, W. (2000). Bewusst sein im Körper.Mainz: Matthias Grünewald Verlag.Göppel, R. (2005). Das Jugendalter. Entwicklungsaufgaben – Entwicklungskrisen –Bewältigungsformen. Stuttgart: Kohlhammer.Holler, I. (2008). Trainingsbuch Gewaltfreie <strong>Kommunikation</strong>.Paderborn: Junfermann.Hurschler, K. / Odermatt, A. (2000). Schritte ins Leben. Impulse für den Lebens-K<strong>und</strong>e-Unterricht, 7.-10. Schuljahr. Zug: Klett <strong>und</strong> Balmer Verlag.Jugert, G. (2001). Fit for Life. Training sozialer Kompetenz für Jugendliche.Module <strong>und</strong> Arbeitsblätter. Weinheim <strong>und</strong> München: Juventa.Klippert, H. (1996). <strong>Kommunikation</strong>straining.Weinheim: Beltz Verlag.Langer, I. / Langer, S. (2005). Jugendliche begleiten <strong>und</strong> beraten.München <strong>und</strong> Basel: Ernst Reinhardt Verlag.Petermann, F. / Petermann, U. (2000). Training mit Jugendlichen, Förderungvon Arbeits- <strong>und</strong> Sozialverhalten. Göttingen: Hogrefe-Verlag.Rademacher, H. / Wilhelm, M. (1991). Spiele <strong>und</strong> Übungen zum interkulturellen<strong>Lernen</strong>. Berlin: VWB.Rosenberg, M.B. (2005). Erziehung, die das Leben bereichert.Paderborn: Junfermann.Rosenberg, M.B. (2007). Gewaltfreie <strong>Kommunikation</strong>. Eine Sprache des Lebens.Paderborn: Junfermann.Schulz von Thun, F. (2003). Klarkommen mit sich selbst <strong>und</strong> anderen:<strong>Kommunikation</strong> <strong>und</strong> soziale Kompetenz. Berlin: Rowohlt.Vopel, K.W. (2006). Interaktionsspiele für Jugendliche, Teile 1 bis 4.Salzhausen: Iskopress.Walker, J. (1995). Gewaltfreier Umgang mit Konflikten in der Sek<strong>und</strong>arstufe 1.Spiele <strong>und</strong> Übungen. Frankfurt am Main: Cornelsen Scriptor.60


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