Dirigentin / Dirigent - Schweizer Blasmusikverband

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Aktuell UNISONO 1 • 2007 100 Jahre Feldmusik Luzern Mit neuartigem Konzept in die Zukunft Die Feldmusik Luzern feiert zurzeit ihr hundertjähriges Bestehen. Anstatt in Nostalgie zu schwelgen, setzt der traditionsreiche Stadtverein derzeit ein neuartiges Konzept um, welches auch in Zukunft Blasmusik auf hohem Niveau ermöglichen soll: Unter dem bewährten Dach «Feldmusik Luzern» treten seit Frühjahr 2006 einerseits die «Lucerne Marching Band» und andererseits die «Lucerne Concert Band» in Erscheinung. Sandro Frefel Mit Stolz repräsentiert die Feldmusik Luzern ihre Heimatstadt seit 100 Jahren im In- und Ausland. Der Name steht aber nicht nur für Tradition, sondern auch für ein neues Konzept in der Schweizer Blasmusikszene. Unter dem einheitlichen Dach «Feldmusik Luzern» werden seit Frühling 2006 zwei spezialisierte Die «Lucerne Concert Band» will sich als Show- und Entertainment-Orchester etablieren. Formationen mit unterschiedlicher Ausrichtung geführt: die «Lucerne Marching Band» und die «Lucerne Concert Band». Musik und Bewegung Die «Lucerne Marching Band» ist die Paradeformation der Feldmusik Luzern. In den historischen blau-weissen Uniformen wirkt sie an traditionellen Anlässen und bedeutenden Umzügen im In- und Ausland mit. Unter der Leitung von Kurt Gabriel will sich diese Formation als zeitgemässe Marching-Band etablieren. Dazu gehören eine 6-minütige Hallenrespektive Rasenshow sowie ein 60-minütiges Showprogramm mit Musik und Bewegung. Entertainment der Spitzenklasse Die «Lucerne Concert Band» ihrerseits ist als Projektformation ausgerichtet. Die Mitglieder sind talentierte und motivierte Musikerinnen und Musiker. Unter der Leitung des bekannten Dirigenten, Komponisten und Arrangeurs Christoph Walter will sich diese Formation als national bekanntes Show- und Entertainment-Orchester etablieren. Anspruchsvolle Unterhaltungsmusik und die Zusammenarbeit mit Solokünstlern stehen im Zentrum der musikalischen Aktivitäten der «Lucerne Concert Band». Diese neuartigen Vereinsstrukturen setzen zweifellos ein Zeichen und sind eine Chance im raschen, gesellschaftlichen Wandel: Den Mitgliedern bieten sich flexible Mitwirkungsmöglichkeiten. In verschiedenen Sparten kann dadurch qualitativ hoch stehende Blasmusik ausgeübt werden. Interessierte Musiker sind in beiden Formationen stets willkommen und können unter www.fml.ch Kontakt mit der Feldmusik Luzern aufnehmen. Der Schweizerische Arbeitermusikverband SAMV wurde aufgelöst Reaktion auf verändertes Umfeld Anlässlich der Hauptversammlung vom 25. März 2006 haben die Delegierten einstimmig die Auflösung des Schweizerischen Arbeitermusikverbandes SAMV per 31. Dezember 2006 beschlossen. Richard Savary Die aktuelle Situation der Arbeiterwelt hat sich seit 1919 stark verändert und erfordert heute keinen eigenen Blasmusikverband mehr. Die zwei Banner sowie wichtige Akten aus dem SAMV-Archiv finden ab 2007 bei der Geschäftsstelle des Schweizerischen Blasmusikverbandes SBV in Aarau ein neues Zuhause. 1677 Mitglieder in 48 Sektionen Der SAMV/USMO wurde am 19. Oktober 1919 in Biel unter dem Namen Schweizerischer Arbeitermusikverband gegründet und hatte das Ziel, die instrumentale Musik in der schweizerischen Arbeiterwelt zu fördern. Am Anfang umfasste er die Gesellschaften von Biel, Basel, Bern, Bätterkinden, Schüpfen, Belp, Thun, Solothurn, La Chaux-de-Fonds, Lausanne und Yverdon. Das waren 303 aktive Mitglieder in 11 Sektionen. Später traten viele weitere Vereine bei, so dass der Verband 1934 bereits 1677 Mitglieder in 48 Sektionen 8 zählte. Leider gingen die Mitgliederzahlen im Laufe der Zeit wieder zurück. Wenn 1976 noch 1300 Mitglieder in 39 Sektionen dem SAMV angehörten, waren es 2006 nur noch 11 Sektionen mit 293 aktiven Mitgliedern und 46 Schülern. 12 Präsidenten und 15 Feste In der knapp 90-jährigen Geschichte hat der Schweizerische Arbeitermusikverband fünfzehn schweizerische Feste organisiert. Der erste nationale Anlass ging 1935 in Freiburg über die Bühne, und das letzte Schweizerische Arbeitermusiktreffen 2003 in Erstfeld wurde in Zusammenarbeit mit dem Verkehrspersonal-Musikverband organisiert. Als letzter von insgesamt zwölf Präsidenten durfte der Schreibende ab 1967 an allen Versammlungen teilnehmen. Anfänglich als Sektionspräsident, ab 1984 als Vertreter der Romandie, später als Vizepräsident und ab 2000 als Zentralpräsident. Viele Sektionen haben sich in dieser Zeit aufgelöst, andere sind dem SBV beigetreten oder hofften mit einer Namensänderung auf bessere Tage und mehr Mitglieder. Keine Zukunft mehr Auch die letzten Vereine des Schweizerischen Arbeitermusikverbandes kämpften mit Mitgliedermangel, so dass eine Fortführung des Verbandes langfristig keinen Sinn mehr ergab. Aus diesem Grund wurde der 1919 gegründete Schweizerische Arbeitermusikverband per 31. Dezember 2006 aufgelöst. Ungeachtet dieser Tatsachen danke ich an dieser Stelle all jenen, die sich während vieler Jahre für den Schweizerischen Arbeitermusikverband stark gemacht haben. Die Gründer des SAMV haben es verstanden, in einer schwierigen Zeit vielen Menschen den Weg zur Musik zu ebnen, und dies hat unserem Verband während fast 70 Jahren seine Existenzberechtigung gegeben.
UNISONO 1 • 2007 Aktuell 12. Walliser Junioren-Solisten- und Quartettwettbewerb WJSQW Bertrand Trincherini wird Walliser Junioren-Solistenmeister! Die Blechbläser standen am 9. Dezember wieder im Mittelpunkt in Sitten. Bei Abwesenheit des Titelinhabers Gilles Rocha, ausgeschlossen durch das Wettbewerbsreglement, wurde Bertrand Trincherini von Conthey, vor Pascal Andres und Vincent Bearpark, zum 12. Walliser Junioren-Solistenmeister erkoren. Bei den Minis wurde Marie Gaspoz Nachfolgerin von Jérémy Coquoz. Béatrice Duc Wie immer war das grosse Finale des WJSQW spannend und charakterisiert durch die ausgezeichnete musikalische Qualität der acht qualifizierten Solisten. Diese letzte Konfrontation wurde von drei ausländischen Experten bewertet, nämlich vom Komponisten Kenneth Downie (GB), Jurypräsident, Raf van Looveren (B), Europameister im Kornett, und Kevin Wadsworth (GB), ehemals Solo-Althornspieler bei der bekannten Black Dyke. Spannendes Finale mit Walliser Kompositionen Einmal mehr war die Spannung intensiv: Mit 97 Punkten hat Bertrand Trincherini, Kornettist bei der Lyre von Conthey und Alp & Brass, den vom Kantonalen Musikverband gespendeten Pokal gewonnen. Er wurde gefolgt vom Oberwalliser Pascal Andres, Euphonium bei der Oberwalliser Brass Band (96 Punkte), und dem ganz jungen Vincent Bearpark, Kornettist bei der Cécilia von Chermignon (95 Punkte). Noch vor einigen Tagen hätte dieser brillante Junge bei den Minis mitgespielt! Und natürlich hat er den vom Nouvelliste gespendeten Pokal für den jüngsten Teilnehmer am grossen Finale gewonnen. Erwähnenswert ist, dass drei von acht Finalisten Werke von Walliser Komponisten ausgewählt hatten. Der Gewinner, Bertrand Trincherini, und der junge Vincent Bearpark hatten Solostücke von Eddy Debons und Julien Fournier (5. Platz) hatte ein Werk von Bertrand Moren ausgewählt. Mit 48 Interpretationen war Eddy Debons ausserdem der Komponist, dessen Werke am häufigsten gespielt wurden. Konkret hat fast einer von acht Musikern eines seiner Werke vorgetragen. Minis und Quartette Die Minis (10–13 Jahre) wurden zum vierten Mal getrennt bewertet. Der Sieg ging wieder an ein Mädchen zurück, bleibt jedoch bei den Kornetts. Der Vorjahressieger Jérémy Coquoz, von der Concordia von Bagnes, wurde von Marie Gaspoz vom Echo des Glaciers von Vex geschlagen. Das Podium wurde vervollständigt durch Anthony Rausis vom Edelweiss von Orsières. Mit Ausnahme eines Euphoniums spielten alle Finalisten Kornett. Die besten Solisten (v. o. n. u.): Bertrand Trincherini (1.), Pascal Andres (2.) und Vincent Bearpark (3.). Im Anschluss an den Rücktritt eines Quartetts hat sich der Wettbewerb in der Oberklasse in ein Duell umgewandelt. Dieses Kopf-an-Kopf- Rennen zwischen zwei Formationen von Vétroz endete zugunsten des Quartettes Les Daltons (Stéphane Rudaz, Cédric Cotter, Stéphanie Glassey und Gilles Rocha), welches mit drei Längen Vorsprung die Formation White Horse (Lydie Nalesso, Céline Boulnoix, Josy Penon und Julien Pralong), Sieger im Jahr 2004, auf den zweiten Platz beförderte. In der Mittelklasse hat das Quartett (Bertrand Trincherini, Alex Millius, Martine Cretton und Yannick Berner) von Vétroz siegreich den Vorjahrestitel verteidigt, und dies gegenüber sieben weiteren Formationen. Der Sieger hat eine Länge Vorsprung auf das Quartett Ambimose (Laeticia Blanchut, Gilles Bolis, Martine Cretton und Crédric Pochon) von Praz-de-Fort. Die Bronzemedaille geht an die Sittener Formation Suzano (Julien Fournier, Laetitia Ecœur, Barbara Chambovey und Bastien Jordan). Die Sieger in den Instrumentenkategorien Bei den Junioren (17–20 Jahre) heissen die Sieger: Guillaume Stalder (Liberté von Salins und BB 13*), Althorn, der übrigens seinen Vorjahressieg bestätigt; Romain Vergères von der Lyre von Conthey und dem ECV, Bass; Yannick Romailler von der Ancienne Cécilia von Chermignon und der BB 13*B, Posaune; Vincent Bearpark von der Cécilia von Chermignon, in der Kategorie Kornett, Flügelhorn und Trompete; sowie Pascal Andres von der Oberwalliser BB, Euphonium und Bariton. Bei den Jungen und Mädchen (14–16 Jahre) heissen die Champions dieser 12. Wettbewerbsausgabe Manon Pannatier (Althorn, Echo du Jorat, Evionnaz), Angelo Werlen (Bass, Minerva von Ferden), Vincent Bearpark (Kornett, Cécilia von Chermignon), Florent Bagnoud (Euphonium, Ancienne Cécilia von Chermignon und BB 13*B) und Damien Volluz (Posaune, Espérance von Charrat). Erstmals eine Dame in der Jury An Konkurrenz fehlte es auch dieses Jahr nicht, da gut 400 Solisten (fast gleich viele wie im Vorjahr) den Sieg anstrebten, darunter 40% Mädchen. Die Quartette mit eingerechnet ergibt das eine Beteiligung von 444 Musikerinnen und Musikern, was den WSJQW zum grössten musikalischen Wettbewerb in der Schweiz macht. Dieser Anlass fand am Samstag, 9. Dezember 2006, im Kollegium Les Creusets in Sitten vor über 1200 begeisterten Zuschauern statt. In zwölf Jahren sind es nicht weniger als 4000 Jugendliche, die an diesem beliebten Wettbewerb teilgenommen haben. Um all diese Konkurrenten zu bewerten, haben die Organisatoren zehn Experten eingeladen. Ausser den drei vorher schon erwähnten ausländischen Musikern wurden die Vorträge von Lydia Stöckli-Marbet (die erste Dame in der Jury / LU), Roger Wellauer (TG), José Niquille (FR), Remo Capra (LU), Pascal Eicher (NE), Daniel Bichsel (BE) und Nicolas Papaux (FR) bewertet. Der Unparteilichkeit halber sind Walliser von der Jury ausgeschlossen. Der Walliser Junioren-Solisten- und Quartettwettbewerb wird seit zwölf Jahren von der Persévérante von Plan-Conthey, der Marcelline von Grône und der Concordia von Vétroz organisiert und steht nur Jugendlichen zwischen 10 und 20 Jahren offen. Der jüngste Teilnehmer, Romain Rausis von Fully, wurde gerade erst am 30. November zehn Jahre alt. Der älteste Teilnehmer, Cyrille Thétaz von Orsières, wird am kommenden 3. Januar seinen 20. Geburtstag feiern. Die nächste Ausgabe des WJSQW findet am 8. Dezember 2007 statt. 9
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